Ich habe mir einen Bio Jeju Sejak aus Südkorea (11,90€/100g) von TKK ausgesucht.
Dieser Tee ist gedämpft und geröstet wie für koreanischen Grüntee üblich und stammt von der Insel Jeju,
aus dem gleichnamigen Teegarten Sejak, der auf 200m Höhe liegt.
Laut Beschreibung ist dieser erfrischend, unkompliziert, süffig und für Einsteiger geeignet, ohne uninteressant oder flach zu sein.
Ausgewogen zwischen unaufdringlicher Süße und feine Herbe.
Laut Tabelle auch noch mild, frisch und nussig.
Zubereitungsempfehlung:
Ca. 2 EL für 1L und ca. 70-75 Grad und ca. 1 Min und 30 Sek - 3 Min ziehen.
Lagerung:
Wie der andere Grüntee aus der Bestellung ist dieser auch bei Ankunft gleich in den Kühlschrank gewandert.
Zusatzinformationen:
Ich habe leider bei diesem Sejak Tee die Beschreibung nicht gelesen, weil ich dachte,
dass der Name so eindeutig ist und bin nach der koreanischen Namenseinteilung gegangen.
Bei dieser ist ein Sejak Tee etwas hochwertiger als ein Joongjak Tee und wird auch früher geerntet,
zwischen Ende April und Anfang Mai (nach dem ersten Regen ca. 20. April und vor Beginn des Sommers ca. 5. Mai in Korea) und Joongjak Tee um den 20 Mai herum.
Mir hat der Joongjak so gut gefallen, dass ich koreanischen Tee einer höheren Qualitätsstufe ausprobieren wollte.
Ich habe später die ausführlichere Beschreibung online nachgelesen.🤨
Dort stand, dass Sejak der Name des Teegartens ist und die Erntezeit mit Juni angegeben worden ist, was nach koreanischer Einteilung kein Sejak Tee ist,
sondern ein Daejak ist, welcher um den 20. Juni herum geerntet wird, welcher ein einfacher Alltagstee in Korea ist und qualitativ auch unter Joongjak liegt.
Für diesen tee sind knapp 12€ etwas zu viel, denke ich.
Ich hätte den Tee nicht gekauft, wenn ich das vorher gelesen hätte.
Es ist in etwa so, als wenn ein Teegarten namens Shincha in Japan gegründet würde und der Bancha von diesem Teegarten unter dem Gartennamen in einigen Teeläden verkauft würde und auch zu einen Preis, der für einen Bancha viel zu hoch ist und für einen Shincha ein etwas günstigerer Einsteigerpreis wäre.
Im Herbst, als die Ernte von 2021 bei TKK verkauft worden ist, wurde der Erntezeitraum mit Mai angegeben.
Es hat sich wenigstens gebessert, aber es steht nicht dabei, ob Anfang oder Ende Mai, was dann auch einen Joongjak sein kann.
Den Teegarten/Plantage namens Sejak habe ich auf der Karte von Jeju nicht gefunden und vermute, dass der ein Teil eines größeren Teegartens ist.
Korea Harvest Time
Koreanischer Tee
Aussehen trocken:
Der Tee besteht zum großen Teil aus mittleren, kleineren und einigen größeren schmalen gekräuselten Blattstücken und vereinzelnd Blattstielen und kleineren Blattstücken.
Die Farbe des Tees ist überwiegend ein dunkles Grün und helle und Blattstücke die an einigen Stellen minimal Gelbgrün sind und hellgrüne Blattstiele sind auch dabei. Insgesamt ist der Tee etwas kleinteilig.
Geruch:
Dieser Tee riecht nach etwas feinerem und frischerem Grüntee in Richtung Bancha.
Wenn der etwas frische Grünteegeruch verflogen ist, riecht es ein bisschen schwer und ein wenig nach weißer Schokolade und etwas warm.
Zubereitung:
Ich nehme wieder meine Basisziehzeiten und fange schon bei 60 Grad an, weil diese Koreanischen Grüntees,
bei geringeren Temperaturen wie 60 Grad in die Richtung von gedämpftem Grüntee gehen können.
Bei hören Temperaturen wie 80 Grad mehr in die Richtung von geröstetem Grüntee.
In der Mitte bei 70 Grad von beiden Arten etwas haben und noch eigene Aromen hinzukommen,
die vermutlich nur dadurch entstehen, wenn ein Tee gedämpft und geröstet ist.
1 Min 60 Grad:
- 2. Foto-
Zwei größere Blattstückchen und viele Partikeln sind in der Schale und die Aufgussfarbe ist ein helles minimal gelbliches frisches Grün.
Es schmeckt im Vordergrund in Richtung dieser spezielleren Aromen, die bei gedämpften Grüntees ab den höheren Preiskategorien auftauchen,
etwas gröber vom Geschmack her als bei diesen.
Die Basisaromen sind nach etwas feinerer Grüntee als Bancha, nicht so fein wie Sencha.
Also nicht wie eine Mischung aus Bancha und Sencha, sondern überwiegend nach Aromen die dazwischen sind.
Ein Wenig frisch und minimal grasig im Mittelgrund und etwas in Richtung Spinat.
Etwas in Richtung Nori, ein bisschen Umami und minimale Herbe im Hintergrund.
Insgesamt etwas diffus ineinander übergehende Aromen.
Dieser Tee hat einem langen Abgang und keine Adstringenz.
20 Sekunden:
Mehr Partikeln in der Schale und die Aufgussfarbe ist etwas intensiveres grün, welches nur noch eine Spur gelblich ist.
Geschmacklich etwas intensiver und minimal grasig im Hintergrund und etwas stärker in Richtung Nori, aber immer noch im Hintergrund.
30 Sekunden:
Etwas gelblicher geworden und wieder einiges an Partikeln in der Schale.
Etwas herber und ein bisschen grasig, pflanzlich geworden.
Geschmack nach Nori hat etwas zugenommen und es ist etwas Adstringenz hinzugekommen.
Zwischenfazit 60 Grad:
3 gute und 5 mögliche Aufgüsse
Dieser Grüntee schmeckt nach einer Mischung aus spezielleren Aromen wie von gedämpftem Tee aus höheren Preiskategorien und Bancha,
ein bisschen Sencha und etwas Spinat.
Für diese Art Grüntee ist der Geschmack, ungewöhnlich stark in Richtung gedämpftem Tee und gar nicht in Richtung eines gerösteten Tees.
Dieser wird mit den weiteren Aufgüssen nur herber, grasiger und gröber.
1 Min 70 Grad:
-3. Foto-
Helles ein wenig gelbliches Grün und viele kleine Partikeln mit ein paar größeren Blattstücken.
Die Aufguss Farbe ist minimal gelblicher und etwas intensiver als bei 60 Grad.
Diese speziellen Aromen sind schwächer und mehr im Mittelgrund als im Vordergrund.
Insgesamt weniger nach Grüntee und das, was vorhanden ist, ist mehr in Richtung Bancha und ein bischen einfacherem gröberem Grüntee.
Der Geschmack in Richtung Spinat hat abgenommen und ist nur noch etwas im Mittelgrund nach einem Moment herauszuschmecken.
Nur noch ein bisschen nach Nori im Hintergrund, und dieses kommt im Abgang mit diesen speziellen Aromen zusammen besser hervor
Im Hintergrund hat der Geschmack nach Umami zugenommen.
Insgesamt diffuser und etwas weniger frisch als bei 60 Grad.
20 Sekunden:
Sehr ähnlich wie zuvor, minimal intensiver geworden
30 Sekunden:
Nur viele kleine Partikeln und eine etwas intensivere Aufgussfarbe,
minimal herber und etwas grasiger geworden.
Zwischenfazit 70 Grad:
Insgesamt 3 gute Aufgüsse und 4 mögliche
Es ist mehr in Richtung Bancha, ein wenig gröberem Grüntee und weniger nach Spinat und dafür mehr Umami im Hintergrund.
Wird mit den Aufgüssen in etwas größeren Abständen herber, grasiger und gröber.
1 Min 80 Grad:
Ein etwas helles, gelbliches Grün und viele kleinere Partikeln sind vorhanden.
Nur noch ein bisschen frisch und weniger banchaartig und nach gröberem Grüntee.
Im Hintergrund schmeckt es in Richtung Spinat und minimal nach Nori, Umami und grasig.
Die spezielleren Aromen sind nur noch im Hintergrund vorhanden und mischen sich mit Nori und Spinat im Abgang.
Ziemlich diffus und ein wenig schwächer als bei 70 Grad.
20 Sekunden:
Wieder so viele Partikeln wie zuvor und minimal gelblicher.
Minimal herber im Hintergrund und leichtes Kratzen auf meiner Zunge.
Etwas Adstringenz ist im Hintergrund.
30 Sekunden:
Etwas gelblicher geworden und weniger Partikeln.
Weniger in Richtung Sencha und etwas grasig pflanzlich, schmeckt mehr in Richtung gröberem einfachen Grüntee.
Zwischenfazit 80 Grad:
Insgesamt 3 gute und 4 mögliche Aufgüsse.
Weniger nach grünem Tee und diffus, nur noch etwas nach Bancha und gröberem Grüntee
und wenig nach diesen spezielleren Aromen, Spinat und Nori im Hintergrund.
Schmeckt nur etwas weniger gedämpft, aber es sind auch keine Aromen nach geröstetem Tee hinzugekommen.
Wird mit den weiteren Aufgüssen in größeren Abständen herber, grasiger und gröber.
Westlich 2 Min 70 Grad:
Helles minimal gelbliches Grün und etwas weniger kleinere Partikeln.
Wie eine Mischung zwischen 70 und 80 Grad und wirkt etwas ausgewogener,
weil die Aromen dadurch etwas besser harmonieren.
3 Min:
Schmeckt warm und mehr wie gröberer Grüntee in Richtung Nebeltee und etwas nussig.
Etwas grasig im Hintergrund nach einem Moment
Fazit:
Dieser Tee ist als Alltagstee geeignet. Es sollte sich etwas Zeit genommen werden,
weil einige Aromen einen Moment später hervorkommen und etwas Aufmerksamkeit brauchen.
Dieser Sejaktee schmeckt überwiegend nicht wie ein Zwischending aus gedämpftem und geröstetem Grüntee, sondern nur gedämpft.
Ich habe nicht erwartet, dass dieser Tee wie ein gedämpfter Grüntee schmeckt.
Dieser besteht aus feineren Grünteearomen als Bancha, welche zu etwas gröberen Grünteearomen werden,
und zusätzlich auch nach speziellen Aromen, etwas Spinat und Nori, welche weniger werden je höher die Aufgusstemperatur ist.
Diese zusätzlichen Aromen kenne ich nur von gedämpften Grüntees aus höheren Preiskategorien,
welche auch eher geerntet werden als Bancha und günstigerer Sencha.
Diese Aromen hatte ich noch nicht bei gedämpften Grüntees aus niedrigeren Preiskategorien oder gedämpften und gerösteten Grüntees.
Das ist eine sehr spezielle Kombination von Aromen, von der ich nicht wusste, dass diese möglich ist.
Vielleicht ist es auch eine Verwechslung und es wurde Jeoncha geliefert und die Beschreibung passt dazu nicht,
weil diese koreanischen Grüntees nur gedämpft werden.
Nach später geerntetem Tee wie aus einer Sommerernte schmeckt es durch diese Kombination eher nicht,
sondern wie eine Art Tee, der zeitlich später als Sencha, etwas früher als Bancha geerntet worden ist
und aus etwas früheren geernteten, teureren gedämpften Tee besteht.
Es schmeckt nicht wie eine Mischung aus diesen dreien, bei denen ich alle Aromenbereiche gleichzeitig habe, die etwas Neues zusammen ergeben,
sondern nach Aromen die zwischen den beiden späteren geernteten Tees liegen und etwas spezielle Aromen von den früher geernteten gedämpften Tees.
Selbst bei 80 Grad ist dieser Tee etwas banchaartig mit etwas gröberem Grüntee gemischt und mit Spinat und Nori im Hintergrund.
Es kommen nur Aromen nach geröstetem Grüntee beim zweiten westlichen Aufguss hervor,
dort ist der Tee ähnlich wie ein Nebeltee, etwas wärmer als dieser und etwas nussig.
Ich vermute, dass es mehr am Kultivar und der Verarbeitung liegt, dass der so schmeckt, als vom Erntezeitpunkt.
Es stand ja auch nicht dabei, dass es ein Blend ist aus verschiedenen Erntezeiten und so schmeckt es nur zum Teil, als könnte es einer sein.🤔
Für sich betrachtet ist dieser Tee auch nicht so meins, wegen dieser Kombination.
Diese spezielleren Aromen, die hier etwas gröber sind als bei gedämpften Grüntees aus teureren Preiskategorien und die Aromen nach Spinat und Nori,
ergänzen den Geschmack nach Bancha, welcher je nach Aufgusstemperatur etwas feiner oder gröber ist, nicht so gut und es schmeckt etwas unausgewogen.
Dieser Tee schmeckt wie eine brauchbare Basis für einen gedämpften und gerösteten Tee, aber es fehlt einfach etwas Röstung für diese Art Tee.
Ich werde probieren, etwas von dem Tee nachzurösten.
Bearbeitet von Macarona
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