Seppo Geschrieben 11. Mai 2021 Teilen Geschrieben 11. Mai 2021 (bearbeitet) Hallo zusammen, über mehrere Umwege ist folgende schöne kleine Teekanne bei mir angekommen. Diese wurde mehrmals weiterverschenkt und bekommt bei mir nun hoffentlich ihre verdiente Wertschätzungen. Leider ist der Ursprung dieser Kanne dadurch völlig abhanden gekommen und ich würde gerne mehr darüber erfahren. Ich kenne mich nicht sonderlich gut aus und bin recht neu in dieser Szene. Sie wirkt aber sehr hochwertig verarbeitet und ist bis auf die eingeprägten Schriftzüge fast schon zu perfekt. Ein fake aus gegossenem Ton wird es aber nicht sein, dafür ist die Innenseite viel zu offenporig und rau. Ein Zertifikat oder ähnliches lag leider nicht bei. Diese flache Form in Kombination mit diesem hellen Ton(Duan Ni?) scheint nach meiner Recherche nicht sehr gängig zu sein. Das richtige Einsatzgebiet scheint dadurch recht eingeschränkt zu sein. Allgemein finde ich die Tee Empfehlungen zu solchen hellen Tönen teilweise recht widersprüchlich. Wie sehen euere Erfahrungen aus? Welche Teesorten sind dafür empfehlenswert? Viele Grüße Sebastian Bearbeitet 11. Mai 2021 von Seppo Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 12. Mai 2021 Teilen Geschrieben 12. Mai 2021 (bearbeitet) vor 12 Stunden schrieb Seppo: Ein fake aus gegossenem Ton wird es aber nicht sein, dafür ist die Innenseite viel zu offenporig und rau. Moin Seppo, so einfach ist die Rechnung nicht - die Frage ist erst einmal, ob Ton aus Yixing verwendet wurde oder aus einem anderen Ort, und ohne genaue Nachverfolgbarkeit und Vertrauensverhältnis vom Händler zum Töpfer kann man das nie mit letzter Sicherheit sagen - d.h. in solch einem Fall ist immer von Ton aus einem anderen Ort auszugehen. Dann wirkt der Ton recht sandig, was i.d.R. eher weniger hochwertig ist - d.h. aber nicht, dass die Kanne schlecht ist. Drittens scheint es eine Art Duan Ni Ton zu sein, aber es gibt auch sehr glatte, hochwertige, hoch gebrannte Duan Ni - offenporig und rau bedeutet u.a. mit niedrigerer Temparatur gebrannt, weil es so eine geringere Sprungrate gibt, aber sich dadurch leider einen relativ stark abrundenden Charakter bildet, welcher aber z.B. für sehr stark geröstete Yancha oder für sehr bittere, wilde Shengs möglicherweise gut geeignet sein kann. Geh mal vor wie ein Hund und vertrau deinen Sinnen: Giess kochendes Wasser hinein, giess es gleich wieder ab, steck die Nase in die Kanne, riech am Dampf und berichte. Gut ist, wenn der Duft steinig riecht, weniger gut ist, wenn es irgendwie modrig/muffig riecht. PS: Das was du betr. "fake" ansprichst, darum geht es eigentlich gar nicht. Ich meine, ja, Yixings werden traditionell geklopft, klar, aber auch nur die wirklich ganz Handgemachten, die meisten Yixings die Teefreunde haben sind maschinell in eine Form gepresst und dann am Ende noch händisch z.B. den Henkel angehängt - und das ist trotzdem eine echte Yixing. Relevanter sind die Punkte, die ich oben angesprochen habe, ob der Ton wirklich von dort stammt etc. Bearbeitet 12. Mai 2021 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
Seppo Geschrieben 12. Mai 2021 Autor Teilen Geschrieben 12. Mai 2021 Vielen Dank GoldenTurtle für die schnelle und Ausführliche Antwort. Der Ton wirkt in der Innenseite ist der Tat sehr sandig, man hat sogar feine Rückstande am Finger, wenn man damit über die Innenfläche streicht. Ich habe den Test mit kochendem Wasser soeben gemacht und der Duft ist zum glück sehr angenehm und auf keinen Fall modrig/muffig. Die Kanne wurde vor ein paar Woche aber auch schon 1 Stunde in destilliertem Wasser ausgekocht. Eine Portion Da Hong Pao müsste ich noch zusammen bekommen, damit werde ich mal einen kleinen Versuch starten. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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