Frau Mahlzahn Geschrieben 25. November 2018 Teilen Geschrieben 25. November 2018 Kalt erwischt! Das ist so ein schöner Beitrag, daß ich nicht weiß, was mehr an mir zieht: Die schöne Vorstellung, wie Willemsen über Tee fabuliert, die Erinnerung an ihn oder der schmerzliche Verlust, der immer noch nicht verwunden ist ... Danke Paul. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 25. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 25. November 2018 @Frau Mahlzahn Auf Seite 69 des Buches bespricht Willemsen den Happy Blues - ja sowas gibt es!: https://www.youtube.com/watch?v=Oz_QCbGZz7o "... eine flüchtige Miniatur mit drei zwölftaktigen Blues-Sequenzen. Die Improvisation dazwischen hat so etwas liebevoll Verhuschtes, Verholpertes, Radebrechendes, dass man an die Ragtime Pianisten der Dreißiger und Vierziger denken möchte ...... das ganze hat etwas von einer sonnigen sonntäglichen Kirchgang-Stimmung." Das anzuhören wäre vielleicht eine Möglichkeit ihm fröhliche Gedanken nach zuschicken? Frau Mahlzahn reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Frau Mahlzahn Geschrieben 25. November 2018 Teilen Geschrieben 25. November 2018 @Paul : Wunderbar !!! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 28. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 28. November 2018 Required Reading: Tea in China, A Religious and Cultural History by James Benn eine gute Buchbesprechung und Empfehlung; zu finden: http://puerh.blogspot.com/2018/08/required-reading-tea-in-china-religious.html Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 10. Dezember 2018 Autor Teilen Geschrieben 10. Dezember 2018 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 10. Dezember 2018 Autor Teilen Geschrieben 10. Dezember 2018 Noch kein Geschenk für Weihnachten? Es ist ja noch ewig hin! Jeder von uns kennt den Blick, wenn man zugibt Tee zu trinken - und nicht nur wenn die Nase läuft und der Hals kratzt. Was haben wir nur falsch gemacht? denken die Eltern - was der/die Lebenspartner/in denkt möchte man lieber nicht wissen. Falls ihr noch kein Geschenk für ein Mitglied dieser Zielgruppen habt und keine Lust habt zum hundertsten Mal zu erklären warum ihr Tee trinkt, schenkt doch dieses Buch: Teezeit, Eine Reise in die Chinesische Teekultur, Sabine Weber-Lowe und Li-Hong Koblin, Hardcover, 80 Seiten 30 farbige Abbildungen Format: 21 x 21 cm € 19,95 Drachenhaus Verlag Wir Teefreunde sind nicht verwöhnt was Teebücher angeht, aber hier ist ein hübsches. Die beiden Autorinnen sind Fachfrauen. Li-hong Koblin ist seit 2013 als Lehrerin für Yoga, Qigong und Taiji in Freiburg tätig. Sabine Weber-Loewe ist Tee-Sommellière. Die Geschichte ist etwas einfach: Lena Ludewig aus Deutschland stolpert in Beijing in den Teeladen von Meister Lin, der man glaubt es kaum in Hamburg studiert hat und : "tatsächlich ein sehr gutes Deutsch spricht". Lena (der Typ Streberin den wir alle in der ersten Reihe sitzen hatten und die schon vom ersten Tag an auch Lehrerin werden wollte) lernt nun einiges über Tee - natürlich schreibt sie alles mit! Das was dann über Tee folgt ist alles richtig (ich denke der Sommellière-Schein ist TeeGschwendners Geschoß) und kurz /bündig erklärt. Manchmal erinnert es mich etwas an die Sendung mit der Maus, aber das ist ja durchaus ehrenwert. Sehr hübsch sind die Erklärungen zu Gaiwan (S 29 ff) und Yixingkannen (S32 ff). Die soziale Komponente des Tees in China wird kenntnisreich beleuchtet, gesundheitliche Aspekte, Geschichte des Tees in China, Daoismus. Hier wird es nun interessant und das Buch gewinnt an Fahrt. Lena legt das streberische etwas ab und hört Meister Lin zu, der die chinesische Teezeremonie im Rahmen des Daoismus erklärt - sehr hübsch gemacht und unbedingt lesenswert. Es folgen noch Rezepte ein nützliches Glossar. Das Quellenverzeichnis ist ordentlich und enthält die üblichen Verdächtigen. Alles in allem ein hübsches Geschenk und es lohnt sogar es vor dem Verschenken selber zu lesen. Und so schön Grün! Kann mal einer der Moderatoren den ersten Post (wo nur das Bild ist) löschen? bei mir klappt das nicht mehr. Danke. AnTuras, seika, Ann und 1 Weiterer reagierten darauf 2 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 10. Januar 2019 Autor Teilen Geschrieben 10. Januar 2019 Mal ein Gedicht?: Huang Furan of the Tang Sending Lu Hongjian Off to Pick Tea at Qixia Temple Gathering tea is not plucking greens: Far, far away rises the rim of the cliff. Leaves cloaked by a warm spring wind, Baskets filled by sunrise. Old friends on the temple path, Now and then spending the night with the recluse. On our sad parting I ask, Whenever shall we meet again for a brimful bowl of floral tea… findet man im Original mit Kommentar : https://www.tsiosophy.com/2019/01/5053/ SoGen, xióngmāo, AnTuras und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 19. Januar 2019 Autor Teilen Geschrieben 19. Januar 2019 Arno Schmidt's 105. Geburtstag (am 18. Jannuar)und ich bin der einzige der ihn gefeiert hat? Mit Brantwein in'n Tee wie es sich literarisch gehört. "Nu Du solls'- doch'n Schuß Brantwein in'n Tee kriegn, daß De nach Luft schnallzt! (Und binn'n 1/2 Stund n doppeltn Mond & 2 Tellingstädte siehsD!)" Zitat woher? Richtige eingesandte Lösungen (per PN) belohne ich mit ewigem Wohlwollen und der Zusendung einer respektablen Teeprobe. Frau Mahlzahn reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 4. Februar 2019 Autor Teilen Geschrieben 4. Februar 2019 Die ersten Teezugvögel putzen schon das Gefieder; die Buschtrommeln vermelden schon die ersten Buchungen; die Frühjahresernte lockt - China, Taiwan unsere Händler hocken schon in den Startlöchern! Wie ihr alle wisst bewundere ich die Reisenden/Einkäufer in Sachen Tee ohne Ende. Diese Entfernungen, diese vielen Menschen, das Eingesperrtsein bei den langen Flügen, die fremden Sprachen, die Unmöglichkeit selbst Straßenschilder zu lesen, die Milliarden von unbekannten Bakterien, Viren und was es noch alles gibt, das mir nach meinem unbedeutendem Leben trachten würde usw. usw. (Ich könnte noch Stunden über meine hypochondrischen Alpträume schreiben) Ich bewundere die Reisenden und neide ihnen nichts - bis auf die Suppen! Elend ist das was sie uns in "Chinarestaurants" als Suppe servieren! Welche herrlichen Suppen können unsere lieben Reisenden hingegen essen. Köstlichkeiten über Köstlichkeiten! Aber auch für uns Daheimgebliebene gibt es Trost. Trost findet man oft wohlfeil in Büchern: SUPPEN AUS CHINA, Vegane Rezepte für den Alltag, Drachenhaus Verlag, Esslingen (dessen Teebuch oben schon vorgestellt wurde). Dr. Nora Frisch, Gründerin des Drachenhaus Verlags sagt: "China ist ein unglaublich vielfältiges Pflaster, da wird es einem nicht so bald langweilig! Es gibt immer Neues zu entdecken und nicht zuletzt hat China eine faszinierende Kultur – sowohl traditionell, als auch aktuell. Vieles davon (z.B. riesige Punkszene in Chengdu) bekommen wir hier in Europa ja gar nicht mit…" und die echte chinesische Suppenküche bekommt man hier auch nicht mit! Aber dieses Buch bietet Abhilfe! Erstmal ist es gut gemacht: angenehmes Format, das auf der Arbeitsplatte in der Küche nicht zu viel Platz wegnimmt, aber groß genug, daß ich die Rezepte auch ohne Lesebrille noch entziffern kann. Appetit machende Photos, die, wenn es offen rumliegt, die Freunde ermuntert darin zu blättern und Suppenwünsche anzumelden. Es hat also Gründe weswegen SUPPEN AUS CHINA Gewinner des “Gourmand World Cookbook Award“ für Deutschland in der Kategorie “Best Chinese Cuisine Book“ 2016 geworden ist. Daneben sind es vegane Rezepte, die selbst für Laien ohne große Verwüstungs- und Verletzungsgefahren nachzukochen sind; und das alles im Rahmen der Lehre der Fünf Elemente. Beispiele?: Aprilnacht am Westsee, Gedicht vom Smaragdsee (ich kann die Brennnesselsaison kaum erwarten) und die Feuersuppe aus Yunnan. Fazit: KAUFEN, KAUFEN und anfangen zu kochen!! https://www.drachenhaus-verlag.com/suppen-aus-china/ xióngmāo, Frau Mahlzahn, teekontorkiel und 1 Weiterer reagierten darauf 1 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
SoGen Geschrieben 4. Februar 2019 Teilen Geschrieben 4. Februar 2019 (bearbeitet) Revanchiere mich mit einer Empfehlung, die zumindest hinsichtlich Chinareisen für ein sorgenminderndes Briefing (so heisst das wohl heute) geeignet ist: https://www.rowohlt.de/taschenbuch/christian-y-schmidt-bliefe-von-dlueben.html Ist zwar nicht mehr taufrisch aber hinreichend aktuell. Habe es erst kürzlich auf einem Grabbeltisch entdeckt und dann prompt an einem Tag weggelesen ... Und nein - Tee wird da leider nicht thematisiert. Und Suppen auch nicht ... _()_ Bearbeitet 4. Februar 2019 von SoGen Frau Mahlzahn und teekontorkiel reagierten darauf 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
teekontorkiel Geschrieben 4. Februar 2019 Teilen Geschrieben 4. Februar 2019 vor 30 Minuten schrieb Paul: SUPPEN AUS CHINA, Vegane Rezepte für den Alltag Oh wie schön, ich danke Dir für diesen Tipp. Das Büchlein wird morgen gleich gekauft - es klingt ideal. Zur Einstimmung auf die kommende Teereise, aber ich freue mich auch auf die Möglichkeit in der Küche auf die Lesebrille verzichten zu können. Ich liebe asiatische Nudelsuppen sehr, vor allem zum Frühstück mit viel grünem Blattgemüse, Koriander und ordentlich Chili. Paul und KlausO reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
xióngmāo Geschrieben 4. Februar 2019 Teilen Geschrieben 4. Februar 2019 (bearbeitet) @Paul Vielen Dank für diesen tollen Tipp - wurde von mir soeben, nach kurzem Einschmökern, im Rahmen eines freudig getätigten Impulskaufs bestellt. Bearbeitet 4. Februar 2019 von xióngmāo teekontorkiel und Paul reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 4. Februar 2019 Autor Teilen Geschrieben 4. Februar 2019 @teekontorkiel @xióngmāo gute Entscheidung, ich habe mit einigen Rezepten schon mächtig reüssiert, a la: "Woher hat er das nur, unser Kleiner? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Frau Mahlzahn Geschrieben 4. Februar 2019 Teilen Geschrieben 4. Februar 2019 Danke für die Buchempfehlungen @SoGen, habe es mir sogleich organisiert und in die Suppenküche von @Paul muss ich auch die Nase (den Löffel) reinstecken ... Was den "Reiseneid" betrifft, spricht mir Paul sowieso aus dem Herzen, das habe ich den Beteiligten (vor Allem denen von Madame X) auch schon ´zigmal gesagt. Was freue ich mich schon wieder auf die kommenden Berichte und Bilder! Paul und teekontorkiel reagierten darauf 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 5. Februar 2019 Teilen Geschrieben 5. Februar 2019 @Paul Lieber Paul, wenn @Diz mal wieder bei euch oben vorbeischaut und ihr ihn besonders gütig stimmen wollt, kocht ihm doch aus der nichtveganen Vorgängerversion des Buches eine schöne chinesische Fischsuppe mit ordentlich Koriander drauf. Ach, ich kann mir bereits sein Gesicht vor Tränen über dieses unfassbare Glück beinahe übergehen sehen, wenn er vor dem dampfenden Teller sitzt. Diz reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 3. April 2019 Autor Teilen Geschrieben 3. April 2019 Diesmal eine Empfehlung für ein Buch, das man leider vor dem Rechner lesen muß! https://im-tee-raume.zenwort.de/index.html "Das vorliegende Buch ist betitelt mit Zen-Worte im Tee-Raume. Das mag für diejenigen, die mit der Teezeremonie nicht allzu vertraut sind, erkärungsbedürftig sein. Die „Zen-Worte“ Bohners beziehen sich auf die Schriftrolle mit Kalligraphie, die im Teeraum in der dafür vorgesehen Nische Tokonoma aufgehängt sind, und die vom Tee-Meister (cha’jin) der Jahreszeit und dem Anlaß gemäß gewählt und gewechselt wird. Diese „Zen-Worte“ sind natürlich auch immer Kōans und haben einen meditativen (Zen-)Hintergrund. Dies insbesonders, da Stille bei der Teezeremonie oberstes Gebot ist. Bohner hat mit seinem Ausdruck „Zen-Worte“ die Doppeldeutigkeit perfekt beschrieben. Der japanische Titel des Originals liesse sich auch viel nüchterner mit „Die Schriftrollen im Teeraum – Bedeutung der Zen-Terminologie“ wiedergeben. Hermann Bohner war, etwas zum Leidwesen seiner Frau, ein Liebhaber und Sammler von kakemono (掛物). Wie aus dem einleitenden Zitat erkennbar, handelt es sich bei diesem Buch um ein Werk, daß mehr mit Zen als mit der Bereitung von Tee befaßt ist. Die Anzahl von sechzig, der durch Akaji ausgewählten Sinnsprüche, ist eine bedeutungsvolle Zahl: Im ostasiatischen Kulturkreis gilt das Durchleben von den fünfmal zwölf Jahren des chinesischen Kalenders als ein voller Lebenszyklus." Meine Empfehlung: UNBEDINGT LESENSWERT Joaquin, Frau Mahlzahn und nemo reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 14. April 2019 Autor Teilen Geschrieben 14. April 2019 Folgende Buchbesprechung ist für @T-Tester , dem Mann mit der schicksten Espressomaschine die ich kenne Dave Eggers: Der Mönch von Mokka, Kipenheuer & Witsch, 384 Seiten 22 Euro Es geht um Kaffee (Mokka im Titel hat nichts zu tun mit der Kaffeespezialität, sondern es ist die Hafenstadt im Jemen gemeint). Dave Eggers, 1970 geboren, eine große Nummer in Amerika, hat 2015 begonnen sich mit Mokhtar Alkhanshali zu unterhalten. Damals war Mokhtar Concierge in einem Wohnturm für Reiche und Obama Präsident. 2018 als das Buch erschien war Mokhtar erfolgreicher Importeur jemenitischen Spitzenkaffees und Trump, der Twitterkönig, Präsident der Amerikaner. Dazwischen liegt der amerikanische Traum. Ein junger Mann aus dem Jemen mit amerikanischem Pass (das soll im Verlauf des Buches noch sehr wichtig werden) und einer Menge Schulden will Kaffee importieren aus dem Heimatland desselben. Richtig gelesen: Der Kaffee stammt aus dem Jemen, beteiligt bei seiner Entdeckung waren die Ziegen des oben genannten Mönchs. Er lernt bei verschiedene Baristas, wird Q-Grader, geht nach dem Jemen, sucht zwischen minderwertigstem Kaffee Spitzenkaffee, findet auch welchen, besorgt Geld, will Spitzenkaffee nach USA importieren, kommt im Bürgergrieg im jemen zwischen die Fronten - einen irre Geschichte. Ihr alle wißt wie ich die Einkäufer von Tee bewundere, ihre weiten Reisen und ihre Mühsal, die sie machen für unseren Genuß. Lest die Geschichte von Mokhtar und ihr werdet euch noch tiefer verbeugen vor den Leuten die uns couchpotatos den guten Stoff besorgen. Sei es nun Tee oder Kaffee! Fazit: unbedingt lesenswert! P.S. Jetzt weiß ich auch wie man einen weißen Mercedes defäktiert (S 31.32), das ist nämlich das erste was Mokhtar sieht als er mit seinen Eltern nach San Francisco kommt. Ich weiß schon warum ich lieber zu Hause bleibe AnTuras, T-Tester und Anima_Templi reagierten darauf 1 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
AnTuras Geschrieben 15. April 2019 Teilen Geschrieben 15. April 2019 vor 14 Stunden schrieb Paul: Fazit: unbedingt lesenswert! Das kann ich nur unterschreiben. Es ist ein sehr gutes und interessantes Buch. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 20. Oktober 2019 Autor Teilen Geschrieben 20. Oktober 2019 Drei Dinge werden unserer Lebenszeit hinzugerechnet: in der Sauna sitzen, "korrekte" Tees trinken und Gedichte lesen! Matthew Sweeney: Hund und Mond, Gedichte Aus dem Englischen von Jan Wagner Hanser Berlin 2017 That bottle of wine/ I served with the Xmas goose-/ I'll bring it again. Nr. 6 der 10 'Haiku for My Father'; Matthew Sweeney wurde am 6. Oktober 1952 in Lifford in Irland geboren und starb am 5. August 2018 in Cork. Warum soll man sich diesen Band unbedingt kaufen und lesen? Weil es gute Gedichte sind! Was sind gute Gedichte? Da kann man ein Leben lang drüber nachdenken, reden, streiten - kurz für den eiligen Leser: Gute Gedichte sind die, die sich im Hirn festkrallen, von denen man Zeilen sagt wenn man stirbt. Matthew Sweeney ist einer von diesen Guten - ein weiterer Hinweis für seine Klasse ist der Übersetzer dieses zweisprachigen Bandes: Jan Wagner. (Regentonnenvariationen, 2015 Preis der Leipziger Buchmesse. In Teetrinkerkreisen bekannt geworden durch sein Gedicht: teebeutel - ihr erinnert euch: Sackleinen, fünf Minuten ziehen lassen? und sein Huldigungsgedicht für Jan Kollwitz) Auch ein Guter! Seine Übersetzungen sind manchmal etwas betulich, aber das ist ja gerade das Schöne an solchen zweisprachigen Ausgaben, das Streiten mit dem Übersetzer - in Gedanken - und das Suchen nach besseren Lösungen. Auf jeden Fall ist es Jan Wagner hoch anzurechnen, daß er sich nicht mit seinen Übersetzungen in den Vordergrund spielt! Sweeney erzählt in seinen Gedichten Geschichten wo es auf jedes Wort das gesagt wird ankommt und noch viel mehr auf die Worte die nicht gesagt werden: "Oh, the shit-faced, side-streets of life! OK, she'd been born in Madras, in a flowery tea shop while an albino conjurer magicked a hare to leap from this heavily ringed brown fingers. " Klasse! für 18 € zu haben. Ein tolles Weihnachtsgeschenk - für Dich selbst oder für jemanden, den man sehr gut leiden kann. KlausO, teekontorkiel und Shibo reagierten darauf 1 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 20. Oktober 2019 Teilen Geschrieben 20. Oktober 2019 @Paul Ich bin mir noch nicht im Klaren was ich von diesen neumodischen Gedichten halten soll, jedoch der Name Sweeney hat mich an ein Buch erinnert, dass mir dereinst um die Ohren geflattert ist ... "Auf Schwimmen-zwei-Vögel" von Flann O'Brien ... der Lieblingstitel von Harry Rohwolt. Evtl. lasse ich dies zu einem ruhigen Tässchen Tee noch einmal an mir vorüberziehen, aber gemächlich, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Shibo und Paul reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Shibo Geschrieben 20. Oktober 2019 Teilen Geschrieben 20. Oktober 2019 Harry Rowohlt liest einfach wie kein Zweiter, immer wieder toll! Die Videos kannte ich noch nicht, vielen Dank fürs Posten. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 27. Oktober 2019 Autor Teilen Geschrieben 27. Oktober 2019 Weihnachten kommt wie ein rasender D-Zug (ein Begriff aus den alten Zeiten, als Züge noch pünktlich waren, Schaffner noch Schaffner hießen, Männer waren und nicht englisch radebrechten). Ein Geschenk? Elizabeth Bishop, Gedichte Zweisprachig, übersetzt aus dem Englischen von Steffen Popp Hanser München 2018 In Fachkreisen gelobt, Blumenbouquets die Masse zum Erscheinen von begeisterten hauptberuflichen Besprechern und nun auch von mir ein kleines bescheidenes Sträußlein von Herbstblumen gepflückt an den Rändern des Weges. Elizabeth Bishop? Nicht sehr bekannt in Deutschland, auch in Amerika ein "Poets Poet". Geboren am 8.2. 1911 in Worcester Massachusetts gestorben am 6. 10. 1979 in Boston Massachusetts. Ihr Vater starb vor ihrem ersten Geburtstag, die Mutter verlor ihren Verstand und kam ins Irrenhaus als Elizabeth fünf Jahre alt war. Von drei bis sechs war sie bei den Großeltern mütterlicherseits und dann bei den Großeltern väterlicherseits in Boston - gegen ihren Willen. Auf Deutsch war wenig bis nichts zu bekommen, bis Hanser und Steffen Popp den Mut hatten und eine Auswahl der 100 (!) von Elizabeth Bishop zur Veröffentlichung freigegebenen Gedichte zweisprachig in diese hübsche Buchform brachten ( Lesebändchen, anständiges Papier, guter Satz und ein sehr hübscher Einband von Peter-Andreas Hassiepen). Extra Capeaux vor dem Mut von Steffen Popp - das muß man sich erstmal trauen Elizabeth Bishop zu übersetzen und damit auf die Straße zu gehen. Nachwort und ein hervorragender Anmerkungsteil ebenfalls von ihm. Teil des Buches ist ihr letzter Gedichtband: Geography III. Mit In the Waiting Room und Cruso in England sind die beiden Gedichte abgedruckt mit denen sie sich das Recht erschrieben hat zur Rechten Gottes zu sitzen am Tage des Gerichts! Übertrieben? Kaufen, lesen und mir Recht geben "I knew that nothing stranger had ever happened, that nothing stranger could ever happen. Why should I be my aunt, or me, or anyone?" aus: In the Waiting Room Shibo und Frau Mahlzahn reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 24. November 2019 Autor Teilen Geschrieben 24. November 2019 Die Kraft des grünen Tees https://www.lyrikline.org/de/gedichte/loppujen-lopuksi-en-muista-koko-tripistae-yhtaeaen-mita-1123 unbedingt im Original anhören!!! Shibo, KlausO und GoldenTurtle reagierten darauf 1 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 24. November 2019 Teilen Geschrieben 24. November 2019 @Paul Auf was für Wegen bist du bloss unterwegs?!? Ich höre gerne Gedichte der Strasse von J. Cole. Hier ein Auszug aus nachfolgend gelinktem Lied: "The most could never afford the precious jewelsThat's precisely why I'm blessin' you with clear-cut messagesI'm destined to invest in urban sections where depression rulesI hope to heal the destitute before I leave this vestibuleBetween the heavens and the seven circlesWhere some dead homies maybe rest, I plan to resurrect a fewI press the truth against the naked devilsLook at the youth just like a precious pebbleMeant to be protected, mentally we let thisPoison of Western philosophy make it sloppyWe forgot we are the chosenFrom hip-hop to astronomy, they copy what we showed themNiggas be talkin' slick, but only try me over modemsIn person they starstruck, they hearts flutterI'm like the realest one you ever metIf you don't feel this one, give it a sec'Go live a little, let the years passExperience pain, watch the tears crash on to the floorHurt brings wisdomWisdom brings a whole 'nother sort of understandin'Diamonds only worth what we demandin', uh, uhAnd niggas payin' top-dollarOnce upon a time I paid a 100 for mine, now I'm a lot smarter" Shibo reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Shibo Geschrieben 24. November 2019 Teilen Geschrieben 24. November 2019 @Paul Danke für den Link, das Gedicht hat mir gut gefallen. Und die Seite scheint ja echt klasse zu sein. Wenn ich mal Zeit und Muße habe werde ich dort genüsslich umherstöbern. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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