Paul Geschrieben 14. Dezember 2014 Autor Teilen Geschrieben 14. Dezember 2014 (bearbeitet) ChineasyChinesisch Ganz Easy,Text und Konzept: ShaoLan Hsueh, Illustrationen: Noma Bar; Edel BooksBabelcarp war Gestern (tut mir leid Hobbes) HSK ist auch obsolet Chineasy ist das neue Zauberwort! Chinesisch lernen leicht gemacht von ShaoLan Hsueh, einer jungen Frau aus Taipeh (Tochter einer Kalligraphin und eines Keramikkünstlers, so stehts jedenfalls in der Einleitung und wie ihr wißt glaube ich alles Geschriebene auch so was), die auch noch so aussieht wie es die Werbung heute verlangt - Gott sei Dank aber nicht schulterfrei mit Geige - die zwei bestimmt ganz süße Kinder hat, denen sie Chinesisch beibringen will und sich was ganz Toooolles ausgedacht hat, nämlich Bilder über chinesische Schriftzeichen zu legen, damit man sie sich besser merken kann. Nicht ShaoLan, sondern die Schriftzeichen.Nichts Neues, letzte Woche schlurfte ich über einen Bücheflohmarkt der Extraklasse und was fand ich ein Buch wie man Chinesich lernen kann, anhand von Bildern die über die Schriftzeichen gelegt wurden aus den 20 er Jahren!Wer schon die ein oder andere Buchbesprechung von mir gelesen hat, weiß daß ich auf einiges höchst ungehalten reagiere, so zum Beispiel auf Denglisch. Ein solches Beispiel ist: CHINESISCH GANZ EASY da dreht sich einem der Magen um auch ohne gekochte Hühnerfüße. Der Originaltittel lautet übrigens: Chineasy: The New Way to Read Chinese - versteht doch jeder, hätte man so lassen sollen, oder wenigstens den feuern, dem der "deutsche" Titel eingefallen ist.Ja, warum bespricht er es dann? fragt jetzt der ein oder andere; weil es hübsch ist, und weil die Illustrationen von Noma Bar sind! Lieber Leser, Du kennst Noma Bar nicht? Setzen! 5! Gehe direkt ins Gefängnis usw. usw.Richtig nett, ein Spaß für Leute, die gute Illustrationen mögen, die ein Weihnachtsgeschenk für Chinophile suchen - Gero, Chris, theroots soll ich den Link euren Damen schicken? Geht ja leider nicht, ich hab ja die Adresse nicht, aber ihr könnt ihnen wenigstens die Besprechung zeigen Es gibt natürlich auch eine Seite, da könnt ihr euch das mal anschauen - ABER DAS BUCH IST UM LÄNGEN HÜBSCHER !!!Link vergessen: http://chineasy.org/ Bearbeitet 14. Dezember 2014 von Paul Krabbenhueter reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
michdal Geschrieben 15. Dezember 2014 Teilen Geschrieben 15. Dezember 2014 Sehr ansprechend, danke für den Hinweis. Und so was findet man auf den Flohmärkten bei euch? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 2. Januar 2015 Autor Teilen Geschrieben 2. Januar 2015 Michael Kleeberg, Vaterjahre, DVA, 512 Seiten, 24,99 €Fazit? Muß man nicht lesen, schade um die Zeit.Falls man aber doch lesen will: Jean Paul: Dr. Katzenbergers Badereise (für Jean Paul Anfänger) oder: Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch (für Jean Paul Fortgeschrittene und Liebhaber Zitieren Link zu diesem Kommentar
geroha Geschrieben 2. Januar 2015 Teilen Geschrieben 2. Januar 2015 Falls man aber doch lesen will: Jean Paul: Dr. Katzenbergers BadereiseDas klingt nach einem Buch für mich! Denn schließlich bezieht sich Herman Hesse in seinem "Der Kurgast" immer wieder auf Jean Paul.Zwar wird im Kurgast nicht gerade Tee getrunken sondern das "hier übliche Helle", aber trotzdem liest sich Der Kurgast auch bestens bei zwei-drei Kannen Darjeeling! Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 9. Januar 2015 Teilen Geschrieben 9. Januar 2015 (bearbeitet) Aus meiner aktuellen Lektüre von Hans Rath "Da muss man durch":Es geht, wie passend, soeben um Neujahrsvorsätze, und folgendes wollte ich euch nicht vorenthalten:" ... Ein paar Wochen später sind meine guten Vorsätze Schnee von gestern.Ich rauche und trinke wieder, wenn auch nicht so masslos wie im letzten Jahr.Den Kaffee habe ich ganz gestrichen zu Gunsten eines grünen Tees,der wie ausgekochte Socken schmeckt, aber sehr gesund sein soll." Bearbeitet 9. Januar 2015 von KlausO Beitrag verschoben Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 9. Januar 2015 Teilen Geschrieben 9. Januar 2015 (bearbeitet) Danke Klaus!Nebenbei, um welchen Grüntee handelt es sich wohl bei dem "ausgekochte Socken"-Grüntee??Benifuki soll ja angeblich sehr gesund sein, aber nicht sonderlich lecker.Muss allerdings gestehen, dass ich solch einen noch nie verkostet habe. Aber ich gebe mir auch stets Mühe, Tee nicht aus gesundheitlichen Aspekten zu trinken. Bearbeitet 9. Januar 2015 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 29. Januar 2015 Autor Teilen Geschrieben 29. Januar 2015 Olivia Natascha Kleinknecht: Das Gedächtnis von Gegenständen oder Die Macht der Dinge, Verlag Königshausen & Neumann Würzburg 2012. 760 Seiten 49,80 €Haben Dinge ein Gedächtnis? Eine interessante Frage, besonders für Teetrinker! Nehmen wir mal an Tee hat kein Gedächtnis, er erinnert sich nicht daran, wo er gewachsen ist, wie er behandelt worden ist, was er erlebt hat; und ich trinke ihn. Was schmecke ich?Nehmen wir mal an Tee hat ein Gedächtnis und er erinnert sich daran wo er gewachsen ist, wie er behandelt worden ist und was er erlebt hat; und ich trinke ihn. Was schmecke ich?Olivia N. Kleinknecht, Schweizerin, Malerin, Schriftstellerin und Juristin hat sich in ihrem ersten Sachbuch mit der Frage beschäftigt, ob Dinge ein Gedächnis haben. Sie macht das amüsant und furios! Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen und es hat dazu geführt, daß ich wieder Kontakt aufgenommen habe zu ein paar alten Freunden aus den Naturwissenschaften und mich sehr ausgiebig mit ihnen über das Quantenvakuum und Erklärungsmodelle der modernen Physik unterhalten habe. Höchst amüsante Gespräche waren das, nur schrecklich, daß viele der Burschen so gotteslästerlich Saufen und Fluchen; allein das ist der Preis den man zahlen muß wenn man Informationen von ihnen will ( sie mußten in der Schule Dürrenmatts Physiker lesen und rächen sich nun an der Welt).Doch zurück zum Buch. Leider eröffnet Olivia K. ihre Einleitung mit dem berühmten Hamletzitat: Es gibt mehr Dinge....Normalerweise höre ich dann auf zu lesen, und schließe das Buch. Gut, daß ich es hier nicht getan habe. Das Gespräch, daß sie in ihrer Einleitung mit einem fiktiven Leser/In führt ist frisch und nett. Mit ihrer Behauptung auf S. 16 man würde gerade beim Lesen eine "Schnute" ziehen hatte sie mich für die nächsten 744 Seiten auf der Ihrigen. Schnute! Eins der Wörter, die zu Unrecht vergessen - und viel zu wenig benutzt werden.Fazit: lesenswert, mit hohem Unterhaltungsfaktor!Eins aber sei dem Geisteswissenschaftler erlaubt anzumerken: hat man seinen Virgil gelesen, kennt man die Stelle: Sunt lacrimae rerum und dann ist die Frage ob die Dinge ein Gedächnis haben oder nicht schon so gut wie beantwortet Zitieren Link zu diesem Kommentar
Steve Geschrieben 29. Januar 2015 Teilen Geschrieben 29. Januar 2015 Spannende Frage!Falls du mir diese Frage erlaubst: was stimmt denn mit dem Hamletzitat nicht?Eins aber sei dem Geisteswissenschaftler erlaubt anzumerken: hat man seinen Virgil gelesen, kennt man die Stelle: Sunt lacrimae rerum und dann ist die Frage ob die Dinge ein Gedächnis haben oder nicht schon so gut wie beantwortet Je nachdem, wie man "rerum" auffässt, oder? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 30. Januar 2015 Autor Teilen Geschrieben 30. Januar 2015 "....was stimmt denn mit dem Hamletzitat nicht?"Das Zitat ist in Ordnung, nur die Leute, die das zitieren sind meist keine großen Leuchten Hübsch: https://buggisch.wordpress.com/2011/04/28/totschlag-zitate-mehr-dinge-zwischen-himmel-und-erde/Auf die Genitivproblematik bist Du als Lateiner selbst gekommen, oder durch Wikipedia? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Steve Geschrieben 30. Januar 2015 Teilen Geschrieben 30. Januar 2015 Das Totschlag-Zitat der "Obskuranten" - so erscheint's mir sinnvoll. Auf die Genitivproblematik bist Du als Lateiner selbst gekommen, oder durch Wikipedia?...Wikipedia Virgil habe ich nicht ein mal übersetzt gelesen. Kein Sorge, er ist auf meiner langen Liste. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 30. Januar 2015 Autor Teilen Geschrieben 30. Januar 2015 Na immerhin hast Du nachgeschaut!Das allein ist schon Lobesam. Steve reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
TeeStövchen Geschrieben 30. Januar 2015 Teilen Geschrieben 30. Januar 2015 Lobesam. Auch so ein aussterbendes Wort, das auf die rote Liste gehört und das mir seit dem "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" nicht mehr untergekommen ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 31. Januar 2015 Autor Teilen Geschrieben 31. Januar 2015 Das ist doch eine Steilvorlage:extra für Dich TeeStövchen http://www.vonribbeck.de/html/gedicht.htmlhttp://www.duden.de/rechtschreibung/lobesam Zitieren Link zu diesem Kommentar
TeeStövchen Geschrieben 31. Januar 2015 Teilen Geschrieben 31. Januar 2015 Das ist doch eine Steilvorlage: extra für Dich TeeStövchen http://www.vonribbeck.de/html/gedicht.html http://www.duden.de/rechtschreibung/lobesam Dank dir Paul, aber genau die beiden Links hatte ich vorher schon angeschaut Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 31. Januar 2015 Autor Teilen Geschrieben 31. Januar 2015 Du bist eben ein Schlauer! Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 5. Februar 2015 Teilen Geschrieben 5. Februar 2015 In Steinfest's neuestem Roman "Der Allesforscher":In einem taiwanesischen Krankenhaus regt sich eine deutsche Ärztin auf:"Kein Wein in der Kantine! Immer giessen sie nur diesen Tee aus!"und"Wein füllt den Kopf, Tee nur die Blase".Keiner ist eben perfekt. Zitieren Link zu diesem Kommentar
TeeStövchen Geschrieben 5. Februar 2015 Teilen Geschrieben 5. Februar 2015 In einem taiwanesischen Krankenhaus regt sich eine deutsche Ärztin auf: "Wein füllt den Kopf, Tee nur die Blase". Tja, Krankenhaustee eben KlausO reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 5. Februar 2015 Teilen Geschrieben 5. Februar 2015 (bearbeitet) Ja, ja, aber In Taiwan!Ganz genau spielt die Szene in Tainan, eine Stadt im Süden Taiwans.Hier für euch herausgesucht die Street-View vom Ort des Geschehns. Dort drin muss der Tee offenbar miserabel sein. Bearbeitet 5. Februar 2015 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
seti17 Geschrieben 17. März 2015 Teilen Geschrieben 17. März 2015 (bearbeitet) "In der Sekunde nun, als dieser mit dem Kuchengeschmack gemischte Schluck Tee meinen Gaumen berührte, zuckte ich zusammen und war wie gebannt durch etwas Ungewöhnliches, das sich in mir vollzog. Ein unerhörtes Glücksgefühl, das ganz für sich allein bestand und dessen Grund mir unbekannt blieb, hatte mich durchströmt." (Marcel Proust)Beim Kuchen handelt es sich um Madeleine(s), Tee leider (mir) nicht bekannt. Bearbeitet 17. März 2015 von seti17 Zitieren Link zu diesem Kommentar
seti17 Geschrieben 18. März 2015 Teilen Geschrieben 18. März 2015 Wenn dir kalt ist, wird Tee dich erwärmen,Wenn du erhitzt bist, wird er dich abkühlen,Wenn du bedrückt bist, wird er dich aufheitern,Wenn du erregt bist, wird er dich beruhigen.(William Ewart Gladstone)Na, dann Prost!, Cheers!, Slàinte mhath! Kampai! etc.pp. Falls sich jemand wundert, warum ich diese Zitate einstelle - ich lese viel, stelle aber nichts hier vor - ich lese gerade ein Buch, in dem es eigentlich primär um etwas ganz anders geht als Tee, aber diese Zitate passen hier so gut hin. Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 24. März 2015 Teilen Geschrieben 24. März 2015 (bearbeitet) Vielleicht den ehrwürdigsten Empfang der Literaturgeschichte erhält der Teehändlerbei seinem alljährlichen Besuch im tiefsten Winter in Joseph Roth's Meistererzählung resp. Fragment "Erdbeeren".Es spielt in einer kleinen Stadt in Galizien, irgendwo auf dieser Karte bestimmt nicht verzeichnet:Dieser Teehändler führt auch tatsächlich wirklich echten chinesischen Tee und verbürgt sich dafür.Ihm wird ein Empfang bereitet, fast wie wenn Gott auf Besuch kommen würde.Da er aber nur bei einem Kutscher mitfahren kann, fahren alle anderen Kutscher mit grossem Gebimmel hinterher,und der Teehändler bezahlt sie natürlich bei der gemeinsamen Ankunft alle! Werte Teehändler hier im Forum - das waren noch Zeiten!Hier der Beginn des Kurzromans, welcher auch auf der Diogenes Website in einem PDFöffentlich verfügbar ist:"Die Stadt, in der ich geboren wurde, lag im Osten Europas, ineiner großen Ebene, die spärlich bewohnt war. Nach Ostenhin war sie endlos. Im Westen wurde sie von einer blauen, nuran klaren Sommertagen sichtbaren Hügelkette begrenzt.In meiner Heimatstadt lebten etwa zehntausend Menschen.Dreitausend unter ihnen waren verrückt, wenn auch nichtgemeingefährlich. Ein linder Wahnsinn umgab sie wie einegoldene Wolke. Sie gingen ihren Geschäften nach und verdientenGeld. Sie heirateten und zeugten Kinder. Sie lasen Bücherund Zeitungen. Sie kümmerten sich um die Dinge derWelt. Sie unterhielten sich in allen Sprachen, in denen sich diesehr gemischte Bevölkerung unseres Landstriches verständigte. […] Bei uns zuHause herrschte Frieden. Nur die engsten Nachbarn hielten Feindschaft. DieBesoffenen versöhnten sich wieder. Konkurrenten taten einander nichts Bösesan. Sie rächten sich an den Kunden und Käufern. Jeder lieh jedem Geld. Allewaren einander Geld schuldig. Einer hatte dem anderen nichts vorzuwerfen.Politische Parteien wurden nicht geduldet. Die Menschen verschiedener Nationalitätenunterschied man nicht, weil jeder in allen Sprachen redete. Man erkanntenur die Juden an ihrer Tracht und ihrer Überlegenheit. Manchmalmachte man kleine Pogrome. Im Wirbel der Ereignisse waren sie bald vergessen.Die toten Juden waren begraben, die Beraubten leugneten, Schaden erlitten zuhaben. Alle meine Landsleute liebten die Natur, nicht um ihrer selbst willen,sondern mancher Früchte wegen, die siespendete. Im Herbst gingen sie in die Felder,um Kartoffeln zu braten. Im Frühlingwanderten sie in die Wälder, umErdbeeren zu pflücken.Der Herbst bestand bei uns aus flüssigemGold und flüssigem Silber, ausWind, Rabenschwärmen und leichtenFrösten. Der Herbst war beinaheebenso lang wie der Winter. Im Augustwurden die Blätter gelb, in den ersten Septembertagenlagen sie schon auf dem Boden.Niemand kehrte sie zusammen. Ich habe erst imWesten Europas gesehn, dass man den Herbst zusammenfegtzu ordentlichen Misthaufen. Unsere Stadt war arm.Ihre Einwohner hatten kein geregeltes Einkommen, sie lebtenvon Wundern. Es gab viele, die sich mit nichts beschäftigten.Sie machten Schulden. Bei wem aber liehen sie?Auch die Geldverleiher hatten kein Geld. Man lebte vonguten Gelegenheiten."Aus: Joseph Roth, ›Erdbeeren‹Der Teehändler kommt natürlich erst später vor. Trotzdem beieibe nicht das einzig erwähnenswerte, ich finde allein die hier nicht vollständigeOrts-Beschreibung herausragend - von Roth kenne ich nicht ganz grundlos so einiges.Hier ist die ganze Geschichte schriftlich für sagenhafte 99 Cent in der digitalen Kindle Version zu ergattern.Der Preis ist eigentlich eine Frechheit, wenn man bedenkt, dass da z.B.auch Tarabas oder Hotel Savoy und vieles weiteres Bemerkenswerte mitenthalten ist.Falls sich jemand wundert, warum ich diese Zitate einstelle - ich lese viel, stelle aber nichts hier vor - ich lese gerade ein Buch, in dem es eigentlich primär um etwas ganz anders geht als Tee, aber diese Zitate passen hier so gut hin.Ich habe 2 recht hoch dosierte Matcha gehabt und bin prompt beim Lesen tief eingeschlafen Da muss ich natürlich einmal noch nachhaken seti ... welch bewusstseinsraubende Lektüre flösst du dir denn optisch ein? Bearbeitet 24. März 2015 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
seti17 Geschrieben 24. März 2015 Teilen Geschrieben 24. März 2015 Da muss ich natürlich einmal noch nachhaken seti ... welch bewusstseinsraubende Lektüre flösst du dir denn optisch ein?Golden Turtle: der Matcha wurde ohne Lektüre genossen Nein, der Grund ist ein ganz anderer: Ich reagiere einfach auf Koffein paradox, mich macht es müde. Bei Tee merke ich den Effekt sonst nicht, aber bei 2 hochdosierten Matcha hintereinander kommt eben einiges an Koffein zusammen, welches nicht schnell genug metabolisiert wird und dann merke ich den Effekt. Bei Kaffee werde ich übrigens schnell müde, das wirkt meistens.Kennst du Le Fanu's Green Tea? Fällt mir gerade ein, wo es doch um Tee in der Literatur geht. Gibt es übrigens umsonst bei PG und Konsorten. Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 27. März 2015 Teilen Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) In letzter Zeit kreuzt der Tee auf echt unterhaltsame Weise meine (durch mehr oder weniger Zufallsprinzip ausgewählte) Literatur.Aktuell: In "Die Besteigung des Rum Doodle", eine Gemeinschaft durchgeknallter und unfähiger Wissenschaftler,unterhalten sich zwei, wie sie sich doch bei einer früheren Gletschertour versehentlich den Tee mit einer Vitriollösungstatt mit Wasser aufgegossen haben. Daraufhin kurzfristig derart farbenblind geworden, dass sie Weiss nicht mehr von Blauunterscheiden konnten, und letztlich bei der weiteren Gletschertour über den Rand des Gletschers (in die Luft) weitermarschiert seien.Darauf antwortet ein anderer Wissenschaftler, welcher immer wiedersprechen muss, dass das alles Unsinn wäre, er habe schongallonenweise Vitrioltee getrunken, und es habe ihm bisher noch nicht das kleinste Bisschen geschadet. @Seti: Kenne ich noch nicht. Gut? Bearbeitet 27. März 2015 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
seti17 Geschrieben 27. März 2015 Teilen Geschrieben 27. März 2015 @Seti: Kenne ich noch nicht. Gut? Das ist eine Kurzgeschichte, die man wie erwähnt kostenlos im Netz bekommen kann. Kannst du also schnell mal zwischendurch lesen Aber Sheridan Le Fanu sagt dir etwas? (z.B. "In a Glass Darkly" umfasst besonders bekannte Werke wie eben "Green Tea", "Mr Justice Harbottle" und "Carmilla")... Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 29. März 2015 Autor Teilen Geschrieben 29. März 2015 Osterzeit - Lesezeit!Ein Buch das in jedes Ostergärtchen lesender Hasen gehört: Septimus Harding, SpitalvorsteherManesse Bibliothek der WeltliteraturKAUFEN UND LESEN!Mehr muß man eigentlich nicht sagen, aber da der ein oder andere der Forumsmitglieder mir dann wieder wochenlang in dem mail-Fach liegt und fragt und fragt.....Erst einmal macht so ein Manessebuch - im Gegensatz zu Schokolade - nicht dick wenn man es ißt und es macht sogar klug wenn man es liest. Nicht nur klug, sondern Freude macht es auch noch obendrauf.Also kaufen, ist klar, und lesen. Aber warum liest man eigentlich?Um andere Menschen kennenzulernen ohne ihren Mundgeruch ertragen zu müssen; um andere Gegenden kennen zu lernen ohne dort auf die Toilette zu müssen; um andere Zeiten kennenzulernen ohne die Hilfe von H. G. Wells in Anspruch nehmen zu müssen.Und manchmal passiert es, daß man Freunde findet, auch wenn sie in Zeiten gelebt haben, die nicht mehr die unseren sind.Septimus Harding ist so ein Mensch. Er bereichert das Leben des Lesers und gibt ihm Freude und Hoffnung.In einer Zeit, der: "das steht mir doch zu Mentalität", in einer Zeit in der hochrangige Politiker wie die Lemminge an die goldenen Tröge des Gottes Mammons eilen um ihre Verbindungen Nutz- und Geldbringend einzusetzen, wo man schon anfängt Mitleid zu haben mit den Abgeordneten, die ihr Alter darbend und nagend an kargen Pensionsansprüchen verbringen, da gibt es einen Septimus Harding, der zeigt was Anstand war und leider nicht mehr ist.Anthony Trollope (1815 - 1882) beschreibt, wie die Grundfesten des Armenspitalvorstehers Harding erschüttert werden, wie er plötzlich als allseits geachteter Mann am öffentlichen Pranger steht und wie er sich entscheiden muß. Er entscheidet sich mit Würde, Anstand und Anmut! Drei leider vergessene Worte - und der Rezensent zieht seine Toga über den Kopf und weint bitterlich.Das alles geschieht in einem fiktiven victorianischen Provinzstädtchen und man glaubt es nicht: auf sehr unterhaltsame Weise! Wenn man das ein oder andere Buch gelesen hat, und auch Bücher rezensiert, liest man anders als in den Tagen der Jugend als man so gefesselt war und Bücher verschlungen hat, die Zeit vergaß und erst wieder ins Leben der Jetztzeit zurückkehrte als die letzte Seite umgeschlagen war.Trollope und seinen Spitalvorsteher habe ich in einem Stück verschlungen und mich seit Jahren nicht mehr so wohlgefühlt.Man muß die Manesse Bibliothek der Weltliteratur nicht empfehlen, sie steht in allen Bibliotheken gebildeter Menschen; aber die Übersetzung von Andrea Ott und das Nachwort von Doris Feldmann ist zu loben, ist sogar sehr zu loben, weil beide Arbeiten weit über dem Durchschnitt liegen.Ein Beispiel für den Humor von Trollope? S. 269: "Die hundertsiebte regelte die Leibesvisitation von Nonnen durch betagte Geistliche zwecks Aufspürung jesuitischer Talismane und wurde als der eigentliche Kern des ganzen Gesetzentwurfs betrachtet." Zitieren Link zu diesem Kommentar
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