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Diandiren Yesheng Yuancha (sheng) undatiert


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Heute gebe ich auch mal Debüt für einen besonderen Pu-erh, aber nicht deswegen weil es kein Shopprodukt wird. Sondern weil er an sich einfach besonders ist.



Allein beim Namen wurde schon nicht mit Wörtern geizt, dass das Herz eines Pu-Trinkers höher schlagen lässt: Yesheng Yuancha 野生原茶 zu deutsch etwa "Tee wilden Ursprungs". Ich dachte mir erst "ahh, mal wieder ein shu pu, der auch noch dazu ein möchtegern ist. Das war der erste Blick auf das Geschenk von dem Onkel meiner Frau. Ich hätte nicht mehr daneben liegen können!



Das Geheimnis um diesen Pu habe ich erst knapp eine Woche später gelüftet, als ich einen weiteren Blick riskierte, zumindest halbwegs. Erstens ist es gar kein shu pu sondern ein sheng pu! Weder das eine noch das andere stand auf dem Wrapper, aber er war ungewöhnlich dunkel, auch im Vergleich zu den sheng pus von 2004 die ich kenne. Meine Vermutung er muss sogar älter sein! Vorsichtig tippe ich um die Jahrtausendwende. Leider kann ich es nicht verifizieren, da die Stelle wo das Pressdatum normal vermerkt ist, blank geblieben ist (oder sogar verblichen?!). Wie auch immer, dachte ich mir schaun wir mal was er so kann. 



Die Pressung war nicht so massiv fest wie ich es von manchen kenne, eher locker. Das hat Vor- als auch Nachteile. Losen Pressung unterstelle ich immer unterschwellig schlechte technische Vorraussetzungen und schließe damit dann auch auf das gesamte Kunstwerk. Explizit bei Pus von Familienbetrieben, bei denen noch nicht die industrielle Pressung vorgenommen wird, sind natürlich davon ausgenommen. Aber auch hier prangt der Schriftzug der Yunnan Menghai Tiandiren Factory. Wie gesagt bei dem versprochen Attribut "yesheng" machte ich mir keine großen Hoffnungen, außer das die Blätter irgendwie besser sein sollten. Und ich muss sagen, das war für mich auch das absolute optische Highlight! So große Blätter in einem Stück habe ich bisher bei keinen anderen Pu beobachtet. shupu ist meistens mickrig, sheng pu schon größer, aber das toppt alles was ich bisher live in meiner eigenen zhisha hu bzw. später auf der hand gesehen habe!



Geschmacklich kam er mir konstant herb vor, trotzdem angenehm. Nach geschätzten 12 Aufgüssen und nach einer Verweildauer von gestern abend bis heute abend hatte ich genug. Ich habe mir deswegen einen low-cost tuocha sheng pu von 2009 gegönnt. Komischerweise schmeckt er nicht so gut... :P An alle die jetzt eine Zauberwerk der Wort zu den Aufgüssen & Geschmack erwartet haben... sorry, ich kanns nicht in Worte fassen und ich habe mir auch keine Notizen gemacht. Die reine Optik der Blätter, ob jetzt von wilden Bäumen oder nicht, hält mich bis jetzt im Bann. Bei der Begeisterung für das Blattgut habe ich auch glatt das Foto vom Aufguß vergessen... naja hier die Kurzfassung: zu dunkel für die sheng pus die ich kenne, und zu hell für shu pu. Daher denke ich auch ein doch beachtliches Alter.



Fazit: wenn man bedenkt das Tiandiren nicht grade in einer Liga mit den Großen mitspielt, wird das wohl den Preis und die Quali ein bisschen drücken. Wenn er wirklich vor oder um die Jahrtausendwende gepresst wurde und man die bloße Mächtigkeit dieser Lederlappen bedenkt, denke ich das ich da ein richtig teueres Geschenk bekommen habe und fühle immer noch Gewissensbisse, dass ich Sanshu (dem Onkel) und dem Tee so unrecht getan habe! Ich denke ich muss den Tee noch mal eingehender Aufgießen wenn ich Zeit und Muse in meinen eigenen vier Wänden in Worms habe und unbelästigt von anderen Störfaktoren bin. Ich möchte kein weiteres Gram noch mal davon verschwenden!




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  • 3 Wochen später...

Ist das der, von dem ich die Probe habe?



Hab ihn heute probiert. Mit meiner kleinsten Kanne, weil ich sparsam sein musste, habe ich in den ersten Güssen noch etwas Zurückhaltung gehabt. Konnte dann aber im weiteren Verlauf doch sehr zufrieden sein.


Es ist wirklich sheng. Das sehe ich an den feuchten Blättern. Sind einige sehr schöne dabei.


Ich bin ein Fan von loser Pressung. Dann habe ich gleich beim Auflösen der Bindung den ersten Eindruck wie die Blätter sein werden.


Ja, der Geschmack war schon etwas herb. Aber das war ganz angenehm, eher etwas erfrischend.


Die Farbe des Aufgusses ist für mich schon so wie ich mir einen gelagerten sheng in diesem Rahmen vorstellen könnte.



Gruß Krabbenhueter


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Ja das sollte er sein. Auf das Päcken hatte ich Yesheng geschrieben. Das Blattgut ist echt super und weil nicht so hart gepresst bleiben die Blätter beim rauslösen auch an den Abbruchkanten relativ intakt. Aufgrund des dunkelen Blattguts habe ich mir aber etwas dunklere Aufgussfarbe erwartet. Eine unwahrscheinliche Erklärung für diese Diskrepanz (vielleicht wird die Aufgussfarbe aber auch erst nach mehr als 15 Jahren erst richtig dunkel) könnte vielleicht sein, dass dies einer der selten sheng/shu Hybriden ist - aber kenne die bisher nur so, dass die äußere Schicht vollkommen sheng und innen shu ist. Der hier ist zu gleichmäßig was das angeht, zumindest bei den visuellen Indikatoren.



Wie dem auch sei: Er weiss zu gefallen!


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  • 3 Wochen später...

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