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In der Natur Zutaten für "Naturtees" sammeln


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Klar, richtiger Tee ist eine andere Liga - nur dass das gesagt ist. Aber es gefällt mir, in der Natur verschiedenes zu sammeln, für mich gibt dies dem Genuss eine zusätzliche Dimension. Und man kann dadurch auch ein tieferes Gefühl für die saisonalen Abläufe in der Natur kriegen, bspw. wann die Linden blühen. Ich kenne mich auch etwas mit Wildpflanzen zum Essen aus, aber auch für einen "Naturtee" für den Abend ist dies etwas erfreuliches, wenn man dann auf Koffein verzichten möchte.

Der erste ganzjährige Tipp: Kiefernnadeln
Witzig nebenbei, dass ein chinesischer Grüntee genau danach benannt ist (welchen ich übrigens auch schon öfters wirklich genossen habe).

Zitat

Die Kiefer ... erkennst Du ganz leicht an ihren Nadeln, denn diese unterscheiden sich deutlich von allen anderen Nadelbäumen: Die Nadeln der Kiefer wachsen nicht einzeln am Ast entlang, sondern in einer Scheide, die jeweils zwei bis fünf Nadeln umfasst. Statt einzelner Nadeln hat die Kiefer also immer gleich ein ganzes „Nadelbüschel“. Zusätzlich sind Kiefernnadeln deutlich länger als bei Tanne oder Fichte: Fichtennadeln sind 1-2 Zentimeter lang, Tannennadeln 1-3 Zentimeter und Kiefernnadeln 3-8 Zentimeter. Kiefernnadeln sind extrem biegbar und flexibel.

Kiefer-2.jpg

Zitat und Bildquelle

Hier zur multimedialen Untermalung noch ein unterhaltsames Video von einem Outdoor-Liebhaber:

Der nette Typ im Video scheint da zwar noch nicht zu wissen, dass Kiefernnadeln besser schmecken als Fichtennadeln, aber er sammelt auch Brombeerblätter, die ebenfalls ganzjährig einen leckeren Naturtee ergeben (dies als 2. Tipp).

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Vor der Verkostung der kürzlich erwähnten Mädchenkiefer dachte ich ja Kiefer ist Kiefer, von der Aromatik her.
Doch siehe da, was die Mächenkiefer an optischen Unterschieden aufs Parkett (resp. den Waldboden) legt, zeigt sich auch in der Tasse.
Die Nadeln sehen nicht nur kleiner, dünner und filigraner aus - sie schmecken auch so!
Dazu sind sie weniger harzig, dafür süsser.
Es wird zusehends knapper, ob den Aufguss davon alle noch als Nichttee erkennen würden.

Randbemerkung: Ich koche die Kiefernnadeln nicht in einem Topf o.ä., sondern übergiesse sie mit kochendem Wasser im Chahai und lasse sie ziehen, Minuten oder Stunden.

Am 13.9.2021 um 12:50 schrieb GoldenTurtle:

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Ich weiss nicht, ob jemand von euch Pine Needles Grüntee aus Yunnan kennt ... auf jeden Fall gibt es da nicht nur optisch erstaunliche Parallelen, das Vorbild aus der Natur schmeckt jedoch etwas harziger.

Im Bild oben waren aber nicht die feinen Nadeln von der Mädchenkiefer, sondern die weit kräftigeren und grösseren Nadeln von den Kiefern, die unten vor dem Haus wachsen.
Ich hab jedoch nicht vor, mit dem Pflückgut der Mädchenkiefer einen Handel aufzumachen, sonst sieht sie bald so aus wie das chinesische Zeichen für Sheng (was übrigens als vortreffliche Anspielung auf überpflückte Teebäume zu verstehen ist - das Zeichen über der 5, das wie ein Baum aussieht, an dem nur noch ein einziges Blättchen dran ist):

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Bearbeitet von GoldenTurtle
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Bei der heutigen Kiefernexkursion bin ich auf wahre Schätze gestossen ... ich sage nur Gushu!! 🙏

Besonders erwähnenswert ist ein gewaltiges Exemplar einer Tränenkiefer aus dem Himalaya, von welcher ich glücklicherweise ernten konnte:

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Diese kommt einem vor wie aus einer anderen Zeit, beinahe biblische Proportionen:

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Auch die Nadeln sind mit knapp 20cm mehr als doppelt so lang als die oben zitierte, hiesig bekannte Maximallänge von Kiefernnadeln:

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Links die Nadeln der Mädchenkiefer, rechts die Nadeln der Tränenkiefer ... aber das Problem kennt man ja vom Tai Ping Hou Kui.

Im Aufguss jedoch unerwartet elegant und mein bisheriger Favorit.

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Nächstes Mal könnte ich ja davon was aufgiessen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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  • 2 Monate später...
Am 19.9.2021 um 20:58 schrieb GoldenTurtle:

Nächstes Mal könnte ich ja davon was aufgiessen.

Du meinst um herauszufinden, ob der Name von der Wirkung kommt?:devil:

Danke für Deine etwas 'abseitigeren' Erkundigungen bzw. Deine Berichte davon, auch wenn ich Deine diesbezügliche Neugier nicht so ganz teile - dazu bin ich zu fundamentalistisch; mein Beziehungswahn konzentriert sich auf Thea sinensis sinensis, nicht zuletzt weil ich sie hinsichtlich Kultivierung von Nutzpflanzen (dem Kern der sog. neolitischen Revolution) für eine kulturell besonders weitreichende Leistung von homo sapiens halte.

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