Zum Inhalt springen

Eigenbau eines Teetisches


Empfohlene Beiträge

Hallo ihr Teejunkies, 

heute werde ich euch mein gestern abgeschlossenes Projekt vorstellen. Es handelt sich um den Eigenbau eines Teetisches. Schon seit langem liebäugle ich mit einem. Nur irgendwie war ich nie sehr überzeugt vom Design, oder vom Preis oder von der Umsetzung. Denn bei den günstigeren Varianten fehlt meist ein Wasserauffangeinsatz der herausnehmbar oder aus Kunststoff ist.

Also habe ich mich rangemacht, in CATIA einen ersten Entwurf meines Teetischdesigns zu erstellen. Das Ergebnis war das:

Das schwarze flache Bauteil ist ein Gitter. Auf dieses Gitter sollten Steine rauf, auf denen wiederum Schieferplatten draufgelegt werden, auf denen dann die Kannen und Schalen sicher stehen können. Diese Inspiration habe ich mir bei Feinkost-Tan in der Crellestraße geholt, der seinen Teetisch damit aufgewertet hat. 

Nachdem ich im Baumarkt war, musste ich feststellen, dass es nicht alle Sachen gibt, die in meinem Entwurf vorhanden sind. Das größte Problem stellte die Kunststoffwanne dar, da diese nicht in der gewünschten Größe und Form vorhanden war. So musste das Unterteil eines kleinen Gewächshauses herhalten. Da auch kein Holz in der Form und Größe vorhanden war, wie ich es mir vorgestellt hatte, musste ich im Baumarkt umdenken und habe mal kurzerhand das Design abgeändert, welches ich dann auch wieder in CATIA umgesetzt habe:

Es ist mittlerweile nur noch ein einfacher viereckiger Kasten. Der Rahmen besteht aus Bambusholz, das Blech ist gelocht und aus Aluminium. Die Stäbe dienen der Halterung des Bleches und sind auch aus Alu. Die Holzteile sind mit Holzdübeln fixiert und mit -kleber verklebt. Das Zusägen mit einer alten Stichsäge hat dazu geführt, dass nicht alle Schnitte super sind, weshalb man auch nicht zu genau hinschauen sollte. Aber für mein erstes Holzprojekt ist es mal gar nicht so übel.

Damit die Wanne einfach rein und rausgeschoben werden kann, musste ich mir noch eine Unviversalfräse im Baumarkt leihen -  damit ging es dann ratzfatz. Nun hält die Wanne unter dem Alu-Blech und lässt sich leicht rein und rausschieben. Das Fassungvermögen habe ich noch nicht getestet, ich denke aber, dass mehr als 3 Liter reinpassen. 

Hier ein paar Bilder aus dem Fertigungsprozess:
 

Zusammensetztest der zurecht gesägten Stücke
 
Fräsen der Längsnuten mit der Universalfräse
 

Verkleben aller Teile; der Schraubstock dient als Zusatzgewicht

Nachdem der Kleber ausgehärtet war und die Universalsäge wieder im Baumarkt schlummern konnte, habe ich die Steine, die ich zum Teil auf Rügen gesammelt und bei IKEA gekauft habe, hineingefüllt. Die viereckigen Schieferstücke, die es bei Höffner gibt, kamen hinzu und fertig ist mein eigens designter Teetisch. Mir gefällt er sehr! Ach ja, eine schräge Bohrung für mein Digitalthermometer hat der Tisch auch. In der nächsten Zeit werde ich aber noch einen Schutzlack aufbringen, damit mir das gute Holz lange erhalten bleibt.

Hier die Bilder des fertigen Teetisches und "im Betrieb":

 
Ich hoffe, euch gefällt der Tisch genauso wie mir. Er hat keine asiatischen Schriftzeichen und ist nicht verschnörkelt, aber er ist schlicht, und das gefällt mir sehr.

Viele Grüße und morgen einen guten Start in die Woche wünscht euch

Tobi

Bearbeitet von Teeladen
Link zu diesem Kommentar

Witzig, ich hatte die letzten Tage auch mit dem Gedanken gespielt, mir einen eigenen Teetisch zu zimmern. Denn zur Zeit tut es bei mir noch ein Teilstück eines japanischen Bambusdampfgarers, der auf einen Suppenteiler aufgesetzt ist. ^_^ Und was es käuflich zu erwerben gibt, überzeugt mich auch nicht wirklich...



So professionell wäre ich das ganze aber nicht angegangen, großen Respekt dafür. Das Ergebnis ist auch wirklich gelungen, besonders die Lösung mit den Steinen gefällt mir sehr.


Link zu diesem Kommentar

Das Runde muß ins Eckige :)


Anbei ein paar Bilder von meinem selbstgemachten Teetisch. Material: Schiefer 30, 5 cm x 30,5 com,  Stärke 3,5 cm, Vertiefung ausgeschliffen Mattschliff, Oberfläche mit Leinöl behandelt, Kanten 45 Grad unterstochen.


Schwarzer Schiefer minimalistisch, doch in den richtigen Proportionen gearbeitet sollte es sein. Die Veränderbarkeit, das spielerische Element war mir wichtig. Deswegen ein paar Beispiele: das Kännchen einmal auf einem Knochen, einmal auf einem quadratischen Travertinstück,einmal auf Drahtgeflecht,  einmal auf Bambus, einmal auf Stahl - und spielen und zeichnen kann man während des Teetrinkens auch noch.


Die Photos taugen nicht viel, aber man sieht um was es geht - wenn das Hochladen klappt.



Paul



post-380-0-55565000-1366002168_thumb.jpg

post-380-0-56487200-1366002201_thumb.jpg

post-380-0-36038700-1366002225_thumb.jpg

post-380-0-39326100-1366002247_thumb.jpg

post-380-0-89072700-1366002267_thumb.jpg

post-380-0-79225000-1366002420_thumb.jpg

post-380-0-61913500-1366002469_thumb.jpg

Link zu diesem Kommentar

Wunderschön, Paul! Das wäre genau mein Ding! ^_^

Und der kleine Pott erst...! :)  Ein Shuiping? Und welcher Ton wurde verwendet?

Was das für ein Ton ist, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall recht hart gebrannt. Das Kännchen ist ca. 30 - 40 Jahre alt und dazu gekommen bin ich "wie die Jungfrau zum Kinde" eine längere Geschichte, die man sich bei einer Tasse Tee erzählen muß :)

Ich mag sie ganz gerne, sie hat so einen spitzbübischen Charme.

Hallo Michdal,

setz doch mal ein Photo von Deinem Bamboosteamer hier rein - so einen nehme ich auch ab und an. Eine erstklassische puristische Lösung - und kochen kann man auch noch damit!

Wäre doch nett auch mal Variationen zu sehen. Zum Beispiel suche ich noch eine alte Käfer oder Mercedesradkappe als Schale in die ich das Kännchen stellen kann, sieht bestimmt chic aus?

 Denn zur Zeit tut es bei mir noch ein Teilstück eines japanischen Bambusdampfgarers, der auf einen Suppenteiler aufgesetzt ist. ^_^ Und was es käuflich zu erwerben gibt, überzeugt mich auch nicht wirklich...

Link zu diesem Kommentar

Hallo Michdal, setz doch mal ein Photo von Deinem Bamboosteamer hier rein - so einen nehme ich auch ab und an. Eine erstklassische puristische Lösung - und kochen kann man auch noch damit!

Kann ich am Wochenende mal machen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob diese windschiefe Konstruktion den ästhetischen Ansprüchen hier genügen wird. :lol:

Link zu diesem Kommentar

Mach ruhig; meine Oma hat immer gesagt: "Schief ist Englisch und Englisch ist modern"!

Ihr habt es nicht anders gewollt. Hier mein provisorischer Teetisch, bestehend aus dem Teilstück eines Bambusdampfgarers, der auf einem Suppenteller eines bekannten schwedischen Einrichtungshauses aufsetzt:

 

Bearbeitet von michdal
Link zu diesem Kommentar

bei uns werden die teile eigentlich nur für zum servieren von teig krams genommen, richtig gemacht werde die im edelstahl dünster. wahrscheinlich nicht so old school, aber bekommt man auch wieder gut sauber (oder man legt alte handtücher beim dünsten ein). ansonsten kenne ich noch aus den seitenstaßen die schnell restaurants wo die die teile zu zwei meter türmen gestapelt hatten, dafür sind die klasse! esst ihr baozi und mantou? normalerweise gibts die jeden tag, aber jetzt kocht ja niemand für mich  :P


Link zu diesem Kommentar

Ach was, Mitleidstränen sind nicht wirklich nötig, die Erholung tut mir mal gut, kann wieder tun was wozu mir so der Sinn steht.



Und werde jede Woche werde  ich von befreundeten Chinesen in Worms eingeladen zum Essen (Auftrag meiner Frau; damit ich nicht nur aus dem Tiefkühlfach lebe) und am Wochenende, wie die alten Zeiten im Hotel Mama und bei Freunden. Bald bei Gero einen Umtrunk der anderen Art... du siehst ich fühle mich pudelwohl.



Essen ist nicht das Thema, dann eher die Sehnsucht ;)


Link zu diesem Kommentar

Klasse Idee,

ich hab einen Bamboo steamer mit einem größeren Durchmesser, da paßt der Teller unten rein, und man sieh ihn nicht.

Ja, von der Größe her passt es nur eben so. Ich frage mich immer noch, welcher Teufel mich geritten hat, von der bewährten runden Tellerform abzuweichen. Die wäre in diesem Fall optimal gewesen.

Was kochst Du mit dem Teil? Ich mache am liebsten vietnamesische Klöße mit Fleisch oder vegetarisch, Fisch geht auch super.

Ausschließlich Pflanzliches. Alles andere fände ich von der Hygiene her grenzwertig.

Link zu diesem Kommentar
  • 1 Monat später...

Ich wollte mal ein richtiges Teeboot, aber da bleibt nix als Selbermachen. Also: Informationen suchen über alte Flußbootformen in China, Maßmodul festlegen und anfangen.


Material Schiefer, Leinöl, und jede Menge Muskelschmalz beim Schleifen - ach ja  eine Menge taoistischer Zahlenspielerein sind auch noch drin, aber die sieht man nicht :)


post-380-0-14540500-1369496475_thumb.jpg

post-380-0-65986000-1369496504_thumb.jpg

post-380-0-14227900-1369496529_thumb.jpg

post-380-0-63387100-1369496569_thumb.jpg

post-380-0-51240000-1369496596_thumb.jpg

post-380-0-92737300-1369496634_thumb.jpg

Link zu diesem Kommentar

Schiefer hat Lager! Das ist das Problem; je billiger desto leichter gehen die Lager auf, je fester der Schiefer, desto teurer. Schau mal beim Steinmetz, aber paß auf, die Jungens ziehen "Unbedarfte" gerne mal über den Tisch. Der gehobene Innenausbau (Bad, Küche) berarbeitet Schiefer auch, hat aber meist auch gehobene Preise. Reststücke sollten bezahlbar sein.


Paß beim Schleifen auf, Schiefer hat extrem feinen Staub, also nur mit GUTER (!) Staubmaske, Tyvek-Anzug und nur draußen möglichst bei Wind, viel Vergnügen :)


Ein freundlicher Rat, weil ich die Saarländer (begnadete Schnapsbrenner) so mag: man tut sich leichter mit Diamantpads, da kann man mit Wasser schleifen, aber die sind sehr (!) teuer.


Glück auf

Link zu diesem Kommentar

Nach der ersten behelfsmäßigen Teetischkonstruktion hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Gestern, während des drögen Kicks unserer Nationalmannschaft, ist in mir das Bastelfieber erwacht und das ist dabei rausgekommen: Der vermutlich billigste Teetisch der Welt. :lol:

Als Material dienten mir 36 Schaschlikspieße aus Holz und eine Rolle handelsüblicher Bindfaden. Nun kamen mir meine alten Pfadfinderkenntnisse zugute und ich war so in der Lage, beides zu einem stabilen Holzrost zu verschnüren. Der Rost liegt auf einer alten Auflaufform auf, die wir mal für 50 Cent auf dem Flohmarkt ergattert haben.

Im Vergleich zu meiner ersten Konstruktion ist dies ein deutlicher Fortschritt in Sachen Stabilität und Komfort. Vielleicht entferne ich noch die Zotteln... ;)

Hier noch ein paar Bilder:

 

Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...