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Heute im Teeladen - ein Gespräch über Matcha und Atomwolken


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Als ich heute das kleine Teelädchen bei mir ums Eck besuchte um nach Flugtee zu schauen war eine dunkelhäutige Schöne just dabei, den Tisch mit chinesischen Matcha-Döschen zu dekorieren.



Wir kamen ins Gespräch und sie erzählte, dass sie leider eine ganze Reihe japanischen Matcha hatte vernichten müssen, weil niemand ihn mehr nach Fukushima kaufen wollte


Seitdem bestellt sie nur noch den chinesischen, der generell aber nicht so gut geht wie früher der japanische.



Nun weiß ich, dass Fukushima und die Teeanbaugebiete so runde 1000 Kilometer voneinander entfernt sind.


Was ja für Wind und Wolken keine Entfernung ist.



Wie seht ihr das?


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Wie seht ihr das?

Mit gemischten Gefuehlen. Einerseits bin ich mir bewusst, dass in Japan viel heruntergespielt wird. Da fehlt es etwas an Problembewusstsein. In Deutschland scheint man davon zu viel zu haben und einer regelrechten Fukushima-Manie verfallen zu sein. Was damals teilweise abging, war schon sehr frustrierend.

Ich kann die ganze Diskussion ehrlich gesagt nicht mehr hoeren. <_<

Bearbeitet von seika
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Ich denke vieles fällt uns garnicht auf, was aber im Hintergrund dennoch abläuft, aber wissen es schlichtweg einfach nicht.


Und das sind Dinge die in unserem Umfeld passieren. Alleine in Frankreich machen die Herrschaften dort, eine Geheimnis 


umwobene Wolke um deren Atomkraftwerke, vieler Orts wird schon befürchtet, dass es mit denen nicht besser steht als 


Tschernobyl damals. Ob nun wirklich die Werke schon so marode sind und Risse haben, ist Spekulation, wir normal Bürger,


werden es wohl erst erfahren, wenn es heißt "Bitte alle in die Schutzbunker".



Mit Japan hab ich mir ganz am Anfang auch schwer getan. "Ich liebe das Land, wie kein anderes, aber soll ich noch weiter 


dort etwas bestellen? Ist es noch sicher genug?" diese Gedanken hatte ich eine Weile noch, nach dem das mit Fukushima


bekannt wurde.



Ich hab einiges eine Zeitlang ausgelassen zu Essen, zu kaugen etc, aber ich sehe und höre seit damals so viel und ich denke


das wir selbst so am Ar..h in Europa sind, das es da auch schon egal ist. Ich kenne viele die in Japan leben, die sehr oft beruflich 


einige Zeit dort verbringen, auch Japaner von dort. Ich kenne einige die direkt beim Rettungsschutz dabei waren, als sie in Fukushima


den Leuten geholfen haben. 



Und wie gesagt, einer der dort war um zu helfen, hat mit seinem Messgerät Messungen vornehmen müssen, im Radius um Fukushima


herum herrschte nach seinen Auswertungen am Ende eine viel niedrigere Strahlung als in Genf, in der Schweiz. Auch in Nevada, in 


einigen Teile Großbritaniens und sonst noch vieler Orts, herrscht eine Höhere ausschüttung an Strahlung als um Fukushima herum.



Ich denke wir sind so im Eimer auf unserer Welt, mit all dem Abfall im Leitungswasser, Antibiotika und Quecksilber im Fisch, Antibiotika


generell im Fleisch, den ganzen Konservierungsstoffen, Glutamat Misst und dem ganzen höchst giftigen Plastikverpackungen und 


Gebrauchsgegenständen die heute im Umkreis sind, dass Fukushima am Ende das geringste Übel ist.



Zwar würde ich wie gesagt nie direkt aus Fukushima (egal ob Zentral oder im Umkreis nahe herum) etwas bestellen, besonders keine


Lebensmittel, aber alles andere denke ich, ist nicht weiter Wert, dass man sich am Ende Gedanken macht. Sollte man am Ende durch


irgendwas erfahren "Hey aus der Region sind viele Verstrahlte Güter entdeckt worden" ja mein Gott, dann lass ich halt diese Region 


aus. Japan ist groß, da kann man gut auf ander Orts ausweichen ;)


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Ich bin aber schon erstaunt, dass gerade in Japan das Bewusstsein im Umgang mit Atomkraft scheinbar wenig ausgeprägt ist. Ich hätte da ein deutlch kritischeren Umgang und stärkeres öffentliches Aufbegehren erwartet - nach Hiroshima und Nagasaki. Gerade in diesem Land sind doch die Folgen nach wie vor sichtbar und bekannt - oder wird das so stark unter den Teppich gekehrt?



Natürlich steht es um unsere Welt nicht eben gut. Umso wichtiger ist es, dass jeder in seinem eigenen kleinen Umkreis mehr auf den Umgang mit Ressourcen achtet.


Und die Berichte von Tschernobyl in den vergangenen Jahren geben hinsichtlich der Auswirkungen auf Lebensmittel noch in großen Entfernungen zum Geschehen stark zu denken. Pilze zum Beispiel soll man nach wie vor nicht in größeren Mengen genießen - und das sogar in Deutschland.


http://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/ernaehrung/pilze-radioaktivitaet100.html



Ich kaufe daher auch eher seltenener japanischen Tee - verzichte aber nicht ganz darauf.


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Ich denke es schadet nicht, sich zu informieren sowie seitens der Hersteller offen damit umzugehen. Schlussendlich muss man sich fragen, ob man den Kontrollen vertraut oder nicht. Für mich gibt es zum japanischen Grüntee nicht wirklich eine Alternative und ich denke, dass der Grossteil der Anbaugebiete auch unbedenklich ist. Die anderen Gebiete lasse ich aus und mache ich mir daher nicht all zu viele Sorgen.


Und wer weiss schon, was in all den restlichen Lebensmitteln ist.


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Von Uji habe ich bisher wenig schlechtes gehört. Eher von Shizuoka

Na toll :/ und ich muss mir natürlich erst recht von Shizuoka einen 

teuren Tee bestellen Sencha Tamakawa. Egal.

Da ich ihn von einem deutschen Shop habe, hoffe ich doch das

diese gute geprüft sind, by the way ein guter Tipp die haben echt

eine Toll Auswahl und nehmen sich sehr viel Zeit ausführlich ihren

Kunden eine Antwort zu schreiben, wenn es Fragen gibt.

http://www.kolodziej-lieder-shop.de/

Bearbeitet von VanFersen
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Dort habe ich auch schon des Öfteren bestellt. Ist nicht gerade günstig, aber die Info's auf der Seite sind Top inkl. Beschreibung der verschiedenen Aufgüssen. Daher wirklich ein super Shop.



Zu Shizuoka: grosse Teile der Ernte aus diesem Gebiet wurde anscheinen vernichtet und das ganze radikal zurückgeschnitten. Inzwischen sollen auch Produkte aus diesem Gebiet wieder unbedenklich sein. Letztlich muss man selber entscheiden  ;) 


Bearbeitet von theroots
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Ich bin aber schon erstaunt, dass gerade in Japan das Bewusstsein im Umgang mit Atomkraft scheinbar wenig ausgeprägt ist. Ich hätte da ein deutlch kritischeren Umgang und stärkeres öffentliches Aufbegehren erwartet - nach Hiroshima und Nagasaki. Gerade in diesem Land sind doch die Folgen nach wie vor sichtbar und bekannt - oder wird das so stark unter den Teppich gekehrt?

Wo sind sie denn sichtbar? Warst du schon mal in Japan? Sorry, wenn das etwas hart rueberkommt. Die Nachkriegszensur hat da nich viel zugelassen. Und eine kritische Aufarbeitung der Geschichte hat es in Japan bis heute nicht gegeben (Punkt) Das warum und wieso, darueber koennte man mal in Ruhe bei einer Tasse Tee bequatschen. :)

Und die Berichte von Tschernobyl in den vergangenen Jahren geben hinsichtlich der Auswirkungen auf Lebensmittel noch in großen Entfernungen zum Geschehen stark zu denken. Pilze zum Beispiel soll man nach wie vor nicht in größeren Mengen genießen - und das sogar in Deutschland.

http://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/ernaehrung/pilze-radioaktivitaet100.html

Luftlinie Tschernobyl - Deutschland 1.300km, Luftlinie Fukushima - Suedjapan 1.000km

Schaut irgendjemand bei deutschen Landwirtschatsprodukten aus Sueddeutschland, da wo die Tschernobylwolke abgeregnet hat, darauf ob diese radioaktiv belastet sind?

Ist ja nicht so, dass ich die Aengste nicht nachvollziehen kann, aber man kann sich da auch in was reinsteigern. Zumal man sonst mit Japan nichts am Hut hat.

Bearbeitet von seika
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Stimmt schon. Hm, aber wie seht ihr das mit dem Shizuoka Sencha, ich weis gerade nicht was ich mit ihm 


machen soll. Ja er ist nicht direkt aus Japan, sondern von einem deutschen Händler, der ihn aus Japan


hat, aber wie gut ist dieser Tee getestet worden, fraglich ob er das überhaupt ist. 



Ich hab in der letzten Stunde einiges bezüglich Shizuoka und Strahlung nachgelesen und das hat mich 


mehr beunruhigt, als beruhigt. Wie gesagt steht der Sencha nun mit meinen anderen Senchas im Regal


und wartet. Nun weis ich nicht ob ich ihn trinken kann / soll oder lieber wegwerfen, was eigentlich echt 


schade um den Tee und das Geld wäre. I am not sure :(


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Achso, also auch Senchas von Kuyushu (Kagoshima, Saga etc), haben Shizuoka intus? 
Warum? die können doch ihre Blends vor Ort zusammenstellen oder ist das so üblich

das immer aus Shizuoka bezogen wird? Und wieviele sind Blends, denn bei den meisten 

die ich gekauft habe, war nichts davon zu lesen. Der einzige wo stand, das er aus zwei

Senchas zusammen gewürfelt wurde, ist der oben genannte Tamakawa aus Shizuoka

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Zitat von    gruenertee.de/sorten/

"Bei den japanischen Sorten ist wegen der Radioaktivität meiner Meinung nach darauf zu achten, dass der Tee aus Regionen weit ab vom Norden des Landes stammt, am Besten von der südlichen Insel Kyushu. Außerdem berichten Händler, dass Tees angeboten werden, die teilweise mit Tee aus belasteten Gebieten gestreckt wurden."

 

 

 

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Sicher ist nichts auszuschließen, aber es gibt so viel Tee in Japan, warum sollte man gerade welchen nehmen, der belastet ist,


wenn das ans Tageslicht kommen würde und irgendwann würde es das, dann schneidet sich die gesamte Tee Industrie nicht


nur in Japan, sondern auch für den weltweiten Export ins Fleisch. 



@theroots



Etablierte Anbieter wären welche? Muss sagen, hab da noch nie wirklich viel etwas lesen können, da die Senchas ja meist von 


Farmern sind, aber mehr steht da nicht dabei, wenn überhaupt.


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Naja solange wir kein strahlenmessgerät selbst besitzen, werden wir wohl immer im Grunde nur mit einer Spekulation leben müssen. Aber ganz ehrlich, wenn ich dann schon so Tee genießen müsste, dass ich vorher den Tee auf Strahlung testen kann, dann verdirbt das am Ende, die ganze freude am Tee selbst.

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Im letzten November wurde angeblich radioaktiv belasteter Tee aus Kagoshima gemeldet.
Diese Nachricht hat mich schon ein wenig beunruhigt.
Obwohl es sich hierbei wahrscheinlich auch nur um einen Blent ( also keinen reinen Kagoshima Tee ) handelt.
Das Citizens Nuclear Information Center hat mehrere Tees aus unterschiedlichen Prefekturen untersucht.
Hierbei wurden folgende Belastungen an Cäsium 134/137 festgestellt :

80 Bq / kg in Kagoshima, 40 Bq/kg in Shizuoka, 120 Bq/kg in Saitama.

Außerdem behauptet die gleiche Quelle ( im Januar 2013 ),
dass radioaktiver Tee bereits von Japan nach Hongkong exportiert wurde ( siehe 2. Link, unten ).
Quellen ( Links ):
- Contamination reached far western Japan - 80 Bq/Kg of cesium from tea leaves produced in Kagoshima
http://fukushima-diary.com/2012/11/contamination-reached-far-western-japan-80-bqkg-of-cesium-from-tea-leaves-produced-in-kagoshima/
- Radioactive tea leaves are exported from Japan to Hongkong
http://fukushima-diary.com/2013/01/radioactive-tea-leaves-are-exported-from-japan-to-hongkong/

--

Bearbeitet von Helmi
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