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Was sind gute Grüntees für Anfänger und wie bereitet man diese zu?


Toni

Frage

Hallo an alle,

 

mein Name ist Toni und ich bin neu hier im Forum und würde auch gerne in die wunderbare Welt des grünen Tees eintauchen.

Ich bin jetzt zum grünen Tee gekommen, da ich vor zwei Monaten bei einem Sesshin war. Im Hofladen gab es da diesen vakuumverpackten Tee und ich dachte, ich probiere ihn mal aus. Nun kam leider eine Corona-Erkrankung und die damit verbundenen Geruchs- und Geschmacksverluste dazwischen, so dass ich ihn erst vor ein paar Tagen ausprobieren konnte. Und ich muss sagen, ich bin begeistert, wie toll grüner Tee schmeckt, wobei ich ihn sicherlich noch nicht richtig zubereitet habe.

Ich habe die letzten zwei Tage so viele Kommentare gelesen, bzw auf den verschiedensten Seiten quer gelesen, aber ich habe das Gefühl, je mehr man versucht Wissen zu sammeln, umso verwirrender wird es. Auf 10 verschiedenen Seiten habe ich zehn verschiedene Methoten zu überbrühen, bzw der Ziehzeit gefunden. Ich wollte euch nun fragen, ob ihr vielleicht ein paar gute Links habt, wo ich eventuell ein paar basics finde, bzw. was eventuell gute Tees zum Anfang sind. Ich wollte eigentlich, nachdem ich einiges hier gelesen habe, mal bei TdJ bestellen, aber das sind ja so viele verschiedene Sorten, wo ich gar nicht so recht weiss, wo ich anfangen soll. Auch verschiedene Fragen zu Ziehzeiten schwirren mir gerade so im Kopf rum, muss man die Aufgüsse direkt hintereinander machen etc.

Heute habe ich mal probiert und habe den 1. mit 75 ° und 1: 30 und den zweiten mit 65 ° und 15 sec. Ich fand ihn gar nicht schlecht, wobei ich mir als ,,Anfänger'' jetzt nicht sicher bin, ob meine Wahrnehmung geschmacklich jetzt richtig ist. Der Tee, den ich habe, heisst Sencha Megumi No.1 Hoshino.

Ich denke, ich habe mehrfach gelesen, dass da jeder seinen eigenen Geschmack finden muss, und man etwas experimentieren muss, aber vielleicht habt ihr ja ein paar Basics für mich.

 

Herzliche Grüße

 

Toni

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9 Antworten auf diese Frage

Empfohlene Beiträge

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Servus Toni,

schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast! Ein neuer Japan-Jünger, yay!

vor 16 Minuten schrieb Toni:

Auf 10 verschiedenen Seiten habe ich zehn verschiedene Methoten zu überbrühen, bzw der Ziehzeit gefunden.

...und mit jedem der hier schreibt, kommt (mindestens) eine weitere Variante dazu ;)

 

vor 15 Minuten schrieb Toni:

Sencha Megumi No.1 Hoshino

ich zitiere mal von TKK:

Zitat

Ein tief bedampfter Sencha (Fukamushicha) aus 1. Pflückung mit weicher, grasig-lieblicher Note und einer klaren, hellgrünen Tasse.

 

vor 18 Minuten schrieb Toni:

Ich fand ihn gar nicht schlecht, wobei ich mir als ,,Anfänger'' jetzt nicht sicher bin, ob meine Wahrnehmung geschmacklich jetzt richtig ist.

was ist schon "richtig" - und was "falsch"? Schmecken muss es dir! Hat er das getan? "Nicht schlecht" wäre jetzt erstmal ausbaufähig. Hat dich was besonders gestört (bspw. zu bitter?), was fandest du gut?

Wie du erkannt hast, gibt es kein Patentrezept.

Für einen fukamushi-Tee find ich deine Aufgusstemperatur zu hoch. mach das nächste mal 60°C. wieviel Gramm hast du auf welche Wassermenge genommen? ich starte bei unbekannten (Japan-) Tees erstmal mit 3g auf 100 ml und 60 Sekunden Ziehzeit. Die Temperaturspanne liegt bei 50°C (oder weniger - siehste, da gehen den Varianten weiter) für Gyokuro, 60°C für Kabusecha und Fukamushi-Sencha, 65-70°C für Chumushi/Asamushi-Sencha und 70+°C für Bancha. Hojicha usw. dann ab 80°C.

Abhängig vom Ergebnis wird dann an einem Parameter variiert. mit längerer Ziehzeit wird der Tee intensiver (mehr Körper), aber du kannst nur weniger Aufgüsse machen und die Gefahr des Überbrühens besteht. mit höherer Temperatur wird der Tee kräftiger vom Geschmack bis hin zu bitter (was nicht schlecht ist, sondern bei Tee auch mal das "Salz in der Suppe" ist - die Dosis machts). und mit diesem Rumspielen - was mir echt viel Spaß machen kann - findest du dann mit der Zeit (und je nach Tee) deinen sweet spot.

 

vor 30 Minuten schrieb Toni:

Ich wollte eigentlich, nachdem ich einiges hier gelesen habe, mal bei TdJ bestellen, aber das sind ja so viele verschiedene Sorten, wo ich gar nicht so recht weiss, wo ich anfangen soll.

Schuster, bleib bei deinen Leisten. wenn du gar nicht weißt, wo deine Favoriten liegen, macht das doch noch gar keinen Sinn. Probier erstmal die (guten und zahlreichen) Tees, die es in D/Europa gibt - ganz ohne Importstress. Neben TKK ist da natürlich yutaka-tee und auch teamania zu empfehlen. Wenn sich dann gewisse Favoriten herauskristallisieren, kann man den nächsten Schritt machen - oder bleibt bei dem was man gut findet.

ich mach immer mal wieder Tee-Teilungen. kannst dich dann gern mal bei einer anmelden, dann hast du nicht so große Mengen zum Testen. der Vorteil: wir besprechen die Tees in der Regel hier dann auch, dann kannst du "abkupfern", was die anderen so machen. das gilt natürlich auch für die Teebsprechungen, die es hier im Forum schon gibt, bspw. in

 

Neben lesen ist aber das wichtigste: selber probieren!

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hallo Goza,

 

vielen Dank erstmal für deine tolle ausführliche Antwort. Ich dachte schon, die werden denken, schon wieder so ein Anfänger-Threat...🤦‍♂️

vor 15 Minuten schrieb goza:

Ein tief bedampfter Sencha (Fukamushicha) aus 1. Pflückung mit weicher, grasig-lieblicher Note und einer klaren, hellgrünen Tasse.

okay, das scheint schonmal ganz gut zu passen für den Anfang. 😊 Das mit der Temperatur, habe ich, glaub ich selber gemerkt, da ich doch das Gefühl hatte, dass er leicht bitter schmeckte. Morgen werde ich es mal ausprobieren mit einer geringeren Temperatur. genommen habe ich 3 gr. ( also ich hab ein TL genommen) auf ca. 100 ml ( meine Teetasse). Also, das müsste einigermassen passen.

 

vor 19 Minuten schrieb goza:

Schuster, bleib bei deinen Leisten. wenn du gar nicht weißt, wo deine Favoriten liegen, macht das doch noch gar keinen Sinn. Probier erstmal die (guten und zahlreichen) Tees, die es in D/Europa gibt - ganz ohne Importstress. Neben TKK ist da natürlich yutaka-tee und auch teamania zu empfehlen. Wenn sich dann gewisse Favoriten herauskristallisieren, kann man den nächsten Schritt machen - oder bleibt bei dem was man gut findet.

Okay, danke für den Tipp, ich dachte halt, weil viele drüber schreiben, und man ja anscheinend auch den Tee etwas günstiger bekommt. Aber du hast da wohl auch recht. Werd die Tage mal bei TKK und Yukata rein schauen.

Mit den Tee-Teilungen, danke für die Info. Nehm ich gern mal an.

Dann schonmal vielen Dank und ich freu mich sehr, hier ins Forum gefunden zu haben. Bin auf alle Fälle gespannt, was mich in der Welt des grünen Tees noch so erwartet und wie obengeschrieben, praktiziere ich nun seit einiger Zeit Zen und da gibt es ja auch einige Paralellen( Cha-do etc).

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vor 16 Stunden schrieb goza:

Für einen fukamushi-Tee find ich deine Aufgusstemperatur zu hoch. mach das nächste mal 60°C. wieviel Gramm hast du auf welche Wassermenge genommen? ich starte bei unbekannten (Japan-) Tees erstmal mit 3g auf 100 ml und 60 Sekunden Ziehzeit. Die Temperaturspanne liegt bei 50°C (oder weniger - siehste, da gehen den Varianten weiter) für Gyokuro, 60°C für Kabusecha und Fukamushi-Sencha, 65-70°C für Chumushi/Asamushi-Sencha und 70+°C für Bancha. Hojicha usw. dann ab 80°C.

Danke für diese prima Kurzeinführung, die ich für sehr hilfreich halte. Um trotzdem die Suppe ein wenig zu versalzen (was immer noch besser ist, als hinein zu spucken) eine vorsorgliche Ergänzung zu obenstehendem Absatz: was Tee angeht, so gibt es keine Regeln ohne Ausnahmen. Ohne mich nun selbst bauchpinseln zu wollen, ein Verweis auf diese kürzliche Besprechung eines Fukamushi von mir (bitte beachten, dass ich da bei den Zeiten statt "<" ">" geschrieben habe). Wer auch immer für den Zubereitungsvorschlag '80°C' auf dem Päckchen verantwortlich ist, wusste, was er tat.

Worauf ich hinaus will - es kann sich durchaus lohnen, anstelle von 'Schema F'  solche Empfehlungen zumindest zu probieren. Leider kann man solche Zubereitungsempfehlungen nicht immer ernst nehmen; gerade bei größeren Händlern werden diese eben genau nach 'Schema F' verteilt. Aber dann gibt es eben auch Händler, die ihre Tees sorgfältig selbst verkostet haben - deren Vorschläge sparen dann Zeit und Teeblätter.

@Toni: herzlich willkommen hier. Bin übrigens auch ein Freund der edlen Kunst nutzlosen Herumsitzens ... Kleine sachliche Ergänzung noch: mit der Zeit und zunehmender Erfahrung lernt man zu schmecken, wenn man einen Tee zum ersten Mal verkostet und nach 'Schema F' aufgiesst, ob er nun mehr oder weniger Hitze und / oder Ziehzeit braucht. Spätestens beim dritten Mal hat man dann seinen 'sweet spot' gefunden.

_()_

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vor 23 Minuten schrieb SoGen:

Ohne mich nun selbst bauchpinseln zu wollen, ein Verweis auf diese kürzliche Besprechung eines Fukamushi von mir (bitte beachten, dass ich da bei den Zeiten statt "<" ">" geschrieben habe). Wer auch immer für den Zubereitungsvorschlag '80°C' auf dem Päckchen verantwortlich ist, wusste, was er tat.

Hi Sogen

ich stimme dir wie immer vollends zu. ich hatte da in meiner ursprünglichen Fassung noch einen weiteren Satz stehen, den ich erstmal wieder rausgenommen hatte, um unseren Einsteiger nicht zu überfordern. er hat ja schon genug (womöglich widersprüchliche) Rezepturen gelesen.

Der war wie folgt: auch gern mal einen Gyokuro mit 90°C und nur 10 Sekunden Ziehzeit probieren. also (weit) über den Tellerrand hinausschauen. da kann man sich manchmal wundern, was da rauskommt. solche Späße macht nicht jeder Tee mit, aber einen Versuch ist es allemal wert.

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Das "verflixte/schöne" bei anständigen Tees ist, daß sie bei unterschiedlicher Behandlung unterschiedlich schmecken und auch verschiedene Aspekte ihres Charakters zeigen.

Es gibt nicht die eine optimale Art einen Tee aufzugießen - das macht die Sache so spaßig.

Herzlich willkommen im Forum; übrigens Olli vom TeeKontorKiel zeigt auf deren YoutubeKanal wie man einzelne Tees aufgießt und erzählt profund und freundlich einiges dazu.

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Guten abend nochmal und vielen Dank für eure vielen Antworten.

Das mit TeekontorKiel war auf alle Fälle schonmal ein guter Tipp. Bin heute auch auf die Videos gestossen und hab mir da schon einiges angeschaut. DIe Videos sind echt super für Einsteiger wie mich. Ich werde dann da auch mal ein paar Tees bestellen.

Habe heute abend wieder etwas experimentiert und wirklich mal mit einer ehr niedrigen Temperatur von 55 ° und 1:30 angefangen, dann 60 ° und 30 sec und dann Fälle versteh ich etwas, was ihr meint, dass es nicht die optimale Art gibt. Ich bin da wahrscheinlich zu perfektionistisch veranlangt, auf der Suche nach den perfekten Ergebnis. Vielleicht sollte ich da noch etwas mehr aufs Kissen @SoGen  😅

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16420012400061657040405.thumb.jpg.9f02d15a2c9da62df250bafa63690cb0.jpgEine Frage hätte ich nochmal. Ich habe die Woche so eine kleine japan. Keramikteekanne vom Boden lang verstaubt herraus geholt ( es ist halt doch gut, manches aufzuheben). Ein schönes Set mit dazu gehörigen Tassen.

Nun hat sie aber relativ grosse Löcher am Ausguss, so das dann doch einiges mit herraus kommt. Mich stört es persönlich nicht, zumal es sich ja am Boden absetzt. Für Gäste würde ich dann nochmal durch ein Sieb filtern. Das ist jetzt sicherlich noch nicht das perfekte Equipment, aber für den Anfang vielleicht ausreichend. Ich habe schonmal nach einer Kyusu geschielt.

Jetzt aber meine Frage? Verfälscht das dann sehr den Teegeschmack, wenn etwas von den Blättern im fertigen Tee ist, da ich auch das Gefühl habe, dass er leicht bitter schmeckt, obwohl ich eine relativ niedrige Temperatur genommen habe, mit 65 -70°?

Bearbeitet von Toni
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vor 59 Minuten schrieb Toni:

Verfälscht das dann sehr den Teegeschmack, wenn etwas von den Blättern im fertigen Tee ist, da ich auch das Gefühl habe, dass er leicht bitter schmeckt

wie sehr hängt sicherlich von der übergeschwappten Teeblattmenge ab, aber ja, denn diese Teeblätter ziehen ja in der Tasse weiter.

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