Joaquin Geschrieben 13. Mai 2013 Teilen Geschrieben 13. Mai 2013 Das von chenshi-chinatee ins Leben gerufene und über geroha dann quasi organisierte Treffen, fand in zwei Teilen statt, wobei der erste Part mit einer Führung durch die TeeGschwendner-Zentrale begann. Dieser Beitrag hier widmet sich eben diesem Besuch bei TeeGschwendner. Wenn ich so etwas höre oder gar lese wie TeeGschwendner, stelle ich mir vor wie lauter Marketingexperten wild jammernd, die Hände über den Kopf schlagen, denn dieser Name ist viel zu lang, schwer zu merken und noch schwieriger zu schreiben. Und trotzdem hat es diese Firma geschafft, sich am Markt zu etablieren und zwar als Marktführer in Deutschland. Aus diesem Grund, habe ich den folgenden Artikel in unserem Tee-Magazin eröffnet, TeeWiki: TeeGschwendner. Dort habe ich versucht ein wenig Backgroundwissen zu dieser Firma beizusteuern. Nach knapp fünf Stunden fahrt mit der Deutschen-Bahn und einem kleinen Spaziergang, erreichte ich die Firma TeeGschwendner. Noch nicht ganz, denn zuvor begrüßte mich Conny, welche zuvor aus dem Auto gestiegen war und mich fragte, ob ich auch zum Treffen des Teetalk wollte. Nach einer kurzen Vorstellung beiderseits, begaben wir uns zum Eingang, wo uns schon geroha in Arbeitskleidung, also im weißen Arbeits-, bzw. Laborkittel empfing. Anwesend war schon Anima_Templi und später trafen dann auch noch chenshi-chinatee und Tobias82 ein. Außer bei Tobias82, dessen Alter ich mir aus seinem Nick zusammenreimen konnte, nahm ich an, ich würde hier nun auf durchaus „auch“ ältere Jahrgänge treffen. Und was geschah? Ich war der Älteste in der Runde! Damit hätte ich nicht gerechnet und ich war sehr erstaunt darüber, wie das Thema Tee mittlerweile von der jungen, jüngeren Generation aufgenommen wird. Zumal ich in der Runde ja auch jener war, der in Sachen Tee das geringste Tee-Wissen und Erfahrung hat. Nachdem ich mich zudem beim Abräumen der Teekanne und Gläser für den Empfang, selbst dann noch einer unfreiwilligen Teetaufe unterzog, begann für uns die Führung durch geroha. Kurz einwerfen will ich noch, dass von der Erwartungshaltung in mir, ich die TeeGschwendner-Zentrale so knapp zwei bis drei mal so hoch erwartet habe und ebenso locker in deren Ausbreitung. Obwohl TeeGschwendner quasi ein Familienunternehmen ist, erwartet man trotzdem einen großen Brocken in der Landschaft, wenn man da hin kommt. So macht die Zentrale dann eher einen fast schon unscheinbaren, aber sympathischen Eindruck. Beachten sollte man allerdings auch, dass dort immerhin bis zu 130 Menschen beschäftigt sind. Also nachdem wir unseren Gästeausweis-Magnet-Klipser erhalten hatten, begann die Führung und uns wurde maßgeschneiderte VIP-Anzüge zur Verfügung gestellt Nein, maßgeschneidert war es nicht, aber wir bekamen aus leichtem Papier-Stoff einen Kittel um auch die gelb-markierten Bereiche betretenen zu dürfen und ebenso eine Haar-Haube um die rot-markierten Bereiche besuchen zu dürfen. Die Besichtigung fing bei der Rohwarenlieferung an, wo die LKWs an die Rampe fahren und der Tee zur ersten Begutachtung in der Zentrlale und zur Endkontrolle vom Lieferanten in Empfang genommen wird. Endkontrolle heißt, dass der Tee selbst bei seinem Weg in die Zentrale, schon mehrere Kontrollen durchgehen muss, so dass in der Zentrale bei knapp zehn Jahren es nur einmal vorgekommen ist, dass erst dort bei der Endkontrolle eine Lieferung wieder abgewiesen wurde. Weiter ging es in umgekehrter Folge der Verarbeitungskette, aber in optimalerer Wegfolge, zur Auslieferung, bzw. Umverpackung und der Verpackungen. Hier bekamen wir noch ein paar Lagerarbeiter zu sehen, ebenso wie einen Teil des Lagers. Hohe Regale und in den unteren Regalen waren diese leicht abgeschrägt, damit beim Nachfüllen der Auslieferbestände, auch nicht das falsche Ende befüllt wird und somit zuerst die Kartons geöffnet und verbraucht werden, welche auch zuerst in das Lager kamen. Im Produktionsjargon nennt sich so etwas dann „first in, first out“. Weiter ging es dann zu den einzelnen Verpackungsstationen der Tees, bis zu den großen Mischtrommeln für die aromatisierten Tees und deren Abfüllstationen. Im großen Herstellungsprozess der einzelnen Tees verwendet TeeGschwendner größtenteils selbst entwickelte Maschinen, welche Halb- bis Vollautomatisch alle Schritte der Teeproduktion und Abfüllung ermöglichen. Mischen, Sortieren, Abwiegen, Abfüllen usw. Beim Thema Hygiene konnten wir uns selbst überzeugen, wird dort darauf geachtet wird und ebenso auch was das Thema Vorschriften angeht. In meinen Augen ein durchaus vorbildlicher Betrieb, dessen Eindruck sich durch die gesamte Führung hindurch zog. Beim vorbereiten für die aromatisierten Tees zum Beispiel, gab es einen extra Vormisch-Behälter, für allergene Tees, welche zum Beispiel Spuren von Nüssen usw. enthalten können. Um die Beeinflussung von Aromen auf normale Tees zu verhindern, hat man hier auch gute und passende, räumliche Trennung der einzelnen Stationen und Lagerungen vorgenommen, so das auch flüchtige Aromen, welche selbst über die Luft übertragen werden, nicht den ursprünglichen Geschmack unberührter Tees verfälschen. Weiter wurde uns ein weiterer Blick von oben auf das Lager gewährt, wo wir sogar geroha's frischen Tee aus Nepal sehen konnten. Dort sahen wir auch große Säcke, welche bis zu 400 kg Tee fassten. Auch sahen wir abgedichtete Stellen an einigen Säcken, wo die einzelnen Stichproben herausgezogen wurden. Dann wurde uns auch noch die Reinigungsanlage für die Tees gezeigt. Hier werden zuerst durch Elektromagnete mögliche Metalle aus dem Tee gezogen. So können sich zum einen ja auch einzelne Nägel aus den Tee-Kisten lösen, mit denen die Tees verschiffte werden, was hilfreich ist solange die Nägel nicht aus Kupfer sind Als nächstes wird der Tee durch Luftverwirbelungen usw. von anderen Fremdkörpern gereinigt, wie zum Beispiel Feedern und Sand. Dann wurde es etwas wissenschaftlicher, denn wir gingen in das firmeneigene Labor. Dort wurde uns dann auch gleich und voller stolz, zwei Plakate mit Auszeichnungen von der Zeitschrift Öko-Test gezeigt, welche man für Produkte von TeeGeschwendner vergeben hatte. Dies war unter anderem auch ein Verdienst des eigenen Labors, womit man kritische Werte bei den Tees, weit unter den gesetzlich zulässigen Werten hält. Um dies zu ermöglichen, unterhält die Firma selbst mehrere Gaschromatographen in ihrem Labor. So ist sie nicht auf fremde Labors angewiesen und kann schnell und zuverlässig Proben aus der eigenen Anlieferung und Produktion testen und auswerten. Anschließend ging es dann zu der Teeverköstigung im hauseigenem TeeSommelier-Raum. Für Teefreund blühte hier das Herz auf, denn eine große Wand an Tees eröffnete hier den Blick. Neben einer sehr lagen Arbeitsplatte, hatte man auch einen sehr schönen Blick auf einen gar nicht mal so kleinen Teich. Aufgereiht war schon eine große Palette an Tees, welche aber nicht für uns bestimmt war. Wir durften uns dafür fünf Tees aussuchen, welche dann nach strenger Norm getestet wurden. Dass heißt hier ging es nicht darum den optimalen Geschmack aus einem Tee heraus zu holen, sondern normgerecht eine Tee wieder zu erkennen bzw. den Tee in nach einem normgerechten Aufguss zu erkennen. Denn nur so lassen sich auch Tees über Jahre hinweg weitestgehend unabhängig kontrollieren. In der Praxis hieß das, dass jeder Tee bei 100 Grad Celsius aufgebrüht wird und dabei fünf Minuten lang ziehen muss. Abgewogen wird der Tee ebenfalls mit einer Handwaage um mögliche Verfälschungen durch Erdkrümmung oder Zentripetalkraft der Erde vom jeweiligen Ort auszugleichen. Dies wurde mit einer Münze gemacht, welche 2,86g wog. Getestet wurden ein „China Xianzhi Green Tea“, „Japan Shincha Kirisakura“, „Neuseeland Oolong Zealong Estate“, „ChinaDa Hong Pad Big Red Rope“ und ein „Assam FTGFOP1 Halmari“. Hinten waren die Teedosen, mit der jeweiligen Beschreibung. Davor ein längliches Blatt, auf dem die trockenen Teeblätter lagen. Davor die Brühtassen, auf deren Deckel man später dann die aufgebrühten und nassen Teeblätter sehen konnten. Diesen wurden dann auf die Innenseite der Tassendeckel der Brühtassen gelegt, welche wiederum auf den Brühtassen selbst lagen. Vorne dann waren die einzelnen Verköstigungs- und Trinkschalen mit dem Tee. Hier hatten schon die ersten ihr kleines Aha-Erlebnis In dieser Reihenfolge hatte man einen schönen und fast homogenen Farbverlauf von links nach rechts, in den Farben hellgrün, über orange, bis dunkel-orange. Optisch alles sehr ansprechend und durch die unterschiedlichen Blätter, sowohl im trockenem, wie im nassen, aufgegossenem Zustand auch schön optisch wie auch geruchlich, bzw. olfaktorisch zu ergründen, zu erfassen und wahrzunehmen. Sogar den Sohn des Gründers, Jonathan Gschwendner, lief uns dann kurz über den Weg und machte dabei einen sehr sympathischen Eindruck. Insgesamt bleibt zu sagen, dass man hier sicher schnell ein paar Vorurteile revidieren muss, welche einige angesichts dieses breit aufgestellten Tee-Anbieters haben mag. Mir persönlich wäre selbst so kein wesentlicher Kritikpunkt aufgefallen, außer dass hier Mitarbeiter ihren Kaffeegenuss, evtl. nicht so vordergründlich ausleben sollten Wo es anderswo Kaffeetrias gibt, rankt hier im äquivalentem Raum und voller Stolz der Schriftzug „Teeria“ PS: Nun mag sich der ein oder andere fragen, wo denn hier die Fotos sind. Diese wurden tatsächlich gemacht, dürfen aber verständlicherweise hier nicht veröffentlicht werden und da auch der ein oder andere Teilnehmer darauf persönlich zu sehen ist, gibt es diese nur für die bei der Führung anwesenden Personen für den privaten gebrauch. PPS: Fotos gibt es aber von den späteren Verköstigungen des Treffens und werden dann auch hier im Forum veröffentlicht, nebst weiterem Bericht Charlotte, michdal, Krabbenhueter und 10 Weitere reagierten darauf 13 Zitieren Link zu diesem Kommentar
annajo Geschrieben 14. Mai 2013 Teilen Geschrieben 14. Mai 2013 (bearbeitet) Hallo Joaquin,danke für deinen Bericht, war bestimmt sehr interessant. Ich muss auch mal solchen einen Besuch mitmachen.Mit Fotos wäre das alles viel schöner und habe dazu noch zwei Fragen:du schreibst:dürfen aber verständlicherweise hier nicht veröffentlicht werdenHat da Gschwendner etwas dagegen?und da auch der ein oder andere Teilnehmer darauf persönlich zu sehen istWenn du die Einverständniserklärung der abgebildeten Personen hast, ist das kein Problem.Fotos gibt es aber von den späteren Verköstigungen des Treffens und werden dann auch hier im Forum veröffentlichtSind da auch Personen zu sehen? Wenn ja, hast du eine Einverständniserklärung?Glückauf,Edwin Bearbeitet 14. Mai 2013 von annajo Zitieren Link zu diesem Kommentar
KlausO Geschrieben 14. Mai 2013 Teilen Geschrieben 14. Mai 2013 Hallo annajo,ich glaube hier ist auch das menschliche zu beachten. Ich wollte auch nicht in einem Forum veröffentlicht werden. Recorim reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
geroha Geschrieben 14. Mai 2013 Teilen Geschrieben 14. Mai 2013 Hallo Edwin,beim Teetreffen bei mir zuhause hat Joaquin einfach gefragt ob es okay ist, wenn er fürs Forum fotografiert. Bei der Führung bei uns durch den Betrieb war es was anderes:1) man kann nicht immer jedem meiner Kollegen hinterherspringen um ihn zu fragen, ob es okay ist, ein Bild mit ihm/ihr darauf zu veröffentlichen.2) wir haben einige selbst entwickelte Maschinen und möchten halt nicht, dass jahrelange Tüftelei daran dann einfach kopiert wird. Statt Joaquin für den eigenen privaten Gebrauch das Fotografieren zu verbieten, habe ich ihn einfach gebeten, nicht für Veröffentlichungen zu knipsen.Außerdem ruhte wegen des Brückentages in einigen Bereichen die Produktion - da konnte man auch nicht sehr belebte Aufnahmen machen.Für alle, die mal sehen wollen, wie es bei uns im Betrieb so aussieht, gibt es auch Youtube Videos:allgemein>http://www.youtube.com/watch?v=0PIBIWTgewkQualitätssicherung>http://www.youtube.com/watch?v=zSKteqWDWOITeeverkostung>http://www.youtube.com/watch?v=WBJp1l6C3_0Die hier dargestellten Personen haben alle eingewilligt, dass die Aufnahmen veröffentlicht werden. @ Anima_Templi, chenshi chinatee, Conny, Joaquin, Tobias82: so sieht es aus, wenn ich Euch nicht gerade an einem Brückentag durch die dann verlassenen Räume führe. Conny und Anima_Templi reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
michdal Geschrieben 14. Mai 2013 Teilen Geschrieben 14. Mai 2013 In der Praxis hieß das, dass jeder Tee bei 100 Grad Celsius aufgebrüht wird und dabei fünf Minuten lang ziehen muss. Abgewogen wird der Tee ebenfalls mit einer Handwaage um mögliche Verfälschungen durch Erdkrümmung oder Zentripetalkraft der Erde vom jeweiligen Ort auszugleichen. Dies wurde mit einer Münze gemacht, welche 2,86g wog. Wunderbar, tea geek heaven. Danke für diesen ausführlichen Bericht, Joaquín. Wie gern wäre ich selbst dabei gewesen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Anima_Templi Geschrieben 14. Mai 2013 Teilen Geschrieben 14. Mai 2013 @ JoaquinToller Bericht und dabei amüsant zu lesen! (Auch wenn die Erdbeer-Sahne-Geschichte etwas mehr zum tragen hätte kommen dürfen! )@ geroFür den Brückentag kannst Du ja mal gar nichts und durch Deine anschaulichen Erklärungen konnte sich, (ich denke mal) jeder schön vorstellen, wie es denn bei euch zu geht, wenn bei Gschwendner der Rubel rollt! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Conny Geschrieben 14. Mai 2013 Teilen Geschrieben 14. Mai 2013 ein Bericht stimmt absolut mit meinen Eindrücken überein, Joaquin. Ich hatte auch einen sehr positiven Eindruck von TG. Und sehr schön geschrieben, macht Spaß zu lesen Gero, klar wäre es auch spannend gewesen, alles in Action zu erleben - aber so hatten wir viel Platz und Zeit zum Fragen stellen und haben den Chef sogar persönlich kennen gelernt. War super so, vielen Dank für die Einblicke! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 15. Mai 2013 Autor Teilen Geschrieben 15. Mai 2013 @annajoDie Privatsphäre der Teilnehmer, wie auch der Benutzer im Forum, hat für mich einen hohen Stellenwert, weshalb ich ja auch hier alle nur mit ihren Benutzernamen genannt habe.Was das Fotografieren angeht habe ich vollstes Verständnis, zumal es nicht einmal üblich ist, dass Privatpersonen und Nichtfirmenangestellte, Fotos für den privaten Gebrauch machen dürfen. Ich kenne Firme, da waren selbst für die Belegschaft, lange Zeit Handys mit Fotofunktion verboten. Diese werden heute dort nur noch geduldet, weil es halt quasi kaum noch Handys ohne Linse gibt @gerohaDie Idee mir den Videos kam mir dann auch, aber du warst dann doch einen Tick schneller @Anima_TempliDie Sache mit der Erdbeer-Sahne, wollte ich mir für den zweiten Bericht aufheben Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass wir auch ein wenig den Eindruck davon bekamen, wie eine derartig große Firma wirtschaften muss. Hier gab es früher im Forum ja mal den Vorwurf, dass TeeGschwendner nur den Massenmarkt bedient und dabei qualitativ minderwertige Tees anbietet. Was den Vorwurf der Qualität angeht, können wohl alle Teilnehmer sagen, dass dies so nicht haltbar ist. Der Begriff minderwertig ist ein subjektives Kriterium, was hier und da mal eingeworfen wird, trifft es aber nach meiner Einschätzung in keinem Punkt.Eine solche Firma muss zum einen natürlich auch die populären Teesorten, in größeren Mengen anbieten können. Was nun für den einen nach Massenware klingt, verlangt dann natürlich auch nach einem massenhaft gleichbleibenden und für die Massen immer wieder gleich gut erkennbaren Geschmack. Je mehr Abnehmer und regelmäßige Verbraucher man für ein bestimmtes Produkt hat, umso mehr kritische Konsumenten hat man, welche immer nach der selben Qualität und Geschmack verlangen. Sicher machen Standards in der Produktion, Verarbeitung und selbst im Anbau, vieles Leichter, aber auch hier darf man sich keine Fehler erlauben, denn all zu schnell steht dann gerade so eine große Firma in der öffentlichen Kritik.Ich vergleiche das immer mal gerne mit der Musik. In der Pop-Musik bzw. Mainstream gibt es immer mal wieder viele wechselnde Stars, aber nur wenige, welche sich über Jahre hinweg konstant auf hohem Level halten. Und zum Beispiel eine Künstlerin wie Madonna, bedient über Jahre hinweg erfolgreich einen Massenmarkt. Das ist dann kein Glück mehr, wenn man immer wieder erfolgreich Alben abliefert und volle Konzerthallen füllt, sondern dahinter steckt sehr viel Arbeit, zeitgleich auf zahlreichen Gebieten dahinter und ein Höchstmaß an Professionalität.Gleichzeitig bietet TeeGschwendner aber auch durchaus höherpreisige und Tees abseits vom so genannten Mainstream an. Man geht also so gut es der Firma dort möglich ist, auch auf die etwas individuelleren Geschmäcker und Tees ein. Aber auch hier muss der Tee am Ende für den Verbraucher noch bezahlbar und für möglichst alle Filialen auch verfügbar sein. Denn wie uns bei der Führung und auch später noch erklärt wurde, werden auch bei TeeGschwendner einige Teesorten manuell abgewogen und verpackt, da diese aufgrund ihrer Struktur und Handhabung, einfach nicht maschinell abgepackt werden können. Auch so etwas wirkt sich auf den Preis aus und ab einem gewissen Punkt ist es dann wirtschaftlich aber auch nicht mehr vertretbar, gewisse Tees mit ins Sortiment aufzunehmen.Dies hat aber auch seine Vorteile, wie man sie aus anderen Bereichen der Wirtschaft kennt, denn hierin besteht die Chance der so genannten Nische. Hier können kleinere Händler ihre Stärken ausspielen. Durch eine Fokussierung können sie gut neben den großen Marken und Händlern existieren und ihre Produkte erfolgreich am Markt präsentieren und verkaufen. Sie können für einen ausgewählten, exklusiven und sehr willigen Kundenkreis, ihre Produkte anbieten.Ich würde mal behaupten, es sind hier ja dankenswerter weiße, sowohl die exklusiven Kunden, wie auch die individuellen Händler im Forum vertreten Aber natürlich auch wenigstens ein Erdbeer-Sahne-Tee-Liebhaber Anima_Templi reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Key Geschrieben 15. Mai 2013 Teilen Geschrieben 15. Mai 2013 gero ist ein mitglied, das ich sehr schätze, das vorab!TG und das franchising system sind und bleiben aber ein trauerspiel für die teevielfalt. dass die firma geschäftlich gut dabei ist, das glaub ich gerne, und das ist im zweifelsfall das wichtigste.ich kauf nach wie vor dort nicht ein... Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 15. Mai 2013 Autor Teilen Geschrieben 15. Mai 2013 Also in der Nahrungsmittelindustrie kenne ich Franchisingunternehmen zum Beispiel bei den bekannten Burger-Herstellern, Pizza und Bauqettes. Trotz Pizza-Hut und Joey's Pizza Taxi, kann ich nicht feststellen, dass zum Beispiel andere Pizza-Läden bzw. Italiener signifikant weniger geworden wären oder deren Vielfalt darunter gelitten hätte. Im Gegenteil, ich denke was das angeht ist die Konkurrenz knallhart und wie man so schln sagt, belebt sie das Geschäft. Was die Burger angeht, bieten eh kaum andere Geschäfte solches Essen an, aber ein Restaurant ist seit Jahren in Kassel, welches diese in großer Vielfalt anbietet und das geht auch trotz zahlreich eröffneter McDonald's und Burger King Filialen hier nicht den Bach runter. Ähnliches bei den Baquettes usw. Beim Tee sehe ich es ähnlich. Zwei TeeGschwendner Läden und ein Ronnefeldt-Geschäft. Dann kenne ich noch drei weitere Teeläden hier, welche zum Teil mehr oder weniger erfolgreich sich in Kassel positioniert haben und welche natürlich auch in Konkurrenz wie die erstgenannten, zum jeweiligen Supermarkt-Tee-Sortiment befinden. Was mir auffällt ist dabei, dass sich ein Geschäft in der Markthalle und dann immer wieder auf dem Weihnachtsmarkt einen guten Platz hat und ein anderes in einem gutem Viertel. Ein anderes schaut mir dagegen eher verlassen aus. Neben dem Geschäft in der Markthalle, haben die TeeGschwendner-Geschäfte, sehr gute Orte ausgewählt, mit entweder zentraler Lage oder mit viel Laufkundschaft drum herum. Der Standort ist nun einmal ein sehr wesentlicher Faktor und nicht jeder Unternehmer wagt das Risiko, hier die hohen Kosten für einen solchen Standort in Kauf zu nehmen. Viele geizen dann und gehen aufgrund der fehlenden Kundschaft den Bach runter. Nur eines der "Unabhängigen" Tee-Geschäfte hat eine Internetpräsenz und so wird selbst für interessierte Käufer, dass Auffinden diese Teeläden schon sehr schwer. Denn wer in der heutigen Zeit nicht einmal so etwas wie eine Visitenkarte im Netz hat, der macht für meine Begriffe, marketingtechnisch nahezu alles verkehrt. Wenn ich neu in Kassel bin und interessiere mich für Tee, dann schaue ich nicht ins Telefonbuch oder die Gelben Seiten, sondern ich werfe den Computer an oder wenn ich vor Ort bin, dann werfe ich einen Blick ins Smartphone. Wer da nicht erscheint, wird nicht gefunden und ist mit Verlaub, selbst daran schuld. Ich finde es haben nach wie vor auch gute Unternehmer Chancen und Möglichkeiten sich im Beireich Tee zu positionieren, ebenso wie ein guter Pizzabäcker usw. Der Kunde weiß auch heute noch Qualität, Angebot und Service zu schätzen. Ich glaube auch nicht, dass sich andere Unternehmer getraut hätten, hier die Position der Geschäfte einzunehmen, welche TeeGschwendner & Co heute einnehmen. Eben so wenig glaube ich, dass zum Beispiel hier in Kassel, dadurch die Teevielfalt größer geworden wäre. Im Gegenteil bin ich sogar davon überzeugt, dass es erst diese Geschäfte waren, welche einer breiten Masse den Tee in seiner Vielfalt näher gebracht haben und ihnen den Blick auf ein größeres Sortiment Tee ermöglicht haben. Und jungen Unternehmern, welche ein Teegeschäft eröffnen wollen kann ich nur raten, sich mal das Konzept dieser Filialen genau anzuschauen, anstatt zu lamentieren. Denn es geht zwar auch um das Produkt, aber dabei darf man den wichtigsten Faktor nicht aus den Augen lassen und das ist nun einmal der Kunde. Da stimmt die Lage, da stimmt der Service, da stimmt das Interieur usw. Der Kunde kann das Geschäft problemlos erreichen, finden, sich wohl fühlen, freundlich beraten werden, gut und kompetent beraten fühlen, Wiedererkennungswert usw. Ich verstehe durchaus die Einwände einiger, gegenüber den vermeintlich Großen im Geschäft, aber man darf nicht vergessen, es gibt auch Konkurrenz und vor allem auch Möglichkeiten. Denn der Markt und die Nachfrage, auch wenn sie zu einem gutem Teil gesteuert werden kann, wird immer noch vom Kunden bestimmt. Aber wenn der Kunde selbst in einer eher mittelgroßen Stadt wie Kassel, keine Teevielfalt wünscht, wird sich auch der unabhängige Teeladen den "normalen" Teesorten und damit dem allgemeinen Kaufwunsch der Kunden zuwenden müssen, wenn er nicht sang und klanglos untergehen will. Leider ist es sogar so, dass es selbst für die Nischenanbieter hier im Forum, sogar kaum möglich ist, von deren Angebot alleine zu leben. Aber ich bin durchaus zuversichtlich, dass hier einige den richtigen Weg eingeschlagen haben, diese Nische erfolgreich am Markt zu positionieren, am Ende zu etablieren und einer breiteren Kundschaft publik zu tun. Und vor allem wünsche ich es ihnen auch, dass sie eines Tages damit unser Leben mit ihrer eingebrachten Tee-Vielfalt bereichern und dann am Ende sogar davon "gut" leben können. Aber ob es nun TG und franchising Konzepte im Bereich Tee gibt oder nicht, wird meines Erachtens nach, keinen Einfluss darauf haben. KlausO, Anima_Templi und Thorben reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Tob Geschrieben 15. Mai 2013 Teilen Geschrieben 15. Mai 2013 Sehr interessanter Bericht. Schade das ich an dem Wochenende keine Zeit hatte. Den TG würde ich mir auch gerne mal vor Ort anschauen. Werden solche Führungen regelmäßig angeboten? Zitieren Link zu diesem Kommentar
geroha Geschrieben 15. Mai 2013 Teilen Geschrieben 15. Mai 2013 Hi Tob,wir haben einmal im Monat eine Besuchergruppe - ob Karnevalsverein, Landfrauenverband oder Großfamilie. Personenzahlen von 20-30 Personen sind da üblich. Wenn Du mit einer Gruppe vorbeikommen möchtest, kannst Du einfach mal nachfragen, wann wieder ein Termin möglich ist (machen meine Kollegen aus der Teeabteilung - habe da keinen Überblick über die Warteliste). Einfach eine Mail an info [at] teegschwendner . de (natürlich ohne Leerzeichen). Zitieren Link zu diesem Kommentar
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