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Unterschiede zwischen Matcha aus verschiedenen Anbaugebieten


teewelt

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Kürzlich kam hier im Forum die Frage auf, ob es Unterschiede zwischen Matcha-Tees aus den verschiedenen Anbaugebieten in Japan gibt. Ich habe dazu einen Text gefunden, der einen ersten Überblick über die Unterschiede gibt. Es ist zwar ein Werbetext von der Seite eines Händlers, fasst aber meines Erachtens trotzdem die wichtigsten Punkte zu dem Thema kurz zusammen. Vielleicht kann er ja als Einstieg in eine weitere Diskussion über dieses interessante Thema dienen.

https://www.matcha-karu.com/blogs/matcha-wissen/beste-tee-anbaugebiete-japans

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Danke für deinen Beitrag, ich habe den Artikel durchgelesen und möchte an die Matcha Diskussion die kürzlich hier lief anknüpfen und in Erinnerung rufen, dass...

Es ging darum (@Adriana) , dass sich der Matcha "Japan Matcha Jaku "Ceremonial Spirit" Bio" nicht schäumen ließ. Und das diesem Produkt von TG eine eher mindere Qualität zugesprochen wurde, welcher aus eben diesem Anbaugebiet kommt.

https://www.teegschwendner.de/Japan-Matcha-Jaku-Ceremonial-Spirit-Bio/708?gclid=Cj0KCQiA0eOPBhCGARIsAFIwTs44N3dAXv4BXQEQgot89lTY3Ufkd-nrs441lNEVKPwuY6eWc68qHCAaAnvKEALw_wcB

Zugegeben, ich kenne diesen Matcha nicht und eine Probe ist leider nicht bestellbar. Ich hätte mich gerne selbst davon überzeugt.

In deinem Link wird folgendes gesagt, "Kagoshima – Die besten Bio Matcha Tees der Welt". Dies stünde ja entgegen den Aussagen von @GoldenTurtle  und könnte so nicht sein, weil die Produzenten dort nicht über das Wissen verfügen, wie man einen richtigen Matcha herstellt.  Mich verwirrt das und wenn ich auch mir diese Meinung zu Grunde lege, muss ich nicht dann am Wahrheitsgehalt des Artikel zweifeln? Und es wie die Verkaufsbeschreibung des eingangs erwähnten Matchas als pro Verkauf werten?

Bearbeitet von Siebenschläfer
Korrektur
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Sicher ein schwieriges Thema. Bevor ich mich hier einmische muss ich einräumen, dass ich kein habitueller Matcha-Trinker bin. Ich trinke den mal auf die Schnelle für einen Schuss Koffein (habe ein Fatigue-Problem) und da tut es eine Sorte aus dem preislich eher bescheidenen Segment. Einen, den ich beim Aufschlagen nicht zum Schäumen bringen konnte, hatte ich allerdings noch nicht. Allerdings schon mal einen, wo es recht mühsam war, ihm etwas Schaum abzuringen. Da, gestehe ich, habe auch ich den Milchaufschäumer meiner Frau verwendet, Asche auf mein Haupt.

Zunächst einmal Danke für den deutlichen Hinweis, dass der verlinkte Artikel 'pro domo' spricht, was ja nun nicht heißen muss, dass man damit Kundschaft sucht, um sie über den Tisch zu ziehen. Grundsätzlich: Japan ist in agrarwissenschaftlicher Hinsicht beim Teeanbau das fortgeschrittenste Land (auch wenn China da gewaltig aufholt) und wenn man da ein anbauwürdiges Terrain hat weiss man auch, was man da zu tun hat. Das ist nicht viel anders als bei uns, wo man Weinbau in Geisenheim oder Bierbrauen in Weihenstephan studieren kann. Und auf Kagoshima gibt es sicherlich anbauwürdiges Terrain - was heisst, man kann dort konkurrenzfähige Qualität produzieren, möglicherweise sogar mit 'klassischen' Kultivaren. Anders gesagt: ich denke nicht, dass das 'Schäumproblem' etwas mit dem Tencha zu tun hat.

Damit bliebe eigentlich nur ein Verarbeitungsmanko. Nun bin ich immer etwas skeptisch, wenn da 'alte Familiengeheimnisse' als Verkaufsargument herhalten müssen. Trotzdem ist für mich da das Mahlen der 'Hauptverdächtige'. Ich kann mir vorstellen, dass ein von Hand mit einer Steinmühle gemahlener Matcha, wenn es denn ein erfahrener Fachmann macht, eine etwas andere Konsistenz und damit ein anderes Potential für Schaumbildung hat als einer, wo man mal den Lehrling 'rangelassen hat oder einer, der mit einem elektronisch gesteuerten Automaten gemahlen wird. Das sind ja Aspekte, die dann beim Preis des Endprodukts eine nicht weniger erhebliche Rolle spielen als die Qualität des Tencha.

Wobei auch hier die Warnung gilt: ein hoher Preis ist keine Garantie für hohe Qualität und ebenso wenig ein mittlerer Preis für mittlere Qualität. Was einem persönlich da 'passt' - das heisst ein dem persönlichen Geschmack entsprechendes Preis-/Leistungsverhältnis hat - lernt man mit der Zeit. Und gelegentlich vertut man sich da auch mal und lässt sich was andrehen. Das verbucht man am besten unter 'Lehrgeld'.

Just my 2 cents ...

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Danke @SoGen , auch wenn es OT ist... deine Beiträge finde ich immer sehr informativ und auch inspirierend.

Mir geht es ähnlich mit dem Aufschäumen. Wenn ich bedenke dass mein erster Matcha vor Jahren, von der DM Hausmarke war und auch der ließ sich schäumen. Heute frage ich mich, wie konnte ich den überhaupt trinken  aber so lernt man immer stehtig dazu  auch was den Geschmack angeht.

Ich war letztes Jahr als Geburtstagsgeschenk zur Teezeremonie eingeladen und zwar bei Herrn Kutay, in Berlin. http://www.tee-feinkost-tan.de/ Es war rund um gut und eine feine Sache, würde ich jederzeit wieder machen. Im Rückblick und mit sicht auf das Thema muss ich sagen  auch der dort servierte Matcha hat nicht geschäumt. Ich behaupte aber, dass Herr Kutay keine mindere Qualität nutzt. Denn seinen Leitsatz, "Ein Refugium für guten Tee" würde ich sofort unterschreiben.

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vor 3 Stunden schrieb Siebenschläfer:

In deinem Link wird folgendes gesagt, "Kagoshima – Die besten Bio Matcha Tees der Welt". Dies stünde ja entgegen den Aussagen von @GoldenTurtle  und könnte so nicht sein, weil die Produzenten dort nicht über das Wissen verfügen, wie man einen richtigen Matcha herstellt. 

Ich habe nicht gesagt, dass nirgends ausserhalb von Uji guter Matcha hergestellt werden kann!!!
Aber ich habe gesagt, dass generell bei allen Teesorten in alternativen Herkunftsgebieten das Fachwissen hinsichtlich der Verarbeitung oft nicht ganz auf dem selben (Erfahrungs-)Niveau ist wie im ursprünglichen Herkunftsgebiet einer Teesorte, und man sich deshalb auch nicht wundern muss, wenn mal ein Produkt aus einem alternativen Herkunftsgebiet für einen Kenner nicht alle Qualität-Kriterien der jeweiligen Sorte erfüllt. Man könnte als gutes Anschauungsbeispiel hierfür die diversen Grüntee Imitate aus Yunnan heranziehen, die teilweise auch sehr lecker sein können, jedoch hin und wieder kann man mMn auch unstimmige Unausgefeiltheiten bemerken. Und die Yunnan Oolong Imitate aus Taiwan Kultivaren habe ich noch nicht einmal verkostet, das ist mir schon fast etwas zu abwägig.

Am 25.1.2022 um 17:54 schrieb teewelt:

Es ist zwar ein Werbetext von der Seite eines Händlers ... https://www.matcha-karu.com/blogs/matcha-wissen/beste-tee-anbaugebiete-japans

Ein Werbetext eines Händlers, der Untertitel schreibt wie: "Fazit – Japan, Land der besten Tees" ... und zufällig bietet der Händler nur japanische Tees an 🙈 ... ganz nach amerikanischem Muster wird nur Werbewirksames hinsichtlich der verschiedenen Gegenden aufgezählt und Gründe umschifft, weshalb z.B. in Uji meist konventionell angebaut wird. Aber das ist nur ein Beispiel und dieser Punkt hat auch nichts mit der Verarbeitung zu tun, worum es in dem Thema ja eigentlich geht. Aber diesen Werbetext kann ich als Grundlage dieses Themas nicht ernst nehmen.

vor 1 Stunde schrieb SoGen:

Damit bliebe eigentlich nur ein Verarbeitungsmanko. Nun bin ich immer etwas skeptisch, wenn da 'alte Familiengeheimnisse' als Verkaufsargument herhalten müssen. Trotzdem ist für mich da das Mahlen der 'Hauptverdächtige'. Ich kann mir vorstellen, dass ein von Hand mit einer Steinmühle gemahlener Matcha, wenn es denn ein erfahrener Fachmann macht, eine etwas andere Konsistenz und damit ein anderes Potential für Schaumbildung hat als einer, wo man mal den Lehrling 'rangelassen hat oder einer, der mit einem elektronisch gesteuerten Automaten gemahlen wird. Das sind ja Aspekte, die dann beim Preis des Endprodukts eine nicht weniger erhebliche Rolle spielen als die Qualität des Tencha.

Genau - ich habe ja gesagt, dass das Zwischenprodukt Tencha nur ein Punkt in einer ganzen Kette diverser Arbeitsschritte ist:

Am 24.1.2022 um 12:20 schrieb GoldenTurtle:

Der Punkt ist: das fertige Produkt Matcha weisst etliche Details bei diversen Arbeitsschritten auf, damit es letztlich wirklich ein guter Matcha wird - das fängt ja schon bei der Beschattung in den Wochen vor dem Pflücken an, damit er milder ist, weil er ja nicht nur kurz gezogen, sondern mehr oder weniger im Wasser aufgelöst wird. Aber das ist erst der Anfang. In der Summe schreien alle diese Produktions-Details nach Erfahrung

 

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 48 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Aber diesen Werbetext kann ich als Grundlage dieses Themas nicht ernst nehmen

Hast du einen besseren Text, den du hier linken kannst?

 

Also für mich hat es sich leider so angehört. Ist aber auch Wurst. Ich weiß ja jetzt, wie du es meinst.

Am 22.1.2022 um 11:15 schrieb GoldenTurtle:

hierin sehe ich auch die Ursache weswegen er scheinbar nicht schäumt, weil sie dort wahrscheinlich eben genau nicht "das Teewissen besitzen", um einen richtigen Matcha herzustellen.

 

Was sind denn deiner Meinung nach die Qualitäts-Kriterien?

 

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Die von dir zitierte Aussage meinerseits bezog sich ja lediglich auf diesen spezifischen Fall, bei welchem die Schaumbildung ausblieb.
Welcher Verarbeitungsschritt ganz genau die Ursache dafür ist, ob es am von @SoGen ferndiagnostiziertem Mahlen liegt, oder ob es aus der Summe mehrerer leicht ungenauer Details resultiert, kann hier in der Theorie wohl einerlei nicht restlos geklärt werden.

vor 13 Minuten schrieb Siebenschläfer:

Was sind denn deiner Meinung nach die Qualitäts-Kriterien?

Ah, diese Frage reiche ich gerne an @theroots weiter. 😋
Er hat mit Matcha bestimmt längere, breitere und intensivere Erfahrung als ich.

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Ich habe zwar schon mal angedeutet dass ich das Aufschäumen eher unwichtig finde, trotzdem frage ich mich gerade welche Eigenschaft darüber entscheidet ob sich Matcha aufschäumen lässt oder nicht. Mit dem Mahlgrad wird es ja nichts zu tun haben, oder nicht nur damit, denn es gibt ja andere feine Pulver die man ins Wasser gibt und man kann das Wasser trotzdem nicht aufschäumen. Ich denke da zB an Mehl.

 

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vor 8 Stunden schrieb Siebenschläfer:

Mir geht es ähnlich mit dem Aufschäumen. Wenn ich bedenke dass mein erster Matcha vor Jahren, von der DM Hausmarke war und auch der ließ sich schäumen.

Für einen guten Schaum sehe ich auch andere Kriterien als die Qualität des Matchas: Verhältnis Wasser/Matcha, Chasen, Form der Chawan und die angewendete Technik. Wenn diese Faktoren einigermassen stimmen, bekommt man eigentlich immer einen eingermassen anständigen Schaum. Die Qualität des Matchas bzw. insbesondere eine qualitativ gute Mahlung kann diesen sicherlich noch zusätzlich begünstigen, allerdings wird es daran nicht scheitern. Abgesehen davon ist das Vorliegen eines dichten Schaums auch weitaus weniger sakrosankt als man hier in Europa vermittelt bekommt (auch wenn ein solcher durchaus nach meinem Gusto ist).

Was die Anbauregion betrifft, kann man sicherlich fast überall qualitativ gute Produkte finden. Ich beziehe allerdings fast ausschliesslich Produkte aus Uji.

Bearbeitet von theroots
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Was ist denn mit dem verwendeten Wasser?

Und gibt es nicht auch noch die Möglichkeit, dass durch irgendeinen Zufall schaumhemmende Fremdstoffe in den Prozess gelangen? Anscheinend kann z. B. Fett so wirken. Ich würde es nicht ausschließen wollen, daß in meinem Haushalt trotz allgemeiner Reinlichkeit eine Verunreinigung mit Kücheninventarien möglich ist. Denke das gilt für die meisten Normalsterblichen.

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Es geht ja ursprünglich um diesen Fall:

Am 21.1.2022 um 21:32 schrieb Adriana:

Heute Morgen hatte ich eine Probe des Matcha Jaku von TeeGschwendner  in der Schale.

Es hat mich fasziniert ,welch tiefen Grünton er doch hat,so ein dunkles tiefes Grün hatte ich noch nie in der Schale.....er hat sich allerdings nicht schäumen lassen,weder mit weniger Wasser noch mit mehr - auch nicht mit weniger oder mehr Pulver.

Hatte ich auch noch nicht. Aber er hat mir trotzdem SEHR geschmeckt ! ;)

https://www.teegschwendner.de/Japan-Matcha-Jaku-Ceremonial-Spirit-Bio/708?gclid=CjwKCAiA0KmPBhBqEiwAJqKK49iIagL2_fz_R3ZjjVW5i-r8waE2NQ5cr-oIcWn_ngYRiyD94lx6MRoCDMsQAvD_BwE

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Ich persönlich gehe eher nicht davon aus, dass @Adriana ihren Chawan mit Spülmittel säubert oder in die Spüle stellt?!?

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vor 9 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Es geht ja ursprünglich um diesen Fall:

Ich persönlich gehe eher nicht davon aus, dass @Adriana ihren Chawan mit Spülmittel säubert oder in die Spüle stellt?!?

Ich will ihr da keinesfalls etwas unterstellen :D Es schien mir nur prinzipiell eine Erwägung wert. Und es gibt ja, vide supra, auch andere mögliche Verunreinigungen, die im allgemeinen Entschaumung verursachen.

(Ganz nebenbei bemerkt: Ist es nicht lustig, daß ausgerechnet Spülmittel ein Schaumhemmer sein kann?)

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  • 1 Monat später...
Am 1.2.2022 um 09:23 schrieb Siebenschläfer:

der Matcha "Japan Matcha Jaku "Ceremonial Spirit" Bio" nicht schäumen ließ. Und das diesem Produkt von TG eine eher mindere Qualität zugesprochen wurde, welcher aus eben diesem Anbaugebiet kommt.

Heute morgen und nun nochmal den Jaku zubereitet, und ich muss sagen, lässt sich sowohl 1a schäumen und er schmeckt mir auch richtig gut!

Sehr mild, grasig und fruchtig (Himbeere!), bei Espresso sagt man noch "tolle Crema"

Fotos gemacht, aber wieder nicht so aussagekräftig. Hier der letzte Schluck

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