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Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen! ;)



Ich bereite mir gerade einen Gyokuro von Maiko zu. Dies ist der zweite Versuch, nachdem jener von gestern in den ersten zwei Aufgüssen nicht sehr bekömmlich war. Die bisherigen Zubereitungsarten:



- 10g, ca. 80ml, 50°, 120sec


- 7g, ca. 100ml, 50°, 90sec



Beim heutigen Versuch war der erste Aufguss eher brauchbar, aber für mich immer noch extrem stark und kein Hochgenuss. Die empfohlene Menge liegt bei den meisten Quellen bei rund 7-10g. Auch für die Ziehzeit wird meist 90-120 (oder gar 150) Sekunden empfohlen. Zudem wird jeweils ca. 30ml pro Gast gerechnet, d.h. rund 60-80ml bei drei Personen. Sprich: mehr Tee, weniger Wasser und längere Ziehzeiten als beim Sencha.



Akira von Hojo Tea scheint dies hingegen völlig anders zu sehen, denn er empfiehlt "Divide the Volume of Water by 5" sowie "Brewing time should be slightly shorter than how we brew sencha. For sencha, the first brewing is for 1 mins For Gyokuro, 30 seconds to 40 seconds is long enough." Hinsichtlich der Temperatur: "Cool boiling water down to 70-80 degree C"


Somit: etwa gleiche Menge wie beim Sencha, jedoch tendenziell kürzere Ziehzeiten und m.E. sehr hohe Wassertemperatur. 



Wie bereitet ihr euren Gyokuro zu? Oder liegt es an mir und Gyokuro wird in der Tat so extrem stark getrunken?


Noch eine Anmerkung: habe früher eigentlich nur Gyokuro getrunken, jedoch jeweils zubereitet in der Gusseisenkanne, was natürlich zu einem anderen Resultat führt als in der kleinen Kyusu. 


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Danke euch beiden für die Rückmeldung! ;)


Ich vermute tatsächlich, dass dieser Tee vergleichsweise eher von mittelmässiger Qualität ist. Denn soweit ich gelesen habe wird die Ziehzeit entsprechend höher je besser die Qualität des Tee's ist. Eine Ziehzeit von 2 Minuten (jedoch auch schon 1,5 Min) scheint mir jedoch bei diesem Produkt absolut ungeniessbar.



Dem Link oben habe ich entnommen, dass einige ihren Gyokuro ebenfalls lediglich 30 Sekunden ziehen liessen. Habe dies nun auch so gemacht und das Resultat ist viel ansprechender.


Nun stellt sich für mich die Frage, ob die "traditionelle Zubereitungsmethode" schlicht nicht für mich gemacht ist, oder ob, wie TeKiller schon sagt, diese Zubereitungsart mit diesem Tee einfach nicht möglich ist. Daher die Frage: bisher hatte ich Gyokuro stets als mild, ausgewogen und ggf. süsslich in Erinnerung. Ist dies normalerweise auch das Resultat mit der traditionellen Methode oder ist diese wirklich extrem stark und daher u.U. gewöhnungsbedürftig?


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Hallo theroots,


ich kannte bis jetz nur Gyokurus aus den deutschen Teeläden un habe in dann sinngemäss, so un soviel Gramm auf 1 Liter mit 60° und 2 bis 3 min. ziehen lassen. Erst mit den Gyokurus von Maiko und dem intensiven Forumskontakt mit David habe ich überhaupt eine andere Zubereitungsmethode erfahren. :D


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natürlich ist der gyokuro ein intensiver tee, wenn man ihn traditionell zubereitet. er schmeckt aber absolut rund und kein stück bitter oder sonst irgendwas in diese richtung. ist trotzdem nicht jedermans geschmack. ein gyokuro sollte jede menge süße und milde aufweisen. erst mit weiteren aufgüssen würd er spitzer im geschmack. aber man kann problemlos 5-6 aufgüsse trinken.


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Intensiv ist auch völlig in Ordnung, giesse meinen auch meist Sencha gerne ein bisschen stärker auf. Aber irgendwie habe ich Zweifel, dass dieser Gyokuro so schmecken sollte. Immerhin habe ich nun eine Methode gefunden, die ein gutes Resultat liefert und kann den Rest des Vorrates geniessen.


-_-  Aber ich sehe schon, eine schwierige Sache!



Werde nächste Woche noch einen anderen, höherwertigen Gyokuro öffnen. Dann werde ich eine Referenz haben und eher wissen, ob es am Tee selbst oder doch eher an meinem Geschmack liegt.  ;)





Erst mit den Gyokurus von Maiko und dem intensiven Forumskontakt mit David habe ich überhaupt eine andere Zubereitungsmethode erfahren. :D



Wie hast du ihn in Erinnerung, eher mild oder sehr stark?


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  • 2 Wochen später...

Wahrscheinlich bekomme ich jetzt Schläge hier im Forum, aber ich muß gleich vorweg sagen, daß ich es früher nicht besser wusste.



Vor einigen Jahren hatte ich mir in einem Teegeschäft in Mannheim einen Beutel Gyokuro gekauft. Ich weiß nicht mehr welcher, aber teuer war er schon. Ich glaube 50€ für 50 Gramm. Ich wollte mir halt was Gutes gönnen. Bisher kannte ich nur den Gyokuro von Gschwendner.



Auf der Rückseite standen zwar die Zubereitungshinweise, aber da ich keine kleine Kanne hatte und von Gschwendner die Liter-Zubereitung kannte, habe ich eben auf einen Liter hochgerechnet. und die auf der Packung angegebene Temperatur und Ziehzeit genommen.



Ihr werdet euch schon grausen und wissen was jetzt kommt.



Er hat fürchterlich geschmeckt! Bitter und mit so einer Wucht, daß er kaum trinkbar war. Ich war so enttäuscht, da mir der Gyokuro von Gschwendner sehr gut geschmeckt hatte.



Wenn ich den Thread hier jetzt lese, merke ich erst, was ich dem armen Tee angetan habe und auch meinem Geldbeutel.


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  • 4 Wochen später...

Hallo zusammen.



Ich trinke ja eigentlich immer etwa 1g auf 2dl, durchs Band, bei allen Tees.


Heute Abend habe ich mal einen Gyokuro Asahi in Richtung von dem zubereitet, wie ihr hier beschreibt.


Wohl etwa 7-10g auf 2dl. Temp nach Anleitung, 60 Grad, 90 Sek.


Ergebnis: ist euch noch zu helfen? ; )


Der erste Erguss war ein unglaublich starker, bitterer, grüner Nebel. 0 Süsse. Puh. Nur mit kaltem Wasser gemischt runtergekriegt, im Gedenken an die gesunden Sachen im Grüntee. Aufguss 2 ca. 50 Sek. Deutlich besser, aber immernoch zu lange gezogen, und auch noch keine Süsse, aber intensiver Teepflanzen-Geschmack. Aufguss 3 ca. 30 Sek. Zunehmend besser. Aufguss 4-6 je ca. 20 Sek. Sehr gut. Nr. 6 wohl der Höhepunkt. Endlich auch Süsse und sehr schöner, breiter Geschmack, etwas grasig mit Zitrus, kein Gemüse. Langer süsser Nachhall. Mjam. Nr. 7 wieder 20 Sek. Nun zu kurz. Ausgelutscht, nur noch im Nachhall etwas Süsse. Nr. 8: 46 Grad 40 Sek.: identisch wie 7. Nr. 9: 44 Grad, 3 Min.: Mmh, im Anfang super, stark abgeschwächte Form von Nr. 6., im Abgang leider ein bisschen bitter. Das wars also.



Auf die ersten 3 (teuren) Aufgüsse hätte ich verzichten können. War aber trotzdem eine Erfahrung. Erreiche hin und wieder ein ähnliches Ergebnis wie die von mir angestrebte Nr. 5-6 mit einer wesentlich schwächeren (und günstigeren) Mischung. Mein persönliches Fazit: wenn so eine starke Mischung, dann max. 20 Sek. ziehen. Für alles andere könnte ich wohl auch auf einem schönen Strauss Blümchen kauen.


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Tja, so kann das gehen. Meine Frau reagiert ganz ähnlich auf so stark zubereitete Gyokuro.



Vor ein paar Wochen habe ich bei einem Seminar einen Gyokuro im Senchadô-Stil zubereitet (heftig konzentriert, ca 40°C im ersten Aufguss, gefühlt 3 Minuten Ziehzeit) und war erstaunt, dass es mir vor Publikum so gut gelungen ist. Unglaublich konzentrierte Süße, samtig-ölig-weich ... ein Gedicht. Aber als ich später unter den Teilnehmern rumfragte, wie sie die verschiedenen Aufgüsse beschreiben würden, war der erste Kommentar zum ersten Aufguss: "Unheimlich bitter!"


:o



Diese sehr starke Konzentration ist wohl das, was man im Englsichen so schön beschreibt als "an acquired taste".



Aber wenn Du keine Lust hast, Dich an diesen starken Geschmack zu gewöhnen: lass Dir bloß nicht erzählen, ein Gyokuro "muss" so schmecken. Tee muss Dir schmecken, sonst muss er gar nix!


;)


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Es wunder mich nicht wirklich, dass du mit dem Geschmack so erst mal nicht viel anfangen kannst. Mit 1g pro 200ml, also 5g pro Liter bist du ,selbst für deutsche Verhältnisse an extrem leichten Tee gewöhnt. Eine plötzliche Steigerung um das 7-10fache scheint mir da etwas zuviel des guten. Ich würde es erstmal mit 10,15 bzw. 20g pro Liter versuchen damit deine Geschacksknospen sich langsam an etwas stärkere Aromen gewöhnen.

Ich hab das bei Schokolade erlebt. Früher konnte ich nur Milchschokolade geniessen, alles andere war mir schlicht zu bitter. Aber selbst nachdem ich schon lange Geschmack an 70 und 80%igen gefunden hatte, war der Sprung zu 99% zu groß. Die ersten Paar Male war es für mich nichts anderes als teure bittere Pampe die mir zwischen den Zähnen klebt. Erst nach und nach konnte ich neben der Bitterkeit auch die anderen Aromen schmecken. Auch die Art sie zu essen habe ich verändert, anstatt sie wie normale Schokolade zu kauen schmelze ich sie im Mund und vermische sie solange mit Speichel bis ich sie trinken kann. So genossen ist es für mich inzwischen die ultimate Schokolade schlechthin, trotzdem brauch ich Muße dafür, denn 400g Vollmilch sind schneller gegessen als 50g 99%.

Ich habe inzwischen häufiger das gegenteilige Problem nämlich, dass ich einen Grüntee zu Milchschokolade brauche um die Süße wieder aus zu balancieren.

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Ich würde es erstmal mit 10,15 bzw. 20g pro Liter versuchen damit deine Geschacksknospen sich langsam an etwas stärkere Aromen gewöhnen.

Das mag in der Theorie logisch klingen, erscheint mir aber nicht richtig. Dies nur schon, weil 20g pro Zubeteitung (egal ob daraus mehrere Aufgüsse erfolgen) bei den meisten Gyokuros extrem teuer wird. Die richtige Dosierung sehe ich bei ca. 6-10 Gramm, je nachdem, wieviele Aufgüsse gewünscht sind. Sinn macht es jedoch, die Temperatur auf ca. 50 Grad zu halten (max. 60), eventuell sogar tiefer. Anstatt der 30ml pro Person kann man die Wassermenge zudem erhöhen (bspw. 150ml für zwei Tassen). Ebenso sollte - falls einen das traditionelle Resultat zu stark ist - auch die Ziehzeit verkürzt werden, 45-60sek liefern hierbei meist gute Resultate.

All dies sind nur Vorschläge für einen Punkt, von dem aus man starten kann. Danach gilt es die Parameter (insb. Temperatur & Ziehzeit) so zu verändern, bis der persönliche Favorit gefunden ist. Denn hier stimme ich geroha zu: richtig ist, was einem selbst schmeckt! ;)

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Semantik in meinen Augen ist g/liter eben eine gängere Einheit als Gramm/Unze Wasser deshalb verwende ich sie in der Regel. Letztlich ist das aber nebensächlich, wenn man kurzerhand die Teemenge an die man gewohnt ist verzehnfacht wird man es schwer haben, anders herum genauso. Es braucht halt eine gewisse Gewöhnung.

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Jou der sollte eigentlich nicht derart schlecht sein.


Ich habe nunmal kein Fotoshooting veranstaltet - knips, nächster. Da ich nur den Blitz oben drauf hatte und nicht von allen Seiten die gerollten Blättchen ausgeleuchtet habe, hat es bei manchen sehr nahen Aufnahmen etwas überbeleuchtet, das ich später noch etwas reduzierte. Das habe ich etwas wusch, wusch gemacht, zacki zacki, du als Tee Killer solltest ja verstehen, wovon ich spreche, da könnte es vorgekommen sein, dass der Gyo etwas unterbelichtet wurde. In Natura ist es sehr dunkelgrün. Grad nochmal geguckt. Allerdings verhält es sich mit direktem Blitzlicht eben auch ganz natürlich so, dass es gerne etwas dunkles noch dunkler wirken lässt. Ich mache mal zum Vergleich eins bei gutem indirektem Licht von draussen mit Stativ, Langzeitbelichtung und 3, 2, 1, Action Ansagerin.


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nachdem ich mal im internet geforscht habe welche qualität der asahi hat, war mir auch schon fast klar, dass es ein minderwertiger ist, der sich für die traditionelle zubereitung wohl nicht eignet. für ca. 13€ kannst du einen eingermaßen guten sencha erwarten, aber keinen guten gyo. da hät ich eher zu dem karigane gegriffen, der hier auch vorgestellt wurde. gieß ihn mal auf wie einen kabuse, dann hast du sicherlich mehr vergnügen damit. auch manche preisintensivere sind nicht für diese zubereitung geeignet. die besten erfahrungen hab ich mit hongyokuros gemacht. er sollte intensiv aber nicht bitter sein.

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Ja stimmt in etwa 13, 14 Euro auf 50g kostet der in etwa.


Bestimmt einer der einfacheren. Trotzdem ist die Farbe schon besser, als es den Eindruck macht.


Aber auch ja, für eine "einfachere" Zubereitungsart eignet er sich bestimmt besser.


Ich finde es nebenbei höchst bemerkenswert,


dass sich nur sehr hochwertiger Gyo für die "hochprozentige" Zubereitung eignet. Nein, eigentlich ist ja in jedem Gourmet Bereich so - minderwertige Schokolade muss mit Zucker usw gepanscht werden - rein wäre sie wohl auch schrecklich.


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