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Wo bestellt ihr eure *unbelasteten* Oolong-Tees?


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Was mir aber noch mehr Sorgen macht ist die Tatsache, dass gerade Tees aus China bis ins 19. Jahrhundert hinein in Bleibehältnissen verpackt wurden - jeder weiss doch, dass Blei sich in den Knochen einlagert und auch schon die ständige Aufnahme kleiner Mengen zu einer chronischen Vergiftung führt. Daher habe ich beschlossen, auch von diesen Abstand zu nehmen, um meine Gesundheit zu schützen.

Wieso sollte das jeder wissen? Mich würde sogar wundern, wenn das vor zweihundert Jahren überhaupt jemand wußte. Von so altem Tee nähme ich übrigens grundsätzlich Abstand.

Hat jemand einen Tip für mich?

Wie wäre es mit Differenzierung? Mit Meßwerten allein kann man wenig anfangen. Gerade bei Lebensmitteln läßt sich eine isolierte Analyse von Inhaltsstoffen nicht auf das komplexe Zusammenspiel übertragen. Solltest Du Dich dennoch darauf versteifen, solltest Du keinen Tee trinken, denn Koffein ist ein Nervengift und ein Gefahrenstoff. Mineralstoffe und Vitamine hat der Tee kaum, sie sind unbedeutend, aber der hohe Fluorgehalt ist ein Risiko für eine Fluorose, dazu ist Fluor krebserregend und hochgradig toxisch. Und das Tannin hemmt die Eisenaufnahme und kann zu Eisenmangel führen.

Die Pestizidbelastung in Tees ist im Vergleich mit konventionellem Obst und Gemüse aus dem Supermarkt lächerlich gering. Die meisten Pestizide sind zudem nicht einmal wasserlöslich.

Mir sind Biotees dennoch lieber. Tee ist ein Naturprodukt, und in den Anbaugebieten geht es Natur und Menschen ohne Chemiekeule besser. Allerdings ist nicht jeder Tee schlecht, nur weil er nicht biologisch angebaut wurde. Beispielsweise gibt es hervorragende zikadengebissene Oolongs ohne Biozertifikat, bei denen man aber davon ausgehen darf, daß keine Pestizide versprüht wurden, denn sonst wären sie nicht zikadengebissen.

Ich bestelle gerne beim Hamburger Teespeicher, allerdings kaufe ich Tee wegen des Genusses, des Duftes, des Geschmacks. Analysen von Pestizidrückständen habe ich dort noch nicht gesehen, aber es gibt hervorragende Biotees.

Vor langer Zeit stieß ich auf eine sehr informative Seite zum Thema Rückstände, der für Dich interessant sein könnte:

http://www.tee-import.de/info/teekrit.htm

Bearbeitet von Teeraum
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Hallo Teeraum,



zunächst einmal danke für Deine ausführliche Antwort, wenngleich Du mich hier leider etwas missverstanden hast, da mein Beitrag, auf den Du Dich beziehst, komplett ironisch gemeint war und eher eine Persiflage auf den Unsinn, ständig so einen Alarm um vielleicht und möglicherweise vorhandene Rückstände zu machen, sein sollte.



Klar, dass man vor 200 Jahren (ich glaube, selbst vor 60 oder 70 Jahren war das noch nicht wirklich Allgemeinwissen) nichts über die Schädlichkeit von Blei wusste, sich das Zeugs aber auf der anderen Seite natürlich anbot, um Tee mit einem leicht bearbeitbaren Verpackungsmaterial auch für widrigen Bedingungen transportfähig zu machen. Neugierig auf einen Tee aus jener Zeit wäre ich schon, aber ich denke, es würde reichen, an der Infusion zu riechen ;)



Ansonsten: Es ist immer eine Frage der Dosierung, und irgendwann wird alles zu Gift. Apropos: Dass mit der Wasserlöslichkeit der Pflanzenschutzmittel ist leider nicht mehr ganz aktuell, die 'modernen' Spritzmittel sind durchaus wasserlöslich - so kann man sie nämlich auch wieder beim nächsten Regen 'loswerden', wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Anders wäre es bei der heute hochentwickelten Analytik auch kaum noch möglich, verkehrsfähige Tees herzustellen. Aber im Hinblick auf Obst und Gemüse und deren Belastung hast Du vollkommen Recht, wobei für manche Obst- und Gemüsesorten dank grösserem Lobby-Budget sogar (teils um Größenordnungen) höhere Grenzwerte gelten als für Tee.



Im Grunde sind mir Bio-Tees auch lieber, so lange sie nicht zu große qualitative Kompromisse bedeuten (was bei vielen Provenienzen oftmals immer noch der Fall ist), sonst greife ich auch gerne auf konventionellen Tee zurück. Allerdings habe ich bei der Pflanzenschutzmittelverwendung weniger vor Augen, dass ich nun nach der ersten Tasse tot vom Stuhl kippe, sondern vielmehr diejenigen, die das Zeugs auf den Teebüschen verteilen - und dies oft völlig ohne Schutzmaßnahmen. Da besteht sicherlich eine akute Gefährdung der Gesundheit, im Gegensatz zu dem winzigen Bisschen, das wir hier noch abbekommen.


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Ironie erklärt einiges. Aber wie Du siehst, traue ich den Leuten inzwischen fast alles zu.

Vielen Dank für die Wissensauffrischung zur Wasserlöslichkeit.

Im Büro gieße ich Tees sehr oft auf – ich stelle einfach mal die Zahl zehn in den Raum –, auch wenn sie eigentlich nach dem dritten Mal ihren feinen Geschmack verloren haben. Gerade vor Feierabend lohnt es sich nicht mehr, frischen Tee zu nehmen, und das letzte Wasser wird dann eben über die alten Blätter gegossen. Insgesamt bleiben so die Blätter stundenlang feucht, und dann haben sie ohnehin Zeit, sogar die schwer löslichen Stoffe ans Wasser abzugeben. Vielleicht sollte man das auch besser nur mit Biotee machen?

Eine kleine Anmerkung übrigens zu aromatisierten Tees und gemischten Tees, beispielsweise Grüntee mit Orangenschalen und Pfefferminze. Bei solchen gelten die Grenzwerte für jeden einzelnen Bestandteil, daher ergeben sich in der Summe deutlich höhere Belastungen.

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Hallo Oolonger, es freut mich zu lesen, daß Du Oolong gerne magst und auf saubere Qualität achtest. Ich bin bei diesem Thema auch sehr pedantisch und stoße diesbezüglich in diesen Kreisen von Zeit zu Zeit auf Unverständnis. Da wir keine Anfrage von Dir erhalten haben, hier ein link zu unserem, ständig wachsendem, Oolongsortiment. Unsere Oolongs sind alle in Deutschland rückstandskontrolliert, gerne kannst Du mal stöbern und bei Interesse 10% Erstbestellerrabatt mit dem Code "Anfängerglück" nutzen:
http://www.tee-kontor-kiel.de/tee/oolong/klassischer-oolong-tee?p=1&n=15

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Ich kann dies alles nach wie vor nicht sehen, entweder wurden die Beiträge entfernt oder mein Browser stellt einfach nicht alles dar. Keine Ahnung. Egal. Schade ist es trotzdem, weil ich diese Art von Ängsten teilweise schon nachvollziehen kann. Das Vertrauen von Verbrauchern wird permanent mißbraucht. Für kritisches Hinterfragen habe ich vollstes Verständnis. Ein "Miesmachen" ist natürlich nicht in Ordnung, aber vielleicht fühlte er sich ja angegriffen und/oder unverstanden. Da schalten manche Menschen dann auf Abwehr.


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Es ist ja grundsätzlich überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn sich Leute Gedanken darüber machen, was sie da zu sich nehmen. Bei oolonger ging es allerdings fast ausschliesslich um die Problematik der unerwünschten Dreingaben, wobei er sich dann auch noch auf über 10 Jahre alte Tests bei StiWa bezog (zu lesen auf der ersten Seite dieses Threads) und der Tee an sich dabei völlig in den Hintergrund geriet.



Die Gewichtung, dass die meisten hier den Genussaspekt eher in den Vordergrund stellen, ohne dabei allerdings unkritisch gegenüber irgendwelchen Pestiziden und dergleichen zu sein, und dass irgendwann viele hier nicht mehr recht auf die ganz ausgeprägten Befürchtungen oolongers eingehen wollten, hat ihn dann seinen Hut nehmen lassen.



Kurz: Man war nicht unbedingt in jeder Hinsicht auf einer Wellenlänge ;)


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