Anfänger-Frage: Teegeschmack entwickeln - wie?

[ClaudiaBerlin]

Hallo Ihr Lieben,

bin in dieser Woche auf grünen Tee umgestiegen - nach Jahrzehnten als tägliche Milchkaffeekannen-Trinkerin (Soyamilch + Espresso). Das hatte ich schon mehrfach vor, doch Beutel-Tee und ein billiger Sencha hatten mich immer nur abgeschreckt: ekelhaft bitter...

Nun wollte ich es mal richtig versuchen, hab mich ein wenig informiert und  mir dann drei grüne Tees zur Basis-Versorgung gekauft: Einen Gyokuro (Tori Kotobuki) für morgens, einen Sencha (Kabuse Yadake Organic) für mittags und einen Bancha (Yadake) für den Abend.

Ok, geschmacklich sagt mir das alles (noch) nicht viel, obwohl ich am dritten Tag die Sorten schon deutlich unterscheiden kann... vermutlich wird das noch besser werden und meine Frage ist jetzt:

1) Wie soll ich weiter verfahren?

Soll ich weitere Tee-Varianten ausprobieren - oder erstmal andere Marken/Sorten derselben Kategorie? Hier evtl. unterschiedliche Preislagen?

Von den drei genannten hat mir der Teuerste (Gyokuro, 40 g um die 26.,-) am nichtssagendsten geschmeckt. Was nichts bedeutet, denn ich hab ja gelesen, dass die Geschmacksnerven von Kaffeetrinkenden recht degenieriert seien...

2) Ein Freund meinte, das werde sich auch nicht mehr bessern, Hat er recht?

Falls ich mit diesen Fragen hier nicht richtig bin, sagt Bescheid - bin ja erst neu hier...

[Key]

wenn der gesundheitliche aspekt nicht unwichtig ist, würde ich mir morgens einen matcha zubereiten.

du nimmst bei diesem fein pulversisierten grüntee die inhaltsstoffe der gesamten pflanze auf. beim aufguss sind es nur die wasserlöslichen, und somit weniger.

muss man keinen riesen aufwand für machen. eine alte müslischale und ein milchaufschäumer für unter 10 euro reichen. statt der schale nehem ich eine kleine 0,3l kaffekanne aus porzellan, wie man sie in der gastronomie benutzt. da spritzt nichts raus.

gerade die frühen ernten in darjeeling, also die first flush, haben mittlerweile oft grünteeartiges aussehen, da sie nur sehr schwach oxidiert werden.

sie schmecken aber schon noch nach schwarztee. ist eigentlich auch ne interessante sache.

dazu kommt, dass im bereich grüntee einfach viel mehr geforscht wurde in der vergangenheit, worüber man dann auch die positiven aspekte auf die gesundheit nachweisen konnte.

da das bei schwarztee bisher nicht so intensiv betrieben wurde, ist über seinen gesundheitlichen vorzüge auch weniger bekannt. man kann also im bereich schwarztee davon ausgehen, dass manches noch unerforscht ist.

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Hallo,

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[chenshi-chinatee]

Bei den Oolongs kann ich dir gerne weiterhelfen. Einfach PM schicken, oder Signatur öffnen. Der Fairnesshalber möchte ich noch auf Kunst des Tees und Chadao verweisen

[Teeraum]

Für Gesundheit ist der gesamte Lebensstil verantwortlich. Sport, Schlaf, Zufriedenheit, Streß sind gewichtige Faktoren. Davon Tee als einen Faktor zu isolieren und dann einzelne Stoffe isoliert zu betrachten, hat leider keine große Aussagekraft. Studien werden gerne zwecks Vermarktung aufgebauscht, dabei könnte man ebenso lange Listen mit Wunderwirkungen über Obst oder Gemüse aufstellen.

Die gesundheitliche Wirkungen lassen sich auch sachlicher, dann aber ernüchternder betrachten:

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2002/1210/004_tee.jsp

[ClaudiaBerlin]

@Teeraum: WO war ich denn unsachlich? Und was lässt dich denken, mir sei nicht bewusst, dass Gesundheit von vielen Faktoren abhängt? Man tut halt, was man kann und ich bin sehr froh, nach Jahrzehnten mit 2 Riesenkannen Milchkaffee pro Tag endlich auf Tee umgestiegen zu sein. Hätte nicht gedacht, dass das wirklich funktioniert! Und ja, nach einer Woche fühle ich mich anders, klarer - die Wachheit ist "ruhiger" - und ein wenig hab ich auch das Gefühl, dass der Tee den Appetit zügelt (was definitiv NICHT zu meinen Zielen/Erwartungen gehörte).
 
@chenshi-chinatee: danke! Ich melde mich, wenn ich diese ersten Proben probiert habe und weiß, ob die Richtung was für mich ist!

@Key: an den Matcha hab ich mich noch nicht ran getraut, auch weil ich mir auf Dauer die gute Qualität nicht leisten kann/leisten will. Aber die Koch-Variante im Grünen Smoothie werde ich irgendwann nutzen, zudem auch Tees probieren, die mit Matcha "veredelt" sind. Was das Aufnehmen der ganzen Pflanze angeht, verwende ich den abendlichen Bancha (hoher Eisengehalt) nach Gebrauch im Grünen Smoothie - oder auch als Gemüse auf Brot.  :-)
 

Insgesamt stammt meine anfängliche Präferenz für grünen Tee auch daher, dass ich in Kindheit und Jugend mit dünnem Schwarztee als Dauergetränk aufwuchs - der hat für mich zunächst mal nicht diesen "Hauch von Abenteuer" wie all diese GANZ ANDEREN Tees, die es sonst noch gibt! Aber ich bin sicher, dass meine Erkundungsphase mich nach einiger Zeit auch zu diesen Tees führen wird. Ein Earl Grey ist ja schon unter den Proben - den hab ich in den 70gern mal getrunken, als er schwer in Mode kam. Fand ihn dann aber zu extrem aromatisiert - jetzt will ich mich einfach mal erinnern, wie mir das heute vorkommt.

Bearbeitet 28. Oktober 2013 von ClaudiaBerlin

[Teeraum]

Du warst nirgends unsachlich. Ich bezog das allgemein auf Interpretationen, Artikel, Beiträge, auf eben alles, mit dem Tee von einem Genußmittel zur Wunderarzei erhoben wird.

Schwarztees solltest Du übrigens unbedingt im Gedächtnis behalten.

[Moni_F]

Hallo Claudia,

ich trinke seit ca. 3 Wochen grünen Tee. Habe auch das Starterpaket bei sunday.de bestellt (Gyokuro, Sencha, Bancha)

Nach dem ersten Tag dachte ich, die schmecken irgendwie alle gleich. Mittlerweile habe ich einige Teeproben verschiedener

Sorten (Japan-Grüntees, China-Grüntees, Oolongs) bei mir zu Hause. Zuerst wird der Duft getestet und vergliechen. Ich finde man kann nach kurzer Zeit bereits Unterschiede schmecken. Bezüglich der Menge ist mir meine 300 ml Kyusu eigentlich schon zu groß, denn wenn man mehrere Aufgüsse

trinken möchte ist die Flüssigkeitsmenge einfach zuviel. Wäre interessant für mich, wie es dir momentan mit deinen Tees geht.

Grüße