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Geschmack von Camellia Sinensis


luke

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Ich bin mir nicht sicher, ob Gero schon einen Thread zu diesem Thema eröffnet hat - immerhin ist es seine Entdeckung, über die ich schreibe. Falls es schon irgendwo behandelt wurde, kann der Thread gerne geschlossen werden.

Meinen letzten Blog habe ich über meinen schwierigen Zugang zu Pu Erh geschrieben. Der Genuss von Leder, Rauch und Waldboden wirft die Frage auf, inwiefern es sich um echten Genuss handelt. Gero warf durch seinen Kommentar ein, Essener jenseits der Nuancen einen Grundgesschmack erkennt, die alle Tees, die aus Camellia Sinensis hergestellt werden, gemeinsam haben. So interessant ich diese Entdeckung auch finde, teilen kann ich die Auffassung (noch) nicht. Es fällt mir sehr schwer Parallelen zwischen einem 20Jahre alten Pu Erh und einem Gyokuro zu entdecken. Dafür sehe ich manchmal Parallelen zwischen jungen Pu Erh und chinesischen Grün-, manchmal auch Schwarztees. Nur diesen Grundgeschmack, von dem Gero spricht, finde ich nicht.

Wie geht's euch bei dieser Frage? Falls jemand den Eindruck von Gero bestätigen kann, wie könnte man deh Geschmack am besten beschreiben?

Sorry für eventuelle Fehler, den Text habe schnauft dem Handy geschrieben.

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Hallo,



dieser Aussage "Dafür sehe ich manchmal Parallelen zwischen jungen Pu Erh und chinesischen Grün-, manchmal auch Schwarztees. Nur diesen Grundgeschmack, von dem Gero spricht, finde ich nicht." kann und muss ich voll zustimmen. Und mit dem Pu-Erh Shu komme ich nicht klar, der geht für mich Geschmacklich gar nicht, Ich kann mir zur Zeit auch nicht vorstellen, dass sich das Ändern wird. :P Schwarztees sind mir seit meiner Grünteephase einfach zu kräftig und zu aufdringlich im Aroma damit komme ich nicht mehr zurecht. Zur Not noch ein Darjeeling FF.


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tee wird seit 5.000 jahren vom menschen selektiert und weitergezüchtet. da kommen alleine durch die sorte schon sehr viele unterschiedliche geschmackskomponenten zustande, die durch die verarbeitung noch vielfältiger werden.



was ursprünglich vorhanden war, können wilde (nicht verwilderte) teepflanzen daher am besten darstellen. die alten teebäume, die für pu zum teil verwendet werden (sind das assamica?), sind dabei sicher noch sehr ursprünglich, allerdings werden sie anders sein, als die echten c. sinensis sinensis sträucher, stellen also auch nur eine frühe form dar, und das auch nur (meiner meinung nach), wenn sie nicht postfermentiert sind.



junger grüner tee von diesen bäumen dürfte daher recht ursprünglich sein.



bei camellia sinensis sinensis wird es schwierig sein, noch echte wildpflanzen zu finden, oder gibt es die?


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Ich

Sorry für eventuelle Fehler, den Text habe schnauft dem Handy geschrieben.

Sorry für eventuelle Fehler, den Text habe schnauft dem Handy geschrieben.

Ich räche mit einem Tablett - kommt auch nicht immer bei raus, was ich schreiben will.

Zugegeben, bei Shu schmecke ich den Kameliengeschmack auch nicht. Bei altem Sheng erlebe ich den Lagerungscharakter oft prominenter als den Geschmack des Tees - also würde ich hier eher nicht vom Kameliengeschmack sprechen. Aber ansonsten habe ich das Erlebnis schon bei Bancha, Ceylon, Gunpowder,... gehabt. Ist also zumindest in meiner Wahrnehmung etwas, was in den verschiedensten Regionen und sogar bei ganz unterschiedlichen Herstellungsarten vorkommt. Als gemeinsamer Nenner bleibt da nur die ursprüngliche Teepflanze.

Aber ich weiß ja, dass das Erleben von Tee sehr individuell und subjektiv ist. Vielleicht versuche ich ja auch ein Gefühl oder einen Effekt als Geschmack zu beschreiben?

Ich bin mir da nicht sicher, aber interessant finde ich es allemal, wie Ihr das seht!

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Hmm das ist eine tolle Frage!

Ich glaube schon, einen gemeinsamen Camellia-Geschmack wahrzunehmen. Allerdings finde ich dass der nur bei Tees deutlich zu erkennen ist die nicht zu stark verarbeitet wurden: Zwischen einem zarteren Dan Cong und einem guten Sencha habe ich zu meiner Überraschung durchaus schon Parallelen wahrgenommen, erst recht bei grünlichen Oolongs. Auch FF-Darjeeling kommt da noch mit rein, genauso weiße Tees oder junge Shengs. Da, finde ich, ist schon ein gemeinsamer Nenner da. Den zu beschreiben ist eine reizvolle Aufgabe, vor der ich mich jetzt aber drücke :rolleyes:. Na gut, ich versuchs: grasig-blättrig, mal ins gemüsige und mal eher ins blütige. Ja, die Worte gibts wohl nicht, aber bei gemüsehaft denke ich an Sellerie im Knast und bei Gemüse-ähnlich an staubige ältliche Herren aus der Wirtschaftswunderzeit. Also blütig - hat was von heißblütig, vollblütig, aber eben gleichzeitig von den herrlichen, betörenden Frühlingsnoten, die uns bald wieder... aber ich schweife ab.

Bei Tees die stark geröstet und/oder fermentiert sind, tu' ich mir schwerer, diesen gemeinsamen Charakter noch herauszuschmecken. Das würd ich darauf zurückführen dass die chemischen Modifikationen einfach zu umfangreich oder die neu hinzugekommenen Aromen zu dominant sind, um diesen ominösen Grundcharakter noch in nennenswertem Umfang erkennbar werden zu lassen.

Wo ich dann aber bei fast jedem Tee wieder einen gemeinsamen Nenner wahrzunehmen glaube, ist, wenn ich diese mittels Gong-Fu-Cha wirklich so lange aus-trinke bis die Blätter fast völlig ausgelaugt sind.  Dann, am Ende, nach vielen Aufgüssen, wenn die Ziehzeiten trotz vollem Kännchen schon in die Minuten gehen, kommt wieder ein Grundaroma raus, das dann in der Regel nicht mehr sehr köstlich ist, aber von zartem Lung Ching über betörend-dionysischem First Flush-Darjeeling bis hin zu knorrigem, kauzigem Sheng eine verwandte Note hat. ich nenne das 'blättrig', weil es dann nicht mehr das kunstfertig modifizierte Produkt 'Tee' ist, das mir da erscheint, sondern nur noch die pflanzenhaft-spinatige Note des Grundmaterials Blatt. Nur Shus sind zu weit in ihrem eigenen Koordinatensystem, um da noch hinzukommen. Irgendwie so :)

Bearbeitet von miig
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Für mich gibt es auf jeden Fall einen gemeinsamen geschmacklichen Nenner.



Aber der ist bei (sagen wir mal) extremer Verarbeitung wie bei Shu vielleicht noch bei 5 Prozent geschmacklicher Gemeinsamkeit. Man muss wirklich sehr aufmerksam sein! Bei anderen ist er deutlich leichter zu eruieren, bspw. zwischen FF DJ und Sencha ist die Übereinstimmung vielleicht bei knapp 40% meiner Meinung nach. 


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Mir geht das ähnlich wie Dir, miig. Gerade wenn man Tees lange brüht und sie dann den spezifischen Geschmack (Oolong, pu, etc.)


leicht/fast verlieren, kommt eine Grundnote zum Vorschein, bei der es über die Sorten hinweg Überschneidungen gibt. Ich empfinde


den Grundton auch als pflanzlich/organisch, leicht süß aber voll und ausgewogen. Wenn dieser Ton eintrifft, fängt Oolong an, meiner


Frau richtig gut zu schmecken...  


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  • 5 Wochen später...

Interessant, bei grünen Oolong kann ich diesen Geschmack auch nachempfinden, wie z.B. bei diesem hier. Jetzt kommt es darauf an, diesen Geschmack bei anderen Teearten wiederzufinden. Bei Schwarztee habe ich das Problem, dass ich den gar nicht so lange trinke wie z.B. weniger oxidierte Tees, weil der von mir geschätzte Geschmack dann doch zu schnell nachlässt. 


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