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Schnorr´s Oolong Raritäten: China Anxi Tie Guan Yin 2006


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Heute morgen war es bei uns schon recht frostig (-6 Grad), alles weiß angehaucht und ein blauer Himmel: Oolongtime!  Wer, wenn nicht der schwarze Drache, wäre besser geeignet  einen frierenden Teeliebhaber auf seinen breiten Rücken zu nehmen und fort zu tragen aus der frostigen Welt hin zu Wärme, Süße und Wohlsein.



Also eine wirkliche Rarität: Der China Anxi Tie Guan Yin 2006 des Teehauses Schnorr in Frankfurt/Main (hat Goethe eigentlich Tee getrunken? Seine Gattin: Ja, das ist durch Quellen belegt, aber er?).



Herr Christof Heinickel vom Teehaus Schnorr (ein begnadeter Oolongkenner und Chameur) hat mir bei einer Verkostung erklärt, daß dieser Tie Guan Yin noch genauso hergestellt wird wie vor der Zeit der "grünen Blumenbukette" die sich heute TGY nennen. Ich hatte mir nach der Verkostung 50 gr. gekauft und heute war der Tag sie anzubrechen. 



Wer Meng-Lin Chou und ihren Block kennt, kennt auch ihre Auslassungen über den "alten" TGY http://tee.kaywa.com/chinesischer-oolong-tee/index.html/&page=1 , wer ein wenig Reiseberichte liest, weiß auch wer mit wem nach Asien zum Teetesten und - einkaufen fährt und kann sich so Parallelen zwischen Zürich und Frankfurt erklären.



In vielen Punkten stimme ich sicherlich nicht mit Meng-Lin Chou überein, aber bei dem was sie über TGY schreibt sind wir einer Meinung: Diese Rarität von 2006 ist etwas dermaßen Besonderes, daß es einem den Boden unter den Füßen wegzieht wenn man ihn zum ersten Mal trinkt.



Eine unbeschreibliche Süße und Milde, Beeren und Kakao, Röstaromen und das alles bildet einen geschlossenen Geschmack, ohne daß eine Komponente vorschmeckt!



Man versteht dann auch die Bezeichnung: schwarzer Drache. Stark und freundlich, jemandem dem man sich ohne Sorgen anvertrauen kann, der einen mitnimmt in ferne Gegenden und einen nicht enttäuscht.



Ich habe diese Rarität in der Teeschale aufgegossen und auch aus ihr getrunken, keine Kanne verschloß das Geheimnis der Verwandlung von Teeblättern in reine Spiritualität, kein Deckel verschloß den Duft und verbot dem Auge zu sehen wie sich die Blätter entfalten.



Herrn Heinickel nochmals Dank für die Empfehlung und als Fazit kann man festhalten: Eine Welt in der man solchen Tee trinken kann, kann kein ganz so schlechter Ort sein!



P.S. Auf der hompage von Schnorr sind nur sehr wenige Sorten, im Laden gibt es viel mehr! Also vorbeifahren und staunen!


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Was ein Zufall! Heute war ich in deren Geschäft.  ^_^



Allerdings hat es mir nicht sonderlich gut gefallen... Ich spreche jetzt rein von der Optik und dem Ambiente des Ladengeschäftes.


Zu den Mitarbeitern selbst kann ich nichts sagen. Der Laden war voll von Kundschaft und ich wollte mich ohnehin nur umsehen.


Die Auswahl an Tees im Ladengeschäft, ist in der Tat viel grösser als auf deren Webseite. Schade eigentlich!  :)



Aufgefallen ist mir, dass die Preise beim Teezubehör recht saftig sind...



Angenehm anzusehen war jedoch der Teetisch, auf dem unterschiedliches Porzellan und Zubehör stand, und wo wohl die Tees zum Verkosten zubereitet werden.


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@Anima_Templi



Du hast Recht, man muß sich erst reinschauen. Das erste Mal bin ich auch gleich wieder raus, weil es mir zu laut und zu voll war. Aber es ist halt Frankfurt! Die Damen sind sehr freundlich - lies mal die Briefe von Goethes Mutter, dann wirst Du viele Parallelen finden, und  Herr Heinickel, ein Mann von besonderen Kentnissenl!!


An dem Teetisch, seinem Refugium, machst Du im Stehen eine Reise durch die Teewelt, daß Dir schwindlig wird; schwindlig wird Dir zwar auch bei den Preisen, aber das ist Gewöhnungssache und dafür bist Du in Frankfurt, immerhin die Stadt der Kaiser. :)


Bearbeitet von Paul
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Goethe war doch wohl eher ein Freund der handfesten Dinge, Träubchen in rauen Mengen.

Ist das überhaupt Oolong auf den Fotos, oder haben die dem guten Paul Pfefferkörner angedreht?

Aber was lese ich, Parallelen zwischen Frankfurt und Zürich? Dann in dem Blog, hmm, das Dolder sei das beste Restaurant der Stadt? Ja, vielleicht das Teuerste ... Eine Touristin? Aber nein, ein weiterer Eintrag scheint von einem Laden hier zu zeugen. Rootie, den kenne ich gar nicht. Du? Shui Tang im Niederdorf. Sowas. Na, Paul, da hast du vielleicht was ausgegraben. Saftige Preise, nebenbei. Aber wer weiss ... die Dame muss ja auch im Dolder dinnieren.  :D 


Und ich sag dir, Ladenhüter haben die, ein Dong Ding von 1981, na das muss ich mir mal aus der Nähe betrachten.


Aha, zur später Stunde kombiniert Holmes, das ist ja tatsächlich der eigene Laden von der Meng-Lin Chou grad bei mir ums Eck. Na der geh ich mal auf den Zahn fühlen.

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Lansam drehen sich die Mühlen im Süden, aber stetig! Daß ich Dich Fuchs auf Meng-Lin Chou hinweisen muß ;) Schau sie Dir mal an und schreib wie es war!!


Ich war früher beruflich viel in der Kante, heute nicht mehr.


Übrigens, was die Parallelen zwischen Frankfurt und Zürich angeht, bist Du auf dem vollständig falschen Dampfer, such mal im Bereich Tee!


Viel Spaß.


Vielleicht triffst Du bei ihr den jungen Adlatus von dem sie soviel schreibt - "wes des Herz voll ist....."


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Die Mühlen drehen sich heute halt nur noch nach Bedarf.


Ich denke nach, was ich tun muss, damit sie in ihrem Blog nur noch von mir schreibt. Ich könnte nackt, schmutzig und halb verfroren in den Laden kriechen. Und ausrufen, ich brauch einen Tee! Aber nicht das schreckliche Zeug aus Taiwan - einen guten Darjeeling, das wär jetzt genau das Richtige!


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Du hast wirklich einen subtilen Humor! Allein ich weiß nicht, ob er bei der Dame so gut ankommt. :yahoo:


Lies doch erst mal ein wenig in ihrem Block rum.



Mich interessieren wirklich Deine Eindrücke von dort; also probiers doch mal gewaschen und höfflich und geh möglichst bald hin und schreib gleich. Hätte ich gewußt, daß Du um die Ecke wohnst hätte ich Dich schon früher darum gebeten.


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Es war ganz nett, auf den Scherz konnte ich jedoch nicht zur Gänze verzichten - ich hätte gehört, es gäbe bei Ihnen im Shop den allerfeinsten

Darjeeling, den wollte ich sehr gerne mal probieren. Hihi, etwas sprachlos und durcheinander war sie durchaus, wie, wer, was ... :)

allerdings war "nur" gerade die Kollegin von ihr da, die aber immerhin auch mit ihr in Taiwan Tee "gemacht" hat, und zugegeben sehr freundlich

und von sich aus sehr sich-Zeit-für-die-Kunden-nehmend ist.


Um noch etwas mehr zu sagen, Räucherwerk vom Feinsten. hauptsächlich aus Japan und Taiwan.

Dann, Matcha Schalen, Yixings, diverses Porzelan. Rootie sollte da doch besser nicht hin.

Ein originales 0p1um Sofa steht rum, darauf kann man Tee degustieren.

Ach ja, das ganze japanische Teezeremonie Zeugs ist auch noch irgendwie untergebracht.

Der Laden ist aber dermassen versteckt in Zürich's sehr verwinkeltem Altstadt Quartier, dass man ihn kaum zufällig finden könnte.

Tongs von Bings pflastern den Weg runter in den Keller. Haben steinalte Oolongs und Pu's aus den 60ern und 70ern. An einem Oolong aus den 70ern

geschnuppert, das ist gar nichts für Kröti. Wohl aber ein Oriental Beauty Special von einem Freund der Chefin.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Noch etwas ganz anderes, was mich schon lange beschäftigt - der Name ckaden - klar, Abkürzung, aber auch Wortspiel? In Bezug auf Zikaden? Das sind jene (in gewissen Fällen freundlichen) Biester, welche bspw. die Teepflanze anfressen, und so daraus, kurz gesagt, Oriental Beauty entsteht.


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@rootie warst du aber schnell ... ja z.B. gerade in Bezug auf diesen Teeladen.


Interessieren dich da mehr die Utensilien, oder mehr die evtl. verborgenen pflanzlichen Schätze?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Shui Tang hat sehr guten Tee, ich habe schon einige über Ecken probieren können. Es soll ja Teehändler geben, die mit der Betreiberin sehr gut auskommen und mit ihr Geschäfte machen. Daher kann man einige ihrer Tees auch in Deutschland kaufen, wofür ich sehr dankbar bin, weil aus der Schweiz zu bestellen, ist ja wirtschaftlich weniger sinnvoll.


Über Pu Erh würde ich mir nicht anmaßen urteilen zu können, aber die Oolong, die ich probieren durfte haben mich alle überzeugt. Und vor allem der Oriental Beauty. Ich gestehe, dass Stephanes OB da (für mich) nicht mithalten kann.


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Aber: Ich denke der Laden hat durchaus auch guten Tee. Aber umso schöner, wenn auch noch der Rest des Angebots stimmt. Wären die Preise ein bisschen genügsamer, wäre ich sicherlich öfters dort.

Du sprichst deinen Gewohnheiten entsprechend wahrscheinlich von den japanischen Sachen - Matcha etc.? Hast du probiert? Haben die kein gutes QPR?

Ich kann sagen, bei den Taiwan und auch noch China Sachen stehts preislich ziemlich ok. Natürlich fast alles im sehr gehobenen Umfeld, aber im Vergleich, so einiges kann preislich sogar ungefähr noch knapp mit China direkt mithalten.

Sie hat halt wohl optimale Importbedingungen und Konditionen für Taiwan und wohl auch China - vielleicht bei den Japan Sachen anders?!?

Zurück zu den wesentlichen Dingen, Jungs! 

Wie ist der Tee?

Die Einrichtung seh ich auch beim virtuellen Rundgang; nix Besonderes- bischen chichi mäßig!

Also wie war der Oriental Beauty Special, wie der Pu, gabs einen anständigen Oolong?

Pu-mässig könnte es durchaus ein Kleinod sein, allerdings bin ich da nicht tiefer in die Materie eingestiegen, weil das wie schon anderweitig angetönt ein schwieriges Pflaster für mich ist (ich mag hauptsächlich Aufgüsse 7+8, durch den Rest muss ich mich mehr oder weniger durchkämpfen), und für mich folglich andere Sachen viel interessanter sind ... aber ansonsten ist es in erster Linie ein Oolong Laden, dann in zweiter Linie ein Grüntee Laden, Schwarz- und Weisstee führen eher etwas ein Schattendasein - hingegen Pu geniesst in dem Laden den verborgenen Liebling-Status, wie gesagt, Tongs säumen schon den Weg runter in den Keller. An einem sehr leckeren, lustig aussehenden, buschigen weissen Tee von wilden Teepflanzen habe ich gerochen. Und eben an der Brücke zur Vergangenheit (der Oolong aus der 70ern). Dieser hat schon fast etwas an Pu erinnert, aber da waren noch ganz andere Noten. Sehr schwierig zu erklären. Den Oriental Beauty (Atong Edition) komme ich wohl heute zum erstmaligen Probieren. Ich finde aber, sie machen fast einen zu grossen Zirkus um gewisse Spezialitäten, aber zugute halten muss man gleich auf der anderen Seite davon, das sie mit Herz und Seele dabei sind, und es nicht nur irgendeine x-beliebige Tätigkeit für sie darstellt.

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Ich hatte mir nach der Verkostung 50 gr. gekauft und heute war der Tag sie anzubrechen. 

Bezahlbar? 

Dürfte wohl auch hier zu haben sein, falls abseits der deutschen Grenze Interesse bestehen sollte  ;)

Bei Shui Tang selbst wohl eher nicht (??)

Du sprichst deinen Gewohnheiten entsprechend wahrscheinlich von den japanischen Sachen - Matcha etc.? Hast du probiert? Haben die kein gutes QPR?

Ich denke angesichts der Lage und den Mietpreisen geht es völlig in Ordnung. Für die meisten Tee's zudem sicher gute Ware. Matcha würde ich dort nicht mehr kaufen, da ich nicht sicher bin, wie gut dieser "läuft", d.h. wie lange er letztlich schon da lagert (soweit ich weiss auch ungekühlt! Und dies bei einer angeblichen Ernte von 2009?? :lol: ). Preislich hat mich z.B. nur ein Teetablett abgeschreckt, welches identisch mit jenem von everyonestea war, aber mehr als das doppelte kostete (ca. 150 anstatt 70; inzwischen nicht mehr im Sortiment wie es scheint).  Abgesehen davon ein sehr schöner Shop mit guter Auswahl

(und ein Sorry für das erneute Abschweifen :ph34r: )

Bearbeitet von theroots
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@ theroots

Längass bietet einen TGY an :"Sehr schön verarbeitet im neuen sehr grünen Stil, das heisst mittels gekühlter Oxydation und nicht geröstet." für 90 CHF/50 Gr. Diese "Geschmacksexplosionen für geübte Gaumen" interessieren mich nicht so sehr, da ich kein "Hochleistungsschmecker" werden will.

Der TGY von Schnorr ist fast schwarz eigentlich mehr blauschwarz, war deutlich preiswerter als Längass - aber wieviel weiß ich nicht mehr - und viel näher an folgender Beschreibung:

Früher war Tie Guan Yin tiefgründig und geschmacksvoll, heute ist der Tee wie die frische Blumenwiese, wie der grüne Tee, wie ein aromatisiertes Ding. Früher wartet erfahrende Teemaker auf die Blätter, die sich durch rechtzeitiges Welken, Ruhen, Fermentieren langsam zu einem Drachen verwandeln. Das Warten war der Schlüssel. Zuerst duften die Teeblätter nach frisch geschnittenem Gras, dann werden sie wie frisch geöffnete Blute. Immer mehr duften sie nach reifen Blumen und irgendwann wenn die Zeit kommt, werden die Blätter nach süssen Honig duften. Die Teemaker wussten, durch das Warten werden die grünen Teeblätter zu einem rot gefärbten aromatischen Drachen!

In diesem Dialog zwischen Menschen und Natur ist das Warten nun ein Kostenfaktor. In der von Technik gesteuerten heutiger Zeit ist Air-Kondition wichtiger als die Erfahrungen des Meisters. Die roten Ränder am Drachenblatt werden nun eine Schande. Es gibt nun Maschine und Arbeitsschritte, die diese Spuren beseitigen soll! Die neureichen Schichten aus dem Norden und Shanghai wollten den so genannten krebshemmenden Grüntee. Oolong – ein Drachen, ist möglicherweise ein Alptraum! http://tee.kaywa.com/chinesischer-oolong-tee/index.html

Was mich ein wenig abschreckt bei Lesen ihres Blocks ist das wirklich schlechte Deutsch. Natürlich ist mein Taiwanesisch bedeutend schlechter, aber ich habe auch keinen taiwanesischen Block; allein - ich weiß es ist ein persönliches Problem - ich bin immer etwas beleidigt, wenn ich es mit scheinbar intelligenten Leuten zu tuen habe, die mir was verkaufen wollen und mich und meine Sprache noch nicht mal für so wert halten, daß sie sie halbwegs richtig benutzen. Na was soll´s Schopenhauer und Karl Kraus sind ja schon tot ;)

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man glaubt es nicht, man glaubt es nicht - und die welt dreht sich weiter ;)



P.S. "Schön schreiben heißt beinahe schön denken, und von da ist es nicht mehr weit zum schönen Handeln." – sagte Thomas Mann in seinem Essay „Der Literat“ - aber das ist nun wirklich off-topic, die Diskussion können wir unter Literatur und Tee fortsetzen?


Bearbeitet von Paul
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Bessere Werbung kann wohl kaum für einen Laden machen. Habe ich mir gemerkt ;)

Eigentlich müßte ich ja für die Verbreitung von Lob mit Proben der Gelobten überhäuft werden ;) , aber nix, nix.

siehe auch den YS Faden - aber wie war das mit den guten Werken? mein alter Griechischlehrer - Gott hab ihn seelig - sagte immer: "Es wird Ihnen angerechnet werden im nächten Leben, mein Lieber!" trank das Bier aus und ging ohne zu zahlen.

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