Zum Inhalt springen

Dayi 8582 bitter?


Empfohlene Beiträge

  • 2 Monate später...
Ich habe mal aufgeschnappt, dass der 7542 aus verschiedenen Ernten von bis zu zwei Jahren vor Pressdatum gemischt wird. Für den 8582 habe ich nie verlässliche Infos dazu gefunden, vielleicht kann ich zu der Frage ja auch wieder von Deiner guten Infoquelle schmarotzen?

 

Auch das ist vollkommen richtig, es werden Maochas bei allen grossen Lables von verschieden Jahrgängen gemischt, um beispielsweise den Geschmack von schlechteren Jahrgängen abzufedern, z.B. 2006 war ein ausgezeichnetes Jahr...

Link zu diesem Kommentar
  • 1 Jahr später...

da ich mir auch gerade mal wieder einen DAYI gönne und das Thema durchgelesen habe..ich hab auch heute noch Probleme damit, allerdings bei DAYI Shu diese "Bitterkeit" wegzubekommen, genauso bei Sheng eigentlich auch, bei Shu ist sie für mich aber eine erdige "Bitterkeit", bei Sheng ne eindeutige "Grüntee Bitterkeit".

Ich hab immer wieder gemerkt dass sie besonders auftritt sobald ich über 90 °C aufgieße.. eine gewisse "Pelzigkeit" der Tannine, die bei zu hoher Temp kobiniert mit zu langer Ziehzeit (da können bei > 90° schon ein paar Sekunden mehr zu viel sein) auftritt, die den Geschmack leicht überdeckt und dadurch gerade diese "Bitterkeit" am Leben lässt und hervortreten lässt trägt auch dazu bei.

Ich hab jedenfalls bisher herausgefunden dass es sich am besten vermeiden lässt wenn man bei max. 87 °C bleibt anfangs. auch bei 70 °C schmeckt ein DAYI Shu bei mir übrigens noch genau wie mit 85 °C. Die stärkeren kräftigen Noten kommen nur bei höheren Temps raus, Das sollte man sich aber gerade bei den ersten Aufgüssen sparen, da diese sowieso sehr gehaltvoll sind, auch wenn man sie direkt abgießt ohne sie überhaupt ziehen zu lassen. Evtl. kann man mit 100 °C direkt durchs Sieb gießen einen besseren Aufguß erreichen, das habe ich noch nicht getestet.

Was ich allerdings bemerkt habe: Auch Dayi kann cremig sein, wenn man dem Tee ein wenig Zeit gibt und Temps um die 80-85 °C nutzt. Da kommt für mich jedenfalls viel mehr heraus als mit 95 °C (nur ein klares extremes Dayi Aroma mit dunkler herber Note), auch wenn die herbe Note dann nicht mehr kräftig ist (wie bitteres Kaffeepulver, ich denke das ist der Ausdruck den einige dafür benutzen).

Ich weigere mich zwar immer wieder mit weniger als 90 °C aufzugießen weil ich dann einen Teil Aroma vermissen würde, aber ich merke jedesmal, man sollte es einfach mal machen. die > 90°C kann man den Blättern auch später noch aufs Auge drücken wenn er sich mal eingechillt hat.

Alternativ wäre wirklich nur noch die direkte Sieb Methode, also gar keine Ziehzeit mit > 90°C eine Möglichkeit das volle Aroma zu bekommen ohne große Bittertöne, aber auch daran zweifle ich mit > 95°C.

Fakt: mit 90°C und kurzer Ziehzeit von max. 5 Sekunden wird ein 7262 leicht bitter, bei längerer Ziehzeit überdecken die Tannine das ganze ein wenig, aber dann ist eigtl. alles zu spät und er geht eher in Richtung Mottenkugel. Ich glaube inzwischen übrigens auch dass eine falsche Lagerung inkl. Blattbruch zu Mottenkugelgeschmack führen kann, indem diese Stoffe die erst bei zu langer Ziehzeit herauskommen durch den Bruch und Sauerstoff schon vor dem Aufgießen Aromen entwickeln, diese sind ja auch leicht herb und bei normalen Ziehzeiten dann auch schneller herauskommen.

Bei einem festen Cake ohne Bruch hatte ich jedenfalls bisher nie Mottenkugelaroma, nur bei Cake der lose war und zwangsläufig leicht gebrochen.

Mein Fazit:

festes Stück Cake in den Pot ohne lose Bruchstücke, mit 90 °C waschen (sofort abgießen bis zum letzten Tropfen), 3-5 Minuten warten (manche warten auch 10 Min) damit das Stück wieder abkühlen kann und weich wird, dann evtl. zerpfrimeln (man hat dadurch beim Aufgießen sofort eine dunkle Suppe ohne Ziehzeit) und beim Aufgießen anfangs 80 °C Wasser in die Kanne und sofort ganz langsam Ausgießen, so dass sich bei einer Kanne ohne Sieb ein natürliches Sieb aus den Blättern ähnlich einem Bieberdamm entwickeln kann. Danach die Aufgußtemp langsam steigern wenn man einen kräftigeren Geschmackl wünscht, für den Anfang ist aber ein smoothes cremigers Aroma besser meiner Erfahrung nach, das bekommt man ansonsten später nur noch mit Tanninen zusammen und nicht mehr in "klar".

Wahrscheinlich schreit jetzt ganz China auf, denn jeder weiß ja dass man Pu Erh mit kochendem Wasser aufgießt und sogar Menghai gibt Ziehzeiten von mindestens 15 Sekunden an, in der Anleitung auf dem 7262 Cake von 2012 Batch 201 (also erster Cake des Jahres) sogar 2-3 Minuten, allerdings mit nur 80 °C ! um alles rauszuholen.

Also können die 80 °C gar nicht so verkehrt sein.

moment das hatte ich falsch in erinnerung, auf dem taetea zettel steht wirklich boiling water with a high temperature und 1-2 minuten am stück ziehen lassen.

evtl. ist das bittere wirklich teil des gewünschten aromas.. die lange ziehzeit verwundert mich allerdings.

jedenfalls sind die 80 °C anfangs für mich wesentlich angenehmer.

kombiniert mit ziehzeit gegen 0.

von der Gramm Menge her macht TaeTea allerdings nur die Angabe "geben sie eine entsprechende Menge Tee in Ihren Pot" ;) es sei also jedem gegönnt so viel reinzutun wie er meint.

DSC_1355.JPG

DSC_1356.JPG

Bearbeitet von digitalray
Link zu diesem Kommentar

was ich noch gemerkt habe: solange man noch durchschauen kann, ist die konzentration geschmacklich in ordnung und die cremigen aromen kommen bei 80°C durch :)

besonders cremig wird er bei mir immer wenn ich den pot vorher länger abkühlen lasse vor dem nächsten aufgießen, also no hustle, dann schmeckts besser.. 

Bearbeitet von digitalray
Link zu diesem Kommentar

was ich auch schon oft gesehen habe und mir vorstellen kann der anleitung nach:

nicht mit kochendem wasser überbrühen, sondern erst kochendes wasser in den pot, und danach eben die teeblätter nach anleitung in den "inner container" und diesen wieder herausnehmen. so kühlt das wasser erstmal kurz auf ca. 90 °C ab denke ich. vllt ist es so gedacht,  durch das nicht waschen vorher kann man die 1-2 minuten ziehzeit dann wohl auch verkraften (dazu habe ich gelesen dass durch das waschen eine art aroma verloren geht, das menghai an die blätter gibt, ich gehe von ganz leicher milchessenz aus dem geruch nach), sollte man eigtl. mal ausprobieren nach der original anleitung ;)

Bearbeitet von digitalray
Link zu diesem Kommentar

der Test ist beendet.. vergesst es lol.. 1-2 Minuten ohne Waschen mal versucht nach Anleitung, erst Wasser rein, dann sieb mit Teeblättern (Wasser hatte dann 90 °C) und 2 Min ziehen lassen.. was kam heraus ? klar.. bittere Suppe, je länger ich den Pitcher hab stehen lassen umso besser wurde er dann und kam dem wie es sein soll bei der letzten Tasse von 300ml auch recht nah. Hab dann stehen lassen für 10-15 Minuten und nochmal mit 75 °C aufgegossen weil ich mir dachte das riecht schon so säuerlich, erstmal ruhig angehen mit den weitere Aufgüssen.. nada.. totbitter! aber wirklich! so wie wenn man die schlimmste Bitterkeit extra erzielen will, ich konnte es wegkippen und die Blätter gleich mit. so was von sauer und bitter.. unglaublich.. jetzt gibts ne neue Session, aber nie wieder 1-2 Minuten Ziehzeit bei > 90 °C. ;)

 

Link zu diesem Kommentar
  • 6 Monate später...

da hab ich ja viel geschrieben vor 6 Monaten.. zurück zum eigtl. Thread, dem 8582 und den Tanninen.

Ich hab mir heute mal wieder einen 8582, 301 (2013) aufgegosssen. Mit inzwischen wesentlich mehr Erfahrung mit jungen Shengs muss ich aber auch sagen, bei diesem 8582 von Dayi kommen die Bitterstoffe wirklich deutlicher und früher raus, bei mir schon leicht nach dem dritten Aufguss und der fünfte ist dann deutlich mit Tanninen geprägt, wie aber auch bei einigen anderen jungen bzw grünen Tees (mal abgesehen von Ripes)

Zur Temperatur: 70-75 °C, also weg von der 80 °C Grenze lässt er sich in den ersten vier Aufgüssen (geht sogar auch ohne Waschen super) sehr gut und aromatisch genießen: 20sek, 10sek, 20sek, 30sek

So gibt es keine Bitterkeit, dafür ein schön fruchtiges Pfirsicharoma wie bei einem Pi Lo Chun.

nach 4 Aufgüssen sollte man es aber sein lassen, danach kommt nicht mehr viel L-Theanin heraus, und das Koffein wird mir dann zu stark und steigt in den Kopf, auch die pelzigen Tannine nehmen deutlich zu, welche ebenfalls einen unangenehmen Effekt auf den Kreislauf und Kopf haben können (bei mir jedenfalls). Das ungebundene Koffein zusammen mit den Tanninen wirkt dann auch schnell "bitter".

Sicher ein guter Sheng zum lagern, ich denke mit wet storage wird er in ein paar Jahren ein super aged sein.

Bearbeitet von digitalray
Link zu diesem Kommentar
vor 39 Minuten schrieb ChaQi:

Ich komme mit jüngeren "Nummernshengs" von den größeren Firmen auch nicht klar. Für mich sind die zum Lagern gemacht und ab 7-8 Jahren trinke ich sie dann ganz gerne.

Schon nach 7-8 Jahren? Die brauchen mMn genau nochmals die gleiche Zeitdauer (und in feuchtem Klima), dann wirds richtig interessant! Ach, ich muss da gleich an den einen oder anderen Sheng grosser Teefabriken denken, aber leider wirds da auch dramatisch teurer. Gut, es gäbe ja theoretisch auch Nummerntees aus reinem Gushu Material, diese könnte man natürlich jung trinken, aber an diese ranzukommen erscheint mir fast schwieriger als an Gushu Tees kleiner Produzenten, was ja heutzutage kein wirkliches Problem mehr ist.

Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...