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Postfermentierter Tee aus Japan: Go-ishi-cha


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Vor einiger Zeit, um genauer zu sein, vor fast zwei Jahren, habe ich einen japanischen Tee in einem meiner Bücher entdeckt, der mich neugierig machte. Postfermentierte Tees gehören ja nun nicht gerade zu Japans Stärken, daher war ich erst recht gespannt auf den Geschmack. Umso mehr, weil dieser Tee schon seit mehreren hundert Jahren hergestellt wird und eigentlich auf einer Herstellungstechnik beruht, die auf die Bulang zurückgeht. Die erste Hürde war, den Tee zu beschaffen, ohne dafür nach Japan reisen zu müssen. Da wir regelmäßig Besuch aus Japan kriegen bzw. Freunde haben, die immer wieder einen Abstecher in die Heimat machen, gibt es über das Jahr verteilt zumindest theoretisch genug Möglichkeiten eine kleine Bestellung zu ordern. So hat auch diesen Tee die Mutter einer japanischer Freundin mitgebracht. 


Mein stark verkürztes Fazit: Im Geschmack hat kaum etwas mit herkömmlichen Pu Erh gemein. Er duftet nach Lakritz und getrockneten Pflaumen und schmeckt ein bisschen wie frischer Schwarztee mit einem Schuss Zitrone. 


Hier der komplette Bericht in meinem Blog.



DSC_0387.JPG


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Du scheinst das gleiche Buch wie ich zu haben. ;) Der go-ishi-cha schwirrte auch mal eine Weile in meinem Kopf herum. Ist fuer Japan schon ein sehr ungewohenlicher Tee. Aber wie du in deinem Blog schreibst, kann man fuer das Geld durchaus sehr gute "normale" Gruentees bekommen. Die Beschreibung seitens der Herstellers/Haendlers, wie er schmecken soll tat ihr uebriges, und so habe ich mich dann auch fuer etwas "normales" entschieden. Nach Lektuere deines Berichts bereuhe ich das auch nicht. ;)



Ich bin aber, das muss ich eingestehen, was Tee angeht wohl sehr viel weniger experimentierfreudig und neugierig als du. :rolleyes:


Bearbeitet von seika
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@seika
Das kann sehr gut sein. In diesem Fall meine ich das Buch 日本茶の基礎知識. Nanu, hat der Tee so schlecht abgeschnitten? Hab ich nicht geschrieben, dass der eigentlich ganz lecker war? Was hat dich denn so abgeschreckt?
 
@VanFersen
Ich kann dir gerne eine Probe schicken, wenn du mir deine Adresse gibst. Ich fürchte eine andere Quelle wirst du zur Zeit nicht finden ;)

Hier ist übrigens noch ein Link zu einem PR-Video, in dem man auch die Produktion sehen kann: ;http://youtu.be/92mEGbHQ3xg

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Wie Luke schon in seinem Blog geschrieben hat, habe ich auch eine Probe von dem Tee bekommen. Ganz herzlichen Dank dafür!



Nachdem ich beim Erraten des Tees völlig daneben lag, hatte ich ihn mit bei der Arbeit und einem unserer Tea Taster im Gaiwan zubereitet (Gongfu style). Das war für mich lecker, aber mein geschätzter Kollege musste sich überwinden, drei Aufgüsse davon zu probieren. Er hatte dann wohl noch Kontakt zu Luke, der ihm dann den Tipp mit der Kyusu-Zubereitung gab. Das haben wir dann Anfang der Woche nochmal probiert - und war deutlich anders. So mochte auch der Kollege den Tee. Gerade in der Lakritzigkeit unterscheiden sich die Ergebnisse der beiden methoden sehr.



Mit jenem Kollegen werde ich zusammen unsere Japanreise betreuen - leider schaffen wir einen Abstecher nach Shikoku nicht, aber dieser Tee hat mich auf den Trichter gebracht, besonders nach ungewöhnlichen Tees zu suchen. Mein letzter Aufenthalt in Japan war 1998 - damals fing gerade ein Trend an, mehr auf regionale Spezialitäten zu achten. Hoffentlich hat sich das auch beim Tee weiterentwickelt, denn damals konnte man z.B. in Zentral-Shizuoka nicht den Guricha aus Ost-Shizuoka bekommen. Vielleicht werden nun Kuriositäten aus entlegeneren Gegenden wie die Goishicha besser im Handel geführt.

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Ach, du hast es so gut. Bei mir wird es dieses Jahr wohl wieder nichts. Aber du hast dir das nach so langer Zeit echt verdient. Ich wünsche Dir jetzt schon viel Spaß mit der Vorfreude ;)



Und nun spiele ich den Spielverderber. Ich denke, dass es selbst in Fachgeschäften sehr schwer sein wird, Spezialitäten aus anderen Präfekturen zu bekommen. Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Vielleicht weiß Seika mehr? Um an diese Spezialitäten zu kommen, würde ich daher einen japanischen Kontakt, den du sicher noch hast, reaktivieren bzw. kontaktieren, ihn etwas im Internet bestellen lassen und mich mit ihm treffen. 



Freut mich, dass der Kollege doch noch einen zweiten Versuch gewagt hat :) Und immer wieder erstaunlich, dass die Zubereitungsmethode unser Urteil so stark beeinflussen kann. Jetzt bin ich mal an der Reihe, den Goishicha wie einen Pu Erh zuzubereiten. Oder doch lieber erstmal einen Matcha? :D


Bearbeitet von luke
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Bitte keine falsche Bescheidenheit, lieber Klaus. Es ist nicht so, dass ich diesen Tee hüte wie einen Schatz. Ich habe ihn selbst geschenkt bekommen. Wenn du einfach kein Interesse hast, ok. Falls du ein schlechtes Gewissen hast, weil der Tee etwas teurer ist, dann SCHICK MIR ENDLICH DEINE ADRESSE!!! :D


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@seika

Das kann sehr gut sein. In diesem Fall meine ich das Buch 日本茶の基礎知識. Nanu, hat der Tee so schlecht abgeschnitten? Hab ich nicht geschrieben, dass der eigentlich ganz lecker war? Was hat dich denn so abgeschreckt?

Scheint wohl in mehreren Buechern vorzukommen. Das von dir genannte Buch habe ich nicht, aber im 日本茶の辞典, welches ich mir letztes Jahr gekauft, werden diverse regionale Spezialitaeten vorgestellt, unter anderem auch der go-shi-cha.

Schlecht abgeschnitten hat der Tee nicht, aber sowohl deine Eindruecke als auch die von Gero stimmen mit der Beschreibung des Geschmacks, die man im Internet z.B. auf Seiten des Herstellers findet ueberein. Und ich bin kein Fan von saeuerlichen "Schwarztees". ;)

Ist fuer mich so ein Tee, den ich bei Gelegenheit, also z.B. vor Ort, probieren wuerde, aber diese Gelegenheit nicht unbedingt selber konstruieren muss. 

Ach, du hast es so gut. Bei mir wird es dieses Jahr wohl wieder nichts. Aber du hast dir das nach so langer Zeit echt verdient. Ich wünsche Dir jetzt schon viel Spaß mit der Vorfreude ;)

Und nun spiele ich den Spielverderber. Ich denke, dass es selbst in Fachgeschäften sehr schwer sein wird, Spezialitäten aus anderen Präfekturen zu bekommen. Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Vielleicht weiß Seika mehr? Um an diese Spezialitäten zu kommen, würde ich daher einen japanischen Kontakt, den du sicher noch hast, reaktivieren bzw. kontaktieren, ihn etwas im Internet bestellen lassen und mich mit ihm treffen.

Das hoere ich gar nicht gerne. :( Hatte mich schon (insgeheim) darauf gefreut, mit dir hier den ein oder anderen Tee zu trinken, und endlich wieder einen Vorwand zu haben, um auf Keramik-Suche zu gehen.

Was den Punkt mit den Spezialitaeten muss ich dir (leider) recht geben. Meiner Erfahrung nach bieten Fachgeschaefte meist nur Tees aus der Region an. Bei ueberregionalen Haendlern wird man da schon eher fuendig. Mit ein wenig Glueck kann man gerade solche Raritaeten auch in Geschaeften finden, die mit Tee eigentlich nichts zu tun haben. Michi no eki, die regionale Landwirtschaftsprodukte anbieten, sind dafuer oft eine gute Adreese. Meinen Kamairi-cha habe ich bei einem Tofu-Laden gefunden, der neben Tofu auch Gemuese aus der Region vertreibt

Sollte Interesse an dem Tee bestehen, kann ich gerne schauen, was sich da machen laesst. Es wird uebrigens auch eine 20g Packung angeboten. Kostenpunkt rund 1300YEN (plus Versandkosten).   

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  • 2 Wochen später...

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