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Auftragsporzellan


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Hallo Seika,



ich habe ein ähnliches Teeset auch zu Hause. Das war einfach vor 30 Jahren in. Jeder Laden hatte so ein Set in unterschiedlicher Bemalung, Farbe. Bestehen aus Teekanne 1l, Teestövchen (nicht bei allen Modellen), 6 Tassen, Untertassen, Kuchentellern, Milch und Zuckerbehältnis. Wir haben sogar eine Teeurne im gleichen Design. Die Teetassen sind extrem dünnwandig und unten ist dann der Kopf dieser Geisha in unterschiedlichen Materialstärken.


Bearbeitet von KlausO
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Genau das war auch der Grund, warum ich gefragt habe. Irgendwie erinnerte mich das an japanisches "Auftragsporzellan". Wie gero geschrieben hat, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts massenweise Porzellan exportiert. Heute immer noch, aber in wesentlich geringerem Umfang.



Eine andere Interpretation waere, eine Nachahmung des Auftragsporzellans durch europaeische Hersteller. Meissen hat das z.B. frueher gemacht. Da gibt es Teller mit chinesischen Landschaftsmalerei, alles soweit stimmig nur haben die Menschen westliche Gesichtszuege. Auch ist die Zwiebel des bekannten Zwiebelmuster eigentlich keine Zwiebel sondern ein Granatapfel, nur den kannte man damals noch nicht. ;)

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Es gibt ja das hervorragende Buch: Porzellan aus China "Compagnie des Indes" von M. Beurdeley.



Er beschreibt darin die Arbeit der verschiedenen Handelskompanieen und den weltweiten Austausch von Ideen mit Hilfe des Objekts Porzellan. So haben die Chinesen sehr wohl Zeichnungen /Keramiken europäischer Handwerker gekannt und die Anregungen weiterverarbeitet. Es wurden Stücke gearbeitet, in China, nach den Wünschen/Zeichnungen/Modellen der Auftraggeber in Europa, Indien, Amerika. Wir reden hier von dem Anfang des 18. Jh.!



Gibt es eigentlich einen Fachbegriff für die Haltung des Produzenten (Chinesen) der etwas produziert, von dem er glaubt, daß es dem Bild das der Käufer (Europäer) von ihm hat am ehesten entspricht und somit am verkäuflichsten ist; dieses produzierte Porzellan z.B. hatte im eigenen Land keinen Absatz und  den Stempel des Kaisers hätte es nie (!) bekommen.



Das ist ja das Amüsante an den Versteigerungen von Porzellan aus gesunkenen und nun wieder gehobenen Schiffen. Das war meist minderwertiges "Exportporzellan" für die Langnasen, die keine Ahnung hatten; und wird heute von Lehrersgattinen - wegen dem Genderbeauftragten ;) - und Professoren für ein Schweinegeld gekauft.


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Vorab, wie es in China genau ablief weiss ich nicht.
 

Es gibt ja das hervorragende Buch: Porzellan aus China "Compagnie des Indes" von M. Beurdeley.
 
Er beschreibt darin die Arbeit der verschiedenen Handelskompanieen und den weltweiten Austausch von Ideen mit Hilfe des Objekts Porzellan. So haben die Chinesen sehr wohl Zeichnungen /Keramiken europäischer Handwerker gekannt und die Anregungen weiterverarbeitet. Es wurden Stücke gearbeitet, in China, nach den Wünschen/Zeichnungen/Modellen der Auftraggeber in Europa, Indien, Amerika. Wir reden hier von dem Anfang des 18. Jh.!


Genau so lief es auch in Japan (Arita) ab. Die Auftraggeber kamen mit genauen Vorstellungen, Skizzen und haben Porzellan nach ihren Vorstellungen in Auftrag gegeben. Eierbecher, Salzstreuer Tassen mit Henkel usw., alles Dinge, die man in Japan (hier sind die Keramiker gemeint) bis dahin nicht kannte. 
 

Gibt es eigentlich einen Fachbegriff für die Haltung des Produzenten (Chinesen) der etwas produziert, von dem er glaubt, daß es dem Bild das der Käufer (Europäer) von ihm hat am ehesten entspricht und somit am verkäuflichsten ist; dieses produzierte Porzellan z.B. hatte im eigenen Land keinen Absatz und  den Stempel des Kaisers hätte es nie (!) bekommen.
 
Das ist ja das Amüsante an den Versteigerungen von Porzellan aus gesunkenen und nun wieder gehobenen Schiffen. Das war meist minderwertiges "Exportporzellan" für die Langnasen, die keine Ahnung hatten; und wird heute von Lehrersgattinen - wegen dem Genderbeauftragten ;) - und Professoren für ein Schweinegeld gekauft.


Hier muss ich dir widersprechen. Zumindest das japanische Exportporzellan war qualitativ nicht schlechter als das fuer den Binnenmarkt produzierte. Genau genommen waren beide gleich schlecht, verglichen mit dem chinesischen Original. Weshalb Japan als Porzellanstandort vermutlich den Bach runtergegangen waere, haette es in China keine Unruhen gegeben. Oder was auch immer zu der Zeit dort los war, und die westlichen Haendler veranlasst hat, ihr Porzellan in Japan einzukaufen. An der hohen Qualitaet kann es wie gesagt nicht gelegen haben. Erst die (hohen) Ansprueche der Auftraggeber haben zu einer Qualitaetssteigerung und Entwicklung eigener Stile des japanischen Porzellans gefuehrt.

In Japan haette man, da stimme ich dir zu, zur der Zeit mit dem "blingbling-Porzellan" keinen Blumentopf gewinnen koennen. Aber das lag nicht an der Qualitaet, sondern daran, dass gerade Rikyus Wabi schwer in Mode war, und diese aesthetische Vorstellung vertrug sich nicht mit dem Prunk des Barock / Rokoko Europas.

In China mag das aber anders gewesen sein. ;)

Bearbeitet von seika
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@ seika



In China war es aber so, daß es schon ganz früh "Exportporzellan" gab. An den Hof ging zwar auch minderwertiges Porzellan, für die untere Dienerschaft, aber doch nicht die Ware für das Ausland. Es kamen natürlich auch ausgezeichnete Stücke in die Welt, besonders als es begann chic zu werden Porzellan zu haben. Außerdem war das was als schön empfunden wurde unterschiedlich; und die Chinesen versuchten schon vor 400 Jahren ihre Kunden zufrieden zu stellen.


Das ging soweit, daß wir den Gekreuzigten auf chinesischem Porzellan haben, am Kreuz mit einem langen Chinesenbart und eng zusammen stehenden Augen. Recht pittoresk!


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Hallo Klaus,



oben steht von rechts nach links in  "Japan" und darunter senkrecht zwei Zeichen, die "spezielle Fertigung" oder "deluxe" ausdrücken.


Wenn man die oberen Zeichen von links nach rechts liest, spricht man das nicht nihon sondern honjistu und heißt dann "der heutige Tag". Macht aber nicht viel Sinn unter der aufgehenden Sonne, also liest man das wohl von rechts nach links.


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Damit ihr nicht glaubt, daß Alte Säcke nichts von moderner Entwicklung wissen:



http://www.shapeways.com/shops/GeometricAbstraction



Die Kanne ist natürlich nur eine Formspielerei von Malevich, wie das meiste von ihm, wie ich persönlich finde, in die Formenspielertonne gehört (nur meine unmaßgebliche persönliche Meinung!, richtig gemacht Joaquim? ;) )


aber das Ding ist ein 3 D Druck!



Für euch Technikfreaks nichts Neues, aber ich war doch recht verblüft, als ich so einen Drucker  das erste mal in Aktion gesehen habe. Ich wüßte ja gerne mal wie der Tee daraus schmeckt.



Aber lieber hät ich diese Kanne:



http://teapotsteapotsteapots.blogspot.de/2013/01/making-agate-teapot.html#links

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