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Gesucht: Martin Krieger: Tee - Eine Kulturgeschichte / Quellen zu Gemälden


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Liebe Forumsmitglieder!

Schon länger denke ich über die europäischen Gemälde, auf denen Tee getrunken wird, die @OstHesse in diesem Gesprächszweig veröffentlich hat, nach. Vielleicht kann mir jemand weiter helfen, vielleicht sogar @OstHesse selbst: Sind das Gemälde aus Martin Kriegers Veröffentlichung zur Kulturgeschichte des Tees, oder woher sonst stammen die Bilder?

Falls jemand das gesuchte Buch besitzt und mal einen Blick in die Illustrationen werfen wollte, wäre ich dankbar. Falls es jemand verkaufen möchte, wäre ich auch interessiert.

Ich finde das einfach bemerkenswert, dass wir damals schon anscheinend die kleinen Gongfu-Kännchen im Gebrauch hatten. Würde mich interessieren, wodurch es dann zum Trend zu größeren Kannen kam, durch den britisch-indischen Schwarztee, der chinesische Tees weitgehend ablöste?

Danke für Eure Hilfe!

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vor 14 Stunden schrieb Fisheyes:

Ich finde das einfach bemerkenswert, dass wir damals schon anscheinend die kleinen Gongfu-Kännchen im Gebrauch hatten. Würde mich interessieren, wodurch es dann zum Trend zu größeren Kannen kam, durch den britisch-indischen Schwarztee, der chinesische Tees weitgehend ablöste?

Ich denke das ist insgesamt gesehen beim Tee und bei den Utensilien die gute, alte Mischung aus:

- finanziellen Interessen (die lokalen Porzellanmanufakturen und Silberschmiede wollten am neuen Hype doch auch ordentlich mitverdienen)

- Unabhängigkeit vom widerspenstigen China (aka Profitmaximierung; andere konnte man leichter unterdrücken und ausbeuten)

- eigene Wege gehen / notorischer Selbstverwirklichungszwang (dieses Phänomen ist auch heutzutage vielerorts zu beobachten, u.a. auch bei gewissen Teehändlern und mMn bei allen Menschen, die ihren Selbstwert aus dem zu schöpfen versuchen, was sie tun, und nicht aus dem, wer und was sie sind)

PS: Bei der Boston Tea Party 1773, das betraf nebenbei bemerkt die früher so beliebten und begehrten Bohea-Tees, was nichts anderes als Yancha Oolongs waren.

Boston_Tea_Party_Currier_colored.jpg

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@Fisheyes In dem von Dir genannten Buch sind zwei ähnliche Gemälde abgebildet:

Jan A. Garemijn: Nachmittagstee (1759) als Umschlagabbildung;

Nikolaes Verkolje: Teestunde (um 1710) im Bildteil.

Interessant in diesem Zusammenhang könnte sein, dass es mittlerweile ein neues Buch von Martin Krieger (Geschichte des Tees - Anbau, Handel und globale Genusskulturen) gibt, in dem er gleich zu Beginn auf das Gemälde The Tea Party von Richard Collins (um 1727) Bezug nimmt, das eine Familie beim Teetrinken zeigt. Er bilanziert: "[Das Bild fängt], auch wenn es auf den ersten Blick Häuslichkeit suggeriert, den ganzen Kosmos eines bereits um 1730 wahrhaft globalen Kulturgutes ein, das schon damals immense Traditionen und Bedeutungsinhalte transportierte." (Seite 10)

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@Bok Ja, so denke ich das auch. Anfangs wurde einfach das Geschirr mitexportiert. Das sieht man ja auch am Böttgersteinzeug (siehe Waltraud Neuwirths 2. Band zu "Böttgersteinzeug, Yixing und andere rote Ware", und ähnliche Publikationen auch zum frühen Porzellan). dass da in Europa/Sachsen fleißig von Asien kopiert wurde. Zum Teil wirklich ziemlich detailgetreu, dass man das Yixingkännchen genau kopiert hat (bloß nicht so gut verarbeitet) und dass zum Teil beide, Kopie und Original nebeneinander abgebildet werden können.

Oder zum Beispiel die Koppchen, was ist das denn anderes als eine Gongfu-Teeschale mit Untertässchen?

@Teewelt Danke, genau deshalb frage ich, denn ich will nicht gleich 90 Euro plus hinlegen, wenn da nur zwei Bilder drin sind. Deswegen ist das neuer Buch von Martin Krieger schon vorgemerkt, da erstmal evtl. aktueller und deutlich günstiger als das Vergriffene.

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@Fisheyes Ich kann Dir beide Bücher von Martin Krieger sehr ans Herz legen, wenn Du Dich für die Geschichte und die gesellschaftlichen Aspekte des Teetrinkens interessierst. Krieger ist einer der wenigen deutschen Autoren, der das Thema Tee aus der geisteswissenschaftlichen Perspektive behandelt, dabei seriöse Quellen nennt und trotzdem nicht langweilig schreibt. Für mich gehören seine Bücher zum Besten, was es an deutschsprachiger Literatur zu dem Thema gibt. Wenn Du aber auf einen ausführlichen Bildteil wert legst, würde ich Dir eher andere Bücher empfehlen.

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Schön bebildert sind:

Hans G. Adrian, Rolf L. Temming, Arend Vollers: Das Teebuch - Geschichte und Geschichten, Anbau, Herstellung und Rezepte (VMA-Verlag Wiesbaden),

Stepan Reimertz: Vom Genuss des Tees - Eine Kulturgeschichte (Kiepenheuer-Verlag Leipzig)

und Das Buch vom Tee (Heyne-Verlag München).

Außerdem gibt es noch einen ganz interessanten Ausstellungskatalog: 

Roman Sandgruber und Harry Kühnel (Hrsg.): Genuss und Kunst - Kaffee, Tee, Schokolade, Tabak, Cola (Katalog des NÖ Landesmuseums Innsbruck).

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