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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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2018 Jingmai Tian Xiang - Farmerleaf

Es ist sicherlich *nicht* von Vorteil, zu viele Bings zu haben und deshalb die Veränderung mit der Zeit für sich nicht so genau nachvollziehen zu können. Notizen dazu sind wenig genau oder wahrscheinlicher: Man muß dazu schon so ein gewisser Typ Chronist und Buchhalter sein, der ich nicht bin. Nun könnte man aus der Not eine Tugend machen und sich einfach beschränken, aber das ist auch Unfug - und so trinke ich mich durch die Bings und protokolliere nur das Datum und ob "gut" oder "schlecht", bzw. nur ganz grobe Eckpunkte, wie Holz, Wald, Honig oder auch Knüppel auf den Kopp. Einen Knüppeltee hatte ich auch mal und ein halbes Jahr später mußte ich feststellen, von wegen. Das Ding hat Tiefe und ist vielschichtig. Da ich in Sachen PuEhr mich für einen Novizen halte, ist auch wahrscheinlich, daß sich mein Geschmack bildet... 
Der Kandidat heute war nun das vierte Mal auf dem Tisch und überzeugt mich immer mehr mit diesem Spiel um Bitterkeit. Habe ich noch vor einem Dreiviertel Jahr eine gewisse Lieblichkeit  vermißt, mangelt es mir heute überhaupt nicht mehr daran. Ja, Geschmack bildet sich - und sollte man von jetzt auf heute in die 50iger Jahre zurückversetzt werden, vor dem Sieg der Zuckerindustrie und geschmacksverblödenden Geschmacksverstärker, würde man möglicherweise einen Schock bekommen und ständig mit zusammengefaltetem Gesicht herumlaufen, so sauer, so bitter, so herb und so kräftig. 

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Ich stimm dir zu, Joscht, die Farmerleaf-Tees, die William selber produziert, altern bislang sehr zufriedenstellend. Es wurde ja teilweise die Befürchtung geäußert, dass diese, da sie so aromatisch sind, mit zu intensivem Kill Green als Grüntee produziert werden und somit kaum Reifepotential haben. Das kann ich bisher nicht bestätigen.

Bei den Zukäufen, die er tätigt, ist das Bild etwas zwiespältig. Einige der Tees zwischen 12 und 14, die er angeboten hat, sind wirklich sehr mild und haben einfach nicht genug Power, und schwächeln jetzt schon langsam. Aber sowohl Tian Xiang als auch Miyun (Gulan hab ich nicht) haben sich bisher keine Schwächen geleistet. (Vorausgesetzt, man mag Williams tendenziell mild-eleganten Hausstil...).

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2018 Jingmai Gulan - Farmerleaf

Anknüpfend an gestern nun heute aus selbem Haus einer mit 100Euro mehr auf der Waage, also 190. Und ich muß sagen, leider, was ich schon bei ZSL beobachtet habe: Eine Mehrausgabe lohnt sich. Man bekommt auf einmal mehrere Geschmacksschichten präsentiert, die Tees sind feiner, nuancierter, nicht so sehr der Bulle in der Tür, sondern die Elfe schwebend in der Zimmermitte. 
Das ist meine Beobachtung, leider, es gibt nur sehr sehr wenige Ausnahmen, preiswerte Elfen sind rar - oder die Händler hatten nur einen Aussetzer. 

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Bearbeitet von Gast1790
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vor 3 Minuten schrieb Joscht:

2018 Jingmai Tian Xian - Farmerleaf

Anknüpfend an gestern nun heute aus selbem Haus einer mit 100Euro mehr auf der Waage, also 190.

@Joscht: Auch du, mon cher, 

sagst nimmermehr

Dinge, denen ich das Siegel "verständlich" gewähr.

190, ach, du Schlimmer!

kostet doch der Tian Xiang nie und nimmer.

Mir schwant hier doch ganz schwer verdächtig

dass du dich irttest, und dem Gulan gehst trächtig. 

Bearbeitet von miig
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vor 32 Minuten schrieb miig:

du Schuft, erklär!

Zu grün ist dieser Heinrich hinter den Ohren, aber in dem Sinne, wär er eine Spinne, nach dem Woken noch immer quicklebendig umherspringe - der Koch hat geschlafen, und sie nicht richtig durchgebraten, um die Aromen zu schonen, nur wollen wir uns nicht daran gewöhnen.

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Gestern gab es den Gyokuro Asahi von @Roberts Teehaus. Meine Freundin und ich hatten recht unterschiedliche Einschätzungen: ich fand ihn recht lasch mit dominanten Heunoten und dezentem Umami. Sie fand ihn sehr lecker und intensiv, mit gutem Umami aber ohne besonders herausstechende Noten. Normalerweise sind wir uns eher einig bei Tee O.o. Die Nadeln waren hübsch und sattgrün. Ich habe 20g im Probepaket erhalten und bin mal gespannt, ob eine Veränderung der Parameter noch andere Ergebnisse bringt.

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Kurzer Test unbekannter Shu, 2g auf45ml Gaiwan, heute ungünstig, da der Pu so hart gepresst wurde.

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vor 2 Stunden schrieb Anima_Templi:

Sehr interessant! Leider erkennt man die einzelnen Tees und Anbieter nicht.

Nur die Nannuoshan-Tüte sticht heraus... ;)

Die Namen schreib ich erst, wenn der Blogbeitrag da ist 😀

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Der heutige Tee stammt von einem Berg in Yiwu, von dem ich bislang noch nichts gehört habe: Tianmen Shan (2019er Verrsion von HQF). Er startet zwar Yiwu-typisch süß (sogar sehr süß), hat aber neben leicht bitter-adstringenten Noten, die jedoch nicht störend sind, sondern eher die Süße akzentuieren, eine spannende leicht ledrige Note, die jedoch nicht mit einer oftmals bei etwas gealtertem Sheng vorhandenen Leder-Note zu vergleichen ist sondern mich an getrocknete Datteln erinnert. Dazu hat der Tee eine schöne Textur, genügend Körper und ein leichtes, entspannendes Qi - die ersten Aufgüsse sind wirklich sehr ordentlich! Ab dem 5./6. Aufguss wandelt sich die Dattel-Note dann in eine Yiwu-typische florale Süße und der Tee wird um einiges leichter, was ihn dann für meinen Geschmack etwas zu freundlich macht und daher etwas Abzug gibt - dennoch überzeugt mich der Tee deutlich mehr als der 2019er Ma Hei von ZSL, kostet aber auch das doppelte.

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vor 2 Stunden schrieb Krabbenhueter:

Kurzer Test unbekannter Shu, 2g auf45ml Gaiwan, heute ungünstig, da der Pu so hart gepresst wurde.

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Die Namen schreib ich erst, wenn der Blogbeitrag da ist 😀

Gut, dass das heute passierte, wenn im Vergleich einer wenig und einer stark gepresst ist, lässt sich das nur schwerlich vergleichen.

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Gestern erreichte mich meine erste Sendung von Nannuoshan.

Aufmerksam geworden bin ich, weil gerade zahlreiche, vielversprechend aussehende Grüntees reduziert sind. Somit gab es schönes kleines Paket.

Nach einer eher enttäuschenden Session mit dem Superior Bi Luo Chun heute morgen, ist nun der LU'AN GUA PIAN im Schälchen. Und der kann was!

Zunächst mal gefällt uns das lebhafte Grün der Blätter außerordentlich gut. Der Geruch ist schmeichelnd und doch kräftig für einen Grünen. Schön vegetabil und körperreich. Beim verblassen eine schöne Süße hinterlassend. 

Einzig die Aufgussmethoden, welche Gabriele vorschlägt, gefallen mir nicht sonderlich... Lieber lasse ich etwas kürzer ziehen und mache noch einen vierten. Aber sei's drum...

Ein sehr leckerer Grüntee, zu einem Spottpreis! @SoGen, Du als Kenner chinesischer Grüner; kennst du etwas aus seinem Shop?

Der kleine Link im Bild passt übrigens auf, das ich den Tee nicht zu heiss brühe... ;)

 

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vor 2 Stunden schrieb Anima_Templi:

kennst du etwas aus seinem Shop?

Ich habe dort bislang noch nichts gekauft. Die Preisreduzierung finde ich übrigens angemessen - anderthalb Jahre seit Lese sind mE an der Grenze zur Überlagerung und den Tee sollte man zumindest beschleunigt wegtrinken bzw. keine größeren Vorräte mehr davon anlegen. Wobei es freilich genug schwarze Schafe gibt, die weniger um ihren guten Ruf besorgt sind und solch alten Tee ungerührt zum Originalpreis anbieten - falls sie das Lesedatum überhaupt offenlegen (nach dem Motto: das merken die nie :ph34r:).

Die empfohlene Aufgussmethode würde ich auch ignorieren - das mit den hohen Gläsern halte ich für einen Modefimmel, wobei Aroma und Geschmack auf Kosten des rein optischen Effekts leiden. Und den Bi Luo Chun würde ich eher bei 70°, maximal 75° aufgießen statt mit den dort empfohlenen 80°. Ist IMHO einer der wenigen chinesischen grünen Spitzentees, denen eine solch reduzierte Aufgusstemperatur ausgesprochen gut tut; er tendiert sonst zu einem etwas mageren Körper. Jedenfalls habe ich das so bei Dongting Bi Luo Chun immer wieder erlebt (wobei ich jeder neuen Charge routinemäßig auch einen Probeaufguss mit 80° gönne).

Ansonsten danke für den Tip. Ich denke, vom Lu'an Guapian werde ich mir etwas bestellen. Das ist kein Knospentee (Maojian oder Maofeng), sondern Pflückstandard ist das 2. Blatt des Triebes. Ich vermute, dass er durch das reifere Ausgangsmaterial auch etwas alterungsbeständiger ist.

Wobei man, wie @GoldenTurtle kürzlich dargelegt hat, Alterungsnoten auch bei grünem Tee durchaus schätzen kann - wenn man's denn mag. Mein Fall ist es weniger. Nunja, jeder Jeck is anders ...

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@SoGenzum Alter, bzw. Lagerung des Tees sei noch folgendes gesagt:

Mir wurde in einem sehr freundlichen Nachrichtenaustausch seitens des Händlers versichert, dass er seine Grüntees vor Ort persönlich auswählt und diese dann per Luftfracht nach Deutschland sendet, wo Sie dann fortan bei guten Bedingungen gekühlt gelagert werden. Auf mich macht er einen ehrlichen und profunden Eindruck.

Ich bin nun wahrlich kein Experte was chinesische Grüne angeht, aber "alt" schmeckt er für mich definitiv nicht. Mich würde Deine Meinung zu seinen Tees sehr interessieren! :) 

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vor 1 Stunde schrieb SoGen:

Wobei man, wie @GoldenTurtle kürzlich dargelegt hat, Alterungsnoten auch bei grünem Tee durchaus schätzen kann - wenn man's denn mag. Mein Fall ist es weniger. Nunja, jeder Jeck is anders ...

Un moment ... ich möchte da noch etwas kleines aber feines anmerken ... ich sage weder, dass alle Grüntees gut altern, noch, dass betreffende welche es tun in jedem Alterungszustand gut schmecken, sondern meine Beobachtung ist die Folgende, dass nach etwa 4 bis 5 Jahren bei unbegaster, ungekühlter jedoch luftarmer Lagerung ein Übergangsprozess abgeschlossen ist, nämlich vom bitter-fruchtigen zum süsslich-heuig-blumigen. Die Jahre 2 und 3 der Lagerung zwischen diesen beiden Stadien finde ich gustatorisch jedoch nicht unbedingt erquickend.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 2 Stunden schrieb Anima_Templi:

Auf mich macht er einen ehrlichen und profunden Eindruck

Falls ich da missverstanden wurde: auf mich auch - eben, weil er diese 2018er Tees jetzt zu so deutlich reduzierten Preisen anbietet. Die sind sicher noch trinkbar, aber können einfach nicht mehr das sein, was sie vor einem Jahr mal waren. Und wenn er die Tees nicht sachgerecht lagern würde, hätte Dir wohl auch der Lu'an Guapian nicht mehr geschmeckt. Dazu noch die Anmerkung nachgetragen, dass dieser ein gebackener Tee ist, was nach meiner Beobachtung ebenfalls die Lagerfähigkeit begünstigt.

Ich kenne da beispielsweise einen anderen Anbieter, der 2017 einen wirklich guten Enshi Yulu eingekauft hat - nur offensichtlich viel zu viel davon. Und meint, er müsste heute immer noch denselben Preis dafür fordern. Was natürlich nur bei ahnungslosen Anfängern funktioniert, deren Einstieg in die gehobene Preisklasse (immerhin 27,90 € für 80g) dann bestenfalls zu einem schmerzlichen Lerneffekt führt. Was nun wiederum nicht wirklich ein Grund für Dankbarkeit gegenüber dem Händler ist ...

@GoldenTurtle: Danke für die Präzisierung.

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Bearbeitet von SoGen
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vor 11 Stunden schrieb SoGen:

Falls ich da missverstanden wurde

Im Gegenteil, war so formuliert, um Deine Aussage zu bekräftigen. :)

Heute am Morgen der nächste Grüne:

Guzhu Zi Sun

Etwas leichter und durchscheinender als der Lu'An Gua Pian. Insgesamt frischer. 

Haselnuss. Die nussige Note ist generell sehr intensiv, finde ich. Die Intensität gründet jedoch nicht auf einem mächtigen Körper, was mir gerade jetzt sehr gut gefällt. Alles schön ausbalanciert. 

Ein schöner Tee.

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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