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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Auf der Tüte stand nur "Gushu Black". Einen solchen Tee konnte ich aber nicht auf Peters Seite finden...

Das trockene Blatt hat vielversprechend nach Kakao, Zimt, Milchschaum und rohem Plätzchenteig gerochen.

Nachdem die Blätter dann aber nass wurden, konnte ich all das aber nicht mehr wiederfinden. Es war ein sehr schwer definierbarer Geruch. Nasses, altes Holz kam hinzu und die Kakaoaromen sind jedoch geblieben. Später wurde der Geruch auch etwas milchiger.

Geschmacklich, war er wie ich ihn erwartet habe. Ähnlich wie der Lauryn von den Tea Addicts: Niten von Kakao und leicht hölzern. Nach ein paar Aufgüssen leicht fruchtig und kernig, als hätte man gerade Kirschkerne gelutscht. Dazu diese "sundried Note", die auch der Lauryn aufweist. Am besten kann ich sie mit einer leichten Schärfe beschreiben, die ich bisher nur von solchen "wilden" Hongchas her kenne.

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Heutiger Tee, ein Lincang Gushu von 2016. Ein Sample zum Probieren, vielen Dank dafür @JanS.

Der Tee ist interessant, beim Trinken dachte ich kurz, der könnte auch zum XZH Programm gehören. Wieder ein Puerh, der irgendwie anders auf mich wirkt. Meinem Empfinden nach gehört er zur gefälligen Art und Weise des Genres, er scheint auch eher etwas oxidierter.

Ich starte mal rückwärts. Das nasse Blatt ist für mich etwas zum Reindenken. Vergleichsweise bunt kommt mir das vor.... hellgrüne Blätter, an den Rändern z.T. TieGuanYin-artig oxidiert, dann dunkelgrüne Blätter, stellenweise auch Braune. Wirkt auf mich gemischt, mit beginnender Reifung, die mir im Geschmack sehr sauber und dem Jahr angemessen vorkommt. Wenn man das feuchte Blatt zwischen den Fingern zerreibt, wird es richtig schmierig. Das zeigt sich auch beim Trinken, an der Textur. Der Tee wirkt geliert, fast schon ölig. Für das Alter, kommt mir das ziemlich gut vor.

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Ich mag den Tee, weil er nicht langweilig ist, man kann einiges hineindenken. Geschmacklich zum Start etwas huangpian-fruchtig, ätherisch - Kampfer und eine entfernt salbeiartige leicht herbe Note. Im Nachgeschmack einige getrocknete Kräuter, vielleicht Oregano, Piment, es hat eine späte,ganz leichte Kräuterbonbonsuesse, die mit den Aufgüssen zunimmt, Heu.

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Im Verlauf entstehen aus einem belegenden Mundüberzug, weitere Aromen die den Nachgeschmack bereichern. Im späten Nachschmecken entdeckt man würzige Orangenschalen, wenn man will, könnte man sich auch Fanta dazu vorstellen. Irgendwie immer wieder mal bonbonartig, ohne wirklich süß zu sein.
Ab der Mitte, ein etwas betäubend belegendes Mundgefühl links und rechts von der Zunge. Dazu als Grundton weiter eine stabile HeuKräuternote begleitet von etwas Herbe, die nicht sonderlich stark aber ausdauernd wirkt.

Nach 10+ Aufgüssen wird der Tee nach und nach dünner, mit längerem Ziehen kommt aber immer wieder ein ganz schöner Aufguss heraus. Zum Ende Hin wandelt sich die insgesamt dezente Süße in etwas Strohiges, Trockenes,.... erinnerte minimal an Strohrum vom Mund/Rachen-Gefühl.


Ein Empfinden von Qi war vorhanden aber heute nicht bemerkenswert, der Tee punktet für mich mit Textur und auf der Geschmacksebenene.

 

Fazit: Schmeckt.:)

 

Bearbeitet von Matsch
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Am 15.12.2024 um 14:35 schrieb Getsome:

Ich glaube bei @doumerstand etwas von Süße. Einerseits ist das nachvollziehbar, Fruchtaromen assoziiere ich fast immer mit Süße. Andererseits würde ich den diesjährigen Mindswitch nicht als süß bezeichnen, auch die Jahrgänge 2022 und 2023 kamen mir nicht süß vor.

Alles was nicht bitter ist, gilt als ausreichend süß :devil:
Ne, Spaß bei Seite: fand ich schon ja - versuch es evtl. mal mit einer etwas niedrigeren Temperatur, gerade bei so potenten jungen Shengs kommt das sehr sehr gut und fördert z.B. eben auch sowas :) 

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2024 Chenyuan Hao Jipin Gongcha

Da ich das kleine Sample fast übersehen hätte, kommt die Notiz zu dem Tee erst etwas später - dabei ist es einer der teuersten Tees von CYH 🙈
Die genaue Herkunft wird dabei nicht verraten, lediglich dass es sich um ein Yiwu handelt, denn der Name bedeutet übersetzt lediglich "der beste Tribut-Tee" - daher kann ich hier mit keiner zusätzlichen Hintergrundinfo dienen. Der Tee erinnert mich jedenfalls etwas an den tollen 2020er Unicorn von W2T (einer der wenigen spannenden W2T Tees): auch der Jipin Gongcha ist understatement - eher tief und dunkel im Charakter, dabei jedoch subtil und ruhig-kraftvoll gepaart mit der hervorragenden CYH-Produktionsqualität ist das wirklich ein schöner Tee, um sich dafür mal Zeit und Ruhe zu nehmen. Besonders spannend ist hier ein Vergleich mit den anderen teuren Yiwu-Produktionen von diesem Jahr:

  • der Tianmenshan ist besonders smooth, was der Jipin nicht ist - er hat zwar eine schön volle und weiche Textur, aber diese ist kein essentieller Bestandteil seines Charakters
  • der Chawangshu und der Chawangshu Huangshan bekommen vor allem durch ihr Qi und die intensive Geschmacksebene Ihren unverwechselbaren Charakter (wobei ich persönlich den Huangshan auf Grund von mehr Tiefe vorziehe), da hauen die beiden mehr auf den Putz als der Jipin
  • der Guafengzhai Guoyoulin ist vor allem durch das tolle Qi ein charakterstarker Tee, das deutlich intensiver ist als beim Jipin - der typische GFZ-Charakter ist hier zwar etwas ätherischer als bei der preiswerteren normalen Version, aber dadurch ist er nicht weniger ausdrucksstark

Tja, das klingt ja erstmal so, als ob die anderen Tees alle besser wären als dieser hier, da er in keiner Kategorie besonders außergewöhnlich ist ... und dennoch ist dem nicht so. Er hat auf allen Ebenen was zu bieten, ohne sich dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen, so dass eine Kategorie auffälliger wär als die andere. Es ist einfach "nur" ein wirklich runder Tee, der einfach "nur" gut ist - und genau das ist hier die Kunst: nicht gekünstelt, aufsehenerregend oder sonst wie auffällig zu sein und dabei dennoch auf subtile Art und Weiße überall zu liefern. Erinnert mich etwas an den ebenfalls sehr tollen 2017er Yiwu Guoyoulin von EoT - bei dem mus sich unbedingt mal das Pu-Chart auf Version 2.0 updaten, damit man das besser vergleichen kann aber das hab ich glaub schon 100 mal gesagt und trotzdem noch keine Zeit dafür gehabt 😅

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2022 Hekai Gushu

Ein weiterer Tee von Peter, der mich interessiert hat, war der Hekai. Ich wollte wissen, ob die Noten, die ich bisher mit Hekai und der näheren Umgebung verbinde auch dort wiederzufinden sind. Und ja, dieser Tee hatte alles, was ich erwartet habe und noch mehr.

Schon im Geruch konnte ich die starke, recht spezifische Mineralität und die leichte Schärfe wahrnehmen, die ich erhoffte zu finden, denn diese beiden Merkmale sind es, die ich mit Menghai verbinde und auch schon im Ba Ka Noy von FL in etwas abgeschwächter Form bemerkt habe.

Der Geschmack wurde dominiert von der starken Mineralität und leichten, kernigen Bitterkeit, die in einen angenehmen Nachgeschmack mündete. Auch mit dabei die Schärfe, die ich auch bisher nur aus dieser Region kenne. Als hätte ich ein Pfefferkorn im Wasserkocher mit gekocht. Nur sehr subtil und nicht immer erkennbar. Die Textur ist anfänglich schön dick, die Mineralität macht den Tee dann aber nicht rund, sondern eher etwas rau.

Nach und nach baute sich auch ein trockenes Gefühl im Mund auf. Die Trockenheit begleitet die Bitterkeit und wandelt sich im Gegensatz zu ihr nicht.

Spüren konnte ich den Tee auch deutlich, jedoch scheint er im ersten Moment nicht ganz so intensiv zu sein, wie der mindswitch, fas ich aber überhaupt nicht schlimm finde. ^^

Heute zur Abwechslung aus einer anderen Perspektive.

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Freitag ist Weißtee-Tag! Heute mit dem White Hair Of Gushu PuErh von prsk.

Optisch schon schön, mit vielen Knospen und vielen verschiedenen Brauntönen und somit ein schon etwas oxidierter Weißtee. Geruchlich lassen sich aber noch leicht florale Noten wahrnehmen. Diese Mischung der holzig, nussigen und floralen Noten habe ich auch nich nicht gehabt.

Geschmacklich hatte der Tee eine etwas dicke, ölige Textur mit einer süßen Grundnote, die dann begleitet wird von Kakao und holzigen Noten. Bei etwas kürzeren Ziehzeiten, gerade am Anfang, blitzen ein wenig die blumigen Noten der noch nicht voll oxidierten Blätter hindurch. Nach ein paar Aufgüssen kam mir der Tee etwas minzig vor.

Positiv ist, dass die Süße sehr lange anhält. Erst nach dem 6 Aufguss ließ sie etwas nach. Auch wird dieser Tee nicht trocken. Er verzeiht es einem, wenn man ihn mal vergisst.

Die Energie ist hier, wie bei vielen weißen Tees, meiner Wahrnehmung nach, subtil und entspannend. Gefällt mir. :)

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Heute der Vergleich vom Teekenner MilanXiang und dem Anmo MilanXiang.

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Die Wahrnehmung vom Teekenner Tee hat sich heute etwas verändert. Ich hatte ihn die Tage mit der Version von Jingtea verglichen und vor allem im Nachgeschmack fehlte mir da etwas, ansonsten war er an dem Tag fast besser als der JingteaTee. Heute waren die Eindrücke schon anders. Immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich einzelne Sessionen sind.

Der trockene Duft beim TK Tee, fruchtig intensiv,  spritzig, schön dicht. Sehr schön.

Der Anmo Tee duftet fruchtig, noch intensiver aber anders in der Art und Weise. Der Duft springt einen nicht so an sondern zieht eher in den Bann mit tief dunklen Fruchtnoten, wirkt edel, Gedanken an Rotwein, sehr vielschichtig. Überzeugt mich mehr. Außergewöhnlich.

Der TK Tee war im Geschmack zu Beginn ausgesprochen stark,spritzig, dezent herb,größtenteils fruchtig, ein speichelanregender sehr energetischer Geschmack. Wie beim Duft, sehr direkt und unmissverständlich. Der starke Körper beginnt relativ schnell (ab. 3/4 Aufguss) abzubauen, der Nachgeschmack nimmt dafür zu und bildet sich aus einem herben, röstigen Aufguss heraus.

Der Anmo Tee startet im Geschmack leiser, er wirkt feiner in der Art und Weise. Er entfaltet sich über die erste Aufgüssen etwas, und wirkt runder, hat einen weicheren, gefühlt tieferen Charakter.

Im Nachgeschmack ist der TKTee zu Beginn recht mild und bescheiden, die Aromen sind kaum anhaftend. Verzögert zeigt er etwas Energetisches, ein Kitzeln an der Zunge, was an die anfängliche Stärke erinnert. 

Der Körper übergibt im Verlauf aber gefühlt die Bühne an den Nachgeschmack. Im direkten Schmecken bleiben nach wenigen Aufgüssen leicht herbe vornehmlich röstige Noten übrig, daheraus ensteht im Nachgeschmack dann aber mehr. Eine interessante pflanzlich blumige Note. Spät auch Süße mit vereinzelt exotischer Fruchtnote.

Beim Anmo Tee wird der ausgewogene, stetige Körper direkt zur Bühne für den Nachgeschmack, Dieser zeigt sich meiner Ansicht nach deutlich eleganter und tritt nuancierter zu Tage. Dynamisch, mit mehr (Honig)Süße und vor allem mit einer sehr weichen, teils fast cremigen Textur füllt der Tee wesentlich stabiler den Mundraum und benetzt dabei "parfumierend" die Schleimhäute.

Wie beim TKTee kommen pflanzlich blumige Noten auf, die an exotische Schnittblumen denken lassen, dazu kommen aber weitere Ebenen, die aus der wesentlich besseren Textur hervortreten. Sehr schön.

Die Textur, für mich wesentlicher Bestandteil bei Dancong, ist für meinen Geschmack beim TKTee etwas zu dünn und das Gebräu mit seinen Aromen zu wenig anhaftend.

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Beide Tees gefallen mir, der TKTee lebt von seinem starken direkten Auftreten im Geschmack, es fehlt mir aber eine dicke Textur,  die das ganze transportiert.

Der Anmo Tee ist genau da im Vorteil. Mit seiner weicheren vollmundigen Art, holt er mich mehr ab. Er ist feiner, bekommt aber vor allem durch die Textur eine bereichernde Ebene hinzu. Der Nachgeschmack ist dynamischer und facettenreicher. Die KörperWirkung ist stärker.

Wenn der Preis nicht stört, ist der AnmoTee für sich genommenen, meiner Meinung nach, die bessere Wahl.

Zuletzt bleibt aber für mich auch immer noch die Frage, was macht einen guten Dancong aus?

Bearbeitet von Matsch
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vor 6 Minuten schrieb DavidL:

dass er einen deutlich besseren Körper aufwies, als die meisten anderen Dancongs

Da würd ich zustimmen, heute war er aber nicht sonderlich ausdauernd. Ich frage mich halt auch, was bei nem guten Dancong im Vordergrund steht. Diesen kräftigen direkten Geschmack kenne ich auch auch von anderen Dancong. Das ist aber natürlich auch sehr zugänglich und vielleicht gar nicht so typisch. Die bitteren Noten sind häufig sehr hintegründig, gehören aber eigentlich zum klassichen Charakter des Dancong, oder? Ich frag mich halt wie ich ne Messlatte anlegen kann, wenn ich gar nicht weiß welche Kriterien eine Rolle spielen. Also spielt der Körper überhaupt eine große Rolle? Ich habe leider keine Ahnung. 

Die Tees von heute waren jedenfalls beide sehr schön. Im direkten Vergleich hatte ich aber schon den Eindruck, das der Anmo Tee mehr kann, da war einfach mehr los, vor allem in den Bereichen die mir liegen.

 

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vor 20 Minuten schrieb Matsch:

Im direkten Vergleich hatte ich aber schon den Eindruck, das der Anmo Tee mehr kann, da war einfach mehr los, vor allem in den Bereichen die mir liegen

Preislich liegt da ja schon ein ganzes Stück dazwischen.

Ich denke je nach Dancong Typ sollten die Aromen für die der Name steht auch erkennbar sein. Beim Mi Lan Xiang wäre das Orchideen und Honig. Da Dancong ja "einzelner Stamm" bedeutet, sollte der Tee schon an einzelnen kleinen oder größeren Bäumchen wachsen und nicht in den dicht beieinander gepflanzten und getrimmten Büschen. Ich denke der Rest ist dann Geschmackssache.

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Ich vermute da spielen viele Sachen eine Rolle, sicherlich die Verarbeitung, das Alter der Büsche bzw. des Baumes, die Herkunft, wahrscheinlich sogar noch viel mehr...🤷‍♂️

Geschmackssache ist es ja grundsätzlich immer,gut auch das mir eh die meissten Tees zumindest auf irgendeine Art und Weise schmecken, das macht es leicht Spaß daran zu haben 😃

Ich glaub aber schon, das es ein klassisches grundsätzliches Profil gibt.Aber wie gesagt, ne wirkliche Ahnung hab ich nicht.

Im Einzelnen der Benennung zu folgen hilft schonmal, wird teilweise aber auch schwierig,glaube ich, BaXian wäre da ein Beispiel. Obwohl du denk ich Recht hast, das Dancong sich dadurch auszeichnet, dass er versucht bestimmte Blumige/ Fruchtige/Pflanzliche Geschmäcker bzw. Düfte wiederzugeben. 

Sogesehen ist der Faktor Duft möglicherweise schonmal ein maßgebender, ja.

Mir fällt halt immer mal eine dickere, fast ölige Textur auf. Das gefällt mir jedes Mal gut. Ich frag mit woher die kommt. Ich kenne das von älteren Factoryshengs aber am Alter kann es bei Dancong ja nicht liegen. Wenn das ein Ziel wäre, könnte man Tee da entlang einordnen. 

Ist Bitterkeit ein Merkmal oder zwangsweise dabei und wünschenswerterweise hintergründig? Mir persönlich gefällt der bittere Anteil. Ich empfinde das geschmacklich als einen schönen Mix, der gefühlt zwischen den Welten Oolong und Puerh liegt.

Wenn es um Düfte geht würde ich den Nachgeschmack gefühlt eher im Fokus sehen als den Körper.

Usw,usw...man grübelt halt so vor sich her..

 

 

Bearbeitet von Matsch
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2022 Rocket Mountain Single Tree Maocha von EoT

"Rocket Mountain" - oder auch Chinesisch Huojianshan (火箭山) - als ich das gelesen habe, dachte ich auch "was es nicht alles gibt". Ich meine, "klangvolle" Namen mit dem typischen chinesischen Pathos wie den "Großen Schneeberg" sind wir ja gewohnt, aber das sind alles Dinge, die mit dem alten China übereinstimmen und oft gibt es ja auch entsprechende Stories dazu wie bei Yiwu oder Manzhuan ... aber etwas so technisches wie eine Rakete? Da kommt mir dann so etwas in den Sinn, was so gar nicht zu Tee passt:
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Aber naja, schließlich gibt es in China ja bereits seit ca dem 12. Jahrhundert Schwarzpulver-Raketen (welche natürlich auch sogleich für Kriegerische Auseinandersetzungen genutzt wurden, wie kann es auch anders sein) - dennoch etwas befremdlich, wie es zu diesem Namen kommt. Aber: laut Beschreibung im Shop liegt dieser im Staatswald (Guoyoulin) von Yiwu nahe Chawangshu und Sanjiazhai - allerdings scheint das eher ein Hügel statt eines Bergs zu sein, denn angeblich gibt es dort nur ein paar große Gaogan Bäume sowie ein paar kleinere. Für diesen Tee wurde das Gaogan Material verwendet - und da es nur ein paar davon gibt, kann der Tee auch als Danzhu gezählt werden - deshalb auch als loser Tee bzw. Maocha da sich die geringe Menge nicht zum Pressen gelohnt hätte - mit 2,08€/g aber auch definitiv einer der hochpreisigeren Eigenproduktionen von EoT.

Aber nun zum Tee: das Blatt ist auf jeden Fall hübsch anzusehen - sehr groß, dünne, lange und dunkle Blätter, die im nassen Zustand ein tolles tiefes und irgendwie etwas nach Vanille duftendes Aroma haben. Ansonsten tun sich interessante Parallelen zu dem CYH Jipin Gongcha auf: auch der Raketen-Tee ist konträr zum Namen ein sehr schön ruhiger, tiefer Yiwu mit einer wunderbar entspannenden Energie. Wie bei einigen anderen (hochwertigen) Gaogan-Produktionen ist auch hier die Energie ruhiger im Vergleich zu normalen Gushus - ähnlich wie es bei sehr alten Gushus im Vergleich zu normalen Gushus ist - etwas was ich mehr und mehr schätze. Zwar hat der Tee nicht so den Charakter wie ein mind/switch oder ein 970yo tea tree aber mit dem Laos Chawang kann er auf jeden Fall mithalten - als Maocha geht ihm aber etwas schneller die Puste aus. Hübscher Tee!

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Mein 4. Advent Tee: Der 970 year old tree tea von prsk

Ich habe zum Glück noch rechtzeitig bestellt um noch eine Probe von diesem Tee zu bekommen.

Die trockenen Blätter haben schon eine gewisse Tiefe gehabt, die mit cremig süßlichen und leicht mineralischen Aromen begleitet wurde.

Nass rochen die Blätter im ersten Moment erdig und holzig, wie eine Baumwurzel. Es bildeten sich erst langsam fruchtige und leicht mineralische Aromen.

Geschmacklich hatte der Tee in dieser Session nicht viel zu bieten. Er war sehr subtil. Die Tiefe im Geschmack kam sofort zur Geltung, es gab aber nichts weiter, was sie hätte tragen können. Es ist schwer zu beschreiben, da ich sowas auch noch nie bei einem Tee hatte. Ich weiß nicht, ob das an meinem Wasser liegt, oder meinen Parametern. Ein bisschen habe ich ja noch von dem Tee, um etwas herum zu probieren.

Nach ein paar Aufgüssen kam zumindest eine leichte, kernige Bitterkeit hinzu, die etwas Nachgeschmack gebracht hat. Später gegen Ende kam noch etwas Mineralität hinzu.

Im Punkt Ausdauer würde ich @doumers Chart widersprechen, denn zumindest dieses Mal hat der Tee nicht so lange durchgehalten, wie andere Shengs.

Die Wirkung hingegen war auch bei mir entspannend und nicht so intensiv wie beim mindswitch.

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2005 Bi Yun Hao Manzhuan

Nach dem letzte Woche getrunkenen 2007er Manzhuan von BYH wollte ich zeitnah dieses Sample trinken: ein 2 Jahre älteren Manzhuan von BYH der allerdings zu einem 500g Bing gepresst wurde. Das Sample scheint eher aus der Mitte des Bings zu stammen, daher ist das Blatt nicht so schön wie bei dem 2007er - auf den Bildern im Shop sieht es aber ordentlich aus. Dennoch erstaunlich, wie unterschiedlich vor allem die ersten Aufgüsse auf der Geschmacks- und Aromaebene sind: im Gegensatz zu dem ruhigen, subtilen Walnusseis des 2007er ist der 2005er deutlich derber und startet mit Leder und Holz sowie einer gewissen Schärfe im Aroma. Ohne genauere Info über das verwendete Material (gleicher Garten / gleiche Qualität?) lässt sich da natürlich nur schwer ein fundierter Vergleich machen aber die unterschiedliche Bing-Größe hat sicherlich auch einen Einfluss: auf Grund der Größe gibt es mehr fester gepresstes Material aus dem Bing-Inneren wie dieses Sample, was anders/langsamer reift - zumal auch die anderen Parameter recht ähnlich sind würde ich sagen. Daher: auch wenn mir die Session mit dem 2007er besser gefallen hat würde ich beide mal gleich bewerten - wenn ich mich bei dem 2007er weiter "vorgearbeitet" habe macht ein Update evtl. nochmals Sinn 😉

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Heute hat mich ein Tee überrascht zu dem alles gesagt war. Farmer Leafs Huey Wa 2022. Ein Tee dessen Beschreibung mir schwer fiel. Da war beispielsweise immer etwas Blumiges, dass die ersten Aufgüsse überschattete. Durch die positiven Erfahrungen mit dem Jahrgang 2021 hat der Tee einige Chancen bekommen und wurde ein knappes Jahr stiefmütterlich behandelt. 
Heute ging es darum, was aus dem Tee werden soll. Ein weiteres Alterungsexperiment, um das Ergebnis vorwegzunehmen. 

Eine kurze Zusammenfassung: William arbeitete (oder arbeitet?) mit einer BGO mit den Bauern vor Ort zusammen, der, sagen wir mal, Hoffnungsschimmer ist das Angrenzen des sich in Laos befindenden Huey Wa an Yiwu. Der Name Guafangzhai fällt dabei auch. Wie alt die Teepflanzen sind konnte ich nicht herausfinden, es wird jedenfalls bei der small leave -Variante nicht mit Gushu geworben. 
Mein Erstkontakt mit dem 2021er Jahrgang hat den Eindruck eines, für seinen geldbeutelfreundlichen Preis, ganz manierlichen Tees hinterlassen. Daraufhin sollte der darauffolgende Jahrgang sowas wie ein Bürotee werden, es wurde, wie oben beschrieben, ein Regaltee. 

Heute war nur der erste Aufguss seltsam blumig, danach war so mancher Aufguss irgendwie okay, weniger Aufgüsse überraschend und noch weniger Aufgüsse so naja. Das Überraschende war Würze, Süße und Nachgeschmack die entfernt an Yiwu erinnern und genau in diesen überraschenden Aufgüssen boxt der Tee eine Preisklasse über seinen ca. 40$, was eine leichte Steigerung nach ungefähr zwei Jahren Lagerung ist.
Ich erwarte von dem Alterungsexperiment nur etwas Erkenntnisgewinn, keinen tollen Tee zum "Nulltarif".

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Auf Huey Wa würde ich gerne in so zwanzig Jahren nochmal schauen, welche Entwicklung das alles nahm und was für Tee dabei herauskommt. 

@doumer: Beim 2024 Tian Men Shan war Huang Pian beigemischt. Kannst du Eigenschaften Tees auf das gelbe Blatt zurückführen. Beziehungsweise, was ist an Huang Pian von sehr alten Bäumen anders?

 

 

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2019 Single Tree Xiao Hui Qin von Hojo

Zunächst einmal Danke Kolja für das (und die anderen) Samples! Denn Hojo hab ich schon EWIG auf meiner Liste an Produzenten, die ich mal probieren möchte - konnte mich aber irgendwie nie zu durchringen, dort mal etwas zu bestellen da einerseits die Seite übel unübersichtlich ist und andererseits kein richtiger Shop ist. Daher finde ich auch diesen Tee nicht auf der Website und hab daher leider null Infos dazu: weder ein Preis noch wo das Material her stammt (denn bei dem Namen klingelt nichts bei mir, was aber nichts heißen muss wie ich immer wieder feststelle) - lediglich dass es sich um Single Tree Material handelt, was ja schon mal erfreulich ist. Eigentlich selbstredend ist bei dem ersten japanischen Pu'erh eigentlich auch die Keramik-Wahl: das klein Holzbrand Tokoname-Kännchen von Konishi Yohei (小西洋平) zusammen mit dem passenden Schälchen von Dohei Fujinoki (藤ノ木土平) 😊

Nun aber zum Tee: das Blatt sieht gut aus, wenn auch ziemlich grün wenn man es mit anderen aktuellen 2019ern vergleicht (also wo der Post dazu noch nicht so lange her ist) - dafür hat es ein tolles Aroma von Honig und reifer exotischer Frucht (Mango oder Maracuja). Das setzt sich jedoch auf der Geschmacksebene zunächst nicht fort - der Tee braucht erst 3 Aufgüsse bis er langsam aufwacht und ist dann zwar OK aber es fehlt ihm an Qi, Tiefe und Komplexität - er hat eher etwas von einem grünen Tee. Zwar durchaus interessant weil eher ungewohnt und wer grün produziertem Sheng wie z.B. die aktuellen Produktionen von Tea Encounter (die älteren sind nicht ganz so extrem grün) seine Freude hat wird diesen Tee sicher auch mögen, für mich fühlt es sich aber so an, als ob sich der Tee auf die falschen Dinge fokussiert (daher auch die Grüntee-Assoziation). Mal schauen was die anderen beiden Samples von Hojo so können aber morgen kommt erstmal wieder ein Chinese ins Kännchen 😅

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Haben sie Angst vor Pu erh? Ja, panische. Badum tse. 

Heute Lala Shan 2013 Jin Xuan via @teekontorkiel. Zuerst ging der Kontrollblick auf die Packung, da steht tatsächlich 2013.  Nach dem Öffnen der Packung war ich enttäuscht, weil weder Emma Stone noch Ryan Goslin singend durch die Wohnung tanzen. Ein kleiner Scherz. 
 

Ein brotiger Duft steigt aus der Packung, aus dem angewärmten Gaiwan riecht der Tee eher nach Gemüse (evtl. getrocknete Tomaten oder geräucherte Paprika) und etwas Frucht ist dabei. Alles in allem schwierig zu greifen. 

Das feuchte Blatt duftet vor allem nach keine Ahnung. Direkt nach dem Waschgang hatte ich eine sehr schwache Assoziation mit karamellisierten Süßspeisen.  Aber schon nach Aufguss drei ist außer einer leichten Röstung nichts mehr los. 

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Hinter dem Geschmack stehen einige Fragezeichen. Bis Aufguss 5 war ich mir mit nichts sicher und habe auf der Packung gespickt. Am ehesten kommt würzig und süß hin, von einer Frucht gibt es keine Spur. Zusätzlich sind cremige Röstnoten auf der Packung vermerkt. Über die Röstnoten brauchen wir nicht zu diskutieren. Cremig scheint mir nicht ganz zu passen, beim Duft hatte ich mich zweimal gefragt, ob nicht etwas milchiges zu riechen ist.

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Den Rest der Probe werde ich mit etwas zeitlichem Abstand nochmal kosten. Heut ist der Tee nichts für mich, was nicht schlimm ist. Die anderen Atong Oolongs aus der Probenbestellung waren (mehr als) zufriedenstellend. 

@Matschscheint den gleichen Tee hier mal besprochen zu haben und kommt zu einer anderen Einschätzung.

 

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@Manfred Das sieht mir nach einem Bild einer Frau aus, das als Wölbung des Porzellans erzeugt wurde. Bei dem kleinen Bild dachte ich aber auch erst an einen Ölteppich auf dem Tee. 😅

Bei mir heute ein weiterer Schwarztee, der super fresh gushu hong cha. Ob es das selbe Material ist, wie der "Gushu Black" von vor ein paar Tagen, kann ich nicht sagen. Denn einerseits steht auf den Verpackungen ein unterschiedlicher Name, andererseits hat der Tee heute etwas anders geschmeckt. Das könnte aber auch an einem anderen Geschmacksempfinden meinerseits zusammenhängen.

Heute kam mir der Schwarztee etwas runder und frischer vor. Ich hatte kurz Assoziationen mit frischen Zuckerschoten, was ich sonst nur von grünem Tee her kenne. Begleitet von leicht herben Kakaonoten und leichter holzigen Süße.

Diese "sundried Note", die ich beim letzten Schwarztee hatte, ging dieses Mal etwas unter. Es war aber trotztem klar erkennbar, dass es sich um Pu Erh Material gehandelt hat.

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vor 39 Minuten schrieb DavidL:

Das sieht mir nach einem Bild einer Frau aus, das als Wölbung des Porzellans erzeugt wurde. Bei dem kleinen Bild dachte ich aber auch erst an einen Ölteppich auf dem Tee. 😅

Ich weiß, das Bild hat mir aber ausnehmend gut gefallen. Vielleicht hat @Getsome ja einen Tip, wo man eine solche Tasse kaufen kann.

Bearbeitet von Manfred
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2023 Mother's Love Purple Needle aus dem Shan State in Myanmar (Grenze zu Yunnan).

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Auch wenn das kein klassischer Pu'er ist, so ließen sich doch viele Ähnlichkeiten erkennen, initiielle Bitterkeit gefolgt von tiefer Fruchtigkeit, welche in Richtung Aprikose/Pfirsich ging und deutliches lang anhaltendes HuiGan, in Richtung Zitrusfrüchte; also vermutlich näher verwandt. Für den Preis, ca. 4€/50Gramm top, deutlich befriedigender als so mancher Pu'er.

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Man kann schön den leichten lila Stich erkennen, welcher nicht von Alterung stammt, da der Tee von 2023 ist.

Bearbeitet von StainlessMind
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vor 18 Stunden schrieb DavidL:

Japanischer Pu Erh? Hätte nicht gedacht, dass es so etwas wirklich gibt. Vor einiger Zeit habe ich mich schon mal gefragt, ob es so etwas gibt.

ja also halt von Hojo einem japanischen Produzenten - das Tee-Material an sich stammt wie @Matsch bereits richtig gestgestellt hat aus China.

vor 16 Stunden schrieb Getsome:

Haben sie Angst vor Pu erh? Ja, panische. Badum tse. 

🤣


@topic: 2024 Feng Huang Wo von prUK

Zu Weihnachten ist heute der teuerste Tee der Benchmark-Serie von Paolo im neuen Kännchen von Ma Yong Qiang (马永强): der Fenghuangwo (凤凰窝) ist mit 6,40€/g schon unanständig teuer. Da es für mich der erste Tee von dort ist, musste ich erstmal nachschauen: Fenghuangwo (zumindest das hier gemeinte, soweit ich weiß gibt es auch nochmals eines mit identischer Schreibweise in Mojiang) liegt in Yiwu südlich von Bohetang und nördlich von Wangong und gehört auch zum Staatswald (Guoyoulin) von Yiwu. Bei dem Material handelt es sich um Gaogan Gushu Danzhu Material - das erklärt evtl. auch, warum die Blätter für Yiwu verhältnismäßig klein sind (zumindest bei meinem Sample), da Gaogan-Bäume gegenüber "normalen" Bäumen gerne mal etwas aus der Reihe tanzen.

Jedenfalls hat das nasse ein tolles tiefes Aroma, was etwas schwer zu beschreiben ist - gleiches trifft auf die Geschmacksebene zu: sehr viele verschiedene Facetten auf einmal ohne dass jedoch eine überbordend wäre oder es im gesamten zu bunt/laut wirkt, was für ein hohes Maß an Komplexität auf den Ebenen sorgt. Dazu viel Tiefe und ein gutes Maß an Qi und Textur und wie die anderen Tees aus dem aktuellen Lineup ein eher ruhiger Tee, den man auch gut etwas pushen kann, ohne dass er bitter oder adstringent wird. Und auch wenn ich die Geschmackskomponenten nicht klar umreisen kann (ein wenig süßes Gemüse, dunkler Wald und Champignons sind aber definitiv mit dabei) - man muss schon etwas in sich gehen, was durchaus passend zu so einem besinnlichen Tag ist - gefällt mir die Gesamtkomposition sehr gut und vor allem ist der Hui Gan unglaublich langanhaltend! Der Aufgussfarbe kann man auch bereits ansehen, dass die Produktion nicht all zu grün ist (eher das Gegenteil), was ich sehr gut finde - das mag zwar weniger für jetzt direkt erfahrbare hohe Noten im Tee sorgen, dafür jedoch für mehr Tiefe und langfristig gesehen mehr Potential. Wie bei dem Bangdong JiGushu ist das Qi nicht übermäßig stark aber dafür super angenehm - Paolo führt Parallelen zu Bohetang an und wenn ich mir so die Notizen zu dem Bohetang Kantou von Längass Tee oder dem Bohetang von HQF nochmals so durchlese, kann ich das durchaus nachvollziehen, da auch diese etwas schwer zu fassen waren (die Bohetang Kugel von Panda tanzt da mit der floralen Note etwas aus der Reihe), aber natürlich sind das zu wenig Daten um eine verlässliche Aussage treffen zu können. Wo ich aber widersprechen würde ist die Aussage "Arguably the best garden in the whole Yiwu Guoyoulin": so etwas kann man nicht pauschalisieren, denn ab einem gewissen Qualitätslevel ist es rein subjektive Geschmackssache, was für einen selbst "das Beste" ist. Wenn man sehr ruhige Tees mag, wo man in Ruhe die Material-Qualität beobachten kann, dann mag das für den Tee zutreffen - wenn man aber wie ich mehr Charakter und ein weniger "polierte", glatten Tee sondern ein "archaisch-naturnahen" Tee bevorzugt dann würde ich ganz klar ein 970yo tea tree oder ein Rareness 5 von prSK vorziehen ... ohne dass das heißen muss, dass die Qualitativ besser sind. Wie schon so oft gesagt: es gibt keine reine Subjektivität beim Tee 🙃

In diesem Sinne: frohe Weihnachten allerseits!

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2016 Gold Mark Gua Feng Zhai vs 2019 CYH Gua Feng Zhai Dragon Ball, jeweils 2,6 Gramm in 80 ml Gaiwan.

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Das heutige Experiment hatte ich konzipiert ohne zu bedenken, dass der Gold Mark nicht drei Jahre sondern 8 Jahre älter ist, sodass nicht alle Qualitäts-Merkmale direkt vergleichbar waren. Dennoch entschied ich mich ein paar Zeilen zu schreiben, denn zumindest ausdauertechnisch sollte ja ein Vergleich möglich sein.

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2016 Gold Mark Gua Feng Zhai.

Anfangs wurde mir beim Gold Mark die MaoCha-Lagerungsnote gewahr, hatte ich so bewusst bisher noch nicht erfahren können - sehr schön. Dieser kam ruhig, glatt und sehr dezent daher, ganz im Gegenteil zum CYH der mir zeigte, warum GFZ so beliebt ist, denn durch ihn konnte ich GFZ heute mehr zu schätzen lernen. Der CYH war süß-fruchtig, spritzig, mit kerniger Bitterkeit und dichter Konsistenz, erinnerte mich etwas an Tong Qing He. 

Die Konsistenz von Gold Mark und CYH waren anfangs recht ähnlich doch im Verlauf zeigten sich interessante Differenzen, der CYH blieb dicht und rund bis zum rapiden Abfall, der Gold Mark baute etwas ab hielt aber dann dieses Level länger als der CYH, vermutlich sind hier noch ältere Bäume verarbeitet worden, was auch mit dem sehr glatten Mundgefühl und der dezenten Geschmackseben übereinstimmen würde, der CYH higegen zeigte deutlichen Charakter und die Konsistenz war deutlich dichter, kraftvoller als die des Gold Marks.

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2019 CYH Gua Feng Zhai Dragon Ball.

Auch wenn meine Idee den ultimativen Speedtest durchzuführen an dem zu unterschiedlichen Reifegrad scheiterte, so hat sich doch noch ein interessanter Direktvergleich ergeben.

Friedvolle Feiertage wünsche ich, aus der Ferne.


 

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