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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Ein handgepflückter Gyokuro von Herrn Shimooka aus Uji-Tawara des Kultivats Houshun  鳳春

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Bei den nationalen Wettbewerben in Japan gewinnen ja schon seit etlichen Jahren fast ausschließlich Gyokuros des Kultivats Saemidori, jedoch soll Houshun das ändern. Es wurde in Kyoto entdeckt und ist eine Kreuzung aus Samidori und einem unbekannten zweiten Kultivat. 2014 wurde es dann registriert und wird bisher nur von wenigen ausgewählten Teebauern ausschließlich in der Region Kyoto angebaut. Das ist praktisch die "Geheimwaffe" der Region Kyoto, um dann den größten Konkurrenten Yame ausstechen zu können in den nächsten Jahren. Deswegen kommt man auch selbst als Händler in Japan nicht an Tees dieses Kultivats ran, ich hatte jedoch Glück, da Herr Shimooka letztes Jahr das erste Mal Houshun ernten konnte und er mir davon direkt etwas geschenkt hat :D

Zum Geschmack: Eine unglaubliche Süße und Umami, wo man eindeutig das Samidori-Kultivat rausschmeckt, allerdings insgesamt viel samter und eleganter im Geschmack. Außerdem wurde der Tee über die sechs Aufgüsse kein bisschen bitter und behielt seine Süße bis zum Schluss:thumbup:

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vor 6 Minuten schrieb Cel:

Und warum ist der nicht im Shop zu finden?

Weil dieser Tee eigentlich gar nicht aus Kyoto raus und verkauft werden darf. Außerdem meinte Herr Shimooka, dass er den Tee warscheinlich zu spät geerntet hätte und er noch nicht genau wisse, wann er dieses Kultivat ernte solle. Ich werde da aber im August, wenn ich wieder in Japan bin, mal nachhaken, ob man wenigstens begrenzte oder kleine Mengen auch hier verkaufen könnte.

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vor einer Stunde schrieb cml93:

Weil dieser Tee eigentlich gar nicht aus Kyoto raus und verkauft werden darf. Außerdem meinte Herr Shimooka, dass er den Tee warscheinlich zu spät geerntet hätte und er noch nicht genau wisse, wann er dieses Kultivat ernte solle. Ich werde da aber im August, wenn ich wieder in Japan bin, mal nachhaken, ob man wenigstens begrenzte oder kleine Mengen auch hier verkaufen könnte.

Klingt nicht unbedingt positiv, wenn was geht, plane mich als Numero Uno einB)

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vor 26 Minuten schrieb Cel:

Klingt nicht unbedingt positiv, wenn was geht, plane mich als Numero Uno einB)

Naja das müsste schon irgendwie gehen, wenn man das als Spezialangebot und nur in begrenzter Menge anbietet. Irgendwie werde ich ihn schon überzeugen können. ^^ Ich kann ja dann nochmal im August dazu nen Thread aufmachen für die Leute, die an dem Tee Interesse haben.

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Heute Abend gab es bei mir und meiner Freundin einen Gyokuro Mecha von Shimooka, den mir @cml93 netterweise bei meiner Bestellung in seinem Shop als Probe beigelegt hat.

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Es handelt sich wohl um einen besonderen Wettbewerbsrecht, den man so auch nicht im Shop erhält.

Zubereitet habe ich ihn nach Christians Empfehlung:

Zitat

Zu dem Wettbewerbstee: Der Tee reagiert extrem empfindlich auf zu hartes Wasser, selbst mit Black Forest hat der Tee nicht so gut geschmeckt. Ich würde deswegen Spa, Plose oder Lauretana empfehlen.

Du kannst auch, wenn du willst, mal folgende Aufgussmethode ausprobieren bei dem Wettbewerbstee: 5 g Tee auf 30 ml Wasser. 1 Aufguss: 35° 90s ziehen lassen, 2.: 35° 50s, 3.: 40° 80s, 4.: 40° 120s, 5.: 40° 150s, 6.: 40° 180s

Da ich leider ein bisschen in Eile bin, werden meine Ausführungen dem Tee nicht annähernd gerecht, dennoch wollte ich es jetzt mit euch teilen.

1. Aufguss:tmp_21173-IMG_20170525_204119617~2733076243.jpg

Sehr viel Umami, im Schluck angenehm weich und dann ist es als hätte man etwas Sirupartiges getrunken, da der Geschmack im Mund kleben bleibt. Etwas Tamarillo schmecke ich raus. Aber Umami überwiegt in diesem Aufguss eindeutig.

2. Aufguss:

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Das Umami ist immer noch stark, lässt jedoch etwas mehr Platz für die anderen Nuancen:

Klares Tamarillo (meine Freundin sagt Physalis, jedoch habe ich dazu keine Referenzen...), Und im Abgang etwas, das ich Limetten-Herbe nennen würde.

3. Aufguss:

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Das Umami ist definitiv noch sehr präsent, eine gewisse Süße kommt langsam dazu, insgesamt fruchtiger. Zwischendurch klare Limetten-Momente. Toller Abgang.

4.-6. Aufguss:

Weiterhin eine Verschiebung zum Fruchtigen, das vollmundig Gefühl bleibt bis zum Ende erhalten, wobei der Geschmack zum Ende milder wird, jedoch nie flach. Die anfängliche Limetten-Herbe hat sich klar gespalten in Rosenwasser und klarem Limettengeschmack.

Saft:

Eine meiner Angewohnheiten bei Gyo ist es, die Blätter am Ende nochmal auszupressen:

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Dieser sehr trübe, dunkelgrüne Saft ist nicht annähernd so herb, wie man meinen könnte.

Er hat ein nicht ganz so ausgeprägtes Umami, dafür ist er aber eine schöne runde Vermengung aller Nuancen, die ich in den eigentlichen Aufgüssen erschmecken könnte, und somit ein schöner Gesamteindruck zum Abschluss.

Verzeiht eventuelle Typos, ich kann leider nicht noch einmal alles durchgehen... :/

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Zu fortgeschrittener Stunde noch einen 17er Tianmuhu Hongcha.

So würde Ovomaltine auf eine natürlich interpretierte Art im allerbesten Fall als Tee schmecken, und auch nur, wenn man grosses Glück hätte. Und auch ohne die Ovomaltine tragende Milch hat der Tee eine sehr schön in sich tragende Aromastruktur.

Uff, auch dieser Tianmuhu trifft meinen Geschmack aussergewöhnlich gut. Ich habe vielleicht sogar vor, mit dem Tee kleine Lachrunde zu veranstalten, aber in keinster Weise ein Auslachen, viel mehr ein Lachen vor Freude über den Geschmack. Bitte entschuldigt den Exkurs, als Schweizer mit tiefreichenden Wurzeln hat man eine erkleckliche Menge Ovomaltine aus der Kindheit intus.

Ihr könnt mich zumindest bis auf weiteres zu den Tianmuhu Fans zählen, und auch wenn es nur dieser eine von Chris' Bekanntem Teeproduzentencousin dort ist. Der Kerl ist vielleicht keine Leuchte darin, Tees streng nach Tradition herzustellen, aber er versteht und neuinterpretiert den Tee mit einer für mich beeindruckenden Klarheit. Für mich zeugt dies von einem echten Teeflüsterer. Zumindest die beiden Tees, die ich bisher kenne, den 2. April Baicha, meiner persönlichen Meinung nach sensationell, und den Hongcha, meiner Meinung nach nicht minder interessant. 

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vor 3 Stunden schrieb Komoreb:

Geht das noch jemandem so? Ich glaube die Meisten, sind ja eher glücklich, wenn der Tee nicht oder kaum zum Bittern neigt.

Es gibt Tees, die müssen einfach wie ein Schlag ins Gesicht sein. 

Wiederum gibt es andere Tees die einfach so sein sollen, als würdest Du bei einem Kuss in den Armen Deine großen Liebe vergehen.

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Ich hab lang gebraucht, um zu lernen dass Bitterkeit auch ein Qualitätsmerkmal sein kann, wenn es die richtige BItterkeit ist. Mittlerweile kann ich das auch genießen. Hatte z.B. neulich wieder den Tuhao as f***, der kommt mit einer recht ordentlichen BItterkeit an, und das hat richtig Spaß gemacht. Aber bis vor einer Weile hätte ich gedacht ach, so ein teurer Tee, und dann ist er bitter :)

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Ich habe gerade den Mingjian Garage Tree Milan Xiang DC 2016 von Atong im Schälchen.

Wie von Atong gewohnt sehr mild und dezent...

Man kann viele filigrane Fruchtnoten, speziell Beeren und frisches Steinobst finden, und auch eine gewisse Blumigkeit.

An sich ein schöner, feiner Tee... jedoch trifft er nicht 100%ig meinen Geschmack, da ich mir schon zumindest einen kleinen Tick mehr Intensität wünschen würde.

Ich probiere ihn grade bereits das 2. Mal, einmal mit BlackForrest und jetzt mit St. Leonhardt, da er mir mit ersterem schon zu weich war.

Insgesamt gefällt er mir jetzt schon besser, und wie für Atong typisch kommt das Kultivar gut zur Geltung, auf Dauer mag ich meine DCs jedoch trotzdem mit etwas mehr Wumm.

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vor 44 Minuten schrieb Teelix:

Ich habe gerade den Mingjian Garage Tree Milan Xiang DC 2016 von Atong im Schälchen.

Also wer hat denn den mit dieser Bezeichnung verkauft?
Der Garagenbaum ist tot, gestorben geschätzt ca. Anfang 2014.
Das was man jetzt manchmal kriegen kann ist von seinen Stecklingen, ich nenne sie Garagenbaum-Babies, aber nicht mehr vom einzig wahren, fast schon legendären Garagenbaum. Sein letzter Tee-Jahrgang war 2013 und ich nehme an, @theroots hat immernoch eine unberührte Packung von seinem Jadekannen-Kauf 2014. :lol:
Aber ich hatte von den Babies schon tollen Tee, sie steigern sich von Jahr zu Jahr, es ist ganz interessant ihre Entwicklung und unterschiedlichen Verarbeitungen so im Detail mitzukriegen. Ich meinte 2015 hat Atong, als sie im Frühling sehr stark ausgeschossen sind, aus der allerersten verarbeiteten Ernte ausnahmsweise einen Hongcha gemacht, ist überraschend gut geworden, insbesondere punkto Reifung! 2016 hat er die Blätter extra lange drangelassen, sogar für seine Verhältnisse überproportional reif. Aber wenn ich darüber nachdenke, kannst du von dem kaum etwas haben, davon gab es nur so wenig, dass es glaub ich nicht mal in den regulären Verkauf gelangt ist - du musst wahrsch. von einem anderen 16er haben, den ich vielleicht nicht kenne oder nicht gekauft hab. Gut kenne ich natürlich häufig nur die Tees, die ich auch selbst habe, ein anderer kann sich da vielleicht schon mal meiner Erinnerung entziehen, wenn ich ihn nur mal bei einer Teerunde verkostet habe. Anyway, erst vergangene Woche hab ich mir 50g vom 17er Langschrei-Tee von den Garagenbaum-Babies gekauft. Dieser ist so gut gelungen wie noch kein anderer der Babies, ausser vielleicht der Hongcha - in seinem Genre ist der auch Klasse, aber wahrscheinlich kaum irgendwo erhältlich, ach dieser 2016 Huangpian war auch Klasse - diese Ex-Fenghuang/Ex-Ex-Wuyishan Kultivare sind halt sein Experimentierfeld. :D Auf jeden Fall ist Atong mit der Langschrei-Technik auf neuen Pfaden am Wandeln, auf die ihn ein Teebauer vom Alishan gebracht hat, mit dem er gemeinsam arbeitet.

Heute übrigens @topic genau von diesem inspirierenden Teebauern seinen Alishan 16/17er Spätwinterernte Guifei von Atong mit Langschreitechnik weiterverarbeitet getrunken - was sind Worte, die ersten Aufgüsse spotten beinahe einer Beschreibung, das ist einerlei ein wortwörtlich aussergewöhnlicher Tee in verschiedener Hinsicht, er ist viel zarter gepflückt als für Wulong typisch, weil es eben von den warmen Winden vom Meer her im Winter nur bis zu diesem Punkt gereicht hat, und dazu trotzdem auch noch ein zarter Guifei befall ... leider ist der auch für mich unkäuflich, aber es war, den mitgetrunken zu haben.

PS: Ich meine es war schön. :D

(kann den Text nicht mehr bearbeiten)

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle , den Tee gab es so beim Teehaus Cöln.

Aprosro, was genau meinst du mit Langschrei-Technik, das ist mir gerade nicht ganz klar. :S

PS: Hast du zufällig noch ein paar Empfehlungen/Tipps zur Zubereitung bzw. Dosierung etc für mich?

Ich habe ihn einmal mit 3g auf 70ml und einmal mit 1,5g auf 70ml zubereitet, bei der ersten Variante habe ich immer Recht schnell abgegossen, bei der anderen erst einen langen Aufguss, dann erst wieder kurzer und dann länger werdend. (Habe nicht auf die genauen Sekunden gesehen, da ich nach Gefühl gearbeitet habe)

Bearbeitet von Teelix
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Bei den Temperaturen muss man alle Register ziehen:
Matcha von Koyamaen, die letzten Reste unseres leckeren Miyazaki Sencha, Jiaogulan Tee und ein Glas grüner Rotbusch Eistee.

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Bearbeitet von Gast195
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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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