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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Man bekommt so selten zweite Chancen, aber Chris hat mir eine solche beschert und zwar mit dem Xihu Longjing - Ernte 15 April 2017.

Echt, ich habe mich total gefreut. Vielen Dank @chenshi-chinatee. Den hatte ich bei den Proben vollkommen übersehen, also noch einmal ein frischerer Longjing als zuvor und eine Chance meine Aufgussmethodik meiner Theorie anzupassen.

Um dem Tee wirklich vollkommen gerecht werden zu können, habe ich diesmal eine neue Brita-Filterpatrone benutzt, obwohl auch das nicht optimal ist, da ich den Tee ausgewogener finde, wenn die Patrone bereits 1 Woche in Benutzung ist. Die Letzte war allerdings am Limit, damit wollte ich so einen filigranen Tee nicht mehr aufgießen.

Der erste Aufguss erfolgt nun mit 5,50g auf 300ml bei 80°C und 1 Minute Ziehzeit. Volltreffer ! Ich schmecke eine fruchtige säuerliche Note, mit einer dem Longjing so eigen typisch nussigen Nuance. Die Aromen sind aber sehr subtil, sie gleiten über Zunge und Gaumen und hinterlassen kein Bouquet, sondern verflüchtigen sich direkt. Lecker, aber mir persönlich zu filigran, zu dezent.

Der zweite Aufguss erfolgt diesmal mit einer Ziehzeit von 30 Sekunden. Jetzt hat man den typischen Longjing Geschmack, eine klare nussige Note mit einer feinen süßlichen Herbe und einer klaren aber immer noch subtilen Aromenstruktur.

Der dritte Aufguss erfolgt mit 1 Minute, die nussigen Aromen verflüchtigen sich langsam und gehen in eine Edelbitterkeit von schwarzer Schokolade über. Das Aroma wird insgesamt kräftiger.

Da geht noch etwas denke ich mir und lasse es auf einen vierten Aufguss ankommen. Bei 1 1/2 Minuten verliert sich nun der typische Longjing Geschmack vollkommen in schokoladiger Edelbitterkeit. Der Tee ist jetzt deutlich intensiver von den Aromen wie zu Beginn, aber weniger komplex. Er laugt aus, aber auch der letzte Aufguss ist immer noch lecker.

Fazit: Ein interessanter und leckerer Tee, aber mir persönlich zu filigran, zu subtil. Ich persönlich bevorzuge kräftigere Aromen. Der Xihu Longjing - Ernte 15 April 2017 ist ein Tee für Mußestunden, in dem man sich mit nichts anderem beschäftigen sollte als mit dem Tee selbst.

PS. Bei einem weiteren Anlauf hätte ich mich jetzt mal an 6g versucht, nur um zu sehen ob die komplexen Aromen oder die Edelbitterkeit zunehmen, aber dafür reicht es leider nicht mehr.

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Bearbeitet von Gast195
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Nachtrag zu dem Dayuling von Gestern: Nachdem ich die Blätter im Gaiwan vergessen hatte, habe ich den selben Tee von gestern Abend heute Abend nochmal mit 100° aufgegossen. Es kamen erstaunlicher Weise noch 2 brauchbare Aufgüsse heraus.

Um aus der Not eine Tugend zu machen, sollte aus dem Ostfriesenblatt von gestern was anständiges werden. Nach ein paar Versuchen Wurde aus dem Ostfriesenblatt + Pfirsich/Maracujasirup + Eiswürfel ein guter selbstgemachter Pfirsicheistee.

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Und mit dem heutigen Tee geht die kleine pu-erh.sk 2017er Sheng Vorschau-Olympiade zuende: 2017 GeDeng.
Frisch und angenehm bitter mit einer leicht moosigen, schweren Würze. Deutlich leichter als die 2016er Version, ist ja aber auch noch sehr jung ;-)

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Zusammenfassend kann man sagen, dass alles gute bis großartige Tees sind (vor allem der Lao Mansa ist interessant), zu den Preisen kann ich aber leider auch noch ncihts sagen. An dieser Stelle eine kurze Übersicht, evtl. hilft es dem einen oder anderen ja bei der Entscheidungsfindung:

  • 2017 Lao Mansa: 6/6
  • 2017 Lao Man E: 5/6
  • 2017 Mansa: 5/6
  • 2017 Naka: 5/6
  • 2017 GeDeng: 5/6
  • 2017 BangPen: 4/6
  • 2017 HuaZhu Liangzi: 4/6
  • 2017 ManNuo: 3/6

Wie gesagt, jeweils nur ein kleines Sample vorhanden, daher sind die Aussagen als vorläufig und nicht 100% aussagekräftig aufzufassen ;) 

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Nach den prSK Shengs geht es nun wieder mit den jungen wilden von EoT weiter: 2017 Secret Forest Wild

Dezent und subtil, fruchtig und kühlend, minimale wilde Bitterkeit aber im Vergleich zu den anderen Wilde deutlich anders. Entspannendes Qi und lang anhaltender, fruchtiger Nachgeschmack. Sehr schönes, kräftiges und großes Blattgut. Wie Hobbes auch schon angemerkt hat ist das ein sehr leichter Tee – normalerweise bin ich auch eher ein Fan von kräftigen Shengs, aber dieser macht seine Sache sehr gut und dadurch, dass er sehr dezent ist wirkt die langanhaltende Fruchtigkeit sehr erfrischend. Wie er sagte, ein wunderbarer Sheng für den Sommer :) 

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Einen Da Hong Pao im meistgenutzten Aufgussgefäß.

Fruchtig, wenig erfrischend, in der Wärme drückend aber doch angenehm. Bringt neuen Glanz auf den Houhin.

Mein BRB Setup - Banko Raku Bizen.

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Heute: 2017 Nancai Ancient (EoT), einer der wenigen nicht wilden von EoT in diesem Jahr ;) 

Anfangs extrem würzig, fast schon scharf mit intensiver Nussigkeit und gewisser Adstringenz, was sich schnell in eine etwas bittere florale Note wandelt. Erinnert an einen Jingmai allerdings ohne die Süße und deutlich aggressiver. 

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Was zum Donnerwetter war das nochmals für ein Tee, von dem ich mir vor, puh, etlichen Wochen in die x-fach umbeschriftete Samplepackung für unterwegs etwas abgepackt hatte?! Alles was darauf steht (Mengding Maojian, Dongding Surprise Lugu 14, Shanlinxi 12, Dayuling 16, Walong, Sankeshu) kann es auf jeden Fall schon mal nicht sein! :lol:

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Bearbeitet von GoldenTurtle
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Am 2.7.2017 um 12:13 schrieb Manfred:

@Cel: Das ist sehr schön geworden! Hätte man statt Silber auch Aluminium benutzen können? Das ist zwar vielleicht ein Sakrileg, aber das verfärbt sich nicht.

Die Frage war jetzt zwar schon länger her, jedoch noch ein kurzer tiefergehender Beitrag dazu. 

Die Kintsugi Reperatur stammt ja aus dem Bereich des Wabi Sabi, Gold passt zwar nicht ganz in diese Richtung, da es sich nicht verändert, wurde aber für die Reperaturtechnik genutzt, da Gold einen gewissen Stellenwert als edles und teures Material hat, daher auch den Wert des Objekts und der Zeit wiederspiegelt. Wobei nicht das Objekt an sich den Wert hat sondern die Form, da auch nicht die reale materielle, sondern die ästhetisch "geistige" Form.

Silber jedoch passt hervorragend in den Bereich als Gintsugi und der Wabi Sabi Ästhetik. Materialien die "Wabi Sabi" ausstrahlen sollen sich mit der Zeit verändern, weshalb das Anlaufen in diesem Betrachtungsbereich auch gewollt ist. Weiteres würde den Rahmen sprengen. Wäre mal ein eigenes Thema.

Bearbeitet von Cel
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vor 5 Minuten schrieb Manfred:

@Cel: Danke, nur müßtest Du noch erklären, was Wabi  Sabi Ästhetik ist. Für mich persönlich würde schwarz verfärbtes Silber in der schönen Schale häßlich wirken, aber ich weiß nichts über die von Dir genannten Hintergründe.

Das ist der große Rahmen der das Thema sprengt. Hier muss ich mich wirklich um einen Beitrag bemühen, da der Begriff schwer zu fassen ist. Werde mich bemühen.

Bearbeitet von Cel
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vor 7 Stunden schrieb Manfred:

@Cel: Danke, nur müßtest Du noch erklären, was Wabi  Sabi Ästhetik ist. Für mich persönlich würde schwarz verfärbtes Silber in der schönen Schale häßlich wirken, aber ich weiß nichts über die von Dir genannten Hintergründe.

Ich habe es versucht

Auch wenn es nicht einmal einen Bruchteil davon trifft, es ist ein Anfang.

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Trinke gerade Yiwu Königsbaum und versuche für mich die Besonderheit von Yiwu in Worte zu fassen. Warum stehen die Chinesen so sehr auf Yiwu? Ich denke, es ist dieses Dreigestirn aus der Yiwu Süsse, einer untermalenden aber doch konsequenten Würze und einer moderaten Bitterkeit, die wie der Mond sanft durch nächtliche Wolken strahlt. Die Balance machts aus, das merke ich zunehmend bei guten Tees, die Geschmackskomponenten kann man schnell mal haben, aber eine erhabene Balance, das ist die wahre Königsdisziplin.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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