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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Durch den heutigen Tag hat mich der Taiwan Honey Oolong begleitet. mit 5gr/150ml sind viele Aufgüsse möglich. Mit recht kurzen Ziehzeiten kann man einen sehr sanften Geruch nach Honig bekommen, während der Geschmack zwar Richtung Honig geht, aber mich auch an Weißbrot mit Butter erinnert. Dazwischen kann ich auch ein wenig Karamell schmecken, was aber eher im Hintergrund bleibt. Ein sehr leckerer Oolong der kaum bittere/röstnoten enthält :) 

Sehr angenehmer Tee für den Tag.

Mal zwei Bilder, eins von den Blättern, eins von einem Aufguss :)

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Bearbeitet von paxistatis
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Ich habe mir Anfang des Jahres 3 mittelalte Shengs bei Yunnan Sourcing bestellt, bei denen es sich allerdings nicht um Eigenproduktionen handelt sondern von (zumindest teils) unbekannteren Factorys stammen – Boutique-Shengs diesen Alters gibt es nur sehr wenig und die gehen ziemlich ins Geld, daher hab ich mich ausnahmsweise  bei YS umgeschaut. Tatsächlich meine erste Bestellung dort – insgesamt ist mit YS doch zu sehr Kommerz (alleine die Anzahl neuer Shengs pro Jahr!), Cwyn hat dazu kürzlich auch ein sehr lustigen Beitrag gepostet (unbedingt auch auf die Kommentare von Scott achten!) – aber ein paar Sampels von den Eigenproduktionen habe ich dann doch noch mitgenommen, da es doch so manche Tees gibt, die echt was können uns preislich sehr attraktiv sind...

Nun aber zu dem Tee – heute ist der 2006 Changtai Tian Xia Tong An im Kännchen: Sehr starke Ledernote mit präsenter Bitterkeit und etwas medizinisch-holziger Note. Die (zwischenzeitlich) feuchte Lagerung ist deutlich wahrnehmbar, ist aber schon etwas her daher überhaupt nicht muffig oder so. Überraschend intensives, hauptsächlich sehr wach-machendes Qi (ich reagiere zum Glück nicht sonderlich auf Koffein und trinke auch regelmäßig spät Abends/Nachts direkt vor dem Schlafengehen noch Tee, ohne dass mir das etwas ausmacht, aber bei dem Sheng war der Effekt bei 3 von 3 Sessions immer außergewöhnlich stark), dazu ein sehr ausdauernder Tee. Blattgut reicht von sehr schön bis katastrophal, daher ein Stern Abzug. 
Wenn man grobe, etwas aggressive, feuchte und bittere Shengs mag ist der hier preisleistungstechnisch super – man darf nur kein Problem mit einer etwas unsauberen Lagerung und insgesamt sehr durchwachsenem Blattgut haben: die Unterseite des Bings sieht aus, als hätte man den Fabrikboden zusammengekehrt und mit-gepresst und der Wrapper ist ganz offensichtlich angenagt aber alles halb so wild ... :) 

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Moychay 2017 Bangdong.

Ein milder, ordentlicher Sheng, der insgesamt einen guten Qualitätseindruck macht, und in mancherlei Hinsicht im Grüntee-Revier wildert. Die Blätter sind so knallgrün wie ich es selbst von so jungem Sheng nicht gewöhnt bin, und der Aufguss ist fast japanös in seinem leuchtenden Grün. Meistens sind Shengs etwas dunkler, gebrochener in ihrem Grün und selbst ganz jung ist der Aufguss eher gelblich.Die Vermutung liegt nahe, dass da eine Grüntee-artige Herstellungsmethode angewandt wurde.

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Der Tee ist somit ziemlich mild, und wirkt insgesamt nicht allzu kraftvoll. Die Aromen sind harmonisch, der Liqueör ist elegant, ohne Fehlnoten, aber auch ohne zu sehr durch Würze oder Intensität aufzufallen. Das Bäuchlein quietscht ein bisschen, meistens sind solche knallgrünen, blutjungen Shengs nicht grade allzu mild für den Magen. Zu Unrecht - der Tee ist sehr gut verträglich - sogar auf nüchternen Magen hat sich keinerlei Zwicken o.ä. bemerkbar gemacht, was erfreulich ist, aber wohl auch daran liegt, dass der Tee nicht gar zu viel Power hat. Fühlt sich gut an im Mund, und hat 5 Aufgüsse (8g / 200ml) durchgehalten, ohne zu schwächeln. Hab nicht weiter getestet, aber ich vermute, dass nicht viel mehr gegangen wäre. Das ist mehr, als die meisten Grüntees könnten, aber weniger, als ein guter Sheng macht.

 

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Ich hätte ca. 70€ auf 357g erwartet, die 23$ / 200g haben mich doch etwas überrascht. Ich fand ihn besser als z.B. W2Ts Daily Drinker, und auch besser als EoTs Wuliang B. Das liegt vor allem daran, dass er wirklich sehr mild und harmonisch ist, während die anderen beiden zwar interessanter waren, aber auch weniger verträglich. Allerdings ist es kein Tee, den ich für eine längere Lagerung kaufen würde - man weiß nie genau, wie sich ein Tee entwickelt, und der könnte durchaus noch Kraft und Gewürz entwickeln. Da er aber gar so zart und Grüntee-haft ist, würde ich mich nicht drauf verlassen. Trotzdem - für den günstigen Preis liefert er m.E. überdurchschnittlich viel, wirklich ein schöner "Daily Drinker".

Danke @doumer für das Muster :)

 

 

 

Bearbeitet von miig
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Bei mir war heute ein alter Bekannter im Kännchen: Ein Yiwu Ye Sheng von 2006 mit dem großen grünen Baum auf dem Wrapper. Ein kleiner Rest des Kuchens harrt schon eine Weile in einer Tondose aus, neigt sich jetzt aber auch dem Ende entgegen, daher wollte ich ihm hier noch ein paar Zeilen widmen. Nicht, weil er so unglaublich gut ist, sondern weil er mir schöne Einblicke verschaffte und es der erste Sheng war, der mir zu Beginn meines Pu'er-Wegs zeigte, dass gleicher Tee nicht gleich gleicher Tee ist =)

Einen Teekuchen hatte ich von @chenshi-chinatee und er wurde rasch zu meinem täglichen Feierabendtee. Aus Neugier nahm ich mir dann noch einen etwas größeren Abbruch aus dem Cha Dao mit, als er kurz später auch dort im Sortiment auftauchte. Und siehe da: Es waren zwar deutliche Gemeinsamkeiten vorhanden, aber auch immer wiederkehrende, spürbare Unterschiede. Damals eine schon nicht unbedingt überraschende, aber äußerst lehrreiche Erfahrung, die mich ab da z.B. auch Verkostungsnotizen im Netz deutlich realtiviert betrachten ließ und die ich von Zeit zu Zeit auch an anderen Tees zu wiederholen suche, die bei verschiedenen Händlern erhältlich sind.

Ob es nun Unterschiede im Blattgut einzelner Bings oder Chargen sind, das Ergebnis unterschiedlicher Lagerbedingungen oder sie eine noch ganz andere Ursache haben, kann und will ich gar nicht beurteilen. Mir genügt die Erkenntnis, dass guter Tee immer eine individuelle Komponente hat, die es zu entdecken gibt. Ergänzt natürlich noch um die immer vorhandenen Unterschiede in der Zubereitung und in der Situation des Genusses, die jede Begegnung mit einem guten Tee zu einem einzigartigen, nicht wiederholbaren Erlebnis machen können.

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vor 4 Stunden schrieb doumer:

2006 Changtai Tian Xia Tong An

Hihi was ein Zufall: meine Schwiegermutter hat mir Grade fast den selben Tee zugesteckt und hatte noch keine Zeit für den Tee zu checken.

vor 38 Minuten schrieb nemo:

Chargen

Also bei mir war er bis dato aus etlichen Quellen gekommen. Und einmal war er auch nicht sauber. Hoffe deiner war OK? Leider wurde das immer mehr zum Roulette für eine Tee der zwar schöner daily drinker ist aber leider dafür auch keine 100 plus VK wert ist. Daher habe ich den dann vor ca einem Jahr aus dem Programm genommenen.

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Oh, er war absolut ok, @chenshi-chinatee, mehr als das. Ein sehr verlässlicher Tee, der halt nicht so wahnsinnig viel an überraschenden Nuancen mit sich bringt, aber für mich, wie Du auch schreibst, ein guter daily drinker war. Der Aufguss heute zeigte so bei Aufguss 4 oder 5 mal wieder eine richtig volle und außergewöhnlich angenehme Süße, die ich bei dem Tee hin und wieder rauskitzeln konnte. Bin definitiv froh, dass ich ihn damals über Dich kennengelernt habe :)

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@Jeezy war so höflich und hatte mir auch etwas von Mei Leafs Amber Gabba Oolong angeboten.
Davon gibt es gerade einen Gaiwan und der Tee gefällt. Leider entzieht sich mir gerade völlig woher das Geschmacksprofil bekannt ist. Es ist auf jeden Fall kein Pu Erh-, sondern eher ein Schwarzteegeschmack, evtl. fällt es mir noch ein.
Rote Früchte, ein Hauch getrocknete Birne, leicht, man beginnt schnell zu schwitzen, ergiebig, verträgt 100 Grad heißes Wasser. 
Von den typischen Taiwan Oolong Noten ist keine dominant. 

Auf der Homepage steht "Organic Oolong processed in nitrogen to increase GABA". Ist der Prozess bekannt? Kennt ihr Tees die ihn durchlaufen haben?

Eine Assoziation die ich hatte war nämlich geschwefeltes Trockenobst. Das hat einen Beigeschmack den ich immer dem geschwefelt sein zuschreibe.

Verzeihung für den Doppelpost, aber es passt Thematisch zu meinem vorherigen.

Alle vier von Dons Tees (Jade Star II, Monocle Boss, Gabba Oolong und Milanxiang Dan Cong) die ich bisher verkostet habe sind im Koffein und im Körpereffekt immer ausgeprägt. 
Ich frage mich gerade ob dies eines der wesentlichen Kriterien ist nach denen dort kuratiert wird.

Bin mir übrigens unschlüssig ob der Gabba Oolong eine Bestellung wert ist. Vom Körpergefühl abgesehen finde ich ihn doch etwas eintönig.

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Zu dem zweiten Tee aus der YS Bestellung gibt es etwas mehr zu erzählen: Das ist tatsächlich der erste Tee, bei dem ich mir nach dem Auspacken als erstes überlegt habe, ob ich ihn behalten oder entsorgen soll – der Bing war voller kleiner gelber Punkte, die entweder Schimmel, Insekteneier, Dreckklumpen (wenn auch sehr kleine und gelb?) oder wer weiß was sein könnten, dazu ist der Wrapper ziemlich zernagt, was am ehesten auf Option 2 hindeuten würde (leider auf Grund des ersten Shocks vergessen ein Foto zu machen). Da der Tee ansonsten aber optisch (also das Blattgut an sich) und olfaktorisch vielversprechend aussah (wenn auch bei WEITEM nicht so grün wie auf der YS Website) hab ich den Bing erstmal etwas abgeschrubbt (trocken) und geklopft, bis die gelben Punkte weg waren und mich dann nach 2 ausgedehnteren Waschgängen dem Tee vorsichtig genähert...und ich wurde sowas von überrascht, wie schon lange von keinem anderen Tee mehr!

Starker, schwerer Körper mit sehr "smoother" Textur und komplexer Zusammensetzung der Geschmacksnoten aus bitter, adstringent, holzig, süß, dezent feucht und einer subtilen Säure die insgesamt eine sehr schöne Würze ergibt, die etwas an den 2008er Bulang Ancient von EoT erinnert. Dazu kommt ein intensiv entspannendes Qi und für einen Factory Sheng überraschend schönes Blattgut (das ist echt richtig toll, man könnte fast meinen, es wär kein Factory Sheng sondern ein Boutiqe Sheng). Allerdings war die Lagerung alles andere als "clean" (siehe letztes Bild) und trotz des Alters ist der Tee noch etwas aggressiv, was zusammen etwas Abzug gibt. Definitiv auch keine vorbildlich-saubere Verarbeitung, da ich bei der heutigen Session einen ungebetenen Gast entdeckt habe, der mit-gepresst wurde (den Kopf hab ich bisher aber noch nicht finden können :lol:):

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Aber zurück zum Tee: Wenn man – sagen wir unempfindlich – für solche Dinge ist, mit etwas Schmutz und einer nicht-vorschriftsgemäßen Produktion leben kann, ist der Tee für mich die Entdeckung des Jahres (inkl. letztem Jahr): Super schönes Blattgut, toller Geschmack und gutes Qi zu dem Preis in Relation zum Alter – Wow! Allerdings muss man schon sehr kräftige Tees (in jeder Hinsicht) mögen – gegen den wirkt z.B. ein 2012er Baotang von EoT wie ein "Mädchentee" ;) 
Er ist wie gesagt selbst mit 12 Jahren noch recht aggressiv, was zum einen gegen Gushu spricht (aber hey, bei dem Preis ohnehin gelinde gesagt unwahrscheinlich) und in seiner Jugend muss das ein richtig fieser Sheng gewesen sein...

Haltet mich für verrückt, aber ich habe eine andere geplante Teeanschaffung auf den Sommer verschoben, um mir hiervon mehr zu kaufen. Nun weiß ich natürlich nicht, ob der Käfer zur Serienausstattung gehört und mit ausschalggebend für den Geschmack ist, da ich ihn aber erst heute entdeckt habe und die letzten beiden Sessions auch schon sehr gut (und sehr lang!) waren, bin ich da zuversichtlich, dass auch andere Bings so gut sind. Hier ein paar Eindrücke, falls ihr von dem kleinen Kerl nicht abgeschreckt wurdet:

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vor 30 Minuten schrieb doumer:

einen ungebetenen Gast entdeckt habe

Ach, ein paar Proteine im Tee schaden durchaus nicht! :lol: 

Nur so am Rande, dies passiert auch dem grossen Meister Yu. Bei einem 2014er Yiwu von ihm hatte ich auch einen ganz entzückenden Käfer mit im Bing. Daraus schließe ich, ganz im Sinne der grossen Kenner hier im Forum, dass ein korrekter Sheng quasi tierisches Material enthalten MUSS! ;) 

vor 33 Minuten schrieb doumer:

gegen den wirkt z.B. ein 2012er Baotang von EoT wie ein "Mädchentee"

Da habe ich mir doch glatt überlegt, ob ich mir das weitere Lesen erspare... :P

Natürlich quatsch! Ein sehr schöner Bericht!  Nur glaube ich, dass mir der Tee nicht sonderlich zusagen wird.. :ph34r:

Aber vielleicht treffen wir uns einmal im Rentenalter, wenn die Bitternis sich "verfermentiert" hat, und probieren ihn einmal gemeinsam. :lol:

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vor 6 Minuten schrieb Anima_Templi:

Nur so am Rande, dies passiert auch dem grossen Meister Yu. Bei einem 2014er Yiwu von ihm hatte ich auch einen ganz entzückenden Käfer mit im Bing. Daraus schließe ich, ganz im Sinne der grossen Kenner hier im Forum, dass ein korrekter Sheng quasi tierisches Material enthalten MUSS! ;) 

Echt? Na da bin ich ja beruhigt :)  Ich mein ich hatte schon viel Zeug in meim Tee, aber in Zusammenhang mit dem initialen Erscheinungsbild war das dann doch etwas heavy ;) 

vor 6 Minuten schrieb Anima_Templi:

Da habe ich mir doch glatt überlegt, ob ich mir das weitere Lesen erspare... :P

Hihi :D

vor 3 Minuten schrieb Raku:

Mein erster Gedanke zu deinem Teebericht war der Vergleich zu Oriental Beauty, der ja auch erst durch die Zikadenknabbereien seine Note bekommt.

Das stimmt, allerdings ist die Produktion von Oriental Beauty weit weniger Fatal für die Zikaden ;) 
Und ja, so schafft das ganze wenigstens mal etwas Kontrast :) 

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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