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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Heute gabe es einen Sheng von einer (zumindest für mich) bislang unbekannter Fabrik: Den 2007er Jing Mei Tang Lan Tie.
Vom Blatt her ein eher typischer Factory Sheng mit kleinteiligem Blattgut und sehr fester Pressung. Sehr adstringent, anfangs ziemlich bitter mit medizinischer Note und langanhaltendem Nachgeschmack. Überraschend intensives Qi für ein Factory Sheng und sehr ausdauernd.

Definitiv ein Tee, den ich mir in einem sehr offenporigen Kännchen gut vorstellen kann, um die Adstringenz etwas zu zügeln – wie man dem letzten Bild entnehmen kann ist der Tee wirklich sehr ausdauernd: Ich hab vormittags angefangen, Mittags nochmals 4 Aufgüsse oder so und dann am Abend bis gerade eben nochmal 5 oder 6.

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Nachdem ich in letzter Zeit das neue Duchek-Kännchen (auch liebevoll "Schiefer-Kännchen" genannt) mit verschiedenen Tees ausprobiert habe, wage ich heute endlich mal mein ersten Bericht – Fazit bisher: Ich hab keine Ahnung :lol:

Es ist wirklich überraschend, wie das Kännchen den Tee beeinflusst – gegenüber den Novak-Kännchen ist der Tee sogar recht fein, was also keine Erklärung ist – viel mehr denke ich, dass es damit zusammen hängt, dass das Kännchen stark reduzierend gebrannt wurde: Zumindest bei Tokoname-Ton hat es ja einen Einfluss auf den Geschmack, ob im Reduktion- oder Oxidationsbrand gebrannt wurde, Akira Hojo hat hierzu einen sehr interessanten Artikel: Link. (Üblicher Disclaimer: ich bin nicht vom Fach sondern trinke nur Tee)

Nun aber zum Tee: Für den ersten Bericht habe ich den wunderbaren 2004er Teijipin von YQH gewählt: Im Schiefer-Kännchen hat der Tee einen ganz anderen Charakter: Er wirkt deutlich schärfer mit intensiven ledrig-nussigen Noten – wenn nicht das unverwechselbare Qi wäre, könnte man den Tee glatt für einen anderen halten. 
Diesen Effekt habe ich auch schon bei anderen Shengs dieser Altersklasse festgestellt, bei jüngeren Shengs ist er mir nicht so deutlich aufgefallen – vermutlich weil junge Shengs noch eher Aromen haben, die durch das Kännchen verstärkt werden (vrgl.: Hojo-Artikel, ungefähr in der Mitte "After Taste = Reduction Fire > Oxidation Fire) und daher der Unterschied hier nicht so sehr auffällt, weil diese auch in anderen Kännchen zur Geltung kommen, als bei etwas älteren Shengs, die sich schon etwas "gesetzt" haben und es dann scheinbar deutlicher bemerkbar ist, welchen Aspekt man nun verstärkt. So oder so: Tolles Kännchen und eine perfekte Ergänzung zu meinen anderen :) 

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2017 Yiwu Guoyoulin 

Ein interessanter junger Yiwu-Sheng.

Das Mundgefühl ist voll und er spricht dort viele Areale an. Geschmacklich ist er nicht sehr breit gefächert, aber auch nicht eindimensional. Die Grundaromatik ist typisch für die Region. Der Körper ist ziemlich leicht.

Sehr interessant finde ich auch die Farbe des Aufgusses, welcher für einen Sheng dieses jungen Alters sehr dunkel ist. Spontan hätte ich auf einen Herbsttee getippt.

Alles in allem muss ich aber sagen, dass der Preis für den Tee sehr hoch ist. Ich habe Yiwus für weniger als ein Viertel des Preises dieses Tees getrunken, die mehr Aromatik, Dynamik und Wirkung gezeigt haben. Wäre es ein Herbsttee, mit einem entsprechenden Preis, täte ich ihn gerne empfehlen. 

Ich danke dennoch @doumer sehr für diese Probe!  Ein interessantes Erlebnis, war der Tee allemal. :) 

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@Anima_Templi das ist in der Tat ein etwas "schwieriger" Tee – er ist wie du sagst sehr sehr subtil was Aromatik und Körper angeht, seine Stärke ist eine subtile Kraft und ein tolles Qi. Da aber vor allem der letzte Punkt sehr von der momentanen Verfassung abhängt, wie intensiv man sich (im Moment) mit dem Tee beschäftigen kann und natürlich auch ganz Grundlegend von den persönlichen Vorlieben (und vielem mehr, ich will hier jetzt nicht eine bodenlose Diskussion über Qi auftun) ist es wie gesagt ein eher schwieriger Tee, mit dem ich schon wahnsinns Sessions erlebt habe – aber eben auch welche, die den Preis nicht rechtfertigen.... ich bin dennoch gespannt, wie der Tee sich weiter entwickelt. :) 

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@doumer

Ja, ähnliches dachte ich mir in Bezug auf den Tee schon. 

Ein solcher Tee ist bei Dir in bestem Kännchen, ähm Händen! :D

 Du bist, was das Empfinden und Würdigen der jeweiligen Stärken von Tees angeht, deutlich weiter und aufgeschlossener als ich. In diesem Punkt habe ich noch sehr viel zu lernen! Schon alleine dieser Erkenntnis wegen, war der Genuss deiner Probe eine wunderbare Sache für mich! :) 

In diesem Sinne freue ich mich auf zukünftige Treffen und zukünftigen Austausch, in denen ich weiter von Dir und anderen Kennern lernen kann! :)

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Zu viel des Lobes, aber ich freue mich auf jeden Fall auch auf weitere Treffen :) 

@topic: Heute Mittag gab es den 2017er Mansa Autumn von prSK.
Für einen Herbst-Sheng sehr schwer und intensiv mit würziger, vielschichtiger Süße. Typischer Mansa-Charakter gepaart mit typischem Herbst-Charakter, sehr schön (auch wenn er nicht ganz an die Frühjahrs-Version herankommt). Für einen Herbst-Sheng echt ordentlich, übertrift so manchen Frühjahrs-Sheng, hat aber auch seinen Preis...

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Nach zwei Tagen Bettruhe nun wieder eine gute Kanne Tee. Leider etwas in Eile gekauft, daher sind die Informationen spärlich: Gelagerter Oolong mit der Bezeichnung "Da Ping", wohl vom 1977 (kann die Jahre bei zwei Produkten nicht mehr mit Sicherheit zuordnen). Es hat 2,3 Aufgüsse gedauert, nun aber herrliche Resultate und sehr ausdauernd im Geschmack. ^_^

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2017 Mengwang Shengcha von Moychay.com.

Da ich meinen letzten Moychay-Tee recht gut mochte, war ich optimistisch - allerdings ist dieser Tee nicht ganz so meins. Im Prinzip hätte ich ihn nicht als Puerh erkannt, wenn man ihn mir so vorgesetzt hätte. Er ist im Prinzip ein einfacher, dünnlicher Grüntee. Liegt es daran, dass das Material zu heiß (wie Grüntee) gekillgreened wurde, oder daran, dass es einfach eher schlechtes Material ist? Beides, vermute ich.

Danach hab ich auf den Preis geschaut - 5€ / 100g. Insofern ist das schon ein Deal, der ok ist - für das Geld bekommt man auch einen einfachen Grüntee. Meins ists aber nicht :)

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Heute habe ich mich mal an den 2014er Bada Wild Arbor gewagt. 4.5gr auf rund 130-150ml. Ich muss sagen ich bin überrascht, nicht nur vom Tee, eher von mir selbst :D 

Die ersten drei Aufgüsse waren "schlimm", für mich sehr bitter, besonders der zweite, weil ich da schon 25sec Ziehzeit hatte. Ich habe dann mal die Zähne "zusammengebissen" und weiter getrunken, ab dem vierten bzw. fünften wurde es besser. Anfangs war es wirklich sehr bitter bzw. sehr stark der würzige, herbe Geschmack. Ab dem fünften kam dann eine Süße dazu, die aber wenig mit einer wirklich süßen Süße zu tun hatte (ja, perfekte Beschreibung ich weiß :D ) Eher so, als ob noch ein klein wenig Bitter schokolade im Tee ist. Das hat sich dann ab dem 8. Aufguss noch gebessert. Ich weiß auch gar nicht mehr, wie viele Aufgüsse es wurden. 12? 14? Ich hab echt den Überblick verloren, hatte ich bisher so noch nicht. 

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich aber die Ziehzeiten nicht stark variiert habe, es war immer zwischen 15-30 Sekunden, mehr habe ich mich noch nicht getraut. Wobei ich da bestimmt weiter testen werde. Aber ich glaube, dass ich erstmal meine Geschmacksnerven trainieren muss. Aber ich habe das Gefühl, dass Pu durchaus was für mich sein könnte. Ich habe den Tee zumindest nicht weggeschüttet und bereue auch (noch :P:D )  nicht den Kauf von insgesamt 150gr Pu (50gr Lucky Bee, 50gr Bada Wild und 50gr Manzhuan Huang Shan) in der letzten Bestellung. Experimentieren macht auf jeden Fall Spaß, auch wenn er definitiv nichts für den Alltag ist :)

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@miig gegenüber dem Bangdong merkt man absolut einen großen Qualitätsunterschied und er hat für einen Sheng durchaus ungewöhnliche Noten, aber ganz mies fand ich ihn trotzdem nicht – zumindest ordentlich dosiert (wie hast du ihn denn ca. dosiert?) kann er es durchaus mit einem einfachen Nanzuo von Farmleaf aufnehmen. Die Zitrus- und Kräuternoten haben mir eigentlich ganz gut gefallen – haben ein bisschen was von einem Bada oder einem Laos-Pu. Alles in allem bin ich aber bei dir, dass das kein Tee ist, den ich unbedingt haben muss, zu dem Preis taugt er aber als Arbeitsgetränk (zumindest zu Hause am WE) ganz gut :) 

@paxistatis hui, mit 25sec zu starken ist auch bei der "eher dezenten" Dosierung evtl. etwas lang, da wundert es mich nicht, dass die Bitterkeit überwiegt. An sich ist Bada aber eine tolle Region: (zumindest die guten) haben "richtig" aufgegossen ein schön ausgewogenes Verhältnis zwischen Bitter, Süß und zitrusartig – was zusammen eine tolle, an Bitter Lemon erinnernde Note ergibt (natürlich nur bei jüngerem Jahrgang, die Zitrusnote verfliegt mit der Zeit)  :) 

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@doumer verstehe, die 25sec waren auch schon im 2. Aufguss. Kann das sein, dass die Ziehzeit bei Pu wirklich schwierig ist? Ich habe in einem anderen Thema einen Link bekommen, da ging es wirklich so: 15 - 25 - 35 ... Bitter Lemon ist eine interessante Beschreibung des Geschmacks, trifft es sogar ein wenig, nur das zitrusartige ist wirklich eher verschwunden, leider :/ ^^ Vermutlich muss man da einfach genug üben, wie immer halt :D 

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@miig ja, da hast du Recht, definitiv sehr ungewöhnlich

@paxistatis nö, eigentlich nicht – ich mach es immer so: Wasser rein, 1 - 3 Sekunden warten und dann abgießen, mit jedem Aufguss 1 - 2 Sekunden mehr und einfach darauf achten, wie das Ergebnis ist: wenn zu schwach beim nächsten mal etwas länger ziehen lassen, wenn zu stark etwas kürzer. That's it, einfach nach Gefühl, ich hab weder Uhr noch Waage :D (Anmerkung: ich dosier recht hoch, etwa 8g/80ml, bei niedriger Dosierung natürlich mit einem etwas höheren Wert beginnen)

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Bei dem, was man so an verschiedenen Stellen im Internet lesen kann, hatte ich schon fast Angst, dass ich da etwas fundamental falsch mache, wenn ich ohne Digitalthermometer, Feinstwaage und Atomuhr heißes Wasser auf ein paar Teeblätter gieße und es dann einfach so genießen kann. Aber nun bin ich beruhigt, dass ich scheinbar nicht der einzige bin, der sich da auf sein Gefühl verlässt ;)

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So lange das ergebnis passt, ist doch alles in butter . Ich brauch da bischen empirik, grade bei mengen und zeit um keine brühe für den abfluss zu produzieren.

Mit meinen kleinstmengen beim gongfu und er gebrauch dieser teekennerglaskanne(bequemer gehts nimmer) lässt mich ja auch ab und an mal als teepussy fühlen. :yahoo:Wenn ich als lese bis zu 10 g tee auf 80g wasser... damit würde ich die wand streichen, aber nicht trinken:whistling:

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Beimir gibt es heute die Probe vom Azuma Okumidori, die @cml93 mir bei meiner letzten Bestellung netterweise beigelegt hatte:

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Entgegen seiner Empfehlungen habe ich die 5g mit 100ml bei ~50°C aufgegossen.

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Geschmacklich finde ich ihn sehr gut. Schönes Umami für einen Sencha, eine tiefe Frische und etwas fruchtiges, was ich nicht direkt einordnen kann, was mich aber im ersten Moment am ehsten an Süße Pflaumen erinnern würde.

Die ersten 3 Aufgüsse waren überragend. 4 und 5 lassen sich auch noch sehr gut trinken. Da ihm jetzt aber die Persönlichkeit flotten geht, belasse ich es der Erinnerung halber dabei.

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Was diesen Tee für mich gerade irgendwie besonders macht, ist dieses Prickeln, das er auf meiner Zunge hinterlässt und seine angenehm seidige Konsistenz.

Danke Christian für diesen tollen Tee. :)

Bearbeitet von Teelix
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Heute gab es den 2013er Naka Autumn von prSK, den ich jedoch bislang noch nicht im Shop finden konnte – das Sample hab ich freundlicherweise von Peter bei meiner letzten Bestellung bekommen :)

Zum Tee: Super-kräftig für einen Herbst-Sheng und zu Beginn mit intensiv-schwerem Körper, der viel Pelzigkeit mit sich bringt. Leider jedoch auch recht adstringent, was mit zunehmenden Aufgüssen in den Vordergrund rückt und nicht sonderlich ausdauernd. Obwohl anfangs sehr vielversprechend kann er insgesamt bei weitem nicht mit der Frühjahrsversion von 2015 mithalten.

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Heute im Kännchen (bzw. inzwischen im Gaiwan): Der 2017er Spring Da Xue Shan Wild Single Tree von EoT, ein loser Sheng der inzwischen leider auch schon nicht mehr erhältlich ist.
Schönes Blattgut (wie alle 2017er von EoT eigentlich – oder generell so gut wie alle EoT Eigenproduktionen :P), das im Vergleich zu den anderen 2017ern etwas zarter wirkt. Der Tee ist wie der 2017er Wuliang Wild oder der 2017er Secret Forest Wild ein eher dezenter, facettenreicher (süßer) wilder Sheng, der eine ganz leichte Zimtnote wie der 2009er Da Xue Shan Wild erahnen lässt. Leichtes, entspannendes Qi und obwohl zart doch recht ausdauernd.

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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