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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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So! Endlich ist das warten am Ende und jetzt konnte ich mit großer Antizipation den Three Stamp Shui Xian von Tealife HK probieren. Ich bin mir nicht sicher, es scheint aber der am meisten geröstete Tee aus der Auswahl zu sein, kann mich aber irren. 

 

Es ist definitiv ein Tee der mit jeden Aufguss komplett etwas anderes liefert. Natürlich ist das mit vielen Oolongs der Fall, aber so eine klare Trennung ist mir noch nicht aufgefallen. Der erste Aufguss war hauptsächlich Rostaroma. Tja, man mag es oder nicht. Doch was der Tee wirklich liefert kommt im zweiten aber auch vor allem in den 3-5 Aufgüssen raus. Der zweite Aufguss hat immer noch Rostaromen aber da kommt die Würzigkeit zur Geltung. Diese Würzigkeit habe ich öfter bei Shui Xian gefunden also gehe ich davon aus, dass es nicht durch die Röstung entsteht (aber was weiß ich). In diesen Aufguss ist auch diese Note präsent die ich nie so richtig beschreiben kann die aber total oft bei Yanchas kommt und die richtig gut ist. 

Die späteren Aufgüsse lassen dann die wirklich coolen Sachen raus: ein bisschen Kaffee und eine Tendenz wie bei den alten Riesen (diese Karamell-Bonbons/Dinger). 

Ich muss aber noch zwei oder drei Sitzungen mit den Tee noch machen um alles wahrzunehmen. Auch weil ich meine Zunge ein bisschen verbrannt habe. 

Man kann argumentieren, dass die Röstungen den Tee tötet und nicht unterstützt. Ich bin da nicht so sicher. Die Rostaromen sind da aber da ist auch so viel anderes los. Und auch Charakteristiken die ich in leichter gerösteten Tees mitgekriegt habe sind auch präsent. Ich finde den Tee wirklich sehr lecker allerdings ich habe auch nichts anderes erwartet von der Beschreibung her. Diese Geschmacksrichtungen sind meine Komfortzone. 

 

Es ist natürlich schon eine andere Welt als so ein Muzha TGY von Atong Chen, aber der Tee ist auch nicht unterkomplex oder zu eindimensional. Ähnliche Tees hatte ich beim Cha Dao mit auch zum Teil ähnlicher Röstung nur anders kombiniert (also nicht Shui Xian und dementsprechend mehr Fruchtigkeit etc etc). 

 

So, das waren die ersten Notizen @Tobias82 :)

 

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Bearbeitet von Quorton
Das Foto vergessen.
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Am 27.6.2018 um 18:38 schrieb Cel:

 Ein Kirschgeschmack, wer schon einmal Oolong aus Kirschblättern getrunken hat, kennt ihn. Nicht Kirsche, eher Kirschblüte, fast wie Kirschblüte riecht.

 

Und wieder was gelernt! Den muss ich unbedingt mal probieren, finde feinen Kirschblütengeschmack sehr interessant (Kirschblüten an sich kenne ich als schmeckbares Botanical im Jinzu Gin). Scheint aber der einzige Laden zu sein, der Oolong aus Kirschblättern anbietet.

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vor 2 Stunden schrieb Quorton:

Man kann argumentieren, dass die Röstungen den Tee tötet und nicht unterstützt.

Ich bin absolut nicht gegen Röstung, aber die Frage ist ob die Röstung mit dem Tee harmoniert oder nicht.

Zweitens beraubt eine zu starke Röstung dem Kultivar Grossteile seines individuellen Charakters, so dass es eigentlich kaum mehr drauf ankommt, was für ein Tee der Röstung zugrundeliegt, wie beim Kaffee, durch Überröstung kann man schlechte Qualitäten verstecken, ebenso wie durch etwas kühlere Aufgüsse beim Pu'Er.

@Stiefelkante Oolong aus Kirschblüten ist kein Oolong.

Hier muss man auch immer wieder aufräumen, sonst enstehen wieder falsche Infos.

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vor 24 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Oolong aus Kirschblüten ist kein Oolong.

Leider schon. Oolong ist kein geschützter Begriff, sondern ein Herstellungsverfahren. Dieses kann ich auch auf andere Dinge anwenden. Als Tee im Sinne von der Teepflanze wiederum kann ich es nicht deklarieren. Im Grunde ist es ein Oolong aus Kirschblättern (nicht Blüten), aber kein Oolong Tee (wulongcha).

Ich behaupte einmal das der große Teil hier den Unterschied auch ohne Dich zu erkennen vermag, da er auch unter Kräuter geführt wird und nicht unter Tee.

vor 24 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Hier muss man auch immer wieder aufräumen, sonst enstehen wieder falsche Infos.

Für was bist Du sonst hier im Forum?

Bearbeitet von Cel
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Abgefahrenes Zeug! Ich mein, es ist ja schon interessant, so einen Tee mal zu probieren, aber den Oolong zu nennen, dazu braucht's schon etwas Nerven *g*. Das ist halt das alte Dilemma der Tee-Bezeichnungen - diese KLassifizierungen beziehen sich auf unterschiedliche Aspekte: Kultivar, Herstellungsmethode, Herkunft... etwas Spielraum besteht immer.

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vor 3 Minuten schrieb miig:

aber den Oolong zu nennen, dazu braucht's schon etwas Nerven

Die Japaner sehen das scheinbar nicht so eng. Für dt. Verhältnisse würde eher nach Oolong-Verfahren heißen oder ähnlich.

Es wird aber auch gerne das "cha" bei den Teebezeichnungen weggelassen. Lustig ist aber auch Sen-Cha Tee.

Über vieles sollte man sich aber auch nicht künstlich aufregen, vor allem da genau deklariert ist, aus was es besteht.

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Nö, aufregen ist definitiv fehl am Platz. Man könnte natürlich auch gehässig sein und sagen, dass die Japaner es gezwungenermaßen locker sehen, sonst dürften sie nämlich gar nichts verkaufen was sich Oolong nennt :devil:. Ist halt ein bisschen wie die Debatte über die Frage, ob man jungen Sheng Pu-Erh nennen darf, weil es ja eigentlich eher eine Art Grüntee sei - eine Zeitlang waren alle wild auf diese Unterscheidung, mittlerweile ist das eigentlich gegessen. Und wie du sagst - die Unterschiede sind so groß, dass da auch keine Verwechslungsgefahr besteht, somit - was soll's :)

 

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@miig Kann sein. Das dämpfen ist so viel mir bekannt ( @GoldenTurtle bitte verbessern)eine Zubereitung die in China nicht mehr (viel) verwendet wird. Gyokuro ist dafür echt Japan. 

Japaner könnten bestimmt auch guten Oolong herstellen, meine bisherigen waren nicht das was ich mir darunter vorstelle. 

Vielleicht machen hier ja wirklich die Kultivare den Unterschied ob es unsere Erwartungen erfüllt. Es kann aber auch gut am know how liegen. Nicht alles lässt sich leicht kopieren.

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Nach anstrengender Arbeitswoche heute wieder ein Feierabendtee auf der Sommerwiese :)

Diesmal im Schälchen der diesjährige Tianmuhu Baicha von @chenshi-chinatee. Herzlichen Dank für die Probe! Den ersten probierten und bislang einzigen weißen Tee, den ich bislang käuflich erworben hatte, war ein gealterter Kuchen aus dem Cha Dao. Damals für meine Geschmacksnerven eine ganz neue Erfahrung und da der Bing im Vergleich nicht wirklich teuer war, nahm ich ihn einfach kurzerhand mit. Auf Dauer stellte ich fest, dass Weißtee mich nicht fesseln kann und gab bestimmt den halben Kuchen an eine Bekannte ab.
Der Tianmuhu heute war aber eine äußerst willkommene Abwechslung und ein perfekter Tee für draußen und unterwegs. Hat mir viel Spaß gemacht, insbesondere die späteren Aufgüsse, bei denen er eine sehr schöne Fruchtigkeit offenbarte, die ich bei Weißtee in der Art noch nicht kennengelernt hatte. Ich hatte ihn auch zugegebenermaßen vergleichsweise hoch dosiert, sodass die ersten Aufgüsse schon fast zu intensiv waren und nur eine ganz kurze Ziehdauer möglich machten.
Der Rest der Probe bleibt jetzt definitiv in der Nähe des Easy-Gaiwans für unterwegs :)
Nun wende ich mich aber auch erstmal meinem Essence of Tea-Päckchen zu, was mich beim Heimkommen eben hier überrascht hat ;)

@phoobsering, Du hast natürlich vollkommen Recht. Auch wenn ich bisher nur einen kleinen 6''-Dobson nutze, der ja nicht unbedingt ein ausgewiesenes Planeteninstrument ist, würde ich Mars auf keinen Fall unterschlagen wollen oder vergessen! Aber ich hab ihn aktuell leider von zu Hause aus abends, bzw. in der ersten Nachthälfte nicht in meinem sichtbaren Radius (s.o.) und da ich eher ein Lang-Aufbleiber als Früh-Aufsteher bin... :( Aber wie gut, dass man sich auf die Himmelsmechanik verlassen kann und nur Geduld braucht, bis alles irgendwann einmal an einem vorbei zieht, auch wenn man keinen ständigen Rundumblick hat ;)

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Heute wollte ich nach langer Zeit Sencha wiedermal westlich zubereiten.

Sencha "Eisai" von Gion Tsujiri mit 3g / 100ml / 60°C / 90s
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Nicht schlecht, gar nicht schlecht sogar. Ist aber für mich irgendwie ein anderes Getränk als die "östliche" Zubereitung.
Die Nase ist schöner, nicht intensiver aber feiner. Umami sucht man vergebens.
Die "östliche" Zubereitung habe ich übrigens nie in Japan bekommen, dort wurde mir Sencha IMMER nur "westlich" zubereitet serviert.
Das hat nichts mit meiner sofortigen Identifikation als Tourist zu tun, denn auch Einheimischen wurde Sencha immer nur so wie oben serviert.
Mag sein dass ich in den falschen Läden war, aber das war meine Erfahrung dort vor Ort.

Als Vergleich nun auch die "östliche" Zubereitung, die ich wie gesagt nie im Osten sondern nur hier im Westen gesehen habe 9_9:
Sencha "Eisai" von Gion Tsujiri mit 5g / 50ml / 40°C / 120s
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Wie eine mega gezippte in-your-face Version von ganz oben. Brutal intensive nussige Nase, ein zarter herber Hauch über einer süßen Umami-Note.
Das Wochenende kann beginnen... Jetzt bloß noch hoffen dass die erstmals selbst gemachten Udon Nudeln was werden..

 

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@Cel Das Problem ist bei solchen "offiziellen" Definitionen, dass sie meist dem Verständnis der Kenner hinterherhinken, in Yunnan dürfte man aktuell z.B. Sheng aus kleinblättrigen Bäumen gar nicht Pu'Er nennen - das wird früher oder später aber schon noch nachgebessert (es gab mehrere offizielle Definitionskorrekturen in den vergangenen 10, 15 Jahren - was ich z.B. sehr spannend finde, wenn der Maocha nicht unter der Sonne getrocknet wurde, ist das Endprodukt aktuell per Definition kein Pu'Er) - aber das ist eine andere Geschichte.

Zurück zum Oolong: also Oolong ist offiziell eine Sorte (zwar wie du sagst eigentlich noch genauer eine Machart) von Tee, aber als Tee (übergeordnete Kategorie mit Wirksamkeit nach unten) sind ausschliesslich Teile von Camellia sinensis Varietäten zu bezeichnen, also ist es ein Kräuteraufguss oder noch besser Blütenaufguss nach Oolong-Art produziert, aber weil kein Tee und auch kein Oolong. Wo kämen wir denn sonst hin? Sonst könnte ich ja Oolong aus Erdbeeren produzieren - das würde vielleicht dem Boss schmecken aber uns nicht.

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Heute geht es mit dem 2018er Mannuo von prSK weiter:
Schöne schwere Textur mit toller moosiger Waldnote und angenehmer Bitterkeit, jedoch auch mit recht intensiver Adstringenz. Die ist zwar nicht unangenehm, jedoch schon recht dominierend. Auch wenn das Qi bei weitem nicht an den Naka oder den Bakanan heran reicht hat der Tee doch sehr viel Kraft!

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@GoldenTurtle Ist ja schön und gut, ich verstehe auch beide Seiten. Wenn man im Forum aber nur noch mit Fachbegriffen um sich wirft, wird es schwer. 

Dort steht "Oolong aus Kirschblättern". Super formuliert, wer einen Tee darin erkennt kann nicht lesen. Ja, es wäre nach der Ansicht vieler besser es "Kräuteraufguss aus Kirschblättern nach Oolong Herstellungsverfahren" zu bezeichnen. Passt aber auf keine Packung und ist nicht unbedingt deutlicher formuliert.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Kräutertee ein Tee. Selbst die Definition im Lebensmittelbereich spricht von Kräuteraufguss oder Heißgetränk. Da treffennschon Welten aufeinander und viele wollen es nicht verstehen.

Bitte verrate mir dann auch, weshalb man so oft, auf Fachseiten Sen-Cha Tee lesen kann. Wenn schon Teile der Fachwelt nicht den Wortgebrauch richtig schaffen wie soll man es Laien näher bringen. Wir im Westen haben das Dilemma mit schwarzem und roten Tee und haben es geschafft die Definition zu erweitern, damit wir über den selben Bereich sprechen können.

Sprache muss sich entwickeln und Definitionen gelten in ihren Grenzen (wie Du beim Pu'Er erwähnt hast) müssen sich auch Definitionen anpassen können. Oolong ist es aber keiner sprach vom Oolongtee, drei Buchstsben können eine ganz andere Definition bilden. Klar, ein Laie, Anfänger könnte es falsch deuten  aber wir sind ja ein Fachforum (hier bitte tiefe Stimme und breit geschwellte Brust vorstellen), da kann man den Mitgliedern schon ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zugestehen.

Klar wollen die in Yunnan eine eng gefasste Pu Definition, darauf basiert dort das Geschäft. Je breiter eine Definition, desto mehr Mitbewerber. Das hat die EU auch erkannt und entsprechende Herkunftskategorien (geschützte Ursprungsbezeichnung) gefasst. Pu'Er Tee oder Tee nach Pu'Er Art wäre das. Ab und an sind die Wirtschaftslobbyisten in Brüssel gar nicht so dumm.

Kurzen Bogen zurück, wäre dann also wie gesagt, "Kräuteraufguss aus Kirschblättern nach Oolong Herstellungsverfahren", kommt nicht aus der EU, also schnuppe und nur für die Fachwelt interessant. Nebenbei müsste man auch noch das Verfahren genau deklarieren dafür.

Dann gibt es aber auch kluge Köpfe in China, wenn nur eine Stadt bei der Ursprungsbezeichnung angegeben ist und nicht noch das Land dazu, dann nennt man halt eine Stadt so und umgeht die geschützte Ursprungsbezeichnung. So dumm sind die nämlich auch nicht:P

So pro forma, Du kannst scheinbar auch nicht genau lesen, da steht Kirschblätter und nicht Kirschblüten;)

Und zum Spaß, es wäre dann wulong und wulongcha. wie gesagt, drei Buchstaben, ganz andere Welt. 

vor 2 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Sonst könnte ich ja Oolong aus Erdbeeren produzieren - das würde vielleicht dem Boss schmecken aber uns nicht.

Klar kannst Du, darfst es aber nicht als Tee deklarieren.

Bearbeitet von Cel
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2007 Bang Wei Spring - Tea Urchin

Der erste Guß (nach dem nullten) ist schwach blumig und schon der zweite erinnert an Holz, Waldboden, Erde. Das zieht sich bis zum achten, dann kommt ein "hoher", will heißen "scharfer" Klang hinzu, als würde Cayennestaub in die Luft geblasen werden. 
Definitiv ein Tee, der mir erst einmal nicht so sehr gefällt, der aber schnell wieder vorgenommen werden wird. Ich ahne, da noch mehr entdecken zu können. Nicht nur Wald und Boden. 
Die Teereise bedeutet für mich auch Geschmack bilden. Das kann man, genauso wie man auch Gehör bilden kann. Vorausgesetzt, die Sinne sind intakt. 

 

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Bearbeitet von Gast1790
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vor 28 Minuten schrieb miig:

den essentiellen 2012 Bulang

Haha! :D

@topic: Habe heute den "brand"-frischen 18er Mengku Gushu Hongcha von Yu an einer kurzen Teerunde verkostet. Prächtig. Irgendwie hat er eine eigenständige, bittere Note drinnen (positiv für mich), die ich sonst kaum in anderen Yunnan Honhchas finde, ich weiss aber nicht ob die von der Produktion oder vom Gushu Material stammt.

Ach ja und wenn ich schon mal wieder beim Thema bin: dieses Jahr hat er einen eher preiswerten Sheng von einem mir zuvor noch unbekannten Ort auf dem Bulangshan: Zhangjiasandui (章家三队)

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vor 5 Stunden schrieb Lateralus:

Sencha "Eisai" von Gion Tsujiri mit 5g / 50ml 

Ist letztendlich auch für "östlich" eine ordentliche Dosierung. Ich kenne Pi×Daumen+x etwa 4-5g auf 70-100ml. Bei mehreren Personen etwa 3g auf 70ml pro Person. Wo hast Du die Dosierung 1g pro 10ml her, das ist schon bzw. nahe Gyokuro. (klar von Tee zu Tee verschieden)

Nicht jeder Sencha lebt von Umami, auch hier gibt es sehr große Bandbreiten.

Kann ja sein das eine zu ordentliche Dosierung gerade Neowestlich geprägt ist.

Bearbeitet von Cel
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@Joscht schöne Beschreibung, diese Schärfe nehm ich bei dem Tee definitiv auch wahr! Davon abgesehen bietet er meiner Meinung nach sehr gute typisch-holzige Bangwei-Kost – mir gefällt er auf jeden Fall :)

@GoldenTurtle Ein bitterer Hongcha? Mein Interesse hast du :D Und was neues aus Bulang klingt auch immer spannend – berichte doch bei Gelegenheit mal über den Zhangjiasandui !

@topic: Am Nachmittag hatte ich mal wieder Lust auf etwas älteres und hab den 1990er Meng Son Qiao Mu Qi Zi Yuan herausgezogen.
Im Pavek Ton-Porzellan-Kännchen wirkt der Tee noch jünger: Die Adstringenz wird deutlich verstärkt, die fruchtige Note bekommt einen deutlich floraleren Touch mit etwas parfümigen Charakter, der an den 2003er Yichang Hao Yiwu erinnert. Im Vergleich zum letzten Eintrag stammt dieses mal das Blatt aber auch von deutlich weiter "Innen", was denke ich bei einem Semi-Iron-Bing durchaus einen Unterschied macht.

Ich möchte hier niemandem etwas unterstellen, aber der Tee wirkt schon wirklich sehr sehr Jung auf mich – zumal auch noch die typische saure Semi-Aged Note (die bei vielen 8-16 Jährigen zu finden ist) vorhanden ist. OK, der Tee hat definitiv keine Feuchtigkeit in seinem Leben gesehen, "90er" kann ja auch 1999 bedeuten und es handelt sich wie gesagt um einen kleinteiligen Factory Bing, mit dem man Leute erschlagen könnte, aber hätte ich ihn blind verkostet hätte ich eher auf etwas in Richtung eines 2007er Jing Mei Tang Lan Tie getippt. Da ich mich nun aber mit Fatory Pus generell und Iron Bings im Besonderen nicht sonderlich auskenne, ist die Frage: Kann trockene Lagerung und eine Feste Pressung wirklich so viel ausmachen? o.O Aber egal, er trinkt sich trotzdem gut, und darauf kommt es an :) 

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Ich bin mir gar nicht sicher ob es eine Pi x Daumen Regel bei Sencha gibt. Das hat mich Anfangs etwas irritiert weil ich nicht wusste wie man Sencha richtig zubereitet. Also habe ich Einiges herumexperimentiert und bin schließlich bei obiger Rezeptur gelandet. Wenn ich mich recht erinnere gibt es hier so einige User die Sencha so mögen wie ich.

Dass Sencha nicht nur von Umami alleine lebt, unterschreibe ich dir sofort.

Was ich ausdrücken wollte ist, dass nicht nur eine zu ordentliche Dosierung neowestlich geprägt sein könnte, sondern dass sogar die ordentliche Dosierung in Japan nicht zu finden war;)
Was ich dort erlebt habe ging eher Richtung 2-3g / 100ml / 80°C / 90-120s, und das würde ich eher als westlich bezeichnen. Vielleicht stimmt das ja gar nicht und ich habe "westlich" falsch verstanden.

Aber wie gesagt, ich habe dort bestimmt nicht alles gesehen und war vielleicht auch an den falschen Adressen, das möchte ich gar nicht bestreiten.


 

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@Lateralus Ich kann es Dir auch nicht sagen und gerade Sencha ist nicht leicht in eine Zubereitungskategorie zu pressen (ja, alle anderen Sorten an sich auch). So empfinde zumindest ich es. Ich bin auch eher ein Freund von hoch und niedrig. Viel Blatt wenig Wärme. Dazu eine lange Ziehzeit. Aber auch hier liegt es stark an der Qualität. Je besser, desto höher dosiert. Zumindest mein denken ist so geprägt. Niedrigere Qualität schlägt schnell in unangenehm bitter um, wobei hochwertig auch wieder mehr Hitze verträgt und und und. Was ich oben geschrieben habe ist eine Dosierung für ein Anfängerstadium (kann nicht viel schief gehen) und kann jeder frei variieren. Wo wären wir wenn jeder seinen Tee nur auf eine Art zubereiten dürfte. Da hätte ja Golden "Forumspolizei" Turtle gar keine Ruhe mehr:yahoo:

Neowestlich habe ich es einfach einmal genannt, da die Norm eher 3-6g auf 450ml im Durchschnitt bei westlich ist, eigentlich recht schwach dosiert für nur einen einzigen Aufguss. Westlich kann aber durchaus interessant sein, da der Tee m.E. nach kompakter präsentiert wird. Bei guter Zubereitung kann man den Tee im vollem Spektrum nach und nach vorbei laufen lassen. Ist aber fast noch schwerer als ein paar ordentliche Aufgüsse mit hoher Dosierung...

Tee kann man nun mal nicht nur auf eine Art erfahren, deshalb sprechen viele ja vom eigenen Teeweg.

Bearbeitet von Cel
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Die von dir angegebene Dosierung @Lateralus, hätte ich auch als tendenziell als  "westlich" wahrgenommen. Eigentlich ist das ja ein sehr unpräziser Begriff, der sich eher auf Schwarztee bezieht. Zumindest ich würde sagen: Der Westler-Klassiker sind : ca. 13g Tee auf einen Liter kochendes Wasser, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. 

vor einer Stunde schrieb Lateralus:

Ich bin mir gar nicht sicher ob es eine Pi x Daumen Regel bei Sencha gibt.

Mit den ganzen Regeln ist es immer das selbe: die sind vor allem als Orientierungshilfe gedacht, für Menschen, die mit dem Thema noch nicht so viel zu tun haben. Je länger man da rumprobiert, und wie Cel sagt, seine eigenen Vorlieben entwickelt, desto mehr weiß man dann von alleine, was einem wichtig ist und was man mag.

Meiko z.B. empfiehlt als Beispiel-Zubereitung 6-8g auf 170ml http://www.maiko.ne.jp/english/sencha.htm

 

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@Lateralus

Gion Tsujiri, das weckt Erinnerungen :) Wo hast du den Tee denn her? Ist ja nicht unbedingt was, das man hier öfter sieht. 

Was die Diskussion zu den beiden Aufgießtechniken angeht, die du mit "westlich" und "östlich" benannt hast. Auf welche Grundlage beziehen sich denn deine Werte? Ich meine auch "in Japan" ist weit gefasster Begriff. Und "westlich" sowieso... ;)  Und das du in Japan keinen "vernünftigen" Sencha bekommen hast, kann ich mir gar nicht vorstellen. Wo warst du denn?

Wenn du die japanischsprachige Teeliteratur und die wohlgemerkt Empfehlungen zur Zubereitung der Teehersteller bzw. -händler für Sencha als Maßstab nimmst, liegst mit deinen Dosierungen durchaus in diesem Bereich. Die meisten Empfehlungen beziehen sich meist auf drei Schalen (Tee trinkt man halt nicht alleine ;)), also auf eine grössere Wassermenge. Wenn man das umrechnet liegst du mit 2g pro Tasse (à 100ml) im durchaus Mittel. 5g sind auch für "japanische" Verhältnisse recht ambitioniert dosiert. Aber wie gesagt, letztendlich sind das nur Empfehlungen, die, und das steht eigentlich immer mit dabei, den persönlichen Präferenzen angepasst werden können. 

Was mich hingegen ein wenig verwundert hat sind deine niedrigen Temperaturen. Empfiehlt Gion Tsujiri die so?   

 

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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