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Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb Joscht:

Ich habe das Gefühl, die Tees schmecken voller, intensiver, auch besser zu differenzieren.

Auf jeden Fall! Ein Tetsubin bringt deutlich mehr Körper in einen Tee, was ein Direktvergleich mit einem Tonkessel auch bestätigt (es soll ja Leute geben, die sich extra für so etwas treffen :ph34r:). Insbesondere bei Puerhs lohnt sich das daher - für manch filigranen Grüntee oder Oolong mag aber zugegebenermaßen ein Tonkessel die bessere Wahl sein, aber i.d.R. ist ein (guter) Tetsubin immer ein Gewinn für den Tee :) 
 

vor einer Stunde schrieb Joscht:

Das Simmern im Tetsubin ist alles andere als lautlos, aber es ist nicht so technisch wie ein Wasserkocher. 

Lautlos ist es nicht, richtig aber deutlich leiser und wie du sagst nicht so technisch (und insofern angenehmer). Es kommt aber auch auf verschiedene Faktoren an, die die Lautstärke beeinflussen: 

  1. der Tetsubin an sich - unterschiedliche Kessel machen unterschiedliche Geräusche
  2. wird eine größere Wassermenge erhitzt und auf Temperatur gehalten (dann singt der Kessel quasi kontinuierlich vor sich hin) oder immer nur eine kleine Wassermenge für einen Aufguss und dann neu erhitzt (dann gibt es nur kurz Geräusche, was als Anhaltspunkt dient, wann das Wasser soweit ist)
  3. logischerweise die Ziel-Temperatur, es müssen ja nicht immer 100° sein

PS: Bis sich die Kochplatte "eingespielt" hat (Geruch etc.) dauert es evtl. ein bisschen, inzwischen bin ich aber mit der selben als Hitzequelle für mein Pseudo-Furo super zufrieden :) 

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Gestern war einer dieser Tage, die ich jedes nur ungern angehe: Weihnachtsgeschenke besorgen. Raus in die Kälte, rein in die überheizten Geschäfte. Viele Menschen, keine Ideen... so zog sich der Tag in die Länge. Immerhin ein wenig Rast und Ruhe fand ich zwischendurch in einem Teehaus bei einer Schale Tamaryoku-cha. Überhaupt war der Einkaufsbummel in Sachen Tee gestern recht ergiebig. :thumbup: In Sachen Weihnachtsgeschenke hingegen werde ich noch mal los müssen, oder Amazon bemühen. :/

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Leider ist es mit dem Teetrinken gerade Essig, weil die Zeit für ausgedehnte Sitzungen nur am Wochenende da ist und mir die Tees für ein paar Aufgüsse einfach zu schade sind.

Deshalb gibt es aus einem lokalen Teelädchen den Schwarztee Ceylon Neruwa Elia nach westlicher Methode. Geschmacklich ist der Tee maximal, weshalb ich seit ein paar Jahren versuche einen eigenen Eistee zu kreieren. Der Bisher erfolgreichste Versuch beruht auf einer Kräuteemischung und Fruchtsäften (bsp. Maracuja). Versuche mit Schwarztee und Sirup sind zwar in Ordnung, aber der Sirup ist penetrant im Nachgeschmack.

Aktuell besteht das Experiment aus dem Neruwa Elia und dem Mediterranen Pfirsich von Teekanne. Darauf kommt man, wenn Verwandte einem was gutes tun wollen und man ihnen nicht zum wiederholten Male erklären will, warum Supermarkttee eine Geißel der Menschheit ist. Die Mischung ist ohne Zucker trinkbar, aber besser mit etwas Rohrzucker. Mal sehen ob sich das hält, denn den Tee kalt zu genießen traue ich mich noch nicht.



 

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Habe heute den Menghai Langhe 2016er Sheng getrunken. Schmeckt leicht bitter mit etwas Strenge. Dabei sind noch süße und fruchtige Noten drinne. Beim trinken musste ich irgendwie an Laubblätter im Herbst denken. Mir gefällt sehr ein Beigeschmack den ich öfters bei Pu Erhs geschmeckt habe. Weiß nicht wie ich den beschreiben soll. Lässt vielleicht so ein metallenes Gefühl auf den Gaumen zurück. Irgendwie so ähnlich...
Und ich habe zum ersten mal aus meiner neuen Shiboridashi getrunken. Auch wenn man daraus keinen Pu trinkt. War sehr gewöhnungsbedürftig im Vergleich zu einer Kyusu. Aber ich bin fasziniert. Wie wunderbar der abgießt.

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Seit langer Zeit mal wieder Lust auf Ōlong gehabt. Auf den Lightly Baked Organic High Mountain Jin Xuan von Taiwan Tea Craft fiel die Wahl. Jin Xuans habe ich „früher“ (als noch kein Grüntee durch meine Adern floss;)) wegen ihrer cremigen Textur sehr gerne getrunken.  Dieser hier zeigt das auch ansatzweise im Zusammenspiel mit feinen Röstnoten. Sollte doch öfters wieder Ōlong trinken. :$
Wünsche Euch einen guten Start ins Wochenende. :)
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Heute im Kännchen: Der 2011er Yiwuzhengshan Dashu Tea Green Tree aus dem Aged Sample Set von prSK.
Dieser Tee zeichnet sich vor allem durch ein sehr eigenes "Räucher-Obst"-Aroma aus, das sich auch im Geschmack wiederfindet - primär Trauben, was sicherlich mit der relativ hohen Adstringenz zu tun hat. Dabei ist wichtig, dass die vor allem zu Beginn ausgeprägte Rauchnote sehr angenehm ist und diesem Tee einen wirklich einzigartigen Charakter verleit, der zu Beginn für einen Yiwu recht grob ist, im Laufe der Zeit dann aber süßer, weicher und etwas freundlicher wird. Allerdings erscheint mir der Tee sonst relativ schwach: der Körper ist weder sonderlich schwer, noch mit ausgeprägter Textur und auch was das Qi betrifft kann sich der Tee bei weitem nicht mit den beiden anderen etwas älteren Liming-Tees aus dem Sample-Set messen, weshalb für meinen Geschmack eine niedrigere Bewertung angebracht ist, auch wenn das Blattgut an sich deutlich schöner ist. Wenn für einen der Geschmack jedoch mehr im Vordergrund steht als Körper oder Qi könnte das Urteil natürlich anders ausfallen.

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Der Bitter Sweet Symphony aus Diz' Lieferung musste schon gleich herhalten und gefällt mir sehr gut

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Zu Beginn ein süßer Gaumenschmeichler, nimmt er ab dem etwa fünften Aufguss eine zartbittere Aromatik an, die mich bis zum Ende auf eine tolle Reise schickt.

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@Anima_Templi schickes Kännchen - wie viel ml hat das denn? :) 

@topic: Passend zum sonnigen morgen ist heute mal wieder etwas junges im Kännchen: Der 2019er Bang Dong von Tea Encounter.
Der Tee schlägt in die selbe Kerbe wie der TE Gua Feng Zhai: eher dezent und leicht zugänglich, lockere Pressung für den westlichen Markt und preisbewusst, hat dabei jedoch einen ganz anderen Charakter. Im Gegensatz zum GFZ konzentriert sich der Bang Dong primäre auf den Geschmack, bietet hier aber sehr schön nussige Noten, ergänzt durch leicht florale und bittere Facetten - erinnert mich etwas an grüne Haselnüsse, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass der Tee sehr "grün" produziert ist. Auf jeden Fall ein ordentlicher Xiaoshu mit interessantem Geschmacksprofil zu einem sehr fairen Preis! Bangdong scheint ohnehin eine Region zu sein, von der man nicht so viel hört - bis auf YS und Moycha fällt mir kein Produzent ein, der explizit Bang Dong Pus im Angebot hat/hatte ... (Tea Urchin hat zwar den 2014er Nahan der auch aus Bangdong stammt, jedoch unter dem Namen des Dorfes verkauft wird).

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Suikyo Asamidori Sencha

Ein leckerer, bodenständiger Sencha. Schöne grasig-grüne Noten. Die Süsse kommt im Nachhall, während am Anfang ein schöne leichte Bitternis mitschwingt. 

Kein blitzend-süsses Umami-Feuerwerk, sondern ursprüngliche und ehrliche Teeverarbeitung. Uns gefällt's gut. :)

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Bearbeitet von Anima_Templi
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Naka 2018 von Bitterleaf Teas

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Statt Cakeabbruch als 7g Dragonball, war mir ein bisschen zu groß für das 100 ml Kännchen, aber ist nunmal wie es ist. Der Tee brauchte etwa 4 Aufgüsse, bis er sich geöffnet hat und seine Geheimnisse preisgab. Dann gab es viel Frucht (ob jetzt Pfirsich, wie beschrieben, sei mal dahin gestellt), erst gepaart mit zartherber Sahne-Schokolade, dann mit stetig dunkleren Aromen und Erde. War da nicht sogar ein Hauch Rauch in den Blättern im Kännchen zu riechen? Zeitweise hielt ich den Tee für einen milden Schwarztee. Vom 7-9 Aufguss wurde er dann wieder flacher (oder derartig komplex, dass ich nicht durchgestiegen bin), und ich habe schon begonnen, mich zu verabschieden. Plötzlich hat er dann aber nochmal ein ganz anderes, sehr süßes Gesicht gezeigt und mir nochmal rund 6 Aufgüsse geschenkt. Jessas, was für ein vielschichtiges Erlebnis.

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Heute ohne Klang und Bild ... Nutzt halt euer Kopfkino ... :P

Nachdem ich die letzten 7 Tage wegen Rohatsu täglich in Genuss einer Sarei-Zeremonie kam (allerdings mit Kräutertee - unser Dojo ist strict drugfree zone :$) waren heute nach Heimkehr und Auspacken des Koffers erst einmal opulentere Genüsse angesagt. Zunächst der Enshi Yu Lu von DTH. Ich habe mir diesmal auch ein 20 g - Pröbchen dieser Teesorte von grüntee-direkt kommen lassen und will die Tage dann mal schauen, was der doch recht deutliche Preisunterschied bringt (wobei mir natürlich klar ist, dass chinesische und deutsche Preise nicht 1:1 vergleichbar sind und auch nicht sein können). Bin mal gespannt; der letzte Versuch mit einer höherpreisigen Sorte (von TT, die eigentlich einen guten Ruf zu genießen scheinen) erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht. Mein Fehler. Besser, erst mal nix erwarten - das nützt auch der Objektivität des Geschmacksurteils. Der nun zur Neige gehende DTH-Tee jedenfalls ist auch dieses Jahr seinen Preis mE mehr als wert. Übrigens eine (feucht-warme) Empfehlung für Leute, die vom japanischen Grüntee her kommen und einen Einstieg  in den chinesischen Stil suchen, da er - ganz altmodisch - gedämpft aufbereitet wird. Kommt beim Aufguss mE am besten mit um die 80° zurecht - für Japanfreunde beim Aufgießen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig.

Wegen des angedeuteten Nachholbedarfs dann nach sehr gemächlichem Herbstspaziergang mit dem Hund (auch die Katze wollte mit und die lässt sich nun mal nicht hetzen) gleich noch eine weniger formelle Sitzung mit einem Mitbringsel vom letzten Vorbeischauen bei einem alten Teefreund, ein Cui Yu aus Nantou. Locker im Yixing-Gaiwan mit 95° aufgebrüht, der eigentlich hauptsächlich für TGY gedacht ist und in dem sich dieser stark gerollte Oolong gut entfalten kann, wobei er allerdings nicht ganz so stark aufgeht wie TGY. Taiwan ist nicht nur Hochlandoolong und Oriental Beauty aus Pinglin und Xinzhu; auch die mittleren Höhenlagen Nantous haben Interessantes zu bieten. Der Kultivar ist für größere Höhen gar nicht geeignet (das Holz zieht zu viel Wasser dafür, Frost tut ihm nicht gut) - entsprechend  sehr saftig-vegetabil schmeckend. Hinsichtlich aller (in manchen Oolongs für meinen Geschmack zu sehr) gefälligen Aromen dafür eher zurückhaltend. Trotzdem sehr rund und weich. Weckt bei mir Assoziationen mit frisch-saftigem Laub. Nicht notwendig jungem Frühlingslaub. Ein ausgesprochen tropisch anmutender Tee. Genau das richtige Kontrastprogramm zum Wetter.

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Bearbeitet von SoGen
Typo
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Da ihr euer Gehirnschmalz schon verbraucht habt, um euch Sogen's leckere Tees vorzustellen, hier mit Foto. Ein edler Grüntee vom Kaminfeuer-Platzhirsch TG: China Ghuizou Emerald Green. Wirklich ein sehr ansprechender Grüntee, der bei den ersten 2-3 Aufgüssen komplexe und intensive Aromen herzaubert. Obwohl er schon eine Weile bei mir herumsteht, immernoch ein schönes Erlebnis. Wirklich ein überaus ordentlicher Tee, und war nichtmal teuer mit seinen 15€ / 100g.

Hätte ich den früher probiert, gäbs wohl etwas mehr davon.

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Bearbeitet von miig
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vor 7 Stunden schrieb SoGen:

Kommt beim Aufguss mE am besten mit um die 80° zurecht - für Japanfreunde beim Aufgießen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig.

Weshalb gewöhnungsbedürftig? Ein Großteil meiner (japanischen) Grüntees sieht deutlich mehr als 80 Grad. :P Ich kann mir aber denken, was gemeint war. Einen Gyokuro würde auch ich nicht mit solch einer "hohen Temperatur" traktieren. Kamari-chas, Banchas und Hōji-chas hingegen schon, sogar deutlich höher, so um die 95 Grad. Kurz gedämpfte (gute) Shinchas kann man auch gut mit 90-95 Grad aufgiessen. Im Zusammenspiel mit minimalen Ziehzeiten ergibt das einen duftbetonten, klaren, sehr erfrischenden und wachmachenden Tee, der bei guter Qualität auch nicht zu übermässiger Bitterkeit in den späteren Aufgüssen neigt. Kann ich nur empfehlen mal auszuprobieren. :)   

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vor 11 Stunden schrieb seika:

Kurz gedämpfte (gute) Shinchas kann man auch gut mit 90-95 Grad aufgiessen

Herzlichen Dank für diesen Hinweis. Ich bin kein Freund von (nach meinem Geschmack) zu präsentem Umami, aber gerade einen leichten Shincha mag ich gelegentlich ganz gerne. Meine Standardheransgehensweise sind da beim ersten Kennenlernen 70°, bei denen es dann meistens auch bleibt, wobei die 'Ausreißer' auch nicht mehr als +/- 5° danebenliegen. Wobei das dann auch nicht Oberklasse, sondern eher gediegener Standard ist, was man dann vielleicht unterwegs auch mal in einem Teegeschäft in Deutschland findet und als Souvenir mitnimmt (da nach chinesischen Spezialitäten zu fragen, habe ich mir abgewöhnt). Aber das nächste Mal werde ich sicher auch versuchen, die in Punkt Hitze etwas zu fordern und zu schauen, was sich da noch herauslösen löst.

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Einen günstigen Milky Oolong direkt vom Blatt. Sind halt meist unkompliziert, wenn auch nicht die grösten Bringer. Grüner Geschmack, leicht herb, für einfach kochendes Wasser auf unbestimmte Menge Tee mit Ziehzeit gegen unendlich, kann man ihn trinken...

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Heute ist bei mir ein Tee mit der etwas mystischen Bezeichnung "1985 Menghai Cake with no Wrapper at all" im Kännchen (ebenfalls aus dem Aged Sampleset von prSK): 
Auch wenn das Blattgut auf den ersten Blick sehr unschön aussieht und auf Grund der Kleinteiligkeit auch dafür sorgt, dass über alle Aufgüsse hinweg immer ein paar Tee-Krümel im Schälchen landen, hat der Tee doch einiges zu bieten: Der Tee startet recht verhalten, entwickelt dann aber schnell eine sehr schöne nussige Note irgendwo zwischen frischer Walnuss und gebrannter Mandel, letzteres wird durch eine unaufdringliche Süße unterstützt, die sich durch alle Aufgüsse wie ein roter Faden zieht. Man merkt durchaus, dass der Tee bereits einige Jahre hinter sich hat - was sich aber eher als Erinnerung an alte (trockene) Bücher statt feuchter Erde manifestiert. Der süße, nussige Geschmack hält sich zudem noch lange nach dem Aufguss ohne jemals unangenehm zu werden. Einziges Manko: Der Tee ist in jeglicher Hinsicht recht dezent: er ist weder super intensiv, noch sonderlich schwer oder glänzt durch ein ausgeprägtes Qi - andererseits erschafft aber genau diese Zurückhaltung eine sehr ruhige, entspannte Atmosphäre, dir mir gut gefällt.

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Ich war heute endlich mal wieder im Teehaus "Chez X." und es war wunderbar, alte Teefreunde getroffen, witzig, persönlicher Austausch über dies und das und dazu wunderbare Tees. Herrliche Teerunde. U.a. 80er 8892er Gushu, 13er Fenghuang Mi Lan (6 Jahre von einem Teefreund in von Atong abgeschauter Weise gelagert), 12er LBZ Gushu von Oma Yu (hat eine tolle Süsse entwickelt, wie ich sie bislang kaum bei LBZ erlebt habe), 50er Hong In o.ä. von einem taiwanesischen Sammler, von dem meine liebe Teefreundin mlc vorbildlicherweise an einer Teeparty in Taiwan einen Happen davon stibitzt hat. Für einen Anfänger wäre der Tee wahrscheinlich gar nichts besonderes. Für einen Liebhaber spottet er beinahe einer Beschreibung. Reife. Harmonie. Süsses Zentrum. Wärme.

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Hallo zusammen,

ich melde mich nach längerer Pause auch mal wieder, ich hoffe irgendwer kennt mich noch :D

Ich hatte heute den Formose Baozhang Qingxin roasted Dong Pian 2018 von @teekontorkiel in der Tasse. Endlich hatte ich mal wieder Zeit Tee in Ruhe zu trinken und zu entspannen, ich muss mir unter der Woche auch öfter mal die Zeit nehmen, so stark ist das Koffein/Teein glaub ich gar nicht mehr für mich ;). 

Auf jeden Fall war dieser Oolong sehr lecker, ich hatte mir vor einigen Monaten mal einige geröstete Oolongs bei TKK bestellt, auch diesen, weil mich dieses kräftige, würzige Aroma begeistert, welches aber meist noch eine gewisse Süße wie z.B. Karamell oder Vanille hat. Auch der hat diese Aromen gezeigt, ist zudem auch nicht bitter, was mir sehr gut gefällt. 

Allerdings ist ein bisschen Gewöhnung wahrscheinlich durchaus nötig, da man die Röstung anhand des kräftigen Aromas durchaus merkt. Ich habe mal die Beschreibung des Tees gelesen, interessant finde ich, dass da auch ein gewisses blumiges Aroma beschrieben wird. Kann ich jetzt nicht so wirklich ausmachen, aber ich denke, dass das schon auf die ersten Aufgüsse zutreffen kann, die ich teilweise recht kurz gehalten habe und dadurch der Tee einige Aufgüsse brauchte, bis er wirklich kräftig wurde.

 

Ein Bild der Blätter am Ende der Session habe ich auch:

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Ich hoffe auf eine weitere Session morgen, ich bin ein wenig eingerostet was das Tee trinken angeht :/ 

Beste Grüße :)

Tobi

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Heute im Kännchen: Der 2009er Yi Wu Mountain Big Green Tree der Liming Tea Factory:
Nachdem ich Anfang November gelernt habe, dass es auch großartige Factory-Shengs gibt habe ich natürlich recherchiert und da mehrere der (meiner Meinung nach) besten Tees des Aged Sheng Sample Set von Peter von der Liming Tea Factory stammen, hab ich auf gut Glück bei Yunnan Sourcing ein paar Samples sowie diesen Bing (sah mir am vielversprechendsten aus) als Vergleich bestellt. Es handelt sich sogar um die selbe Sub-Marke von Liming: Bajiaoting - siehe auch letztes Bild (Wrapper des 2004er Yunnan Arbor Wild Tea). Was der Preis bereits nahegelegt hat, bestätigt auch die Verkostung: die Tees sind definitiv nicht vergleichbar und bestätigt meine Theorie, dass es unterschiedliche Qualitätslevel bei der Teeproduktion auch bei den großen Fabriken gibt (oder gab? Leider gibt es hierzu kaum Informationen - falls jemand genaueres weiß, gerne melden!).
Aber zum Tee: Für einen Yiwu ist der Tee ziemlich derb, viel Stall und vor allem Leder, die typische Süße ist aber dennoch vorhanden und zum Glück nur sehr leicht floral. Dadurch platziert er sich irgendwoe zwischen dem 2006er Pasha, da nicht ganz so derb, und dem 2006er Nian Yiwu Shan Ye, da weniger süß und holzig. Auch wenn der Tee einen nicht vom Hocker haut: Für den Preis in Relation zum Alter ein durchaus ordentlicher Daily Drinker, wenn man sich mit derben Tees anfreunden kann, der sogar mit einem ganz leichten Qi aufwarten kann.

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2004 Yunnan Arbor Wild Tea

Ein sehr ätherischer Tee, aus dem Aged-Sheng Set von prsk, bei dem einem der Kopf quasi in einen alten chinesischen Apothekerschrank gesteckt wird.

Camphernoten empfinde ich als vorherrschend, gepaart mit einer feinen säuerlich-süssen medizinischen Bitternis. 

Eine ganz andere Richtung der Aged-Shengs. Kaum Wald, Laub und Natur, dafür eben ein derberer, medizinischer Charakter.

Das Qi ist sehr kopflastig und geht eher Richtung "tea-drunk", welches ich nicht so schön und entspannend finde. Die Intensität reduziert sich aber ein paar Minuten nach dem Schluck und der Nachhall wiederum ist recht angenehm.

Meinen Geschmack trifft er nicht ganz und kommt über ein befriedigend nicht hinaus. Dennoch ein interessanter Sheng.

Muss ich mal in der Yixing gegentesten. Aber da gerade der große Jianshui-Hype ausgebrochen zu sein scheint, dachte ich, dass ich mich mal solidarisch zeige... ;)

 

 

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Bearbeitet von Anima_Templi
Ergänzung
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Es gibt Tees, die trinkt man beim Rasieren aber es gibt auch Tees, für die man sich eigens rasiert. Der heutige Sonntagstee ist so ein Kandidat - wobei es da zur Rasur keiner Klinge bedarf. Nur keinen Stress deswegen, der Elektrobrummer tut's auch, wenn auch nicht so ganz präsise. Beim Zhu Ye Qing hingegen fühle ich mich versucht, noch Anzug und Krawatte mit drauf zu packen - dieser Funktionärstee ist mir irgendwie unheimlich. Deswegen wurde er in der Winterkollektion ersetzt, durch eine mingqian-Pflückung eines Yu Hua Cha, Nanjings lokaler Stil. Die Fotos des Händlers bringen Farbe und Verarbeitung der Blätter ganz gut herüber, von einem leichten silbrigen Schimmer des trockenen Blattguts abgesehen - obwohl das Blattgut sehr wenig Flaum ausweist. Den Zubereitungsempfehlungen auf der Webseite folge ich lediglich hinsichtlich Aufgusstemperatur.

Ein voller, süßlicher, an Blumenwiese erinnernder Duft, gut harmonierend mit dem vollen Geschmack, der unauffällig einen schönen, grasigen Umamieffekt als Akzent aufweist. Das Aroma geht dann ab. 3. und 4. Aufguss schnell in die Breite, was etwas erzeugt, dass ich einen Kamillentee-Effekt nennen würde. Weniger wegen des (vage kräuterigen) Geschmacks als wegen einer wohltuenden Wirkung im Magenbereich. ME empfehlenswert für Leute mit Problemen in dieser Region.

Entsprechend zurückhaltend und weich eingebunden sind hier Bitteraromen, die sich mit 5. und 6. Aufguss naturgemäß zunehmend im Vordergrund präsentieren. So ganz in die Karten schauen lässt er sich nicht - zumindest bin ich hier noch nicht in Wurzel und Boden eingedrungen. Bei der jungen Rinde ist hier Schluss. Aber ich habe ja noch ein wenig Vorrat, um das nächste Halbjahr ein wenig mit diesem Tee zu arbeiten.

Der Name 'Regenblume' (Yu Hua) hat übrigens nichts mit den Erntebedingungen zu tun - spätestens mit dem Einsetzen der Monsunregen hat die Pflückarbeit abgeschlossen zu sein. Der Name bezieht sich vielmehr auf die Ursprungslage dieses Tees, die Landschaftsformation 'Regenblumenterasse' südlich von Nanjing. Zu der es selbstredend eine volksetymologische Legende gibt: der buddhistische Mönch Yun Guang habe dort einst so vollkommen den Dharma gelehrt, dass die ihm lauschenden Götter als Zeichen ihres Beifalls Blumen vom Himmel regnen ließen. Ein paar Kamelienblüten scheinen da auch dabei gewesen zu sein ... ^_^

Bevor das hier zu abgehoben wird, noch eine kleine persönliche Anekdote (*stöhn - Vaddererzählt wiedervom Kriech ...*) - der Tee und ich hatten keine schöne erste Begegnung. Als man seinerzeit noch per snailmail mit Hilfe von zugesandten Hochglanzpapier - Katalogen Tee bestellte, hatte ich den von meinem damaligen Hauptlieferanten in Bremen bekommen. Der übrigens immer noch existiert und zunehmend zu einer Art Teeversion von Tchibo geworden ist. Der Tee war nicht billig, aber den Preis nach meiner Auffassung bei weitem nicht wert. Was mir ein langjähriges Vorurteil gegenüber dieser Sorte beschert hat. Um so mehr Anlass, sich in den nächsten Wochen mit ihr zu versöhnen und Freundschaft zu schließen. Den geeigneten Repräsentanten dazu habe ich schon mal gefunden.

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2015 "Dark Forest" - Tea Urchin

Vor 18 Monaten war mir der Tee zu bitter, zu erdig, zu ledrig. ... Heute finde ich ihn regelrecht ausgewogen, was Bitter, was Erde und Leder angeht.
Es gibt so viele Komponenten, die niemand so richtig aufzudröseln vermag: Die eigene Entwicklung (Bildung des Geschmacks), die Lagerung, das Wasser aus dem Tetsubin. Die Dosierung, Ziehzeit, das eigene Befinden. Ja dann wohl auch noch die Wahl des Kännchens. Ich entscheide mich einfach dafür, wie auch als Notiz vor 18 Monaten: gut. 

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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