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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Heute ist bei mir der 2019er Yi Shan Mo von ZSL im Kännchen:
Den Tee hatte ich das letzte mal im Spätsommer 2019 zusammen mit einem Freund im Kännchen und war ziemlich enttäuscht - daher ist der Rest des Samples zunächst etwas in Vergessenheit geraten. Da ich kürzlich mal wieder den 2012er Yi Shan Mo von TU getrunken hab und er mir sehr gut gefallen hat, hatte ich Lust diesem hier nochmals eine Chance zu geben.
Der erste Aufguss startet unspektakulär etwas trüb mit einer unentschlossenen Bitterkeit und gewissen Adstringenz. Ab dem zweiten Aufguss klärt sich der Tee zwar auf und zeigt eine durchaus kräftige Textur, aber geschmacklich bleibt es bei grasigen Noten, Adstringenz und einer eher unangenehmen Bitterkeit (nicht wie ein guter Bulang sondern eher wie ein Factory Sheng) was zusammen mit der sonst typischen "ZSL-Klebrigkeit" (siehe die meisten anderen ZSL-Shengs) leider einen unangenehmen pelzigen Belag im Mund ergibt. Das ist auch das, was mich bei der ersten Session mit dem Tee schon so gestört hat - leider insgesamt eine ziemliche Enttäuschung, die nichts mit dem sehr schönen 2015er Yi Shan Mo von ZSL zu tun hat - einziger Pluspunkt ist die Textur. 😟

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Traditional Fenghuang Dong Ding via theta.pl

Ein leicht oxidierter Oolong eines renommierten Produzenten, welcher, aufgrund gesundheitlicher Probleme, nur noch elektrisch röstet.

Tolles Blattgut, tolle Aufgussfarbe, aber es ist schon ein deutlicher Unterschied zu vergleichbaren Oolongs von Atong schmeckbar. Vor allem fehlt ihm Körper und ein schöner Nachhall. Er kommt einfach nicht ganz über den Berg.

@GoldenTurtle, Du als Kenner und Experte, kann man das auf die elektrische Röstung zurückführen?

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vor 4 Stunden schrieb Anima_Templi:

Vor allem fehlt ihm Körper und ein schöner Nachhall. Er kommt einfach nicht ganz über den Berg. ... kann man das auf die elektrische Röstung zurückführen?

Körper ist mMn keine Frage der Röstung, sondern hauptsächlich ein Frage des Pflückguts an sich (ebenfalls die Thematik der Überflückung und Düngung, aber auch der Blattreife u.a.). Gewisse Verarbeitungsschritte wie das Welken oder auch das Rösten können daraufhin eine im Pflückgut bereits vorhandene Vollmundigkeit noch betonen oder klarer herausarbeiten, aber nicht von Grund auf erschaffen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Heute ist der 2019er Mang Zhi von ZSL im Kännchen: 
Dieser Tee schlägt leider in die selbe Kerbe wie der 2019er Yi Shan Mo und zeichnet sich ebenfalls durch eine alles überlagernde Pelzigkeit aus. Allerdings hat er etwas mehr Süße zu bieten, was zumindest während der ersten Hälfte der Aufgüsse interessanter weise an grüne Kochbananen erinnert. Dennoch kein Tee, den ich nochmals trinken muss.
Ich frage mich, was dieses Jahr mit den ZSL-Shengs los ist - verglichen mit letztem oder vorletztem Jahr fallen durch die Bank alle Tees deutlich schwächer aus - das ist das absolute Gegenteil von den 2019er Shengs von prSK, die durch die Bank alle extrem gut sind. Schade...

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Tee Gschwendner Edmon's Wuliang Jade Needle 2015.

 

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Ich mach das ja gerne mal: edle Grüntees einfach unerhört lange rumliegen lassen. Und während dies sicher nicht ideal ist, so zeigen besonders edle Knospentees immer wieder, dass sie durchaus interessante Entwicklungen durchmachen können dabei. War bei den Jadequell-Tees so und auch bei diesem, der qualitativ auch sehr respektabel rüberkommt.

Wobei der Wuliang mir bisher am allerbesten gefällt. Grade weil die Ursprungsknospen nicht gar so klein und jung sind, hat der Tee noch mehr Tiefe. Natürlich hat er nicht mehr das süßlich-frische junger Grüntees nach fünf Jahren. Aber dafür hat er ein richtig breites Spektrum entwickelt - Lakritze, Trockenfrüchte, ein bisschen was gebackenes auf der Herbstwiese... Und das hält er auch über 8 Aufgüsse durch, die allesamt vollmundig-intensiv sind. Keinesfalls wirkt er erschöpft oder fade.

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Das klappt wohl bei gerösteten Tees, die im Ganzblatt verarbeitet wurden, tendenziell besser als bei kleiner geschnippeltem und gedämpftem Blattgut. Ich hätt auf jeden Fall die aufgegossenen Blätter noch fotografieren sollen.

Fazit: Sehr lecker! Diese Power-Grüntees haben zum Teil durchaus Lagerpotential. Länger würde ich ihn aber nicht mehr aufheben.

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Am 21.2.2020 um 19:01 schrieb GoldenTurtle:

 

@topic: Geniesse gerade einen Assam Duflating Top of Season ... 
Fast gar nicht malzig, aber ein schönes Aroma.

Einen Duflating hatte ich letztes Jahr auch. Habe gerade noch mal nachgeschaut, Dulfating TGBOP Quality, was immer das auch bedeuten mag. In meinen Notizen findet sich leider nicht viel zu dem Tee, ausser das er mir gut geschmeckt hat. 😅 Die im gleichen Zeitraum getrunkenen Marangi und Halmari fand ich zwar besser, worauf diese Einschätzung beruht, kann ich im Details leider nicht mehr nachvollziehen. Wenn meine Erinnerung mich nicht trübt, dann hatten sie mehr golden chips und ein intakteres Blattgut. Mehr Geld haben sie natürlich auch gekostet. So viel steht dann doch in meinen Aufzeichnungen. 🤪    

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Ein Nachtrag noch von letzter Woche. Da hatte ich einen Alishan Ōlong im Kännchen. Den Tee habe ich Endes des Jahres bei einem Zwischenstopp in Taipeh auf dem Flughafen gekauft. Viel Auskunft, um was für einen Tee es sich genau handelt, gab es seitens des Verkaufspersonals nicht. Vermutlich macht die aufwendige Verpackung (nicht auf den Bildern) einen guten Teil des Endpreises aus. Mit dementsprechend geringen Erwartungen ging ich die Sache an. Enttäuscht wurde ich nicht, muss allerdings auch dazu sagen, dass ich eine klitzekleine Schwäche für diese "einfachen", "grünen" Ōlongs habe. Vielleicht ein Jin Xuan. Aber da kann ich auch genau so gut daneben liegen. Netter Tee würde ich sagen.     

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vor 17 Stunden schrieb miig:

Ich mach das ja gerne mal: edle Grüntees einfach unerhört lange rumliegen lassen.

Ah, ich kenn das, irgendwie sind wir uns in dem Punkt ähnlich. 😁

Aber ich habe Besserung gelobt! Möglicherweise ziehe ich mir 25g vom frischen Bao Hong aus Yi Liang, ein Long Jing Imitat aus Yunnan, wohl einer der ersten chinesischen Grüntees des Jahres, in gegebenem Fall wird der eisern weggesüffelt.

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vor 9 Stunden schrieb seika:

Ein Nachtrag noch von letzter Woche. Da hatte ich einen Alishan Ōlong im Kännchen. Den Tee habe ich Endes des Jahres bei einem Zwischenstopp in Taipeh auf dem Flughafen gekauft. Viel Auskunft, um was für einen Tee es sich genau handelt, gab es seitens des Verkaufspersonals nicht. Vermutlich macht die aufwendige Verpackung (nicht auf den Bildern) einen guten Teil des Endpreises aus. Mit dementsprechend geringen Erwartungen ging ich die Sache an. Enttäuscht wurde ich nicht, muss allerdings auch dazu sagen, dass ich eine klitzekleine Schwäche für diese "einfachen", "grünen" Ōlongs habe. Vielleicht ein Jin Xuan. Aber da kann ich auch genau so gut daneben liegen. Netter Tee würde ich sagen.     

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Hübsches Schälchen und Kanne! Von wem sind die?

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@Paul Dachte, ich hätte die Kanne hier schon mal vorgestellt. Habe ich letztes Jahr auf der hiesigen Keramikmesse gekauft. Gemacht wurde sie in der Töpferei Hiko-gama, die hauptsächlich Teekeramiken im Takatori-Stil fertigt. Machen tolle Sachen! Neben der oben gezeigten Kanne habe ich noch eine Hōhin und einen kleinen Becher, von denen ich allesamt sehr begeistert bin. Daher ist in den Frühlingsferien ein Ausflug nach Fukuoka samt Töpfereibesichtigung geplant. Ob es sich realisieren lässt steht derzeit allerdings in den Sternen. 😥

Das Schälchen kommt von Seiungama (Hagi) und ist, wie man sieht schon etwas älter. Habe ich ebenfalls auf der Keramikmesse gekauft, allerdings vor 6 Jahren. Ganz neu sah sie mal so aus: 

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Und der Fussring mit "takenofushi kōdai" (Bambusgelenk, übersetzt man das so?) sah mal so aus: 

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So, bezugnehmend auf den letzten Austausch zum Thema ZSL weiter oben hatte ich eigentlich vor direkt am Montag den 2015er Wa Long von ZSL zum Vergleich zu trinken - leider wurde daraus nichts und auf Grund von Zeitmangel hatte ich eben die erste Teerunde in dieser Woche (aber lieber trink ich keinen Tee, als dass ich ihn nicht mit entsprechend Achtung behandle und ihn unter Zeitdruck oder gar nur nebenbei runterkippe). Aber besser spät als nie: 
Auch etwas leichter dosiert macht der Tee im kleinen Ton-Porzellan-Kännchen von Jan Pavek eine gute Figur: Die Honig-Süße kommt schön zur Geltung und von sauren oder bitteren Noten ist nichts zu spüren. Im Gegenzug ist der Tee natürlich nicht so schwer, dafür aber auch nicht ganz so klebrig. Im Gegensatz zu den kürzlich getrunkenen 2019er ZSL Shengs (insbesondere der Yi Shan Mo und der Mang Zhi) ist die Klebrigkeit hier nicht pelzig und unangenehm - in der leichteren Dosierung sogar so moderat, dass man sich fast an die alten 2009er erinnert fühlt (da diese noch nicht die Klebrigkeit hatten). Auch wenn es sich um die Limo unter den Shengs handelt: Ab und an hab ich das auch mal ganz gern ;) 

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(sorry für die miese Bildqualität - es hat schon einen Grund (abgesehen davon dass ich unter der Woche meist keine Lust habe Fotos zu machen 😅), warum ich i.d.R. nur bei Tageslicht Fotos mache - da merkt man halt doch sehr die Grenzen einer Smartphone-Kammera von 2016)

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vor 28 Minuten schrieb Lateralus:

Der Yamashita Gyokuro von Yutaka ist und bleibt für mich der beste Gyokuro.
Es passiert selten dass mich japanische Grüntees über den 2. - 3. Aufguss hinaus fesseln können, bei diesem sitze ich schon bei Nummer 6

D.h. wohl, dass du bei den Temperaturen hier aufgegossen hast:

https://www.yutaka-tee.de/de/yamashita-wettbewerbs-gyokuro-1-platz.html

Naja, weniger Aufwand wird dem Preis wohl nicht gerecht

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Heute ist der 2008er Bu Lang von Chanting Pines im Kännchen:
Der zweite Sheng, den ich von diesem Händler probiere scheint die Annahme bei dem 2008er Yiwu zu bestätigen, dass es sich bei dem Brotgeschmack und eine Lagernote handelt, da diese hier ebenfalls vorhanden ist. Allerdings nicht so stark ausgeprägt, was aber natürlich damit zusammenhängt, dass Bulang an sich (im allgemeinen) einfach deutlich intensiver ist als Yiwu und die berühmte Bulang-Bitterkeit hier den Brotgeschmack überlagert. Im Hintergrund ist dieser aber trotzdem vorhanden und gibt dem Tee Substanz - ein schön voller, runder und ebenfalls trotz Bitterkeit, die für einen Bulang eher mild ausfällt, recht buttriger Tee, der ordentlich und sauber ist. Für meinen Geschmack hat er aber vielleicht etwas zu wenig Kanten - gerade bei einem Bulang mag ich es, wenn er nicht all zu gefällig ist, aber das ist natürlich sehr subjektiv - zusammen mit der Tatsache, dass er wie der Yiwu Qi-technisch nicht wirklich viel vorzuweisen hat tendiere ich zu 4-Sternen, qualitativ und da die Brot-Note ihn von der Masse absetzt ist aber ein gewisser Bonus angebracht, daher irgendwo zwischen 4- und 5-Sterne (soweit es eben die Bewertung auf Basis von nur einem Sample zulässt). Allerdings kostet der Tee auch mehr als das Doppelte vom Yiwu, das wäre er mir dann vermutlich doch nicht wert - aber das ist meckern auf hohem Niveau ;) 

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@Lateralus absolut! Zusammen mit der anderen helleren Tee-Rutsche (ich schaufel damit ja nichts 😉 ) aus der selben Fertigung ein unverzichtbares Stück, das mir viel Freude bereitet (es muss nicht immer ein Kännchen sein, auch andere Dinge die keinen direkten Einfluss auf den Aufguss haben tragen zum Gesamtgenuss bei). Das ist 100% Handarbeit aus Deutschland von @Paul🙂

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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