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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Nachträglich ein paar Worte zu einem interessanten Tee, den ich letztens zur Einweihung meiner neuen Hōhin hatte. Bei dem Tee handelt es sich um einen Sencha von 64 Jahren alten Yabukita Sträuchern aus Yabemura (Yame, Fukuoka). Laut Hersteller sei dies ungewöhnlich, da die meisten Sträucher nur eine Lebensdauer von 30 bis 35 Jahren haben sollen. Nehme ich mal so zur Kenntnis. Vielleicht weiss ja jemand mehr dazu. Viel spannender fand ich aber eigentlich die anderen Angaben auf der Packung, den so etwas sehe ich leider nur selten, nämlich: Anbau auf 540m Höhe, kein Einsatz von chemischen Düngern bzw. Pestiziden, das Erntedatum und nicht zuletzt die Länge der Bedampfung: 50 sek. sowie Angaben zur hi-ire: stark. Vorbildlich! 

Was mir bei dem Tee sofort aufgefallen ist, war der sehr prägnante Duft. So etwas in der Art habe ich, so weit ich mich erinnern kann, noch nicht gehabt. Und mir fällt auch schwer zu sagen woran er mich erinnert, geschweige denn, ob er mir gefällt oder nicht. Im Mund lässt der Tee hingegen erahnen, warum Yabukita in Japan zu solch einem Erfolg wurde. Von Umami über Süsse bis hin zu einer hintergründigen Bitterkeit ist alles dabei, was in meinen Augen einen guten Sencha ausmacht, und das auch gut ausbalanciert. Lässt sich gut trinken, daher Daumen hoch. 😀  

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Ming Jian Si Ji Chun 2019, geerntet im November

Ein mehr als passender Begleiter in diesen herrlichen Frühlingstagen. 

Volles Blumenbouquet, ohne dabei "nuttig" zu sein. Außerdem Vanille und leichte Zitrusnoten. Erinnert mich an sehr gute TGY, jedoch absolut magenfreundlich und ergiebiger. Toller Frühlingstee! :)

 

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Frühstücks - Liu Bao

Sai Bing Lang Wuzhou 

Ein Merkmal dieser Art Tee ist, dass ihm für gewöhnlich der schwere Körper + Qi von gereiftem Sheng Pu-Erh fehlt. So auch bei diesem Blend, gemacht aus zwei Pflückungen aus dem gleichen Rohmaterial. Erwähnenswert ist das geringe Fermentationslevel, welches ihn mehr an alte Sheng denn an Shu rückt.

Im Körper eher zurückhaltend, offenbart er geschmacklich leckere typische Aged-Sheng Noten. 

Trockenes, altes Holz, leckere Nuss, ein wenig Honig. Sehr rund und geschmeidig. 5 Jahre Lagerung in Malaysia zeigen hier ihren Anteil. Mit ca. 65-70$ per 400gr. Brick auch noch sehr ordentlich bepreist.

Lieber @Paul, der wäre bestimmt interessant für Dich! :)

 

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Bearbeitet von Anima_Templi
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@Anima_Templi Der Gyokuro sieht lecker aus 😋 Werde ich auf die shortlist setzen. 😀

Bei mir gibt es heute in Vorfreude auf die neue Saison einen Shincha von letztem Jahr, der letzte, der noch im Tiefkühler lag.

Schmeckt immer noch frisch. 

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Jetzt wird es Zeit für Nachschub. 😀

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Ja, guten Morgen!

Zur Zeit ringe ich noch mit der Entscheidung, jetzt neuen Tee zu bestellen oder auf die 2020er Ernte zu warten. Deshalb gibt es zum Einen die letzten Vorräte und ein paar "Überbrückungsanschaffungen" für den Home Office Gebrauch.

Heute Morgen waren es der Zealong Black und der Zealong Oolong (grün).

Den Zealong Black kannte ich schon. Er ist blumig mit etwas Rohrzucker, eine gute Mischung. Leider ist das Blattgut sehr gebrochen, was die Dosierung erschwert und vermutlich den Tee etwas bitterer macht als nötig, eine Variante des Tees mit intakterem Blattgut wäre in jedem Fall einen Blick wert. Solltet ihr den Tee zum verkosten haben, probiert mal ein paar Datteln dazu.

 

Der Zealong Oolong taugt auch was. Man riecht die leichte Röstung, die aber nicht vorschmeckt. Einige Blätter weisen Oxitationsspuren auf. Der Tee hat grüne, blumige und cremige Noten, welche jeweils von der leichten Röstung im Hintergrund begleitet werden. Wenn man speziell einen der Geschmäcker sucht, dann ist der Tee nur bedingt für einen geeignet. Bei meinem ersten Versuch mit dem Tee war die grüne Note deutlicher zu schmecken. Beim zweiten Versuch habe ich einen größeren Gaiwan bei gleichbleibender Blattmenge genommen und die grüne Note ist so gut wie nicht mehr zu schmecken. Es dominiert die Cremigkeit des Tees und die Blumigkeit ist nur noch leicht zu schmecken.

 


Die letzen beiden Seiten sind voll von schön anzusehenden Teeutensilien :D. Wunderbar.

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vor 26 Minuten schrieb GoldenTurtle:

machst du doch beruflich was mit Metall, nehme folglich an selbstgemacht?!?

Leider nein! 😁 Im Metallergewerbe arbeite ich nun schon seit über einem Jahr nicht mehr, ich bin jetzt im medizinischen Bereich tätig.

Der Pikser war ein Geschenk von Mirka Randova, welcher einer Keramiksendung beilag; gemacht von einem tschechischen Schmied.

Bearbeitet von Anima_Templi
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Gyokuro Uji-Hikari

Dieser Tee ist definitiv in den Top 3 aller Gyokuros, die ich bisher versucht habe. Eine schon fast unwirkliche Süsse zieht sich durch alle Aufgüsse. Geschmacklich bietet er viele Parallelen zu den hochwertigsten Matchas und Tenchas, die ich probiert habe. Ein ewig anhaltender Nachhall und 6 Aufgüsse, die Allesamt! absolut famos waren, machen diesen Tee zu einem Traum-Gyo. 

Hut ab, @cml93! Da hast Du was ganz feines im Portfolio. 

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Heute im Kännchen: 2014er Thailand Gushu Cake.
Auch dieser Tee ist gemessen an dem, was ich sonst von chinesischen Puerhs gewohnt bin eher etwas ungewöhnlich: Er ist sehr mineralisch aber das durchaus auf eine interessante Weise, die gefällt. Vor allem zu Beginn ist diese sehr ausgeprägt und wird von einer schönen Stallnote und leichten Süße begleitet, die sich schnell in eine interessante Bitterkeit wandelt. Interessant weil sie durch das mineralische etwas sehr prägnantes, fast schon punktuell schneidendes hat, das ein leichtes Kribbeln auf der Zunge hinterlässt, ohne dass der Tee dabei aber insgesamt super bitter ist. Insgesamt ein sehr kräftiger Tee der auch einiges an Qi aufzuweißen hat - allerdings wirkt das in den ersten Aufgüssen wie bei manchen Nakas fast schon unangenehm punktuell zwischen den Augen, im späteren Verlauf wird es aber zahmer und entspannter. Auf jeden Fall ein Tee, den ich mal in etwas geringerer Dosierung probieren muss, evtl. lassen sich dadurch die Kritikpunkte reduzieren weil das Material an sich einen sehr guten Eindruck macht und wie gesagt interessante Ansätze bietet!

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Am Nachmittag dann nochmals ein Sheng selben Jahrgangs (was Zufall ist - wenn ich gerade keinen bestimmten Tee im Sinn habe, den ich trinken/besprechen möchte wähle ich einfach einen aus meiner Liste, den ich schon lange nicht mehr hatte): Der 2014er Du Quan von EoT.

Hui, der Tee ist inzwischen eindeutig in der "awkward phase" angekommen - geschmacklich primär kalkig-trocken und sauer-bitter mit einer dezenten Asche/Rauch-Note, lediglich eine vertraute Stall-Note am Rande (die sich dann vor allem auch im Duft des leeren Schälchens wiederfindet) ist hier ein Schimmer am Horizont, von den ursprünglichen Beobachtungen wie "weich" oder "würzig" ist momentan nicht viel übrig, da kann auch das kleine dicke Kännchen von Martin Hanus nicht viel ändern (das einen leicht abrundenden Effekt hat, wenn auch bei weitem nicht so stark wie die super-offenporigen Novak-Sachen). Aber: der Tee hat ein sehr schönes Qi, sehr entspannend das direkt in die Arme fließt und mich an das des 2012er Baotangs von EoT erinnert (wenn auch nicht ganz so intensiv) - das lässt die (momentanen) Unzulänglichkeiten auf der Geschmacksebene in den Hintergrund rücken und so bereitet mir der Tee auch in der "awkward phase" Freude! ☺️

Nicht ganz unschuldig daran ist übrigens auch das wunderbare Kännchen 🥰 Es bereitet einfach Freude, mit solch tollen Stücken hantieren zu dürfen - es mag zwar auf den ersten Blick plump und einfach aussehen, ist aber genau richtig: schlichte und (durch die angedeutete Wölbung an der Tülle) doch interessante Form, dezente aber doch spannende Oberfläche mit einem leichten Asche-Hauch, bei dem man immer wieder neue Texturen, Facetten und Linien entdecken kann und auch wenn es grob aussieht, ist es super "smooth" anzufassen - es wirkt einfach natürlich und bedarf keiner gekünstelten Zeichen (und nein, um einen kürzlich erschienen Blogbeitrag zu referenzieren, Minimalisten haben nichts gegen Zeichen - nur gegen unnötige/überflüssige Zeichen bzw. Unnötiges allgemein) oder grotesken Natur-Nachbildungen um künstlerisch wertvoll zu sein (das hat auch nichts mit kulturellem Kontext zu tun).

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vor 1 Stunde schrieb Paul:

Wenn das der von TeeGschwendner ist:( -  nicht gut!

 

vor einer Stunde schrieb Anima_Templi:

Ich glaube doch, @Paul, ich glaube doch... 🙈🙊

Ich glaube auch, dass genau der gemeint ist *schüttel* (kann gut sein, dass ich den vor Jahren auch mal probiert (und danach sofort weggeschmissenen) habe  😫

Faszinierend finde ich aber, dass dieses Produkt (ich weigere mich zu schreiben „dass dieser Tee“) 48 (!) Bewertungen hat und die meisten davon positiv wie „seit Jahren gleichbleibend gute Qualität“, „nur zu empfehlen“ usw. 

Aber Meckenheim liegt ja nun mal im Rheinland und wie sagt man da so gemeinhin? „Jede Jeck is anders“.  😇

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2019er Shui Xian

Jahrelang völlig aus meinem Fokus verschwunden, da zu viele schlechte Erfahrungen, fange ich jetzt an, diese Art Tee zu lieben. :)

Sehr gut dosierte Röstung, satte dunkle Frucht in super Balance mit der typischen Mineralität. War eine wunderbare Session mit 12+ super Aufgüssen. 

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Heute im Kännchen: 2011er BGT Yiwu Huangpian Brick von Liming (Sample von Peter).
Bei diesem Tee handelt es sich um das bei der Produktion des 2011er Yiwuzhengshan Dashu Tea Green (aka Yiwu Big green tree '11) aussortierte Huangpian-Material, was bedeutet, dass es sich um wirklich gutes Material handelt - außerdem finde ich es super spannend den direkten Vergleich zum "normalen" Sheng aus dem Material zu haben!
Aber dennoch bin ich bei dem Tee zwiespaltigen: einerseits lässt sich ganz klar der Charakter des 2011er BGT Tree erkennen - das einzigartige Räucher-Obst Aroma ist auch hier vorhanden und es gibt auch hier diverse, schwer zu beschreibende Facetten, die das ganze interessant machen (wenn auch etwas gedämpfter als beim Bingcha), aber der Brick weist eine recht prominente saure Note auf, die mir gar nicht gefällt und viel von der Freude am Tee vergrault (zusammen mit der eigentlich positiven Eigenschaft von einer schön weichen Textur hat das etwas von saurer Butter), da der Geschmack hier doch eine wichtige Rolle spielt. Ein möglicher Erklärungsansatz (bloße Spekulation!) ist, dass sich dieser Tee noch in der "awkward phase" befindet, da der Brick sehr fest gepresst ist (sowohl im Vergleich zum Bing als auch generell für einen Brick, die oft ja ohnehin schon fester gepresst sind, als Bings - hier geht es in die Richtung vom gemeingefährlichen 2018er Guafengzhai Autumn Brick von EoT) - falls sich das legt, könnte das auch ein schöner Tee werden, der zudem recht freundlich bepreist ist. Mal schauen, wie er sich heute im Laufe des Tages noch entwickelt...

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vor 7 Minuten schrieb doumer:

2011er BGT Yiwu Huangpian Brick von Liming

Ich fand den Tee gar nicht so schlecht, als wir ihn letztens Abends getrunken haben. Von einer Säure habe ich jetzt persönlich nichts gemerkt. Allerdings ist der Tee kein Vergleich zum "normalen" Sheng, wie Du schon sagtest.

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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