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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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vor 4 Stunden schrieb Genmaicha70:

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Interessant, was ist denn das für ein Laden der untraditionellerweise chinesischen Grüntee ab 60° empfiehlt? Ich hab nämlich eine Schwäche für chinesische Grüntees mit 60°! 😁

Hab erst gestern etwa mit 60° einen Yunnan Cui Ming Lu Cha wirklich sehr genossen.

Piep @miig

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Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich habe mich die letzten Tage mit 4 unterschiedlichen Long Jings befasst. Da meine Freundin nichts mehr über Tee hören möchte, und es auch nicht mehr aushält dass ich ihr permanent unterschiedliche Tees unter die Nase halte, muss ich euch belästigen.

Premium Bai Cha Long Jing * White Tea Dragon Well - DTH
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Wie bereits geschrieben ein nicht ganz so traditioneller Long Jing, trotzdem hat es mich interessiert welchen Einfluss ein Long-Jing-atypischer Kultivar auf das Endprodukt hat: einen nicht unerheblichen. Die zusätzliche florale Note ist nicht so ganz mein Ding. Zumindest nicht wenn ich mir einen Long Jing erwarte.


Nonpareil Top Organic Pre-Ming Handmade Dafo Longjing Dragon Well Green Tea - DTH
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Dieser Long Jing aus Dafo hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Es darf, nein es muss, für mich bei Long Jing doch eine deutlich nussige/röstige Note vorhanden sein. Schön vollmundig und ein weiches Mundgefühl hinterlassend. Lange und kältere Aufgüsse bei 50°C und 120s haben nicht zu begeistern verstanden, es müssen schon 70°C sein. Eindeutig mein Liebling dieser Sequenz.
Der Kultivar hat mich dann interessiert und die Antwort von DTH kam auch prompt: The cultivar is Da Fo Long Jing exactly, this is a very famous type in China.
Es war mir neu, dass es einen Kultivar namens Da Fo gibt, meiner Meinung nach ist das die Region. Aber das wissen andere bestimmt besser als ich bescheid. Vielleicht kann @SoGen hier korrigierend eingreifen?


Long Jing - Nannuoshan
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Ganz schön röstig und ungestüm. Wer die volle Röstdröhnung sucht, ist hier bestens aufgehoben. Mir war das dann doch etwas zu viel und der Tee in Summe zu plump. Trinkt man diesen hier gleichzeitig mit dem Long Jing Superior unten fragt man sich ob Letzterer überhaupt ein Long Jing ist da die Geschmacksknospen durch Ersteren fast in die Röstsättigung getrieben wurden.
Kultivar ist die Nr. 43.


Long Jing Superior - Nannuoshan
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Ein wunderschöner grüner Tee, aber für mich kommt hier viel zu wenig Nussigkeit rüber. Ich mag diesen Tee sehr gern, aber es ist nicht das was ich mir unter einem Long Jing vorstelle.
Ich bin hier nicht sonderlich tief in der Materie drinnen, aber wenn ich es richtig verstehe ist der subtile Kultivar Wu niu zao dafür verantwortlich.

 

die Auflistung oben fängt im Bild unten links oben an und geht dann im Uhrzeigersinn weiter:

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Danke fürs Zuhören 😉

 

 

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vor einer Stunde schrieb Lateralus:

Da meine Freundin nichts mehr über Tee hören möchte, und es auch nicht mehr aushält dass ich ihr permanent unterschiedliche Tees unter die Nase halte, muss ich euch belästigen.

🤣 ... Mensch ... die Szene würde ich ja zu gerne sehen! ( TTN Vermerk )
Könnte nicht @TaoTeaKing bei euch vorbei kommen und ne Doku darüber drehen?

Die vergangenen Wochenende waren je eine Anfängerin bei mir zu Besuch, aber die waren jeweils ganz brav und artig bei der Teerunde und haben sich nicht im Geringsten beklagt.
Aber nicht dass ihr denkt ich fall gleich über die her, wenn die schon ein wenig teetrunken sind.
Einmal gabs ein Anxi TGY von Atong und bei der anderen Runde ein Fenghuang von Lucy - beides stark dosiert für ne ausgiebige Runde.

vor 59 Minuten schrieb Anima_Templi:

Einzig würde ich mir wünschen, dass Deine Bilder weniger steril wären.

Hört, hört, Anima äussert Ansprüche ...
Lateralus ist halt so korrekt, er verkostet wohl auch selbstverständlich unter sterilen Labor-Bedingungen. ✌️

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Am 17.8.2020 um 20:25 schrieb GoldenTurtle:

Interessant, was ist denn das für ein Laden der untraditionellerweise chinesischen Grüntee ab 60° empfiehlt? Ich hab nämlich eine Schwäche für chinesische Grüntees mit 60°! 😁

Es war weniger ein Teeladen als, ich nenne es einfach mal einen Krämerladen für Genussmittel.

vor 2 Stunden schrieb Lateralus:

Da meine Freundin nichts mehr über Tee hören möchte, und es auch nicht mehr aushält dass ich ihr permanent unterschiedliche Tees unter die Nase halte

Ich kenne ähnliches. Die selbe Situation habe ich mit meinem Bruder nur ,dass Panzer anstelle von Tee das Thema sind.

 

Etwas anderes:

Welch eine Schande!!! Mir fällt gerade auf wie viele Rechtschreibfehler ich in meinem Beitrag habe 😔 (abgrundtiefes Schämen). Da habe ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. 😬

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vor 4 Stunden schrieb Lateralus:

Der Kultivar hat mich dann interessiert und die Antwort von DTH kam auch prompt: The cultivar is Da Fo Long Jing exactly, this is a very famous type in China.
Es war mir neu, dass es einen Kultivar namens Da Fo gibt, meiner Meinung nach ist das die Region.

Die Antwort schätze ich mal vorerst als bullshit ein. Mir ist ein solcher Kultivar auch nicht bekannt. Der Dafo Longjing kommt aus dem Bezirk Xinchang, der zur Präfektur Shaoxing (vor allem durch den dort produzierten Reiswein bekannt) gehört. Ebenfalls in der Provinz Zhejiang, aber etwa 120 km Luftlinie südwestlich des Xihu (Westsee), wo der 'originale' Longjing wächst. Den Namen hat er von dem wichtigsten Kulturdenkmal Xinchangs, dem Dafo Si (Tempel des großen Buddha).

Für Longjing hat sich überall (auch für den Dafo Longjing) seit den 1980ern weitestgehend der Kultivar Longjing #43 (1987 registriert) durchgesetzt; in sehr viel geringerem Ausmaß wird Wuniuzao verwendet, der noch etwas früher gepflückt werden kann als Longjing #43. Der Vorgänger des Longjing #43 bzw. originale Quntizhong (= lokale, traditionelle Teevarietät) wird, wenn ich richtig informiert bin, Lao Cha Shu genannt. Ich hatte ihn leider noch nie in der Tasse; er scheint vor allem in ein paar älteren Teegärten überlebt zu haben.

Nun ist Xinchang ein Teeanbaugebiet mit langer Tradition, wenn auch im Vergleich zu Xihu von nachrangigem Renommee. Durchaus möglich bzw. wahrscheinlich, dass sich in diesem Anbaugebiet ein eigener, distinkter Quntizhong entwickelt hat.-Dass der denselben Namen trägt wie der Tee (Dafo Longjing) bezweifle ich allerdings. Falls er überhaupt einen speziellen Namen hat - auch der originale Longjing-Kultivar Lao Cha Shu scheint mir diesen Namen erst mit der Einführung insbesondere des Longjing #43 erhalten zu haben, um ihn von diesem zu unterscheiden. Lao Cha Shu heisst übersetzt schlicht "alter Teebaum" ...

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Bearbeitet von SoGen
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vor 18 Stunden schrieb Lateralus:

die Auflistung oben fängt im Bild unten links oben an und geht dann im Uhrzeigersinn weiter:

Auch meinerseits Danke für Deine Verkostungsnotizen und die Bilder. Nachfrage wegen des Zitats oben: kann es sein, dass das mit dem Uhrzeigersinn nicht so ganz stimmt? Also auf dem Bild unten links der Standard Longjing, unten rechts der Superior? Bei ersterem (dem Standard) deutet ja auch die Farbe auf eine  kräftigere Röstung hin - wobei ich bei dieser ungewöhnlichen Farbe schon entweder einen Produktionsfehler vermuten würde (war da der Röster grade pinkeln?) oder aber, dass man damit ein etwas zu dünnbrüstiges Aroma kaschiert hat.

Die Flight Box schaut interessant aus, würde mich auch reizen. Danke für den Hinweis. Wenn die wieder zur Verfügung steht, wäre ich für einen kleinen Hinweis dankbar - ich schaue bei Mei Leaf eher selten 'rein. Wenn ich es vor Dir sehen sollte, würde ich mich natürlich auch melden.

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2013 Lao Man E Autumn von prSK

Ein spannender LME von Peter, der im Charakter etwas von den anderen LMEs von ihm abweicht: während diese sich eher auf eine volle, ausgewogene Textur konzentrieren und die Bitterkeit ziemlich geschmeidig ist, ist sie hier doch etwas kantiger - "wilder" trifft es durchaus gut, auch wenn sie noch weit von dem 2013er Mengsong Bitter entfernt ist - und die Textur ist deutlich leichter. Im Gegensatz zu den anderen handelt es sich hier aber auch um einen Herbst-Tee, was auch die für Herbst-Tees typische samtige Textur erklärt. Die Bitterkeit wird von schönen Holz-Noten begleitet, die deutlich machen, dass der Tee schon das eine oder andere Jahr hinter sich hat - später wandelt sich die Bitterkeit dann in eine schöne Honig-Süße - zu bemängeln ist lediglich, dass der Tee im Vergleich zu den Frühjahrs-Varianten etwas weniger Ausdauer zu haben scheint. Dafür hat der Tee aber ein durchaus intensives Qi, das aber eher von der aufweckenden Sorte ist - mir persönlich sind die enspannteren lieber, aber das ist Jammern auf hohem Niveau! Die wilde Bitterkeit macht diesen LME zu einem tollen Tee und dank Herbsternte zu einem sehr fairen Preis (für LME).

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2020 LBZ von @chenshi-chinatee

Der erste Pu von 2020, den ich verkoste.

Das Blattgut ist zwar etwas klein, aber dennoch vital anzusehen. Es duftet frisch und gut.

Zu Beginn zeigt sich der Tee sehr sauber. Süß und prickelnd.

Schon beim zweiten Aufguss legt er deutlich zu. Eine schöne initiale Bitternis und prickelndes Zahnfleisch. Er hinterlässt eine spürbare Frische im Mund, was, wie ich finde, ein Charakteristikum für LBZ ist. Das Qi wird spürbar und fließt vom Mundraum ab in den Kopf. Er befreit die Nase und weitet die Nasenflügel.

Bei den Aufgüssen 3-5 ist die Bitternis etwas reduzierter, was aber wohl daran liegt, das mein Geschmackssinn nun auf den Tee eingefahren ist und wir im Gleichschritt gehen. Das Qi bleibt weiterhin kopflastig und fließt nicht ab. Dies ist aber nicht unangenehm, da es eher von entspannender Natur ist. Hier merke ich auch, dass die Altersangabe der Bäume wohl eher der Wahrheit entspricht. Für einen Taidi-Sheng geht zuviel ab, für wirklich alte Bäume zu wenig. Ich bin ziemlich happy, dass ich wirklich einen Unterschied zu klassischem Bulang Material schmecke und ich den LBZ-Charakter zuordnen kann. Außerdem ist der Tee schon jetzt sehr homogen.

Die Bitternis bleibt auch bei fortgeschrittener Aufgusszahl bestehen, wenn sie auch langsam abnimmt. Mir gefällt, dass sie die richtigen Bereiche im Mund anspricht und nicht übermächtig ist. Der Magen wird aktiviert, aber nur in Form von Hunger und gesteigerter Aktivität, in keiner Weise unangenehm.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass es sich m.M.n. um authentisches Material von jüngeren Bäumen handelt. Produktionsfehler kann ich nicht schmecken. Der Tee ist schön klar und liefert grundsätzlich alles, was ein junger Sheng aus dieser Region braucht.

Nun zu einem, speziell LBZ betreffenden, wichtigem Kriterium: dem Preis. Ich will hier nicht darauf eingehen, ob der Preis für LBZ gerechtfertigt ist, oder nicht. Fakt ist, dass authentisches Material grundsätzlich in hohen preislichen Sphären wandelt. Verglichen mit anderen LBZ-Tees, ist der Preis fair. Man bekommt die typischen Charakteristika in die Schale, wenn auch reduzierter und weniger intensiv als bei älterem Gushu-Material. Dafür muss man aber im Gegenzug auch keinen Kredit aufnehmen, um echten LBZ zu erleben.

Ich möchte noch anmerken, dass meine Dosierung mit ca. 5gr auf 120ml eher leicht war und der Grundcharakter durch eine entsprechend höher Dosierung sicherlich noch weiter intensiviert werden kann. Werde ich beim nächsten Mal so machen.

Für Liebhaber von Tees aus der Bulang-Region, welche den typischen Charakter von LBZ-Tees schätzen oder kennenlernen wollen, ist dieser Tee empfehlenswert.

 

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Bearbeitet von Anima_Templi
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@Anima_Templi Wie du sehr schön festgestellt hast will Shuhadizi stets einen preiswerten Balance-Akt gehen, muss dafür aber auch stets irgendwo Abstriche machen.
@chenshi-chinatee Ich kann nicht verstehen warum du nicht viel mehr auf die Produktionen von Frau Ma aus Simao setzt, ich versteh den einen Punkt schon, sie ist bestimmt teurer als Shuhadizi, aber meiner Meinung nach macht sie dafür weniger Komprisse, ach die olle Schachtel hats echt drauf meiner Meinung nach. Macht sie übrigens auch Shou?

@topic: Ich süffle gerade den 14er Yiwu Huangshan Shou von Yu ... von dem hab ich glücklicherweise damals für Yu ziemlich günstig 4 kleine Fladen im Rest-Tong gekriegt und lagere die wohl schon bald 5 Jahre ... mit zunehmender Erfahrung kann ich die unterschiedlichen Shou Produktionsweisen klarer verstehen und einordnen ... dieser Shou weisst bereits keinerlei Wo Dui mehr auf, ist nicht oder kaum tippy, d.h. wohl etwa eine klassische Grade 7 Produktion, und hat bei mittlerer Süsse und Würze doch eine ordentliche, durchgängige Bitterkeit, was eine relativ leichte Fermentation bedeutet - bei späteren, edleren Shou von Yu ist die Bitterkeit zu meiner Verblüffung geringer, d.h. diese sind i.d.R. etwas stärker fermentiert (möglicherweise auf mittelfristigen Konsum nach 5-10 Jahren ausgerichtet) - aber dieser Shou hier ist definitiv für die lange Lagerung (20+) mit echtem Entwicklungspotential konzipiert.

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2010 Lao Man E von prSK

Ein sehr interessanter Vergleich zu dem 2013er LME Autumn von gestern: man merkt, dass der Tee deutlich mehr Kraft und Tiefe hat, als die Herbst-Version. Die Bitterkeit ist auch hier recht ausgeprägt, wirkt aber doch einen Tick zahmer - dafür sind die Holznoten im Gegenzu etwas ausgeprägter, wozu die zusätzlichen 3 Jahre sicherlich ihren Teil beitragen. Deutlich besser gefällt mir hier die ölig-schwere Textur des Aufgusses - diese ist bei dem 2013er wie gesagt etwas leicht und "Herbst-typisch". An sich würde der Tee die volle Punktzahl bekommen, allerdings weißt er eine leichte Off-Note auf, etwas dezent blumiges oder parfümiges - zum Glück nicht stark genug, um den Genuss wirklich zu beeinträchtigen, aber doch genug, dass es im Vergleich zu den sonst ultra-cleanen Tees von Peter auffällt - die selbe (oder sehr ähnliche) Note ist auch bei dem 2012er Xiaoshu Mengsong vorhanden, welcher ja im Gegensatz zu allen anderen Tees die ersten 6-7 Jahre in China verbracht hat. Auch wenn die Blattfarbe des LME nicht unbedingt dafür spricht würde ich daher vermuten, dass dieser Tee zusammen mit dem Mengsong nach Europa gekommen ist und auch etwas mehr Zeit als die übrigen Tees von Peter in China verbracht hat - ist aber wie gesagt nur eine Vermutung und da die Note sehr leicht ist, wirkt sie sich auch nur leicht negativ auf die Gesamtwertung aus.

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Also ... ist auch ziemlich bitter ... am Anfang wenig anderes und wirkt nicht sonderlich interessant ... aber mit den Aufgüssen legt sich eine sehr andauernde Süsse auf der Zunge und im Gaumen ab, an der man beinahe wie an einem Lolly minutenlang lutschen kann. Eine direkte Süsse (Gan) beim Trinken hat er dabei aber fast gar nicht, es ist wirklich noch witzig. Dann kommt manchmal minutenlang fast wieder nur Bitterkeit vom Gaumen, und plötzlich taucht darin wieder eine prächtige Süsse hervor. Ein geradezu vorbildliches Huigan, wenn auch ziemlich auf der bitter geprägten Seite.

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@Anima_Templi

Danke für das Review! 

 @GoldenTurtle

Eigentlich war da wieder was vorgesehen, aber momentan kann man ja immer noch nicht vernünftig nach China reisen - bei Frau Ma muss ich halt persönlich vor Ort das sourcing machen. Hoffentlich im kommenden Jahr mit Impfungen oder sonst was... glaub mir ich will auch ohne Tee mal wieder rüber, aber geht derzeit mit der obligatorischen 2 Wochen Zwangshotel realistisch nicht. Ganz abgesehen ob es Visa und Flüge gibt. 

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vor 13 Stunden schrieb chenshi-chinatee:

Eigentlich war da wieder was vorgesehen, aber momentan kann man ja immer noch nicht vernünftig nach China reisen - bei Frau Ma muss ich halt persönlich vor Ort das sourcing machen.

Ah wirklich, gut das wusste ich nicht, dann verstehe ich das sehr wohl! 👍
Zum Glück hab ich ja noch einige interessante Muster von Frau Ma.

@topic: Wenn ich in dem Thema schon schreibe - ich geniesse gerade einen 80er Hunan Heicha von Honza:

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Den hab ich jetzt etwa 3 Jahre in einer Metalldose entmufft ...

Und siehe da ... nun ist er endlich freundlich - der war zuvor ein Rüpel und der Kauf mehr oder weniger als Fehlschlag taxiert, aber Metalldosen haben mit etwas Geduld (ich spreche von Jahren) eine zuverlässig klärende Wirkung auf den Geschmack, und so mancher vermeintliche Fehler kann damit einen ersehnten Turnaround schaffen!

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Spieglein, Spieglein in der Tasse

Sag mir welcher Tee ist wirklich klasse

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Kurznotiz zum 10er LBZ von Teeproduzentin Ma aus Simao (mehrere Jahre altes Muster von Chris, @chenshi-chinatee). Es interessiert mich echt, was sie in diesem chancenreichen Jahr treibt.

Das trockene Kraut riecht geschüttelt in der heissen, feuchten Kanne wie eine Waldhexe nach einem Marathon ... waldig-kräutrig-abenteuerlich ... und das ist ein Kompliment (sie hat wohl den Besen benutzt).

Dieser Sheng ist nicht leicht zu verstehen, und so habe ich ihn vor etwa 3 Jahren auch missverstanden. 

Der Aufguss schmeckt hingegen zierlich, sanft, süsslich, leicht menthol-minzig (geht später ins süsslich-minzige über), sanfte Bitterkeit, ausgewogen, sanftes aber gutes, ausdauerndes Huigan, das bei diesem Sheng aber fast konsequent nur auf der süssen Seite ist.

Man braucht einige Runden mit Shengs von Ma um langsam zu verstehen worauf sie hinaus will, was sie sucht und zu betonen sucht. Meiner Meinung nach eher nicht für Anfänger, die im Normalfall intuitiv Tees mit einer klar herausgearbeiteten Stärke suchen. Es sind ausgewogene, stille, meditative Entdecker-Tees, die Aufmerksamkeit bedürfen.

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PS: Wohl eine Art Wespen-Zen.

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Uff, jetzt hats nicht mehr gereicht, dass das Forum das Bild in den Beitrag mitaufnimmt, @mods wär nett, wenn ihr diese beiden Beiträge zusammenfügt und diesen Satz löscht. 👍

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Und noch ein Material-Knipser der Vollständigkeit halber:

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PPS: In späteren Aufgüssen taucht plötzlich eine sehr schöne, süss-säuerliche Fruchtnote auf, etwas zwischen Guave, Maracuja, Mango und Litschi.

Diese hat sich aus der zuerst menthol-minzigen, daraufhin süss-minzigen Note weiterentwickelt und ist dafür noch stärker mit der Süsse verschmolzen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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2019 Xiaguan FT Nanzhao Bulang Toucha

Ein weiterer Neuzugang von @chenshi-chinatee, diesmal in einem deutlich angenehmeren Preissegment.

Es handelt sich um einen, laut Herstelleraussage, hochwertigen Blend unterschiedlicher Dörfer der Bulang-Region. Enthalten ist unter anderem Material aus Laoman'e, Xin Banzhang, Lao Banzhang, Bakanan und Bakalong. Initial hört sich dies durchaus interessant an, zumal meine bisherigen Erfahrungen mit Xiaguan-Shengs eher negativ geprägt waren. Ich war sehr gespannt!

Verwendet habe ich 5gr auf ca. 100ml. Das Blattgut ist, für Tuocha-Pressungen und Taidi-Material typisch, kleinteilig. Dennoch ist der Duft frisch und macht Lust auf den Tee.

Zunächst zeigt er sich eher unscheinbar und leicht, zumindest was den Geschmack angeht. Ein Hauch Bitternis, ein leichter Körper und feines Huigan. Fühlt sich aber schön "rund" an. Sofort ins Auge sticht die intensive Farbe, für sein noch junges Alter.

Der zweite Aufguss ist intensiver und spricht schön die Schleimhäute an. Geschmacklicher Grundcharakter guter! Menghai-Blends schimmert durch. Langsam fühlt man die Energie des vermeintlich hochpotenten Blends.

Über viele (8+) Aufgüsse bleibt ein schöner und erstaunlich sanfter Bulang-Charakter bestehen. Man schmeckt, dass die/der Master-Blender hier nicht polarisieren, sondern ein zugängliches und freundliches Bild der Bulang Region zeichnen wollte. Durch das Blenden gehen freilich die Charakteristika der einzelnen Dörfer verloren. Der Tee geht Hand in Hand mit hochwertigen Rezepturen anderer Hersteller. Dennoch kommt eben noch ein wenig mehr.

Schöne Energie + Körper, ein angenehmes Mundgefühl und leckerer, ausgewogener Geschmack.

Bulang Liebhaber, aber vor allem Muffel sollten diesem Tee mit tollem PLV eine Chance geben.

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Bearbeitet von Anima_Templi
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vor 19 Stunden schrieb GoldenTurtle:

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Gestern meinte Diz, die Wespe habe bestimmt Tee von cheapy Jeep getrunken ... 🤣

@topic hat mich das heute bei der Frage nach dem Shou des Tages an ein Sorgenkind erinnert, nämlich den 17er (tippy) Gong Ting Gushu Shou, den ich 2017 direkt vom Pu'Er Produzenten Jeep importiert habe.

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Lange dachte ich, Jeep habe die Shou Produktion nicht so richtig drauf. Aber dieser Tee war noch frisch, zu frisch für seinen Produktionsstil. Heute erkenne ich bestehende Bitterkeit in Shou klar als Indiz als eine auf Lagerentwicklung ausgerichtet Produktion ... und das bei einem Gong Ting ... was für ein verrückter Kerl. Das ist eher selten. Bezahlt habe ich für den 357g Fladen damals umgerechnet etwa 120 Euro, und das angemerkt direkt beim Produzenten selbst.

Gong Ting Shou sind eineswegs ein eher schwieriges Kapitel, zumindest für mich. Eigentlich eine Art von Königsdisziplin, oder vielleicht passender ausgedrückt, eine Kaiserdisziplin, auch wenn der nie einen Shou hinter die Binde gekippt hat, so ist dies auf das feinste und zarteste und erlesendste Pflückgut zurückzuführen. Und genau hier liegt die Krux - es treffen zwei Welten zusammen. Die Feinheit des Pflückguts und eine eher brachiale Produktionsmethode. Darum sind klassische, vom Pflückgut her weit preiswertere Grade 7 Produktionen einfacher was die Stimmigkeit des Resultats angeht, denn hier trifft eher rustikales Pflückgut auf eine ebensolche Produktionsmethode. Ich habe Gong Ting Shou von etlichen Produzenten verkostet, von den grossen Factories natürlich, aber auch von kleineren wie der Langhe Factory, oder von Produzenten wie Heiland Hao und verschiedenen anderen ... und in den allermeisten Fällen konnten mich deren Gong Ting Shou nicht richtig überzeugen. Ich müsste irgendwo noch ein etwa 7 Jahre altes Muster von Chris vom Menghai Dragon Pole haben, von diesem würde mich die Entwicklung interessieren (nebenbei @chenshi-chinatee: warum nennst du den überhaupt Dragon Pole - richtig übersetzt würde der doch Dragon Pillar heissen!? 🤔) ...

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Nach 3 Jahren Entwicklung bin ich mit diesem Sorgenkind hier auf jeden Fall doch langsam richtig zufrieden.

Pu'Er und Geduld ... ein Thema für sich.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Trinke gerade den 2020 Mirage und bin sehr angetan, bei der Beschreibung „rustic flavor profile“ war ich nicht ganz sicher ob dieser Tee mir gefallen wird... aber tatsächlich ist er nur etwas „rustikal“ und alles in allem sehr ausgewogen, mit einem tollen Mundgefühl und einer unaufdringlichen aber irgendwie trotzdem sehr präsenten Süße.
 

Er ist sehr viel weniger adstringent als erwartet und die Bitterkeit hält sich auch sehr im Zaum. Ich musste an Melone,  Biskuit und Wildleder denken. 

https://white2tea.com/products/2020-mirage

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Bearbeitet von TaoTeaKing
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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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