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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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vor 8 Stunden schrieb GoldenTurtle:

nebenbei @chenshi-chinatee: warum nennst du den überhaupt Dragon Pole - richtig übersetzt würde der doch Dragon Pillar heissen!? 🤔) ...

 

unter die Hobby-Sinologen gegangen? 😁

Ja Pillar geht auch, je nach dem wie du Lust hast, halt ein in etwa "Steinsäule". Mein Wörterbuch spuckt auch noch "post" und "column" aus. Nimm was du willst, oder sag 龍住 😜

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vor 2 Stunden schrieb miig:

hatte ganz vergessen dass es w2t auch noch gibt

Uff ich gar nicht, ist geradezu einer meiner grössten Versuchungen im nichts neues haben wollen und stattdessen dankbar zu sein für was ich habe und das richtig schätzen und geniessen zu lernen.

@TaoTeaKing Mattcha hatte diesen Sheng neulich ebenfalls empfohlen und ist bei der Verkostung zu ähnlich positiven Resultaten gelangt.

@topic heute noch den letzten Rest vom 16er Yiwu Wa Long Frühling gs Sample von Lucy verkostet, und was soll man dazu sagen ... teuer, gut, lecker, macht Spass - aber mehr ausgewogener, entspannter, ruhiger, aufmerksamer Spass als jungendlicher, abgedrehter Spass.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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2020 Lafu von Farmerleaf - danke @Shibo für den Sampletausch :) 

Mal wieder ein neuer Herkunftsort für mich: Lafu, direkt an der Grenze zu Myanmar. William erzählt in einem Video eine nette Geschichte, wie es ihn dort hin verschlagen hat und in dem auch deutlich wird, dass es in Lafu keine großartige Tradition der Teeverarbeitung gibt - zumindest die Produzenten, mit denen er gesprochen hat sind noch sehr grün hinter den Ohren. Den Produzenten von diesem Tee hat er (angeblich) via Videochat bei der Teeproduktion angeleitet - was es nicht alles gibt. Das Ergebnis ist auf jeden Fall eher am grünen Ende des Spektrums und wirkt keinesfalls verkehrt.

Zum Tee: Die Stärken liegen klar in der Geschmacksebene (was bei einer grünen Produktion zu erwarten war) aber erfreulicherweise ist der Tee kein "Blumenwasser" (auch wenn definitiv florale Noten vorhanden sind) sondern hat eine schöne herbe Süße und leicht Bitterkeit - zusammen mit einem schönen Stall-Aroma gefällt mir das ganz gut! Die Textur ist angenehm weich, wenn auch etwas leicht - womit wir auch zu den Schwächen kommen: insgesamt fehlt es dem Tee leider an Kraft, für "vergessene alte Bäume" gibt es leider kaum Qi. Dennoch: für den ersten Versuch eines Reisschnapsbrenners und mit einem (für heutige Standards) freundlichen Preis ein ordentlicher Tee.

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2006 CNNP Red Label Nannuo

Ein weiterer neuer Sheng von Chris, diesmal etwas gereifter mit 14 Jahren auf dem Buckel.

Mit Sheng in der Altersklasse 10 - 20 Jahre tue ich mir manchmal schwer. Oftmals befinden sich die Tees in einem Stadium des Umbruchs, und wissen nicht so wirklich wohin mit sich. Meine Erwartungen diesen Tee betreffend waren also nicht sehr groß. Umso erfreuter war ich nach dem ersten Schnuppern am trockenen Blattgut. Sehr intensiver und stimmiger Duft, weder zu feucht noch zu trocken gelagert. Nun war die Neugierde groß.

Das Blattgut ist kleinteilig und erfreulicherweise relativ locker gepresst.

Typische Grundaromatik für mittelalten Sheng. Hochinteressant ist eine initiale Spritzigkeit, welche mich an gut gereifte Orangen/Zitrusfrüchte denken ließ.

Der Körper hat eine schöne Balance. Nach dem Schlucken pulsiert der Gaumen. Der Tee hat mich gestern wunderbar vom Stress der Arbeitswoche runter geholt.

Das Qi schleicht sich an und steigt sanft zu Kopf. Ziemlich subtil zwar, aber dennoch entspannend. Ich bin mehr als angenehm überrascht hier überhaupt Anklänge von Energie zu finden. Es entspannt mich und ich bin zufrieden.

Eine Überraschung, dieser Tee. Ohne Frage!

Er ist sauber, hat keinen Hauch Säure, eine schöne Aromenstruktur und bringt ca. 10 schöne Aufgüsse. Was mir außerdem gefällt ist, dass er sowohl von seinem auftreten, als auch aufgrund seines Preises ein feiner mittelalter daily drinker ist. In meinen Augen ist er in jedem Fall mehr als einen Blick wert.

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Bearbeitet von Anima_Templi
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Da hast du nicht unrecht @Shibo. Zum einen hatte ich ja schon länger versprochen, meine Eindrücke zu teilen, zum anderen hab ich heute mal wieder diesen Tee in der Tasse. Ich bin ja ein deutlich gönnerhafterer @T-Tester als @doumer, da meine Ansprüche doch auf weniger hochklassigem Niveau verortet sind.

Das heißt, für mich ist ein 80€-Tee schon etwas gehobenes. In diesem Koordinatensystem bin ich ziemlich zufrieden mit dem Lafu, der für mich eine runde Sache ist. Interessanterweise war mein Eindruck, wie relativ ungrün der Tee bereits ist für sein junges Alter. Hat mich, als er frisch war, teilweise sogar an Weißtee erinnert und die Vermutung inspiriert, dass das Blattgut vor dem Grüntöten ein wenig (lange?) liegengelassen wurde. Aber das ist eine bloße Vermutung.

Meine ersten Male mit ihm waren ein wenig zaghaft, ich habe, wie für sehr junge Sheng meistens, mit 80° Wasser angefangen. Was meistens gut geht, hat da ein relativ langweiliges Resultat hervorgebracht. Dafür stellte sich aber heraus, dass der Tee ohen Probleme relativ heißes Wasser verträgt, und dann auch einen vollmundigeren, würzigeren Aufguss ergibt. War ziemlich angetan von der Kombination an zartgrün-blütigen Aromen, besonders ganz am Anfang duftet das Blatt sehr angenehm. Aber fand auch den Körper des Aufgusses und das Qi sehr zufriedenstellend für diese Preisklasse.

Zudem kommt noch, dass ich in letzter Zeit viele grüne Tees getrunken habe, besonders auch 2020er Japantees, die doch drastisch grüner sind als selbst frische Shengs. Verglichen mit den Japantees  und China-Grüntee ist selbst dieser Tee schon recht würzig und gar nicht mehr besonders grün...

In jedem Fall bin ich, wie @doumer, auf jeden Fall zufrieden mit dem, was für das Geld geboten wird. Für einen Anfänger ein beachtliches Ergebnis.

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vor 3 Stunden schrieb Shibo:

@doumer Danke für deine Eindrücke, ich war schon ganz gespannt! Ich verlinke einmal hier meinen Kommentar zu dem Tee. Wenn jetzt noch @miig einsteigen möchte, haben wir einen schönen Vergleich der Eindrücke. Ich finde so etwas als Leser immer sehr hilfreich und als Tester sowohl spaßig als auch lehrreich.

Also auch meinen Hut in die Runde der LafuAspiranten:  Eine schwierige Sache, Verkostungen von unterschiedlichen Teetischen zu vergleichen; es ist schon schwer genug, Eindrücke zu vergleichen wenn man zur gleichen Zeit am gleichen Tisch sitzt und alle Parameter (Wasser, Kanne usw) übereinstimmen.  Aber so ist es schon ein wenig frustrierend.

Frustrierend, da sind wir schon am Punkt: zum einen ist es erst mal kein Williamtee, zum anderen schon, da es der Tee von einem "Schüler" ist. 80 € finde ich auch nicht gerade ein Schnäppchen;  blumig ja aber auch nicht so richtig; mentholig war er bei meiner Verkostung nicht. Ein Tee von dem man wenn man ihn getrunken hat sagt: Mal sehen wie er in zehn Jahren schmeckt. Und man weiß schon, daß er einem in zehn Jahren nicht schmecken wird! Frustrierend halt.

 

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2019 Zhengyan Shí Ru via thechatong

Heute mal ein Tee, der mich wirklich in allen Punkten enttäuscht hat.

Definitiv einer der teuersten Felsentees, die ich mir bisher gekauft habe. Der Shopbetreiber spricht hier von einem sehr alten Kultivar, den viele Tee-Hersteller nicht mehr nutzen würden, weil so schwierig zu veredeln. Natürlich hat dieser Shop den allerbesten Teemeister an der Hand, für den der sagenumwobene Shi Ru Kultivar kein Problem darstellt... 9_9

Ich hatte eine 8 Gramm Probe. Die erste Session, im Gaiwan gebrüht, war richtig mies... Außer einer satten Röstnote ging da gar nichts, wenn man von einer leichten Mineralität in den späteren Aufgüssen mal absieht.

Deshalb habe ich heute die zweite Hälfte der Probe in das Duanni-Kännchen gepackt, in der Hoffnung die scheinbar übermächtigen Röstaromen in den Griff zu bekommen. Und siehe da, die Röstaromen sind auf ein deutlich angenehmeres Maß reduziert. Jetzt haben die anderen Facetten endlich Raum, sich voll zu entfalten. Dachte ich halt...

Die ersten drei Aufgüsse geht außer einem leichten prickeln im Mund so ziemlich gar nichts ab. Leicht parfümiertes gefärbtes Wasser. Stark gepusht mit viel Temperatur und Ziehzeit lassen sich später zumindest Anklänge von Frucht und Vanille entlocken. Der Körper ist leicht und der Tee verweilt nach dem Schlucken nicht lange.

Ziemlich enttäuschendes Erlebnis für einen Tee der 1,05$ auf´s Gramm kostet und das auch nur, wenn man 100gr davon kauft... ;)

Übrigens hatte ich ebenso von dem Rou Gui, welcher auch nicht weiter erwähnenswert ist...

Interessanterweise hat der Betreiber auch Pu von Yu im Angebot. Wenn das Meng Lin erfährt.... :ph34r:

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Bearbeitet von Anima_Templi
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vor 3 Stunden schrieb Anima_Templi:

Interessanterweise hat der Betreiber auch Pu von Yu im Angebot.

Ist halt ein Gemischtwarenladen. 😁

Ach die zwei, drei alten Sachen hab ich irgendwann schon mal bei irgendeinem Anbieter gesehen, irgendwie sind da wohl mal ein paar rangekommen.

Interessant dabei aber ist die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Versionen vom 08er ... sie sagen quasi indirekt, dass jener Fladen mit dem roten Stempel die 2L+1B Pflückung ist, und der ohne die 3L+1B Pflückung (meiner Meinung nach ist letzterer für die langfristige Lagerung eher im Vorteil, und erster der als hochwertiger angepriesen wird, dessen Vorteil belief sich nach meiner Ansicht eher auf den kurzfristigen Genuss).

@nemo Interessant für dich, wir mögen ja beide den Fladen.

@topic: Heute hab ich mal wieder etwas Shou von Lucy in der Tasse, u.a. einen Übernachtzieher vom 05er Menghai 7592 501 Shou:

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Foto von Lucy

Der ist ja ziemlich teuer, und ich hab nur ein Sample, und eigentlich gefällt er mir gut,
aber ich finde er ist leider doch ziemlich schnell vorüber,
ein paar erfreuliche Aufgüsse (je nach Dosierung mehr oder weniger),
und dann wars das aber schon langsam.
Kurze Vorstellung.
Menghai Altrockstarallüren.

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Foto von Lucy

Interessanterweise hat der für einen Grade 9 doch sehr viele Buds drin.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Langsam neigt sich eine Session mit dem Rareness 5 Autumn dem Ende entgegen.

Das Setting war mit einem kleinen Gaiwan und einer Teeschale aus Porzellan denkbar einfach. Das ließ dem Tee viel Raum, um die Hauptrolle zu übernehmen, was ihm spielend gelang. Zunächst bekannt fruchtig-süß, wie man es von einem Yiwu durchaus erwartet, hat er sich mittlerweile in die würzig-bittere Region vorgearbeitet und klingt nun bei langen Aufgüssen aus. Dazu verbreitet der Tee eine entspannende, fast meditative "Energie", die wunderbar zum Ausklang eines arbeitsreichen Samstags passt.

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@Paul Schön, dass du auch mit eingestiegen bist. Schwierig ist so ein Vergleich allemal und er wird wahrscheinlich auch zu keinem substanziellen Fazit führen. Aber frustrierend finde ich es gar nicht, selbst wenn die Urteile auch mal stark voneinander abweichen. Schade, dass der Lafu dir nicht so gefallen hat. Und umso wertvoller, dass das Forum davon erfährt ;)

@topic: Aktuell beinahe täglich den 19er Huangpian von FL, westlich aufgegossen. Ich bin auf Reisen und habe mir den Bing mitgenommen, weil der Tee so gefällig und unkompliziert ist.

Kurz vor der Reise hatte ich aber noch die neue Kyusu mit einem Hochland-Oolong aus Thailand eingeweiht. Ein ganz unspektakulärer Jin Xuan, der mich zwar nicht nachhaltig beeindruckt jedoch gut durch die heißen Tage gebracht hat. Seine sowieso schon ausgeprägte Cremigkeit war in der Kobiwako-Kyusu noch einmal besonders betont. Je nach Laune gefiel er mir besser in der Shiboridashi (an den ganz heißen Tagen, wenn der Tee so leich und ätherisch wie möglich sein durfte) oder in der Kyusu (an allen anderen Tagen, mit der dezenten Abrundung der aromatischen Spitzen durch den Ton konnte ich gut leben).

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Ein kurzes Update den Shi Ru betreffend.

Nach 5 Aufgüssen hab ich ihn noch einmal aufgegossen, um ihn über Nacht ziehen zu lassen.

Heute morgen habe ich den mit Abstand besten Aufguss der Session im Schälchen. Dezente Röstaromen, viel Mineralität, dabei freundlich fruchtig und erfrischend. 

Ein toller Aha-Effekt, unmittelbar nach dem Aufstehen. :)

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@GoldenTurtle

Danke für den Hinweis! Das ist wirklich interessant. Da hab ich mir doch auch direkt mal wieder den rot-gestempelten aufgegossen :)

Wenn Du Deine Überlegungen zu kurzfristigem Genuss vs. langfristiger Lagerung bei den beiden noch etwas ausführen magst, würde mich das interessieren und freuen. Machst Du das nur am Anteil der Knospen in der Gesamtmasse fest? Die Lagerungsnoten gedanklich abgezogen, würde ich dem ungestempelten tatsächlich mehr Intensität/Kraft/Energie attestieren

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2006 CNNP Red Label Nannuo - danke @chenshi-chinatee für das Sample :) 

Optisch ein typischer Factory-Sheng der üblichen Massenproduktions-Kategorie wie man ihn erwartet - d.h. kleinteiliges Blatt und feste Pressung. Beim Aufgießen erfüllt dann direkt ein Aroma von ordentlich Pisse und Leder den Raum - eine schöne Sache, die bei vielen modernen Boutique-Produktionen etwas kurz kommt, wenn überhaupt vorhanden. Leider geht das bei den meisten Factory-Shengs oft mit einer sehr unangenehmen Säure Hand in Hand - hier jedoch nicht! Der Tee ist würzig-süß, was von einer derben Leder-Note begleitet wird, die aber nicht zu dominant ist, als dass sie Einsteiger vergraulen würde. Lediglich im 3 und 4 Aufguss schleicht sich eine ganz dezente Säure ein, ohne jedoch dass es unangenehm wird - die Süße bleibt immer dominant und angenehm. Interessant ist, dass ich den Tee für sein Alter in Anbetracht dessen, dass er bis zu diesem Jahr in China gelagert wurde, relativ jung wirkt - die Blätter haben auch bereits nach dem ersten Aufguss eine smaragdgrüne Farbe, keine Spur von braun. Auch wenn der Geschmack gefällt, ist hier aber anzumerken, dass es dem Tee doch etwas an Facettenreichtum fehlt - das was er kann kann er gut, aber er verlässt den eingeschlagenen Weg nicht. Sehr positiv ist aber, dass es sogar ein leichtes Qi gibt - sogar mehr als bei den "vergessenen alten Bäumen" von gestern. Ich muss sagen, ich bin sehr positiv von dem Tee überrascht, auch wenn er nicht ganz mein Beuteschema ist!

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Ein neuer Tag, ein neuer Shou. 😁🙏
Nein, kein neuer, aber einen den ich schon ne Weile nicht mehr verkostet habe. Auch einer der Zeit und Geduld brauchte.

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Ein 16er Purple Shou vom Jeep, von dem ich glücklicherweise vor etwa 3, 4 Jahren drei Fladen importiert habe, der nun bestimmt schon 2 Jahre ausverkauft ist. Von dem hat mir dereinst mal eine über 80-jährige Kundin einen abgekauft (auf ihre Initiative hin, ich hatte bei der Arbeit bei ihr etwas Shou dabei und das hat sie sehr interessiert und der Tee ihr dann derart geschmeckt ...) und vor ein paar Monaten hab ich dann einem interessierten Freund der ebenfalls Shou-Liebhaber ist auch noch fast einen Fladen verkauft, zum Glück hab ich nicht.

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Der Fladen ist fast schwarz wie die Nacht.
Wahrscheinlich wurde eher mittel bis stark fermentiert, sehr wenig Bitterkeit, brauchte tatsächlich mehrere Jahre "oxidatives" Auslüften, d.h. den Wrapper leicht geöffnet direkt an der Luft.

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Nun aber stellt sich mir bei dem Shou die Frage nach dem Warum. Warum brauch ich eigentlich noch mehr Tee oder noch anderen Tee. Warum bin ich so gerne auf der Suche? Unterdessen ist der Shou so gut, geradezu ein Traum. Mittel-süsslich, dezent aromatisch, zarter Körper, einfach schön.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ausflüge in die eigene Vergangenheit können ja alles mögliche sein: Melancholisch, lehrreich, voll schöner Erinnerungen usw.

Am Wochenende hatte ich mal wieder Lust auf eine erneute Begegnung mit meinem allerersten "richtigen" Sheng, der über Jahre (5 oder 6 mindestens) unangetastet in meinem Bambuskorb lag. Heute waren wieder ein paar Blätter von ihm in der Kanne.

Gekauft hatte ich den 2012er Tuocha frisch in den Anfangstagen des Cha Dao und wusste eigentlich gar nichts darüber. Daher war ich auch umso überraschter, als ich vor dem Aufgießen neulich die Schriftzeichen auf dem Verpackungspapier entzifferte und dort Bulang las. Bei meiner Abneigung gegen zuviel Bitterkeit im Tee tatsächlich eine Überraschung, dass mir so ein Bursche den Weg zum PuEr gezeigt haben sollte.

Das Teenest ist zwar nicht übermäßig fest gepresst, aber die Blättchen relativ klein und zerbrechen doch recht leicht, wenn man sie zu Lösen versucht. Da sich trotzdem problemlos kleinere Flakes zusammenhängender Blätter ablösen lassen, hab ich auf die von mir ansonsten sehr geschätzte Dampfmethode verzichtet. In der Kanne fällt dann auch alles schön schnell auseinander.

Geschmacklich gefällt mir der Tee gerade sehr gut. Nur wenig Bitterkeit, dafür eine schöne Tiefe. Und schon kann ich verstehen, dass dieser Sheng meinen Tee-Weg in Richtung PuEr lenkte.

Auf die chinesische Deklaration des Blattguts als von "alten Bäumen" stammend, geb ich erst mal nicht viel und letztlich spielt es auch keine Rolle, da der Geschmack stimmt und die Wirkung stimmt. Was will man mehr? :) 
Und, nicht zu vergessen: Die kleine Zeitreise hat mir gezeigt, dass meine unkomplizierten Lagerungsbedingungen so übel nicht sein können. Auch nicht schlecht zu wissen ;)

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@nemo Gefällt mir dein Bericht, nicht nur sachlich, sondern gewürzt mit einer Prise aus deinem Leben. 👍

vor 21 Stunden schrieb GoldenTurtle:

brauchte tatsächlich mehrere Jahre "oxidatives" Auslüften, d.h. den Wrapper leicht geöffnet direkt an der Luft.

Wollte noch zum Begriff "Oxidativ" anmerken, diesen habe ich der Weinproduktion entwendet und verwende ihn für mich selbst schon lange, wenn es darum geht wo dui auszulüften. Gewisse Süssweine wie beispielsweise der ungarische Tokajer werden oxidativ ausgebaut, d.h. u.a. mit Luft im Fass, dadurch kriegt der Wein einerseits eine typische Aromatik, welche andererseits dadurch, wenn die Flasche geöffnet wird, luftbeständiger, luftresistenter bleibt.

Und wenn wir gerade beim Thema Süsswein sind, das wollte ich schon eine Weile mal anmerken, ich habe für meine Töchter damals passend zu ihren Geburtsjahrgängen anständige, interessante Süssweine gekauft und dachte ihnen diese an ihrem 18. Lebensjahr zu übergeben. Aber nun etwa auf der Hälfte der Strecke habe ich mir vorgenommen dies nicht zu tun, sondern sie selbst zu trinken. Ich habe in jungem Alter den Zugang zu Alkohol über Süsswein gefunden, ein chilenischer Sauvignon Blanc Late Harvest war es, ich weiss es noch genau. Auch wenn ich selbst sehr wenig Alkohol trinke und nie ein Alkoholproblem hatte, ist es doch ein riskanter Stoff mit dem sehr viele Menschen Probleme haben, da er sich optimal zur Flucht anbietet, und ich möchte meine Töchter nicht diesen Weg lotsen.

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Darum habe ich mir vorgenommen, passend zu ihren Geburtsjahrgängen je einen schönen, sich gut entwickelnden Tee im Pu- oder Heichabereich zuzutun, aber nur welche mit einer zur Lagerung geeigneten Geschenkverpackung, ich will sie mit dem Geschenk ja nicht belasten in dem Sinne, dass sie sich über die Lagerung Gedanken machen müssen. Aber wenn ich zu ihnen zu Besuch komme, wenn sie erwachsen sind, können wir jeweils gemeinsam eine Teerunde damit zelebrieren. Mir gefällt der Plan. Und von Tee haben sie doch schon das eine oder andere von mir mitgekriegt, auch wenn @Diz' Tochter derzeit zumindest ein wesentlich grösserer Teesüffel ist als meine.

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vor 22 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Nun aber stellt sich mir bei dem Shou die Frage nach dem Warum. Warum brauch ich eigentlich noch mehr Tee oder noch anderen Tee. Warum bin ich so gerne auf der Suche?

Ich weiß ja nicht, wie viel Tee Du zu Hause lagerst...

Grundsätzlich muss das aber gar nichts Schlechtes sein. Zu suchen bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man mit dem, was man hat, unzufrieden ist oder es nicht zu schätzen weiß. Suchen heißt ja auch finden - und dabei neue Entdeckungen zu machen.

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Von Nikolay (Moychay) kam diese Woche ein umfangreiches Proben-Paket an - wobei "Proben" hier auch ganze Bings in unterschiedlichen Größen beinhaltet! Der erste Tee aus dem paket ist heute im Kännchen: Der 2018er Nannoushan Da Shu

Wie der Name schon sagt handelt es sich um Dashu-Material aus Nannuo - zwar ziemlich fest gepresst in dem kleinen Bing, aber sieht auf jeden Fall ordentlich aus. Das Aroma beim ersten Aufguss ist extrem süß, wie brauner Zucker, um so interessanter ist es, dass sich die Süße im Geschmack nicht so extrem wiederspiegelt, sondern sehr herb und würzig ist. Klar, süß ist der Tee auch, aber diese herbe Note, die mich etwas an Kräuter und Balsamico erinnert macht den Tee spannend. In der Tasse bleibt dann auch ein schönes Stall-Aroma, was mich etwas an den 2020er Lafu von kürzlich erinnert, auch wenn der Nannuo deutlich mehr Holz und weniger grün ist. Für meinen Geschmack ist der Tee jedoch etwas leicht in Körper/Textur, was jedoch bei allen reinen Nannuos die ich bisher hatte der Fall ist. Macht auf jeden Fall Lust auf die weiteren Tees!

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Am 25.8.2020 um 12:21 schrieb GoldenTurtle:

(nebenbei @chenshi-chinatee: warum nennst du den überhaupt Dragon Pole - richtig übersetzt würde der doch Dragon Pillar heissen!? 🤔) ...

 

Am 25.8.2020 um 21:04 schrieb chenshi-chinatee:

unter die Hobby-Sinologen gegangen? 😁

Ja Pillar geht auch, je nach dem wie du Lust hast, halt ein in etwa "Steinsäule". Mein Wörterbuch spuckt auch noch "post" und "column" aus. Nimm was du willst, oder sag 龍住 😜

Uff, wie ich gerade gesehen habe übersetzt Dayi selbst bei gewissen neueren Ausgaben direkt auf dem Wrapper tatsächlich folgendermassen:

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Darauf erst mal einen Shou!

Bearbeitet von GoldenTurtle
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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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