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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Der unfehlbare @Anima_Templi hat natürlich vollkommen zu Recht erkannt, dass heute ein guter Tag für einen Rougui war.

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In meinem Fall war es Nannuoshans 15er Bio Rougui.
Ein moderat bepreister Yancha, dessen Blatt und Aufguss expressiv nach Früchten duften, der sich am Gaumen dann aber von seiner würzigen Seite zeigt.

Bearbeitet von Shibo
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Hier noch der Rest vom Beitrag, weil ich ihn aus Versehen zu früh abgeschickt habe:

Einer der vielen Reize von Wuyi Oolongs ist für mich eben diese Vielschichtigkeit. Üppig süße und fruchtige Facetten werden ergänzt durch herb mineralische Noten. Das Geschmackserlebnis ist zugleich ein überbordend-dekadentes und ein trocken-seriöses. In dieser Eigenschaft kommen Wuyi Oolongs dem Charakter von großen Rotweinen näher als alle anderen Teesorten (meiner ebenfalls bescheidenen Erfahrung nach). Das macht sie zu einer meiner Lieblingssorten.

Schade nur, dass es gerade in diesem Bereich schnell sehr teuer werden kann. Gestern habe ich eine Bestellung bei Wuyi Origin aufgegeben. Der mittlere Preis pro Gramm lag da grob geschätzt bei 75 Cent. Gut, dass mir auch andere Teesorten sehr viel zu geben vermögen, denn das könnte ich mir auf Dauer schlicht nicht leisten.

Der oben gezeigte Rougui von Nannuoshan ist ein ordentlicher Tee. Seine kräftige Röstung ist gut integriert und verleiht ihm Struktur. Insgesamt fand ich ihn ein wenig unbalanciert: Sehr fruchtig im Aroma, ziemlich trocken am Gaumen, ohne dass eine Überleitung zwischen diesen Facetten stattfindet. Die Vielschichtigkeit ist da, an Harmonie mangelt es etwas. Trotzdem ein gutes Preis-Genuss-Verhältnis. Mal schauen, inwiefern einige der deutlich teureren Tees von Wuyi Origin da noch mehr bieten können.

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vor 4 Stunden schrieb SoGen:

Die Zhuni-Stücke sind zwar sehr unterschiedlichen Alters ('modern' ist nur der Chahai) und auch die Banko-Stücke sind von unterschiedlichen Handwerkern (entsprechend ist der gebrannte Shidei etwas unterschiedlich in der Tönung), aber ich glaube, die Verfälschungen sind da unter der Wahrnehmungsschwelle.

Ja, wenn unglasiert dann achte ich auch darauf, dass es das selbe "Material" ist, damit sich die Stücke ergänzen und nicht in die Quere kommen. Aber gerade bei den Bizen Stücken von Duchek ist es z.B. so dass das Kännchen mit (so gut wie) allen Tees gut funktioniert, die Schale bei manchen dann aber zu viel des guten sein kann - daher tendier ich meist auch zu glasierten Schälchen (wobei auch Glasur nicht gleich Glasur ist!)

vor 4 Stunden schrieb SoGen:

Es ist so oder so eine Sache persönlicher Präferenzen. Die man mE auch nicht in Frage stellen kann - aber man kann darüber plaudern und lernt so etwas übereinander. Und manchmal sogar etwas dazu :excl:.

Sehe ich genau so :)

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Wild Tree Purple Varietal Black Tea of Dehong (YS, Frühling 2019).

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Früher war ich ja ein ziemlicher Fan von "Sweet Purple"-Tees und hab alles, äh, rezipiert, das es in diese Richtung gab. Muss sagen, dass mein Enthusiasmus etwas abgekühlt ist, weil ich Kraft und Fülle in Shengs mehr bevorzuge. Und das gibts bei Purple eigentlich gar nicht. Dafür gibts viele andere Qualitäten, ätherische Beerennoten zum Beispiel. Wo sie mir nach wie vor sehr gut gefallen, ist als Schwarztee. Die Oxidation scheint sie zu öffnen, sodass sie etwas an Fülle gewinnen, und die Waldbeeren-Noten überstehen die Oxidation auch recht gut.

Dieser Tee ist ein gutes Beispiel davon: eine schöne Balance aus einem cremigen Körper, ausdrucksstarken, vielschichtigen Nuancen und der wärmenden, versöhnenden Charakteristik von Yunnan-Schwarztees. Bitterkeit ist sehr moderat, auch sehr magenverträglich.

 

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Natürlich kein Premium-Gushu-Hongcha, aber für den Preis ein sehr ordentlicher Tee, der Lichtjahre über Supermarkt-Schwarztees ähnlicher Preisklassen angesiedelt ist. (Was zugegebenermaßen nicht soo schwer ist :P)

Hält auch 2-3 Jahre später noch ein gutes Niveau. Wie meistens bei Schwarztees würde ich allerdings nicht länger als 5 Jahre mit dem Trinken warten, danach verlieren sie m.E. nur noch. Was diesem hier zusätzlich hilft, ist, dass er große Blätter hat und recht leicht oxidiert ist. Kann man schön am aufgegossenen Blatt erkennen, das mit vielen lustigen Farbnuancen aufwarten kann.

 

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Bei meiner morgentlichen Shou-Runde (the shou must go on) hab ich mir gedacht, den 11er der Menghai Factory zur 100-Jahr Feier des Übergangs vom Kaiserreich zur Republik müsste ich mal mit dem fetten Vorsitzenden schlürfen, der wird ihm bestimmt gefallen.

vor 19 Minuten schrieb miig:

Wie meistens bei Schwarztees würde ich allerdings nicht länger als 5 Jahre mit dem Trinken warten, danach verlieren sie m.E. nur noch.

Ja, findest du? Bei wildem Gushu Pflückgut, das relativ leicht oxidiert wurde auch? Hmmm, bin skeptisch. Gewisse die ich hab sind jetzt nach 5 Jahren Lagerung so gut wie noch nie zuvor.

vor 19 Minuten schrieb miig:

Muss sagen, dass mein Enthusiasmus etwas abgekühlt ist, weil ich Kraft und Fülle in Shengs mehr bevorzuge. Und das gibts bei Purple eigentlich gar nicht.

Doch. Meist sind es ja nur junge Züchtungen, und entsprechend wenig Fülle und Tiefgang dahinter. Aber es gibt echte, alte Purple Bäume, z.B. in Yibang, von welchen Yu schon produzierte, von X. mit dem Kunstnamen "Hong Er Duo" (die Mutanten von Mao Er Duo) belegt. Kannst sie bei Interesse ja mal danach fragen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 46 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Ja, findest du? Bei wildem Gushu Pflückgut, das relativ leicht oxidiert wurde auch? Hmmm, bin skeptisch. Gewisse die ich hab sind jetzt nach 5 Jahren Lagerung so gut wie noch nie zuvor.

Hehe... ich sagte ja, die meisten Schwarztees. Und die meisten Schwarztees sind kein leicht oxidiertes, wild gewachsenes Gushu-Material... bei solchem, da stimm ich dir ganz zu, würde ich von deutlich mehr Reifungspotiential ausgehen.

vor 47 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Doch. Meist sind es ja nur junge Züchtungen, und entsprechend wenig Fülle und Tiefgang dahinter. Aber es gibt echte, alte Purple Bäume, z.B. in Yibang, von welchen Yu schon produzierte, von X. mit dem Kunstnamen "Hong Er Duo" (die Mutanten von Mao Er Duo) belegt. Kannst sie bei Interesse ja mal danach fragen.

Hmmm... ich denk, dass da mehr Dimensionen beteiligt sind. Diese, wie Hobbes es nannte, "low ceiling" von Sweet Purple (nicht mit Bitter Purple zu verwechseln) ist mir auch bei recht hochwertigen Purple-Tees begegnet, beispielsweise dem Secret Forest von EoT. Das ist auch kein Qualitätsmangel, sondern ein Charaktermerkmal dieser Purple-Tees.

Das hat eben dann auch die Auswirkung, dass man sieh sehr lange ziehen lassen kann, ohne zu befürchten, dass das Resultat zu stark und überwältigend wird. Somit eröffnet das auch andere Möglichkeiten.

Bitter Purple ist da nochmal eine andere Adresse. Dieser Typ Tee hat mE deutlich andere Charakteristika.

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vor 22 Stunden schrieb Anima_Templi:

es wäre mir eine Freude, Dir eine Probe zukommen zu lassen. :)

Schreib mir bitte eine PM.

Klang das wirklich so verzweifelt? War schon etwas übertrieben mit dem deprimiert ... aber - ich liebe Rou Gui und der letzte, den ich hatte, entsprach leider nicht so recht meinen Erwartungen. Da hätte ich besser nicht auf eine vorherige Probe verzichtet; mein Fehler. War immerhin ein Zhengyan (aber nicht der von @enjoi verkostete) oder doch als solcher deklariert und entsprechend kostspielig. Über den Namen des Händlers (von dem ich im Übrigen auch einen durchaus zufriedenstellenden Fenghuang Ya Shi Xiang bezogen habe) sei hier in der Öffentlichkeit gnädig der Mantel des Schweigens gebreitet ...

Jedenfalls - seitdem bin ich hinsichtlich Rou Gui etwas trostbedürftig. Also herzlichen Dank für das Angebot, ich melde mich - und würde mich freuen, mich mit einer kleinen Gegengabe revanchieren zu dürfen.

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ontopic: In der Tasse heute ein Japaner; einmal in der Woche muss das derzeit sein. Der entsprechende Vertreter ist der in besseren deutschen Teeläden gelegentlich anzutreffende Hachijūhachi Yanotsuyu (八十八夜の露) aus Shizuoka. Wie der schöne Name (88 'Tau-Nächte') verrät, ein Shincha. Nun ist ein Shincha im November ja schon etwas inkongruent - aber ich konnte den zufällig in Radolfzell entdeckten Teeladen ja nicht verlassen, ohne dem freundlichen Händler etwas Tee abzukaufen. Und jetzt wird's höchste Zeit, den wegzuschlabbern. 2021 ist nicht mehr weit.

88yanotsuyu.jpg.d9007e0292b5298e489bc8877281e8c0.jpg (Händlerfoto, Tee-vom-See.de)

Er steckt ohne weiteres 80° C weg und ich dosiere ihn auch nicht zaghafter als meine Chinesen, was bei Japanern häufig zu einer gewissen Strenge und medizinischen Anmutung führt (so auch bei meinem Kandidaten) - aber ich mag das gelegentlich. Auch ihm mute ich 6 Aufgüsse zu (40 / 20 / 30 / 50 / 80 / 120 Sek. - kein Blanchieren, aber sorgfältiges Vorwärmen des Aufgussgefäßes), wobei die mineralischen Noten der späteren Aufgüsse ein wenig dumpf daher kommen, aber gleichzeitig auch kräftiges Wurzelwerk zu schmecken ist. Ich schätze mal chagusaba - Terroir. Dazu ein Verweis auf diesen schönen Artikel. Zum Kultivar kann ich nichts sagen - zu einem begründeten Verdacht in dieser Richtung fehlt mir die leider Expertise.

Die früheren Aufgüsse haben eine leichte, unaufdringliche Süße für Nase und Gaumen sowie recht intensiv-grasige (bis hin zur genannten 'Strenge') Noten. Gleichzeitig kommt das mit einem nicht näher zu definierenden Eindruck großer Frische daher - ohne den wäre die Grasigkeit auch etwas zu penetrant. Schön, dass sich der Tee trotz des hohen Feuchtigkeitsgehalts so gut gehalten hat, offen ist die Verpackung jetzt immerhin schon 4 Wochen (allerdings gekühlt und luftdicht abgeschlossen gelagert). Bei so viel Frische schmeckt er unvermeidlich auch einen Tick 'unfertig'. Wie es sich halt für einen Shincha gehört, das macht für mich einen guten Teil ihres Charmes aus ...

Für den Preis (100 g / ca. 28 €) ein wirklich sehr ordentlicher Tee. Wenn jetzt auch noch Frühling wäre, wäre es perfekt gewesen ...

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2020 "Man Gang Village" YS

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Ein Mädchentee ist das nicht, aber auch kein Jungstee. Vielleicht hab ich einen der seltenen Diversen ergattert. Ich werd mal aufpassen, in welcher Toilette er/sie/es verschwindet, um sich frisch zu machen... Dafür kams im 357Gramm-Bing, hat also noch viele Gelegenheiten zu beweisen, ob da mehr Fisch oder mehr Fleisch ist. 
Beim zweiten und dritten Aufguss, wo ich in der Regel die Ziehzeiten sehr kurz halte, bekam er/sie/es erst mal über eine Minute Gelegenheit, sich zu zeigen. Aber schüchtern, sehr schüchtern, bei 4 und 5 mit reichlich 2 Minuten gesellte sich zur ätherischen Wässrigkeit ein ebenfalls durchscheinendes Bitter, eine Ahnung von etwas. Was sich vielleicht in den Jahren  entwickeln wird. Vielleicht. Energie auch sparsam, so ein bißchen. Wie ne Glühbirne 10 Watt im dunklen Wald. 

Huschhusch in den Tontopf. 

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Sehr interessant!

Hatte tatsächlich diesen Tee neulich probiert, und war total begeistert :D. Kraft, Fülle, komplexe, interessante Noten die bist zu etwas gehen, das ich Weihnachtsgewürzen nicht unähnlich sehen würde.

Wobei meine Erfahrung war, dass der Tee schon deutliche Reifungsansätze hat, und 95° heißes Wasser sowie längere Ziehzeiten sehr gut verträgt, ohne garstig zu werden. Somit kann man ihn gleich ordentlich treten, um ihm seine Wunder zu entlocken.

Hatte tatsächlich schwer überlegt, mir den Bing zu kaufen :angel:

 

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vor 15 Stunden schrieb Willemzwo:

Huschhusch in den Tontopf. 

Gute Entscheidung! Kenne diesen Jahrgang nicht, aber üblicherweise braucht dieses Dorf bei Frühlingspflückungen einiges an Zeit (1 ~ 1,5 Jahre) um sich zu entfalten. Fällt in die Dornröschen-Kategorie.

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🤔 ... möglicherweise ein passender Wrapper für den nächsten Jahrgang!
Lucy könnte dazu noch einen Büffel hinkritzeln, et voila!
Ginge zudem glatt als Reinterpretation von Beauty and the Beast durch, bei den Zeichnungskünsten von Lucy. Ich sag nur Patschehändchen!

@topic: So, wird Zeit für den spätmorgentlichen Shou! Prost Jungs!

Hier noch die passende Musik zum Tee (als Wiedergutmachung für 100 Lärmbelästigungen meinerseits):

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@Willemzwo Ou, hab das Dorf mit einem Nachbarsdorf verwechselt, Da Qing Zhai, das ist so eine Schläfer-Zelle.
Gestern hab ich die 19er Man Gang Frühlingsausgabe verkostet, und dabei kam mir in den Sinn, dass ich davon damals frisch ein Sample hatte, das mir gut schmeckte. Jetzt nach ca. 1,5 Jahren wirkte er jedoch zu meiner Verwunderung etwas verschlafen, gut, gewisse Aufgüsse waren schön, aber insgesamt, hmmm, womöglich bin ich von den enorm vielen mir zuvor unbekannten Shengs in letzter Zeit etwas verwöhnt - hab da gewisses auch absichtlich mit Produktionen von Lucy verglichen, die ja schon stets versucht preiswert zu sein.

@topic: Zur Abwechslung heute Nachmittag mal einen Fenghuang Oolong verkostet, 14er, Atong Edition, d.h. von Atong in Fenghuang selektiert, gewisse als Maocha, gewisse eigentlich schon fertig und geröstet - aber er röstete zu Hause angekommen einerlei beide nochmals 😁. Das Schöne an dieser Röstung ist eine gewisse geschmackliche Wärme und Rundheit und Harmonie, die der Oolong erhält - gleichzeitig verschwindet aber auch etwas, dass ich manchmal an Fenghuang Oolongs so schätze, diese leicht säuerliche, grüne Frische und Kühle. Ergänzend betrachtet (nicht entweder oder) ist diese Veredelung aber klar eine wunderbare Bereicherung.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Nach ewiger Zeit der Forumsabstinenz nun auch mal wieder ein Beitrag meinerseits.
Erstmal ein erneutes Hallo und vielen Dank für Eure teilweise sehr bereichernden Beiträge hier im Forum, die ich die vergangenen Jahre weiterhin oft mitverfolgt habe - wenngleich passiv.

Bevor es gleich zur Probe geht (berufliche Theaterproben sind in NRW derzeit noch gestattet, hurray), bei mir heute der Matcha Ten von Aiya. Hatte ihn schon mal vor Jahren, nun als Probierversion. Tatsächlich schmeckt der Ten mir von den Aiya Matchas am besten. Die Probierversionen umfassten den Akashi, Horai und eben den Ten.

Geschmacklich ist er sehr mild, nur ganz wenig Bitterkeit, sehr sehr cremig. Allerdings fehlt mir etwas Besonderes. Wenn Ihr mich fragen würdet: "Wonach schmeckt der Tee denn nun?", hätte ich keine guten Vergleiche :D Vielleicht ist mein Gaumen heute auch noch nicht ganz wach. Lecker, definitiv, super cremig - wie geschmolzene Schokolade, nur ganz wenig herzhaft, kein starkes Umami, aber auch nicht ausgeprägt süß. (Dosierung: 3g auf ca. 100ml, 80°C) Da ich den Ten auch in der Dose schon im Kühlschrank habe, bin ich mal gespannt, ob ich da in den nächsten Versuchen noch mehr Nuancen entdecke!

P.S.: Nutze erst seit kurzem ein Sieb für Matchapulver. Wow, macht das einen Unterschied! Oo Hätte ich damit mal früher angefangen! So viel mehr feinoriger Schaum und insgesamt keine Klumpenbildung. Super Sache, kann ich nur empfehlen ^^

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2015 Wuliang Shan Gushu von Yu, vielen Dank @cordyceps für das Sample :) 

Beim öffnen des Samples war ich doch etwas verwundert: ein intensives Aroma nach Hagebutten und leicht rauchigen Röstnoten, die mich stark an Kaffee erinnern und ein bisschen Kräuter - keinesfalls unangenehm aber keine Spur von Tee. Auch optisch ist der erste Eindruck wenig überzeugend: ziemlich kleinteilig und fest gepresst - zugegebenermaßen ist Wuliang ja bekanntlich eine kleinblättrige Region und Yesheng ist meist nochmals etwas dürrer als normales Sheng-Material - außerdem scheint das Sample offensichtlich von weiter innen im Bing zu stammen, daher kann es natürlich sein, dass das Sample nicht repräsentativ ist. Der erste Aufguss bestätigt dann aber doch, dass es sich um Tee handelt, wie schon erwähnt ein Yesheng und nicht der bitteren Art. Geschmacklich bietet der Tee eine durchaus nette harzig-rauchige Würze, womit er weniger in der "Tradition" der dezenten Wuliang Yeshengs wie z.B. der 2017er Wuliang Wild von EoT steht sondern (irgendwo auch naheliegend) eher einen Charakter wie der 2010er Wuliang von Yu aufweist, auch wenn er im Vergleich zahmer wirkt (da weniger rauchig und wild). Wie fast alle Yeshengs (zumindest der nicht-bitteren Sorte) hat dieser aber das Problem, dass er außer auf der Geschmacksebene nicht viel zu bieten hat - keine interessante Textur und vor allem kein Qi, kein Wunder dass Matt eine klare Trennung zwischen "echtem" Puerh und Yesheng macht, da stimm ich ihm voll und ganz zu. Aber das ist letztlich Jammern auf hohem Niveau - für Anfänger sicher ein guter Tee von ordentlicher Qualität mit etwas Abzug für die "Blattschönheit" und was einen letztlich beim Tee reizt ist Geschmacksache - mich reizt dieser jedenfalls nur bedingt.

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Yesheng ist auch bei mir immer so eine Sache. Aus Freiburg hatte ich mir den aktuellen Yu vom großen Schneeberg mitgenommen. Die ersten Sessions waren naja. Aber dann hat es klick gemacht und auf einmal fand ich ihn so gut, dass ich gerade einen Kuchen nachgeordert habe.

Tatsächlich gefällt mir auch die Wirkung sehr gut. Natürlich ist sie von einer anderer Qualität, aber das macht sie nicht schlechter. Pfefferminztee hat auch eine andere Wirkung als Yerba Mate und je nach Situation schätze ich mal die eine, mal die andere. Der Yesheng passt jedenfalls sehr gut zum Herbst, wie ich finde.

Werd demnächst vielleicht mal etwas mehr zu dem Teechen schreiben, wenn er wieder im Schälchen ist.

@GoldenTurtleMit dem Comic hast Du mich heute morgen gut zum Lachen gebracht. Danke :) Asterix habe ich nicht mehr so auf dem Schirm. Welcher Band ist das?

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@doumer Na dir hab ich den auch nicht empfohlen ... dich würde ich jetzt auch nicht mehr unbedingt zu den Anfängern zählen, obwohl du dich demütig wie du bist ja wahrscheinlich zu ihnen zählst ... na, einigen wir uns, ein fortgeschrittener Anfänger! Spass beiseite, dir hätte ich den wirklich nicht empfohlen, zu wenig bitter und zu wenig intensives Erlebnis wie ich dich einschätze, besonders auch für einen Wilden, aber was eine Schwäche für jemand wie dich ist, ist eine Stärke für einen Anfänger. Hinzu kommt, dass der Tee für einen Wilden eine mMn für Anfänger geeignete Zugänglichkeit durch eine Ausgewogenheit besitzt; er ist etwas würzig, nicht zu viel, höchstens leicht tabakig, nicht zu bitter, kaum adstringent, und doch bietet er ein zu Entdeckungen einladendes Geschmacksspektrum auch mit etwas Süsse.
Was die Wirkung anbelangt; Yu achtet mMn fast immer darauf, dass die Tees eine sehr gemütliche Wirkung haben, keine Drunkennessbanger - gewisse suchen den Kick, andere suchen mehr das Meditative, Achtsame in Teerunden.

Nebenbei bemerkt; die sonderbaren Wege des Tees! (von @cordyceps zu dir ... hast du ihm ein paar interessante Muster zugesteckt?)

@nemo Freut mich, aber auf diese Frage weiss ich die Antwort nicht, es war eher ein Zufallsfund - ich hab nach einer zur Verkostung passenden Diskussion gesucht. Mich selbst erfreut hat, dass da nicht nur der Gallier selbst vorkommt (Majestix = Glen), sondern auch der Fischhändler (ich sag nicht wer das in der Teewelt ist, aber nicht Yu, Diz hat früher gerne etwas gewitzelt, dass Yu auf pinyin chinesisch Fisch bedeutet - aber nicht nur, es kann auch alte Frau und Jade bedeuten), der sich über den fehlenden typischen Geruch beklagt - Volltreffer! 😅

@topic: Noch etwas aussergewöhnliches - ich trinke fast gar keinen frischen Tee mehr, der nicht mindestens ein Jahr gereift ist. Dies wegen dieser Geschichte vor 200 Jahren, als das in China und in Japan scheinbar die übliche Praxis war. Aber wie ich schon einmal erwähnte, fand auch ich schon Jahre bevor ich das wusste gewisse junge Shengs ganz frisch zu unruhig, wie ein flackerndes, unruhiges Feuer einer Kerze. Heute hab ich dann ein 18er Sheng von Katy M. verkostet, ein Yi Wu / Ban Pen Blend, und zwar hatte ich nur ein 5g Sample, dies in einer etwa 1,5dl Yixing etwas unkonventionell zubereitet; nur 3 oder 4 Aufgüsse total, alle ordentlich stark gezogen, der erste Aufguss war exzellent, da dachte ich was für ein Tee und war gleich in "Order"-Stimmung, aber dann die nachfolgenden Aufgüsse waren leider deutlich nicht mehr auf dem Niveau, der Tee hatte nicht mehr so eine Spannung, wenn die Verhältnisse stimmen, sondern tendierte leicht ins wässrig-bittere, mit weniger gaumenauskleidender Aromendichte.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 27 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Nebenbei bemerkt; die sonderbaren Wege des Tees! (von @cordyceps zu dir ... hast du ihm ein paar interessante Muster zugesteckt?)

Nein, ich glaube eher nicht, dass es in dem Sinne "interessante" Muster in Anbetracht von Qualität und Besonderheit. Wir hatten uns über einige Pu Erh unterhalten und meine ersten Gehversuche. Da er drei von meinen Samples selbst noch nicht in der Tasse hatte habe ich ihm welche abgepackt.

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@GoldenTurtle alles gut, die Kritik bezieht sich eher auf nicht-bittere Yeshengs im allgemeinen: irgendwie "geben" die mir nicht so viel wie ein "echter" Sheng - der spezifische Tee ist durch die von dir gut beschriebene Würze wie gesagt absolut OK und für einen Anfänger eine gute Empfehlung, um mit Yeshengs Kontakt aufzunehmen :)

Ich packe morgen im Gegenzug ein paar Samples für @cordyceps ab - evtl nicht alle so anfängerfreundlich :devil::D

Bearbeitet von doumer
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vor 17 Minuten schrieb doumer:

nicht-bittere Yeshengs ... "geben" mir nicht so viel wie ein "echter" Sheng

Ich denke zu verstehen was dir am Sheng so zusagt, (zumindest u.a.,) dieses intensive Geschmackserlebnis auf voller Bandbreite, eine mit Bitterkeit aber auch mit anderen Geschmäckern besetzte, gaumenauskleidende Aromendichte. Dazu noch, quasi als dritte Dimension ein emotionelles Erlebnis (ob das nun einkehrsam still und achtsam oder "Wir sind geschwebt Alter" ist, um einen lieben Teefreund wortwörtlich zu zitieren). Ich wüsste derzeit nicht, wie ich die Faszination von jungem Gushu Sheng besser beschreiben könnte.

PS: Was kriegt denn er für Muster von dir? Ich schätze mal was in Richtung Baotang ist bestimmt dabei! 😁

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Einen schönen Sonntag allen! :)

Meine neueste Bestellung ist mit verschiedenen japanischen Tees gestern eingetroffen! Ich bin gespannt. Gestern bereits und heute mittag im Kännchen: "Kirishima Tennen Gyokuro Oku Yutaka". Wenn ich es recht verstanden habe, ein Kabusecha, da 'nur' 14 Tage beschattet, aber aufgrund der Strauchsorte geschmacklich angeblich so intensiv wie ein stärker beschatteter Tee.

Laut Beschreibung soll die Varietät Oku Yutaka eine "tiefe Süße" mit sich bringen. Das hatte mich neugierig gemacht, da ich Kabusechas und Gyokuros doch echt gerne trinke - wenngleich ich sie selten sehr stark dosiert brühe. (Heute ca. 2TL auf 200ml bei 60°C für 1min, 2ter und 3ter Aufguss max. 10sek)

Ich muss sagen, dass der Tee in meinen ersten beiden Anläufen sehr lecker ist, aber anders als erwartet. Die Textur ist dick, geschmeidig, allerdings eher 'trocken', wobei nicht wirklich adstringent, eher wenig süffig. Umami ist präsent, von vorne bis hinten. Es ist eher ein warmes Umami, nicht wie kalte Pute, sondern wie frisches, herzhaftes Gebäck. Süße merke ich offengestanden nicht wirklich; da hätte ich mit mehr gerechnet. Im Nachgeschmack leicht kräuterig, aber sonst primär ein umami-Tee. Mal schauen, was andere Aufgüsse da noch so ergeben.

Wünsche allen ein tolles Wochenende und (tee)genussreiche Momente :)

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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