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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Ein kleiner Nachtrag von den Weihnachtsfeiertagen: Naka 2019 Kugel von pu-erh.sk. Davon hatte ich drei Stück bestellt, nachdem der Tee positiv in diesem Faden erwähnt wurde. Ganz allgemein sind meine Erfahrungen mit Kugel nicht besonders: Schwer zu dosieren, wenn das passende Gefäß fehlt und die ersten Aufgüsse sind schwach und spätere zu stark. Dieser Tee ist eine Ausnahme von der Regel, weil die späteren Aufgüsse nicht zu stark werden.

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Der war gut und die drei Kugel relativ schnell hintereinander getrunken. Leider kann ich nicht sagen was den Tee so gut macht. Kräftig, mineralisch, frisch und Heu, so bleibt der Naka 19 in Erinnerung, eine Mischung die sich gut trinken lässt. 

 

Jetzt auf dem Teetisch: @cordyceps und ich haben Tees ausgetauscht und als erstes wird der Mansa Gushu 2016 Huang Pian verkostet. Mit der Nase sind leichte und in Anbetracht eines Alters von vier Jahren ordentliche Alterungsnoten zu vernehmen. Das nasse Blatt ist "typisch Yiwu" mit jetzt deutlichen Alterungsnoten. Ohne die Jahresangabe würde ich von 6-7 Jahren ausgehen. Geschmacklich sind wir bei Erde, Menthol, "Medizin" und leichte Süße. Ein kräftiger und ausdauernder Tee. Andere Yiwus mit diesem Geschmacksprofil werden mit steigender Aufgusszahl milder und sind dann vorwiegend süß. Dieser bleibt kräftig und bisher seinem Geschmacksprofil treu, bei Aufguss 7 muss ich für heute pausieren. Der Nachgeschmack ist rauer, als von Plantagenyiwus mit diesem Profil gewohnt. 
Eine überraschende Sitzung, denn sowohl die jungen als auch die alten Huang Pian die ich kenne sind weniger komplex als feinere Blätter, wovon dieser hier wäre in einer Blindverkostung nur schwer zu unterscheiden wäre.

 
 

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vor 14 Stunden schrieb Willemzwo:

Aber so ein Forum ist natürlich Klasse, da kann man die BeiUnsImBlock-Kollegen gut und gerne überlesen, was ich beim Güldenen mitunter ziemlich schade finde. Weniger wäre eben manchmal einfach mehr. Wie immer. 

Danke - ich habe auf ein, zwei Tipps von dir schon früher mehr geachtet als du vielleicht denkst, und dieser geht zwar von ganz anderer Perspektive aus gesehen letztlich doch in eine ähnliche Richtung, worüber ich mir schon eine Weile Gedanken mache - vom Sachlichen mehr zum Persönlichen, Zwischenmenschlichen, Interagierenden, es macht so auch mehr Spass.

PS: Erklärend; ich habe in der Hinsicht Leute wie Adler viele Jahre nicht verstanden, die den Monolog scheuten und gar keine Bücher schreiben wollten, nur den Dialog mit Menschen suchten, den echten und ehrlichen Austausch. Von meiner theologischen Prägung her war ich hingegen so sehr auf Monolog, Wahrheit und Regeln ausgerichtet, einhergehend mit der Irrelevanz von Gefühlen, Dialog und echt sein. Ich bin sehr froh um Leute wie Peterson, die diesem falschen Verständnis (das jahrhunderte Tradition hat) den Krieg erklärt haben.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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1990er Gaoshan Qing Bing via TTpl

Über den Tee liegen leider so gut wie keine Infos vor, außer dass es sich um ein Custom Order Bing für Hong Kong von einer unbekannten Fabrik in den 90ern handelt. Das Blatt (laut Wrapper aus Menghai) sieht sehr gut aus für einen Factory Sheng sehr gut aus, definitiv nicht das übliche Massenmarkt-Qualitätslevel. Der Name leitet sich einfach von dem ab, was der Wrapper verspricht: Gao Shan (高山) = "high mountain" und Qing Bing (青餅) = "sheng bingcha" - in wie weit das mit dem hohen Berg stimmt sei mal dahingestellt, aber um einen Sheng handelt es sich definitiv und das interessante bei diesem Exemplar ist die Lagerung: da es sich wie gesagt um eine Bestellung aus Hong Kong handelt, hat der Tee die ersten Jahre ("several") in Hong Kong verbracht aber nicht in "traditional HK storage" sondern in "natural HK storage", d.h. zwar trotzdem feuchtes HK Klima aber nicht so ultra-feucht da (so versteh ich das auf Basis dessen, was ich bisher gelesen habe) die Keller-Phase "Di Cang (地倉)" (siehe auch diesen Blogeintrag von Marshaln) der traditionellen HK-Lagerung ausgelassen wird, wie das, was üblicherweise als HK-Storage gehandelt wird. Nach dem Aufenthalt in Hong Kong wurde der Tee dann in Taiwan trocken gelagert - dadurch hat er zwar die typische HK-Note von den frühen Jahren, ist aber im Gegensatz zu dem 1997er HK Stored Aged Sheng nicht durch und durch "kompostiert" (man sieht es auf den Bildern nicht ganz so gut, aber das Blatt ist weniger grau und hat noch mehr goldbraune Stellen), wodurch er sich noch etwas von seiner Jugend bewahrt hat. Vor allem wenn man ihn pusht kommt da noch überraschend viel Adstringenz bei rum, ansonsten äußert sich das eher durch eine leichte Bitterkeit, welche die süß-holzigen Aufgüsse begleitet und dass die erdigen Noten hier deutlich dezenter und trockener sind, was aber mit einer dezenten Nussigkeit gut harmoniert. Ein wirklich schöner Tee der zwar nicht ganz so super-weich ist wie ein Tee mit reiner HK-Lagerung aber dafür deutlich interessanter bleibt, als die meisten reinen HK-Shengs - einziges Manko ist, dass das Qi etwas verhalten ist - aber man kann ja nicht alles haben ;) Zu schade, dass es davon nur noch kleine Samples gibt...

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Bei solchem Wetter wie heute ist der beste Platz am Teetisch. Wuyi Da Hong Pao, what else?

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Späte Heimkehr auf der Straße von Pingquan an einem Wintertag

Wie beschwerlich, auf dem Bergpfad zu reisen.
Schon steht die Sonne tief.
Im vernebelten Dorf ein eisiger Baum
Dient einer Krähe zum Sitz.
Vor Einbruch der Nacht komm ich nicht an,
Doch kümmert mich dies nicht .
Drei heisse Tassen Tee getrunken

Und ich bin zu Haus.

(Bo Juyi, 772 - 846)

_()_

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Am 2.1.2021 um 10:52 schrieb GoldenTurtle:

Dazu steht folgende, äusserst bemerkenswerte Aussage:

Here lies the taste of tea: Pursuing the utmost flat shape, this Tokoname tea pot draws out the taste of tea.

@teekontorkiel, @Diz, @cml93, @olem, @nannuoshan, @teewelt, @luke - was haltet ihr davon?!? kann man das wirklich sagen, dass eine möglichst flache Kanne das Meiste vom Geschmack aus japanischem Tee herausholt?!?

 

Am 2.1.2021 um 11:26 schrieb GoldenTurtle:

Relevanter könnte sein, wenn diese Form ein zu bevorzugendes "Verhalten" der Blätter in der Kanne erzeugen oder begünstigen würde - die Japaner stehen ja auf absolute Ruhe im Wasser - ja keine unnötigen Bewegungen, diese erzeugen gemäss ihrer Meinung nur zusätzliche Bitterkeit, also giessen sie das Wasser von so tief wie möglich in die Kanne - eine ihrer Devisen.

Dass sich die Teeblätter abhängig von der Kannenform beim Aufgießen unterschiedlich verhalten, ist meines Erachtens eine Tatsache. Ich weiß aber nicht, inwieweit sich das auf den Geschmack auswirkt. So eine extrem flache Form in Verbindung mit einem vergleichsweise geringen Volumen wird wohl tatsächlich dazu führen, dass sich die Teeblätter beim Aufguss weniger bewegen als beispielsweise in einer größeren runden Kanne. 

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2013 KuZhu Shan Gushu via TTpl

Ein für mich neuer Berg in Jinggu, der seinem Namen "Ku Zhu (苦竹)" = "bitterer Bambus" (wenn ich das auf dem abgebildeten Wrapper im Shop richtig gelesen habe) zumindest was den ersten Part betrifft alle Ehre macht: Es ist ein wirklich bitteres Kraut! Mir ist zwar prinzipiell eine Bulang-Bitterkeit (insbesondere Lao Man E!) lieber als eine Jinggu-Bitterkeit, da diese schärfer und punktueller ist, als die breite und samtige Bulang-Bitterkeit aber hier passt sie gut zum Charakter des Tees. Denn nicht nur die Bitterkeit ist sehr punktuell sondern auch das Qi: Würde man dessen Wirkung in Form einer Sinuskurve darstellen, hätte diese eine große Amplitude aber eine kleine Periode - sprich: direkt nach dem Trinken drückt es einem kurz fast die Augen raus, was sich sehr schnell aber wieder legt und man sich fragt, was eben passiert ist - bis zum nächste Aufguss ist die Wirkung aber größtenteils wieder verflogen und das Spiel beginnt von vorne. Zwar ist mit ein durchgängiges, tiefenentspanntes Qi wie beim 2019er Rareness 5 lieber, aber das hier ist definitiv auch sehr spannend (und angenehmer, als es vielleicht klingt). Der Körper des Tees hat zudem eine angenehm gewichtige Schwere und die zuvor erwähnte Bitterkeit wandelt sich schnell in eine grüne, fruchtige Süße um - mit fortschreitenden Aufgüssen wird auch immer deutlicher, woran mich diese Kombination mit einer dezent flauschig-pelzigen Textur erinnert: an noch nicht ganz reife Zwetschgen! Das hatte ich bislang auch noch nicht - dieses Level hält der Tee dann übrigens ziemlich lange (gute Ausdauer!) und klingt daher anders aus, als die meisten Shengs. Zusammen mit dem außergewöhnlichen Qi wirklich ein sehr spannender Tee und ein gutes Beispiel, dass auch semiaged Shengs wirklich gut sein können und nicht alle in der "awkward phase" versauern.

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Mit dem winzigen Zhuni-Kännchen habe ich gerade viel Spaß - ich bin froh, dass es noch während meines Urlaubs angekommen ist 🥰

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Hallo zusammen,

ein frohes neues Jahr euch allen. Ich hoffe, ich darf mich hier noch melden und ein wenig mitschreiben? :) In den letzten Tagen habe ich viel Tee getrunken, für das nächste Jahr soll das natürlich fortgesetzt werden und dann ist auch der Plan hier wieder mehr zu schreiben :).

Vor einigen Minuten habe ich mit einer Session zum Bulang Shan 2014 Shou von TKK angefangen. Bisher ein sehr kräftiger und mineralischer Tee. Ich bin gespannt, was die nächsten Aufgüsse bringen :).

Viele Grüße

Tobi

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vor 5 Minuten schrieb paxistatis:

Ich hoffe, ich darf mich hier noch melden und ein wenig mitschreiben?

Na, ausnahmsweise... ;):D

vor 7 Minuten schrieb paxistatis:

Bisher ein sehr kräftiger und mineralischer Tee.

Hört sich gut an! Bis auf ein Sample, welches ich von @GoldenTurtlebekam, haben mir die Shus von Yu zwar ganz gut gefallen, fand diese aber preislich deutlich überzogen.

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Haha! Anima, du hast von mir damals ein Happen exakt von der Premiumversion des von paxistatis verkosteten Shou bekommen, von dem gibt resp. gab es zwei Versionen, denjenigen welcher paxistatis hat mit etwa 30% Gushu Pflückgut und 70% Huangshan meinte ich, ist schon so lange her, und einen mit 100% Gushu Pflückgut. Aber bedenke, du hast den damals von mir noch so frisch bekommen, das war ja etwa 2016 - wie ich neulich erwähnte brauchen seine Bulang Shou längere Zeit nach der Produktion als seine Yiwu Shou, bis sie richtig runtergekommen sind, sich harmonisieren, aromatisch aufblühen und vollständig zugänglich werden - meiner Meinung nach i.d.R. etwa 4 gegenüber 2 Jahren, getreu dem Motto: Yue Chen Yue Xiang
@teekontorkiel Korrektur für den Shop; der ist Jahrgang 2015.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 1 Stunde schrieb doumer:

2013 KuZhu Shan Gushu via TTpl

Ah, sehr schön. Ich hatte richtig darauf gewartet, dass der von Dir hier besprochen wird da ich ihn ja bereits vor zwei Wochen probiert hatte und mein etwas unbeholfenes Fazit war:

Zitat

Der erste Aufguss liefert aber schon ein ganz anderes Bild: ein dunkler, leicht trüber Aufguss mit einer dominanten Bitternote die sich in eine schwere Süße wandelt. Auch die nächsten Aufgüsse bieten eine volle Textur mit würzigen Noten nach Waldhonig und einer Bitterkeit die sich in langanhaltende würzige Süße wandeln.

Eine entspannende Session bei der sich der Tee hinter meiner Stirn gemütlich gemacht hat.

Ich hatte inzwischen die zweite Hälfte des Samples im Kännchen und bin von dem KuZhu Shan begeistert. Ich hatte ja bisher noch nicht so viele verschiedene Bulang/Lao Man E oder Jinggu-Tees aber ich fand diesen KuZhu einfach toll. Auch wenn bei mir das "Qi" nicht so sinuskurven-artig zugeschlagen hat, sondern bei mir dauerhaft hinter der Stirn verweilte :)

 

Ich hatte seit meinem letzten Bericht vor Weihnachten einige Tees probiert - werde aber nur auf die High- und Lowlights eingehen. Mit den Lowlights beginne ich schnell:

2003 Mengku DaXueShan von TTpl: ein weiteres Beispiel, dass mir Aged Sheng einfach noch nicht so richtig gefallen wenn sie zu feucht gelagert sind? Auf jeden Fall habe ich hier nach ein paar Aufgüssen aufgegeben...

2005 Qiaomu Gushu von prSK: hier habe ich etwas länger durchgehalten und neben Lagernoten auch noch andere Noten geschmeckt: Holzig, Menthol aber es war kein wirklicher Genuss für mich.

1998 Yiwu Shan Brick: Nope, nichts für mich!

2019 Nannuo Gushu von TTpl (Binghole!): kein wirklich schlechter Sheng aber die Duftnoten der Blätter (Himbeere und Zuckerwatte) versprechen mehr als die Aufgüsse dann tatsächlich bieten. Leicht scharf-bitter-würziger Grundgeschmack mit versteckt citrus-/Pomelo-/Mesocarp-Noten aber ingesamt sehr flach/eindimensional.

2011 Mannuo von NanNuoShan: ähnlich wie der obige Nannuo schnell zusammengefasst: flach/eindimensional und beim Mannuo kommt noch hinzu, dass selbst die bitter-würzige Grundnote sehr schwach ist. Auch hier der Duft der Blätter nach Schokolade und Pfeifentabak, im Aufguss nur leicht herb-würzig.

 

Jetzt zu den Tees die mir besser gefallen haben:

2020 Tub Highness von ML (Danke @Getsome) Die Blätter und in den ersten Aufgüssen eine leichte Stallnote und leicht krautig-gemüsige Noten die dann in Waldhonig und Trockenobst übergehen und von einer blumigen Note begleitet werden. Zum Teil stärkere Adstringenz, leichtes "Qi". Kein schlechter Tee aber kein Kaufkandidat für mich.

2017 WMD Mansa Ancient Tree von BL: Kein sehr komplexer Tee dafür schöne und nicht sehr aufdringliche süß-florale Grundnote mit leicht mineralisch-bitteren Noten und "dizzy head Qi".

2019 Rareness 5 Autum von prSK: @doumerhatte mir sowohl den Spring als auch den Autumn eingepackt und ich hatte ja bereits eine Portion der Frühlingsvariante im Kännchen. Diesmal nochmal im direkten Vergleich innerhalb von 24 Stunden und ich muss zugeben, dass ich mich nicht richtig entscheiden konnte welcher mir besser gefällt. Spring hat mehr Kraft/Energie/Qi aber tatsächlich hatte für mich die deutlich stärkere Bratapfel-/birne der Herbst-Variante einen etwas größeren Reiz und hat mir sehr gut gefallen! Aber beide Varianten sind einfach grandios!

2016 ZSL Man Lin von TE: Neben dem 2015er Wa Long bisher der einzige ZSL für mich der nicht in die Kategorie "Adstringenz und Menthol/ätherisch" fällt und mir durch seine vollmundige, würzige Süße mit leicht herben Noten gefallen hat.

2004 Tejipin von YQH (Danke @doumer) Für Neujahr habe ich mir dann diesen bekannten Sheng vorgenommen und Wow! Was für ein Brett und der erste Aged den ich geschmacklich in Ordnung finde aber dennoch aktuell nicht mein Geschmack ist. Die warmen Blätter verströmen einen, für mich, sehr verwirrenden Geruchsmix, neben Stallnoten, der mich an Lösungsmittel bzw. medizinisch Tinkturen erinnert. Die Aufgüsse dann erst mit relativ starken Lagernoten aber auch recht schnell Waldhonig, Trockenobst und holzig-ledrige Noten. Nach dem 3. Aufguss nicht nur die mächtige Energie spürbar sondern auch eine bisher ungewohnte "Betäubung" an der Zunge. Immer mal wieder kommen ganz leichte campher-/mentholige Noten und später auch stärkere Obst-Noten durch. Ein mächtiger Tee aber geschmacklich habe ich mich mit den Aged Shengs noch nicht so richtig angefreundet.

2004 Presence Collector von ML (Danke @Getsome) Einen Tag nach dem Tejipin einen recht ähnlich aber doch deutlich schwächeren Aged Sheng im Kännchen. Auch wenn es Übereinstimmungen mit dem Tejipin gibt (Stallnote & Lösungsmittel) und vorhanden aber gerade noch für mich moderate Lagernoten so ist der Tee von Mei Leaf deutlich schwächer in seiner Energie und etwas weniger überzeugend wenn es um die geschmackliche Komplexität geht. Viele Aufgüsse lang vor allem Lagernote mit leicht süß-holzigem und manchmal ledrigen Noten und Trockenobst aber insgesamt etwas flacher als der Tejipin. 

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Sorry für den langen Thread und die Aufarbeitung von fast zwei Wochen Material - ich wollte es aber nicht komplett unter den Tisch fallen lassen und werde ab sofort wieder zeitnaher meine Notizen hier reinschreiben.

Die ganzen TeaMania Tees werde ich im entsprechenden Thread besprechen...

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Am 2.1.2021 um 12:22 schrieb Anima_Templi:

Ein Tamaryokucha by @cml93

Ich glaube, die Farbe sagt hier schon alles. Ein traumhafter! Tee.

Aus gegebenem Anlass, möchte ich hierzu etwas erwähnen.

Ich trinke den Tee nun seit ein paar Tagen täglich, in wechselnden Aufgussgefäßen.

Als da wären: Echizen-Houhin, offene Porzellan Kyusu, Tokoname-Kyusu. Immer im gleichen Verhältnis dosiert, immer Black Forest Wasser.

Sehr ähnlich zeigt sich der Tee im Porzellan- und Tokoname-Kännchen. Ausgeprägtes Umami, aber leider werden hier die filigranen Noten des Tees erdrückt.

Ein eklatanter Unterschied zeigt sich mit der Verwendung der Echizen-Houhin. Die umwerfende Mango? vom trockenen Blatt, schafft es hier auch in die Tasse und verweilt minutenlang nach dem Schlucken auf der Zunge. Der Tee brilliert geradezu in allen Facetten und lässt mich völlig baff da sitzen. Was für ein Unterschied! :o

Ich habe noch was übrig und werde nochmal mit Tokoname vergleichen. 

 

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vor 2 Stunden schrieb Anima_Templi:

Na, ausnahmsweise... ;):D

Danke dir :D.

 

vor 2 Stunden schrieb Anima_Templi:

Hört sich gut an! Bis auf ein Sample, welches ich von @GoldenTurtlebekam, haben mir die Shus von Yu zwar ganz gut gefallen, fand diese aber preislich deutlich überzogen.

Ich habe ihn nun noch weiter getrunken, er ist definitiv ein starker Tee für den man genügend Zeit braucht. Vielleicht trinke ich später oder morgen noch einige Aufgüsse. Ich würde ihn neben kräftig und mineralisch auch noch als eher herb bzw. erdig bezeichnen, aber im positiven Sinne. Man muss nur aufpassen, dass man ihn nicht zu lange ziehen lässt. Das wird dann etwas zu stark. 

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vor 50 Minuten schrieb Anima_Templi:

Ein eklatanter Unterschied zeigt sich mit der Verwendung der Echizen-Houhin. Die umwerfende Mango? vom trockenen Blatt, schafft es hier auch in die Tasse und verweilt minutenlang nach dem Schlucken auf der Zunge. Der Tee brilliert geradezu in allen Facetten und lässt mich völlig baff da sitzen. Was für ein Unterschied! :o

Diese offenporige Echizen-Houhin (ich nehm mal an die wurde mit 15% Weihnachtsrabatt bei Parobijs Teekeramik erstanden) ist ein echtes Aroma-Wunder die mir in den letzten 2 Wochen auch schon die ein oder andere Geschmacksoffenbarung bei meinen japanischen Tees geliefert hat. Ich verwende dazu dann auch noch passende Echizen-Schalen - vielleicht würde das bei dir den Mango?-Nachgeschmack nochmal verstärken.😏

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vor einer Stunde schrieb Anima_Templi:

Ein eklatanter Unterschied zeigt sich mit der Verwendung der Echizen-Houhin. Die umwerfende Mango? vom trockenen Blatt, schafft es hier auch in die Tasse und verweilt minutenlang nach dem Schlucken auf der Zunge. Der Tee brilliert geradezu in allen Facetten und lässt mich völlig baff da sitzen. Was für ein Unterschied! :o

Das klingt sehr verlockend für mich da ich diese Mangonote im Ôyama Tamaryokucha ebenfalls sehr schätze, aber wie du schon schreibst schafft sie es einfach nicht in die Tasse. Ein Effekt übrigens den ich bedauerlicher Weise auch bei anderen japanischen aber auch chinesischen Grüntees habe. Das wäre grandios wenn Echizen hier Abhilfe schaffen würde. Weniger grandios ist es natürlich, dass ich keine Echizen Gefäße besitze...

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vor 12 Minuten schrieb Lateralus:

Das wäre grandios wenn Echizen hier Abhilfe schaffen würde.

Bisher hatte ich den Tee zwei Mal in der Echizen-Houhin, einmal Porzellan, einmal Tokoname.

Morgen versuche ich ein anderes Tokoname-Kännchen. Wenn er sich wieder verschlossen zeigen sollte, würde das schon sehr deutlich für den positiven Einfluss der Echizen-Keramik sprechen. :) 

vor 15 Minuten schrieb Lateralus:

Weniger grandios ist es natürlich, dass ich keine Echizen Gefäße besitze...

Lukasz bekommt immer wieder neue Stücke der Familie Kondo, da wirst Du sicherlich fündig werden. Ich benutze meine Houhin seit Monaten fast ausschließlich für alle Japaner, außer Gyokuro, und bin sehr zufrieden.

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vor 1 Minute schrieb Lateralus:

Lukasz?

Der hier

https://teekeramik.com/impressum/

Allerdings gibt es jetzt grade keine Echizen-Houhin mehr.

Aber wenn alle Stricke reißen kannst du ja mit ihm im Oktober nach Japan fahren, der bietet eine Teekeramikreise an die auch nach Echizen geht. Und da findest du dann bestimmt eine Houhin und auch auf deiner Zunge tanzt dann die Mango... Kostet halt schlappe 2500 Mücken die Reise, aber das sollte es wert sein.

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Am 5.12.2020 um 12:23 schrieb teewelt:

Was mich überrascht hat: Der zweite Aufguss meines Benifuuki Black war für meinen Geschmack sogar noch besser als der erste. Das hatte ich vorher bei schwarzem Tee noch nicht erlebt. @Lateralus Darf ich fragen, wie Du den Tee zubereitet hast?

Entschuldige @teewelt dass ich erst ein Kalenderjahr später antworte, aber als ich heute wieder genüsslich meinen Koucha geschlürft habe, bekam ich plötzlich schlechtes Gewissen. Ich habe deine Frage on-the-go gelesen und wollte sie später beantworten. Jetzt ist es leider sehr viel später geworden:
Ich habe den Benifuuki Black wie von @teekontorkiel angegeben aufgebrüht. Wobei ich die SI-Einheit 1TL/200ml in unsichere 1g/100ml umgerechnet habe. Ich verstehe schon, dass die Angabe in EL und TL anfängerfreundlich ist, aber nimmt denn keiner Rücksicht darauf dass mir Gewichtsangaben in einem unnormiertem Volumenmaß Kopfschmerzen bereiten. Ich dachte ich muss mich nur bei amerikanischen Rezepten damit abfinden, nein jetzt auch noch hier 😉

Der Koucha des Tages ist übrigens der wunderschöne Izumi von Herrn Yoshida. Ich finde ebenfalls, dass Schwarztees die mehr als nur langweiliges Malz zu bieten haben eine spannende Sache sein können. Den Izumi empfinde ich unglaublich fruchtig:

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Update: Heute habe ich den Tamaryokucha in meiner Lieblingskanne aus Tokoname gebrüht. Der Tee zeigt sich wie erwartet.

Zwar ist die fruchtige Süße nicht ganz so stark unterdrückt, aber die Mango fehlt eindeutig in der Schale. Der Tee wirkt breiter, vor allem im Rachenbereich, was sehr schön ist, aber die Brillanz der Houhin wird bei weitem nicht erreicht. Und gerade diese Brillanz in den Kopfnoten macht diesen Tee aus. Wirklich bemerkenswert! :)

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in meiner Tasse schwebt heute zum wiederholten Mal der Dento Hon Yamakai Gyokuro

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Eine von den andere Kultivaren, die ich durchprobiert habe (Fujimidori, Okuyutaka und Gokou) ganz andere "Interpretation".

"Blind" hätte ich den Tee wohl eher als kabusecha "abgetan"; Das umami ist erwartungsgemäß deutlich präsent, während bei den anderen Tees in den ersten Aufgüssen "aber" nur wenig Platz für etwas anderes ist (und sich später schnell Richtung Spinat/Gras/usw. ändert), gibt der Yamakai hier sehr viel Schokolade und Haselnuss preis. Dieser Kontrast gefällt mir sehr gut. Mit welchen Parametern ich auch zubereitet habe, ab besten gefällt mir immer der zweite Aufguss. Hier gibt es ein tolle Harmonie der einzenen Komponenten. Ganz toll auch, dass auch ein dritter und vierter Aufguss nur wenig nachgibt, das Durchhaltevermögen dieses Tees ist enorm.

Meine Lieblingsdosierung: 4g auf 100 ml, 90s@60°C - 30s@65C - 60s@70C und dann nach Belieben fortführen

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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