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Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

vor 22 Stunden schrieb goza:

 Einweihung meines neuen Kobiwako-Kännchens

Gefällt mir auch sehr gut, wo kann man Kobiwako-Ware kaufen? Bei Hojo Tea oder gibt es auch in Deutschland/Europa eine Bezugsquelle?

Aber was ich noch viel interessanter finde ist das (Wabi-Sabi)-Teeboot auf dem die Kyusu steht. Da würden mich ein paar zusätzliche Bilder + Infos interessieren.

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@Shibo

danke für die Ausführung, ich probiere da sicherlich auch einiges mit aus. dieses sandartige Feeling lädt ja geradezu zum Herumspielen ein, um zu sehen, was mit dem Tee passiert

 

@Zip @Schizotwin

ebenfalls danke!

Hojo ist der "Exklusivvertrieb" für diese Teaware. Kännchen von Junzo bekommt man sonst auch, aber nicht aus Kobiwako. ich glaube, das ist Ton, den Hojo gesourct hat, und Junzo zum Verarbeiten gegeben hat

das Teeboot ist von Mirka Randova. richtig tolles Teil, massiv, schwer, phantastischer Look. steht bei mir im Büro für ein gewisses Flair von Chadao bei der Arbeit.

@enjoi, da warst du2 Minuten schneller als ich :D ich spare mir die Wiederholung des Links. als ich kaufen wollte, gab es auch gerade keine mehr, ich hatte Mirka damals gefragt, wann es wieder welche gibt, da hat sie mir eins reserviert und angeboten, bevor sie in den Shop gegangen sind.

 

Ontopic:

ich bestell ja nicht einfach nur ein Kännchen bei Hojo, etwas Tee durfte auch mitkommen.

Heute, in glasierter Shibo zum ersten Test, der Tsukigase Asamomi Sencha. Asamomi = wenig gerollt, offensichtlich:

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man darf ihn deutlich heißer aufgießen als gerollten Tee, da die Blattstruktur eben noch intakt ist. Spontan ist fast kochendes Wasser nicht verkehrt, aber vielleicht etwas zu heiß. Vom Charakter her wie ein toller, grüner Taiwan-Oolong; und da fällt mir noch die Frage von @SoGen ein

Am 9.2.2021 um 12:22 schrieb SoGen:

Ein solch prononciertes Blütenaroma finde ich für japanischen Grüntee recht ungewöhnlich. Liegt das eventuell am Kultivar Sayama Kaori?

der obige Tee ist auch extrem blumig, wegen der Machart. ich hatte bislang sonst nur einen Sayama-kaori, der war aber fruchtig nach getrocknetem Obst. es ist aber nicht auszuschließen, Florent von TdJ schreibt in seinem Blog (finde nur den Beitrag nicht mehr) auch was von floralem Sayama-kaori.

Bearbeitet von Gast
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Bei mir gab es heute einen äußerst leckeren Shincha, den ich im Mai diesen Jahres neu entdeckt habe: Tenryu Shincha Yumesuruga

https://www.teeshop.de/2020-tenryu-shincha-yumesuruga.html

Aufgegossen habe 6 gr auf 150 ml Wasser in meiner Kondo-Hohin, Wassertemperatur 70 Grad, Ziehzeit 1. Aufguss 70 Sekunden, danach dann immer 10 Sekunden.

Beim Öffnen der Tüte nimmt man ein starkes Fruchtaroma wahr (irgendwo zwischen Mango und Pfirsich). Der 1. Aufguss wird dann aber von einem für einen Shincha ungewöhnlich starken, aber höchst eleganten würzigem Umami geprägt und hinterlässt im Abgang dann eine fruchtige Herbheit. Im 2. Aufguss wird das Umami sogar nochmal stärker, aber auch eine verstärkte Fruchtigkeit (Forelle-Birne in etwa) + eine leichte Gewürznote schwingen mit. Beim 3. Aufguss ist olfaktorisch vor dem Trinken eine deutliche Pfirsich-Fruchtigkeit wahrnehmbar, die sich auch geschmacklich ausprägt, das Umami jetzt nur noch schwach im Hintergrund. 4. Aufguss ähnelt dem 3., Fruchtigkeit jetzt mit stärkerer Gewürznote. 5. Aufguss ist genießbar, aber ohne ausgeprägten Charakter, muss man nicht machen.

Für mich ist der Tee in erster Linie wegen der ersten beiden Umami-Aufgüsse interessant. Meine mich auch erinnern zu können das dieses Umami beim frischen Tee direkt nach der Ernte noch nicht so stark ausgeprägt war und dafür mehr die  Fruchtigkeit zur Geltung kam. Hat aber beides seinen Reiz. Auf jeden Fall werde ich mich dieses Jahr zur Shincha-Ernte wieder mit 5 Päckchen eindecken.

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vor 6 Stunden schrieb enjoi:

@Schizotwin Das Teeboot stammt von Miroslava Randová:
https://keramikstudio.artkeramika.cz/en/miroslava-randova/available-now/
Aktuell aber nicht erhältlich bzw. alle Modelle verkauft.

 

vor 6 Stunden schrieb goza:

@Zip @Schizotwin

ebenfalls danke!

Hojo ist der "Exklusivvertrieb" für diese Teaware. Kännchen von Junzo bekommt man sonst auch, aber nicht aus Kobiwako. ich glaube, das ist Ton, den Hojo gesourct hat, und Junzo zum Verarbeiten gegeben hat

das Teeboot ist von Mirka Randova. richtig tolles Teil, massiv, schwer, phantastischer Look. steht bei mir im Büro für ein gewisses Flair von Chadao bei der Arbeit.

@enjoi, da warst du2 Minuten schneller als ich :D ich spare mir die Wiederholung des Links. als ich kaufen wollte, gab es auch gerade keine mehr, ich hatte Mirka damals gefragt, wann es wieder welche gibt, da hat sie mir eins reserviert und angeboten, bevor sie in den Shop gegangen sind.

@enjoi + @goza Danke für die Infos und den Link. Diese Randova macht ja wirklich tolle Sachen, kein Wunder das die ausverkauft sind. Von den wenigen Stücken die noch erhältlich sind,  hab ich mir  gleich mal eine Shibo unter den Nagel gerissen. Teeboote gibt es im März wieder, da werde ich benachrichtigt und kann mir was aussuchen - werde auch noch ein paar andere Sachen anfragen, aber muss mich da erstmal durch den umfangreichen "Katalog" arbeiten. :habenwollen::yahoo::habenwollen:

Welchen Versand habt ihr ausgewählt, sie bietet ja drei Varianten?

Economy post office: 12 Dollar

Priority post office: 28 Dollar

DHL: 2-3 mal so teuer wie Economy

Ich probiere bei der Shibo mal Economy, mal sehn wie das läuft...

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Am 10.2.2021 um 07:25 schrieb miig:

Fragte mich bereits, ob OB wohl Alterungspotential hat. Wie beurteilst du die Entwicklung im Vergleich zu frischem?

Das kann ich leider nur sehr eingeschränkt beantworten. Vom Jahrgang 2019 hatte ich aus Nostalgie 10g erworben und innerhalb einer Woche getrunken. Denke ich an den vorangegangenen Jahrgang (201?) und andere Oriental Beautys zurück, dann scheinen die "hohen Noten" der Süße etwas nachzulassen und die Fruchtnoten etwas stärker zu werden. Allerdings sprechen wir hier von 1-2 Jahre zwischen Erwerb und letzter Sitzung, also bei Weitem zu kurz, um eine Schlussfolgerung zu ziehen. Den Emei OB 

habe ich als süßer im Vergleich zum Taoyuan in Erinnerung und hatte ihn daher schneller aufgebraucht. @Willemzwo schrieb, aber der Tee hätte bei ihm nichts verloren. Also ist das Ergebnis wohl: Keine Ahnung ;)
 

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Ich wieder zu langsam, um die Verkostungsnotiz noch in den vorherigen Beitrag zu editieren. :(

 

Leider, leider verabschiedete sich heute ein alter Weißtee den ich sehr zu schätzen lernte. Ich hatte ihn von @Tobias82erworben und er hatte ihn ursprünglich vom Chadao. Soweit ich das sehe wurde der Weißtee als Shoumei verkauft, das ist aber ehrlich gesagt eine Untertreibung. Auf den Fotos sind Knospen und kleinere Blätter zu erkennen und zwar nicht zu knapp. Ausgehend vom Geruch muss der Tee eine große Menge Mudan haben. 
Die Notizen aus der heutigen Verkostung:

Geruch: Sehr intensiv, frisch, leichte lockere Erde, leichter Alkohol im Hintergrund (verfliegt schnell); nach Waschgang: leichte Alterungsnoten, minimale Frucht, Hauch von frischer Wäsche, Blüten nicht wie eine Wiese sondern ehr sanfter wie Fruchtbaumblüten.

Geschmack: knackige Süße (wird zu leicht klebriger Fruchtsüße ohne "hohe Noten"), subtile Frucht (helle gebackene europäische Früchte, Birne? Pflaumen?), sehr klar im Geschmack, leichter Hefeteig, bei Ziehzeit > 20 sek kommt die Erde zum Vorschein, leichte Minze, ab Aufguss 10 Alterungsnoten im Hintergrund, abnehmende Frucht und Süße

Mundgefühl: Frucht und Süße schmecken konstant im Mundraum nach; leicht trockener und pelziger Rachen sowie Gaumen und angeregter Speichelfluss.

Ein sehr ausdauernder Tee mit einem brauen bis dunkelbraunem und gelegentlich olivgrünen Blattbild.

Was die Wirkung von Tees angelangt bin ich ja sehr skeptisch, aber bei diesem Tee lässt sie sich nicht bestreiten. Spätestens nach dem zweiten Aufguss macht sich Wärme in ganzen Oberkörper breit und ein Gefühlt eines ruhigen, klaren und aktivierten Kopfes stellt sich ein.

Die beiden Fotos sind noch aus 2019, da hatte es sich ein Stein im Tee gemütlich gemacht (Die Drehung kommt leider beim Hochladen zu Stande).

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Wie der Zufall es so wollte, traf heute noch ein weiteres Schälchen aus der Ukraine ein, ein Geschenk eines Teefreundes.

Ein idealer Tag also, um einen Schalen-Vergleich zu starten. :)

Ins Rennen gehen:

Ein blau-grün glasiertes Schälchen, gemacht aus lokalem Ton aus der Ukraine, die neu eingetroffene Jian-Schale und das Flussschlammschälchen von Li Jiao.

Als Test-Tee darf sich ein AI Jiao Oolong von ttpl versuchen.

Alle drei Schalen liefern sehr gute Ergebnisse, unterscheiden sich aber deutlich.

Das Flussschlammschälchen betont wie immer besonders den Körper des Tees und macht ihn breiter und wuchtiger. 

Das Schälchen aus der Ukraine bildet den Tee am homogensten ab und driftet in keine Richtung ab.

Die Jian-Schale hingegen gibt dem Tee ein wenig mehr Kanten. Er wird differenzierter und klarer, die Kopfnoten kommen hier sehr schön zur Geltung. Auch hat es das mit Abstand schönste Mundgefühl. An den Lippen schmeichelt es sanft wie Seide, auch haptisch ist es am schönsten, man möchte es nicht mehr aus der Hand geben. 😊

Geschmacklich gesehen gibt es keinen Sieger, hier kommt es auf persönliche Präferenzen an, aber Abseits des Geschmacks ist das Erlebnis für die anderen Sinne bei der Jian-Schale am schönsten. Es ist ein Erlebnis es zu benutzen und das Spiel des Lichts mit der Keramik zu bewundern, ob mit oder ohne Tee.

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Die Kombi aus Kobiwako und dem schon kürzlich angesprochenen Ejima Sencha erzählt eine ganze andere Geschichte, als der Tee aus einem glasierten Gefäß.

Das zunächst und nur in den ersten 2 Aufgüssen sehr präsente, aber dann auch schnell abflauende umami gibt es so nicht mehr, sondern es scheint mehr über alle Aufgüsse gestreckt und im Gesamtgefüge besser eingegliedert. Der kurze und herb-holzige Nachgeschmack, der jeden Schluck wie einen harten Cut beendet hat, ist sehr viel langgezogener - und erfreulicherweise auch sehr viel süßer. So gesehen ist es kaum zu glauben, dass er der gleiche Tee sein soll. Das Mundgefühl ist jetzt auch mehr wie ich es von chumushi/fukamushi erwartet habe, sehr weich und "fluffig".

 

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Heute mal endlich den Premium-Gyokuro "Hon Gyokuro Hoshino Saemidori" von NotMonday/Tuesday/Wednesday/Thursday/Friday/Saturday Natural (den richtigen Namen traue ich mich ja inzwischen hier gar nicht mehr zu schreiben, muss man ja sonst damit rechnen einen Verweis zu bekommen :sick: ) zur Brust genommen

https://www.sunday.de/hon-gyokuro-hoshino-saemidori.html?gclid=EAIaIQobChMIvo6MgK_n7gIVWNnVCh3MTQeOEAAYASAAEgKBf_D_BwE

Beim Öffnen der jungfräulichen verschlossenen Tüte erschnuppert mein Riechkolben deutliches Schokoladenaroma mit einer leichten Würze (Maggi!!!).

Aufguss in einer Tokoname-Mogake-Shiboridashi von Meister Hakusan, Tokoname-Mogake-Teebecher von "Jin" Tanikawa Hitoshi. 5 gr. Tee auf 70/50 ml Wasser. (Nur der 1. Aufguss mit 70 ml, danach passten nur noch 50 ml rein) Die ersten 4 Aufgüsse mit gefühlt ungefähr 50 Grad abgekühlten Wasser aus der Yuzamashi die auch von Meister Hakusan stammt. Der 5. Aufguss mit 57 Grad aus dem Stagg, der 6. Aufguss mit 60 Grad aus dem Stagg.

Ziehzeiten: 1. Aufguss - 1 Minute, 2 + 3 Aufguss 20 Sekunden, 4. Aufguss 30 Sekunden, 5 Aufguss 30 Sekunden, 6. Aufguss 40 Sekunden.

Die ersten 3 Aufgüsse waren ziemlich homogen. Starkes Umami, leichte Süße und Fruchtigkeit (ohne das ich die einer bestimmten Frucht zuordnen könnte - das fällt mir sowieso oft schwer), im Abgang etwas elegante Würzigkeit (kein Maggi)

Die Aufgüsse 2 + 3 ebenfalls mit deutlichem Umami, aber zunehmend schieben sich Süße und Fruchtigkeit darüber.

Aufguss 4 kaum noch Umami, auch Süße/Fruchtigkeit etwas reduziert, dafür schleicht sich ein Hauch von Edelbitter durch die Hintertür rein.

Aufguss 5 überrascht mich etwas mit einer angenehm milden Fruchtigkeit die ich gar nicht mehr erwartet hatte.

Aufguss 6 - jetzt hat der Gyokuro sein Pulver endgültig verschossen - nahezu geschmacksneutral. 

Insgesamt finde ich diesen Premium Gyokuro mit seinem Preis von 30 Mücken für 40 gr. doch etwas überteuert, aber schlecht ist er auch nicht. Gerade bei den ersten 3 Aufgüssen dominiert das Umami etwas zu stark und schränkt das Geschmacksspektrum ein, es fehlen irgendwie die feinen Zwischentöne.

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Update: 2019 Naka Qiao Mu von TTpl

Nachdem ein Teefreund kürzlich ein ganz anderes Erlebnis mit dem Tee hatte ("was für Rauch, welcher Stall?") musste ich nachdem ich den Tee nachgeordert hatte ihn doch gleich nochmals probieren - und tatsächlich: definitiv anders! Man sieht es schon am Blatt - das Sample war deutlich grüner (auch wenn natürlich andere Lichtverhältnisse etc.) als jetzt - meine Vermutung: das letzte Sample stammt von weiter innen im Bing, während dieses mal die Blätter natürlich von der Bing-Außenseite stammen und entsprechend etwas mehr gereift sind. Der größte Unterschied ist bei der Rauchigkeit: während letztes mal das Lagerfeuer noch in vollem Gang war, ist es jetzt aus und es ist mehr die Erinnerung an Rauch, wie ein Lagerfeuer das von einem Sommerregen überrascht (und gelöscht) wurde - deutlich milder, aber das Gefühl ist das selbe. Das Stall-Arome im Schälchen ist für mich aber nach wie vor vorhanden und der Grundcharakter des Tees ist auch der selbe - daher ändert sich an der Einschätzung auch nichts: schöner Tee!

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2004 "Smokey" Spring Buds via Essence of Tea

Da ich durchaus ein Fan von einer guten Rauch-Not bei Shengs bin, war ich natürlich auf dieses Sample sehr gespannt - neben der Rauchigkeit macht auch die Beschaffenheit des Blatts dem Namen alle Ehre: kleinteilig mit hohem Knospen-Anteil. Von Factory Shengs kenne ich Rauchigkeit eigentlich nur als "Aschenbecher" - im Gegensatz zu der "Lagerfeuer Rauchigkeit" wie beim 2015er Xiaoshu Lincan von Peter oder dem 2014er YunYun von EoT, die ich sehr liebe, oder der "Weihrauch-Note" beim 2005er Bulang Shan Traditional Old Tree, die zwar auch OK ist aber nicht das Gefühl von Freiheit vermittelt (siehe Notiz beim 2019er Naka Qiao Mu). Daher bin ich froh, dass es hier deutlich Richtung Lagerfeuer geht, wenn auch mehr Tabak als Holz aber trotzdem insgesamt eine schöne Rauchigkeit, die primär für den Charakter des Tees verantwortlich ist. Aber die ersten 3 Aufgüsse waren unangenehm sauer, genau die Art von Säure, die mich bei (insbesondere semiaged) Factory Shengs oft abschreckt - saure Asche mit Leder. Zum Glück lässt diese aber dann stark nach und es kommt eine etwas an Bangwei erinnernde holzige Süße zum Vorschein, die mir wiederum gut gefällt und die auch gut mit dem Tabak-Rauch harmoniert. Dazu hat der Tee eine angenehme Textur, nicht zu dünn wie es bei manchen semiaged Shengs oft der Fall ist und kann in den ersten Aufgüssen sogar mit etwas Qi aufwarten - daher um so tragischer, dass die ersten Aufgüsse, in denen der Tee eigentlich am meisten Power hat, auf Grund der Säure nichts sind - hinten raus ist es ein wirklich ordentlicher Tee, der mich an den 2002er smokey_LEE erinnert, den Peter vor ein paar Jahren mal im Angebot hatte, diesem aber klar unterlegen ist. 

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Heute gab es zwei Blends die ich seit mindestens drei Monaten trinke und heute war der richtige Zeitpunkt für einen Vergleich gekommen.

Zum Start weg Mei Leafs Paradise Snapper, ein Blend aus JingMai und HeKai 2020er Material. 

Geruch: deutliche frische Orangenschale, Orangen, spritzige "hohe" Fruchtnoten. Nasses Blatt: eingekochte Frucht, etwas wie Gelee oder Marmelade ohne die Süße, etwas brotig. Seit der Ankunft des Tees hat sein Geruch an Intensität verloren, dennoch riecht er Cake intensiv beim auspacken.

Geschmack: schwacher erster Aufguss, leichte Orangenschale; Ab Aufguss zwei: leichte Nuss die sich zur Erdnuss entwickelt. Orangenschale wird zur eingekochten Orange/ Orangenmarmelade ohne mehr als leicht süß zu werden, keine "hohen" Fruchtnoten

Metaphorisch würde ich den Blend als ein Brot mit Orangenaufstrich sprechen. In seinen besten Momenten ist es ein Bissen ins bestrichene Brot, aber bei der Mehrheit der Sitzungen beißt man zuerst in Aufstrich und später ins Brot. Die Blendidee mag ich, die Ausführung in den meisten Fällen auch. Der intensive Geruch des Tees täuscht etwas über die Schwächen hinweg. Beispielsweise kommen die Blüten die der Wrapper ankündigt nicht zur Geltung. Für den Preis kann man zufrieden sein.

Der Staffelstab geht an HeKai Se 2019, wobei 2019 das Pressjahr ist, denn nach Angaben von Pu-erh.sk wurde Material aus 2018 und 2019 verwendet. Frühling- und Herbstmaterial ist enthalten, wie der Homepage zu entnehmen ist. 

Geruch: trockenes Gras/Heu, Nuss, Holz/trockener Nadelwald, nach ein paar Aufgüssen verschwindet Gras, Heu sowie Nadelwald und es kommt leichtes Gewürz dazu. Tatsächlich ist der Geruch unspektakulär, weshalb ich bei der ersten Sitzung vom Geschmack überrascht wurde. 

Geschmack: "trocken", Nuss später Erdnuss immer angenehm und etwas bitter, sehr leicht Heu das schnell verblasst, Nachgeschmack leicht mineralisch, sehr trockener Mund 

Die heutige Sitzung illustriert sehr gut die Probleme dieses Blends. Die Durchmischung des Blattgutes. In seinen besten Momenten ist die Gras/Heunote präsenter und langanhaltender, der Tee ist frischer in Geruch und Geschmack ohne seine nussige Seite zu vernachlässigen. Zwar ist der Tee nie als süß zu bezeichnen, aber der Nachgeschmack kann mit einem Touch davon aufwarten. Die Zitrusnoten die auf der Homepage beschrieben werden hatte ich bisher nicht. 
Für den metaphorischen Vergleich haben wir hier ein Nussbrot, lediglich die Verteilung der Nüsse im Laib verändert sich. Ich empfinde den Tee als sättigend, weshalb die Brotmetaphorik etwas in die Realität hineinragt.
Hätte die Probe aus dem heutigen Material bestanden, so hätte ich nie einen Cake bestellt. Aber im Gesamtbild überwiegen die besseren Momente und wegen dieser Momente freue ich mich auf die nächste Sitzung.

Die Fotos stammen von einem Experiment mit einem dritten Tee, dem Aged Bai Mu Dan von Teamania, dessen Holznote mich bisher störte. Die Kombination aus der Tokonamekanne und meinem beiden unglasierten Tontrinkschalen, nimmt diese Holznote fast komplett weg, weshalb die Frucht des Tees jetzt deutlicher als Pflaume zu erkennen ist. Das macht aus dem Tee für mich keinen Hit, aber jetzt einen schöneren Bürotee.

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Bearbeitet von Getsome
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Am 12.2.2021 um 17:23 schrieb Anima_Templi:

Schalen-Vergleich

@Anima_Templi Herzlichen Dank für die anschauliche Beschreibung Deiner Teeschalen und die schönen Bilder!

Beim Teetrinken habe ich bisher immer den Eindruck gehabt, dass das verwendete Schälchen den Geschmack des Tees und auch das ganze „Tee-Erlebnis“ fast noch stärker oder doch zumindest genauso stark beeinflusst wie die Wahl der Kanne. Es scheint mir aber, dass viele Tee-Enthusiasten, wenn sie sich mit dem Thema Geschirr beschäftigen, den Fokus vor allem auf den geschmacksverändernden Einfluss der verschiedenen Aufgusskännchen legen und sich über das restliche Geschirr weniger Gedanken machen oder versuchen hier möglichst „neutrale“ Utensilien zu verwenden.

Das ist einerseits ein verständlicher Ansatz - vor allem dann, wenn man gezielt bestimmte geschmackliche Nuancen verändern möchte. Andererseits ist es mir schon mehrmals aufgefallen, dass ganz unverdächtig erscheinende Tee-Utensilien mitunter deutliche Veränderungen bewirken können. Zum Beispiel besitze ich zwei schlichte und unspektakuläre kleine Schälchen aus chinesischem Porzellan, die bestimmte Geschmacksnoten des Tees ziemlich klar hervorheben.

Deinen Bericht, @Anima_Templi, werde ich zum Anlass nehmen, auf solche Dinge in der nächsten Zeit einmal besonders zu achten. Leider habe ich nicht so viele Tassen im Schrank, dass ich jetzt systematische Versuchsreihen starten könnte. Aber zumindest werde ich das eine oder andere länger nicht mehr benutzte Stück mal wieder in die Hand nehmen. Falls sich dabei irgendetwas Bemerkenswertes ergibt, werde ich das hier im Forum natürlich mitteilen.

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2019er Spring "Singularity" von EoT

Bei diesem Sheng handelt es sich um ein Blend von zwei unbekannten Maochas, die eigentlich für den EoT Tea Club gesourct, aus einer Laune heraus aber (auch?) geblendet wurden - das Ergebnis hat David und Yingxi so gut gefallen, dass sie Bings daraus gepresst haben. Zwei Dinge stechen aus der Beschreibung hervor: der Tee soll bitter sein und ein Stoner Qi haben.
Ersteres wird auch direkt beim ersten Aufguss offensichtlich: Der Tee ist für einen EoT Sheng überraschend aggressiv - bitter mit einem scharf-frischem Charakter. Auch wenn ich prinzipiell ein Fan von Bitterkeit bin, hat diese hier keinen "klassischen" Charakter wie Bulang, Mengsong usw. - was evtl. daran liegt, dass es sich bei dem Tee wie gesagt um einen Blend handelt oder dass die Adstringenz mit der Bitterkeit fusioniert (dadurch reduziert sich zwar die Wahrnehmung letzterer, "verfälscht" aber die Wahrnehmung ersterer). Die ersten beiden Aufgüsse sind irgendwie etwas trüb, aber der Tee klart schnell auf und wird mit zunehmenden Aufgüssen süßer mit einer leicht floral-grünen Note. Etwas enttäuscht bin ich jedoch vom Qi: auch wenn definitiv vorhanden ist es (zumindest für mich) ein typisch kopflastiges Qi, was schnell wieder verfliegt - unter Stoner Qi verstehe ich eher etwas wie bei dem 2004er Tejipin von YQH oder wie beim 2019er Rareness 5 von prSK, etwas was mich wirklich tiefenentspannt. Insgesamt ein qualitativ guter Tee mit zwei interessanten Faktoren, der jedoch nicht ganz den Erwartungen gerecht wird und dem (für EoT Verhältnisse) etwas die Linie fehlt.

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Bearbeitet von doumer
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vor 30 Minuten schrieb teewelt:

dass das verwendete Schälchen den Geschmack des Tees und auch das ganze „Tee-Erlebnis“ fast noch stärker oder doch zumindest genauso stark beeinflusst wie die Wahl der Kanne.

Da hast Du absolut Recht, @teewelt. :)

Ein Schälchen wird, wie das Kännchen ebenso, den Tee auf einen anderen Pfad bringen. Dabei gibt es nicht unbedingt ein gut oder schlecht, es liegt wie so häufig im Auge des Betrachters.

Heute morgen hatte ich eine schöne Session mit dem Lao Mansa von prsk, getrunken haben wir aus recht groben Porzellanschalen von Marek (erkennt man hoffentlich auf dem Bild). Die größere Struktur nahm etwas von den Kopfnoten weg, dafür war der Tee sehr homogen und hatte einen schönen Körper. Wenn man einmal weiß, wie sich eine Schale generell auf den Tee auswirkt, kann man sie ganz nach dem momentanen Geschmackswunsch auswählen, ähnlich wie beim Kännchen.

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Spaß beim ausprobieren und vergleichen Deiner Schalen. :)

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2020er Wazuka Goko Sencha von TdJ

Zur Einweihung des neuen Tokoname Sets wird Standesgemäß ein Sencha gebrüht. Hierbei handelt es sich um einen Sencha aus Uji, hergestellt aus dem Kultivar Gokô - aber im Gegensatz zu den meisten klassischen, hochwertigen Uji Senchas aus diesem Kultivar wurden hier die Pflanzen nicht beschattet. (Vermutlich) dadurch wirkt der Tee weniger dunkel(grün) sondern heller, weniger Umami (aber natürlich trotzdem vorhanden!), weniger Nori dafür mehr fruchtige Süße. Da unbeschattete Senchas stärker zu Adstringenz neigen, ist hier die Keramik-Wahl genau richtig, um die Stärken des Tees zu unterstreichen - ein schöner Tee für diesen sonnigen Nachmittag. Trotzdem sind es genau diese dunklen, kühlen Umami-Noten, die mich bei japanischen Tees faszinieren - die durchaus auch in unbeschatteten Senchas sehr gut zur Geltung kommen können wie z.B. beim Dôsenbô Kanaya-Midori Sencha mit seiner kühlen Kiefer-Note.

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Bei mir gab es heute einen äußerst leckeren beschatteten Premium-Tamaryokucha:

https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/gruener-tee/bio/bio-go-en-kabuse-tamaryokucha

Der Tee wird äußerst aufwändig hergestellt.

http://www.morimoto.marimo.eu/GO-EN.html

Gibt auch noch ein Video zu dem Tee:

Und auch @teekontorkielhat ein Video über die Verkostung des GO EN bei Youtube eingestellt - kitschige Weihnachtsdeko inklusive. o.O

Aufguss mit einer kleinen Bizen-Shibo von Nobuhara Katsushi, Holzbrand-Schale von Zhang Gu Zhi.

Teemenge 3,5 gr. auf 50 ml Wasser.

1. Aufguss: Ziehzeit 1 min, Temperatur 55 Grad.

Musikbegleitung (Sonntags hab auch ich mal viel Zeit): Tim Heckers Ambient-Field Recordings-Drone-Klassiker "Radio Amor"

Im Gegensatz zu Olli aus dem TKK-Video empfinde ich das Umami im 1. Aufguss nicht so dominant, allerdings hat der auch deutlich mehr Tee (dürften locker 5-6 gr. sein) in seiner gleichgroßen Shibo und auch die Ziehzeit ist deutlich länger. Er kündigt zwar an den Tee knapp 1 Minute ziehen zu lassen, aber dann verquasselt er sich und am Ende dauert es 1 min. 40 sek. bis er die Shibo in seine Schale geleert hat... ☺️ Kein Wunder also, dass der Tee natürlich sehr viel stärker ausfällt. In meinem ersten Aufguss dominiert ganz eindeutig die Fruchtigkeit (Zitrusfrüchte).

2. Aufguss: Ziehzeit 20 sek. Temperatur 55 Grad.

Jetzt steht auch bei mir das Umami im Vordergrund und die Fruchtigkeit kommt lediglich im Abgang zur Geltung.

3. Aufguss: Ziehzeit 30 sek. Umami etwas schwächer, dafür eine Süßholznote drin und schmecke ich da wirklich Kirschen im Abgang?

4. Aufguss: Ziehzeit 40 sek. Umami weg, Fruchtigkeit weg, dafür jetzt edelbittere Noten.

Das ganz Besondere dieses Tees ist aber seine unglaublich süffige Eleganz und Leichtigkeit die ich so bisher bei keinem anderen japanischen Tee finden konnte. Im Fazit kann ich Olli nur zustimmen: Ein betörender Spitzentee dem das Prädikat "Tokujou" absolut zusteht und der auch preislich sehr fair ist. 

 

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Bearbeitet von Schizotwin
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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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