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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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1993 Ying Hao Tuocha via prSK

Nachdem ich den Tee, obwohl er mir sehr gut gefallen hat, beim letzten mal nicht gekauft habe, da die anderen mir "mehr fürs Geld boten" und nicht noch zusätzliches "Kleingeld" für diesen Toucha übrig war, bin ich sehr froh, dass Peter nochmals welche von seiner Quelle in Taiwan bekommen konnte! Gerade für solche Tees, ist das winzige Xishi von Pan Jun (潘俊) perfekt, um auch mit wenig Gramm bereits ein sehr starken Tee hinzubekommen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir dieses mal das Qi deutlich kräftiger vorkam als 2019 - jedenfalls hat man direkt beim ersten Schluck gemerkt, wie sich die Energie des Tees im ganzen Körper ausbreitet, ohne sich in einzelnen Bereichen festzusetzen - ein so direktes Erlebnis hatte ich schon seit längerem bei keinem Tee mehr! Während ich hinsichtlich der Geschmackseben die meisten Punkte von meiner letzten Notiz unterschreiben kann, kommt mir heute vor allem noch Zartbitterschokolade in den Sinn - je nach dem bei welchem Aufguss man sich in der Session befindet mal mit, mal ohne Rosinen. Sehr gut gefällt mir, dass der Tee (sehr) hoch dosiert auch eine schön ölige Textur hat - selbst nach über einer Stunde und vielen Aufgüssen schillern regenbogenfarbene Blasen auf der Oberfläche (siehe Detailbild) und der Tee ist noch weit davon entfernt, dass ihm die Puste aus geht. Ein toller Tee für besondere Tage!

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Vor knapp einem Monat bin ich einmal queer durch das Tasting Set der Thailand Tees von pu-erh.sk. Mit etwas Abstand will ich jetzt von der Breite in die Tiefe gehen, also den Rest jedes Tees getrennt von den anderen verkosten. Aus dem ersten Durchgang wurde ich recht klug. Dieses Mal ist der Gedanke, sich von Tee zu Tee zu hangeln und so nach und nach den Charakter deutlicher herausschälen zu können. 

Den Anfang macht der Chafang Huang Pian 2020.

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Geruch: Erde, würzig, Nadelwald?, Kräuter, Steine? Heu, weder frisch noch alt eher neutral, später definitiv eine Blume ( evtl. Butterblume?); jede Erde, Würze oder Nadelwald sind verschwunden. 

Geschmack und Mundgefühl: angenehm, leicht Adstringent (nur die ersten beiden Aufgüsse und nur an einer Gaumenstelle wie bei manchen scharfen Saucen), leicht sandige Textur, mineralisch, Eindruck einer leichten knackigen Süße unterhalb einer leichten Blumigkeit, Würze und Kräuter scheinen sich zu etwas schwer bestimmbaren zu vereinen und verlagern sich vom Geschmack in den Nachgeschmack. Mir fehlt der typische Huang Pian Hintergrundgeschmack den ich von chinesischen Tees kenne.
Ehrlich gesagt sind all diese Eindrücke noch sehr wackelig. Aber nach dem vierten Aufguss bilden sich für mich zwei Assoziationen heraus die, sozusagen die Hauptverdächtigen sind. Zum einen Pilze und zum anderen Senf (nur bei längeren Ziehzeiten). Wobei der Senf ohne seine Schärfe daher kommt. Nicht dieser fein gemahlene Supermarktsenf, sondern einen mit sichtbaren Körnern drin. 
Ein unkomplizierter Tee, für Pu-Verhältnisse, der ab und an auch bitter kann. Er ist weder wärmend noch aktivierend. 
Gegen Ende der Sitzung kommt noch ein Verdacht dazu: Der scheint Tee süß oder fruchtig werden zu wollen, wird es aber nicht.
Mit den verblieben letzten Probenblättern habe ich einen Kontrollaufguss im Gaiwan angeschlossen. Er erbrachte weitgehend das gleiche Ergebnis. 

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Ein richtiges Urteil kann ich nicht fällen. Letztes Jahr landete der ein oder andere Huang Pian in der Tasse als Bürotee. Auf diesem Level sehe ich auch diesen Tee, nur will ich dieses Jahr nicht schon wieder Huang Pian als täglichen Begleiter.
Zudem ist der Tee eben kein Mysterium mehr. Zwar sind da ungeklärte Fragen, aber die letzten Sitzungen haben das Interesse "ausgemittelt".

Der San Zhou war heute an der Reihe, aber ich möchte nächste Woche noch eine Vergleichssitzung mit Gaiwan machen.

Ich bin gespannt was ihr zu den Tees schreibt, einige Posts habe ich gesehen sie aber bisher bewusst nicht gelesen.

 

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Zweimal Hong Shui aus der gemeinsamen Bestellung mit @miig bei Taiwan Tea Crafts.

Los geht's mit dem High Mountain Hong Shui aus Shanlinxi. Das Kultivar ist Qing Xin. Geerntet wurde im April 2020, gebacken im November.

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Das trockene Blatt riecht blumig mit Heu und Anklängen von tropischen Früchten. Nach dem ersten Aufguss entströmen dem Kännchen Aromen von cremiger Aprikose und Maracuja. Erinnert an einen hellen Dancong.
Im Aufguss finden sich erneut Aprikosenaromen nebst anderen hellen Früchten, sowie jetzt auch schöne Röstnoten: eine Strohmatte in der Sonne. Sogar etwas Erde ist dabei. In den späteren Aufgüssen nehmen die Röstnoten zu und es kommen Aromen von Karamell, Maronen und gerösteten Erdnüssen durch.
Am Gaumen ist der Tee weich und vollmundig. Es gibt ein paar blumige Noten, dann Stroh, viel Apfel und ein bisschen Maracuja. Der Abgang ist in den ersten Aufgüssen noch ziemlich süß, wird aber im Laufe der Session stetig trockener und lässt in dieser Eigenschaft wieder an einen Dancong denken. Fruchtige und blumige Noten klingen lange nach und werden von etwas Thymian untermalt.

Sehr vielschichtig, sehr wandelbar. Eine komplexe Angelegenheit und ein überraschender Tee. Er ist unerwartet leicht oxidiert für einen Hong Shui. Auf der Produktseite wird von einem "deep reddisch-brown liquor gesprochen" den ich in meiner Schale nicht wiederfinde. Dem Genuss tut das keinen Abbruch. Wenn auch keine Liebe auf den ersten Blick, konnte mich der Tee mit seiner Vielschichtigkeit und seiner starken Präsenz am Gaumen überzeugen.

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Liebe auf den ersten Blick stellte sich dafür mit dem Red Spring Hong Shui ein. Das Kultivar ist Si Ji Chun (aka Four Seasons), das Terroir ist Baguashan. Geerntet wurde ebenfalls im April 2020.
Aus dem Päckchen duftet es nach süßen, tropischen Früchten und milder Röstung. Im feuchten Blatt spielen sich die Kakaonoten der Röstung in den Vordergrund. Passenderweise gesellen sich dazu die leicht säuerlichen Noten des Fruchtfleisches einer Kakaofrucht oder einer Cupuaçu. Sehr tropischer Charakter.
Der Aufguss duftet süß und fruchtig. Der Geruch von Palmblättern in der trockenen Hitze. Außerdem: gezuckerter Krapfen! Gemeint sind die Donut-mäßigen Gebäckkringel ohne Marmeladenfüllung. Diese Assoziation hatte ich noch nie bei Tee, hier hat sie sich dafür mit aller Deutlichkeit eingestellt.
Am Gaumen steht die Röstung wieder etwas mehr im Vordergrund, es bleibt aber ausbalanciert und die bereits genannten Aromen finden hier ihre Fortsetzung. Der Abgang ist mild und süß ohne jegliche Trockenheit. Es gibt ein schönes Huigan, welches hier besser der Übersetzung "returning sweetness" gerecht wird, als es bei den meisten Puerhs der Fall ist.

Ein toller Tee! Das einzige Manko ist der ziemlich leichte Körper, ich habe gerne etwas mehr Struktur und Komplexität am Gaumen. Das Aromenspektrum allerdings - zum Dahinschmelzen! Vielleicht sogar eines der schönsten auf meiner bisherigen Teereise. Ähnliche Aromen kenne ich bis dato am ehesten von Wuyi Oolongs, die liefern zudem häufig viel Körper und Komplexität. Allerdings auch zum doppelten bis dreifachen Preis.
An dieser Stelle sei einmal gesagt, dass sich solche etwas dunkleren Oolongs mit der richtigen Mischung aus Frucht- und Röstnoten so langsam als meine Teesorte für die einsame Insel entpuppen. Vielleicht noch gemeinsam mit dem ein oder anderen älteren Sheng. Dass ich trotzdem nicht überproportional häufig über solche Tees schreibe, hat einfach damit zu tun, dass das Entdecken und Probieren einer hohen Bandbreite von Tees bei mir aktuell Priorität hat.

 

P.S. Als wäre der Post nicht schon lang genug: Mit dem Red Spring habe ich auch den erneuten Versuch eines Tee-Whisky-Pairings gestartet. Diesmal mit dem fruchtigen und recht milden Overaged Malt Whisky von Michel Couvreur. Das ist für meine Begriffe Sherryfass-Reifung par excellence. Komplex und ausbalanciert, nicht zu süß und nicht zu trocken.
Diese Kombination hat deutlich besser funktioniert als die letzte mit einem Springbank in Fasstärke und einem Yiwu Sheng. Der Whisky dominiert nicht mehr so sehr und die beiden Getränke können ein harmonischeres Nebeneinander führen. Aber es bleibt eben ein Nebeneinander. Die richtig guten Solo-Auftritte bleiben aus und gleichzeitig evoziert das Duett keine Genussmomente, die eine Wiederholung rechtfertigen würden.. Damit ist das Thema erst einmal für mich abgeschlossen.

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Die Reste des Thai Jazz's habe ich diese Woche neben der Arbeit zubereitet.

Am 8.5.2021 um 18:48 schrieb Getsome:

Zunächst fällt die Dickflüssigkeit des Tees auf. Geschmacklich pendelt der Tee zunächst zwischen Blume und Frucht ohne fruchtig zu sein. Das ist was ich mit der Obstschalenassoziation meine. Auf der Homepage schreiben sie etwas von grünem Apfel und Lychee, evtl. offenbart sich diese Charakterisierung mit der westlichen Methode, die auf der Packung angegeben ist.

Der Tee gewinnt geschmacklich durch die westliche Brühmethode. Jetzt kann ich den Eindruck von grünem Apfel statt der Obstschalen bestätigen, die Lychee entgeht mir jedoch weiterhin. Der Wechsel von Gaiwan zur Kanne könnte auch eine Rolle gespielt haben. Der Tee hat seine Momente, ist für mich aber kein Kandidat für lange Sitzungen am Wochenende, denn dafür fehlt es etwas an Komplexität.

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Die heutige Abendbegleitung war der Bingdao Gushu 2020 von @chenshi-chinatee. Bei der ersten Begegnung im letzten Jahr fand ich den Tee noch verwirrend, aber interessant und gut genug um einen Cake zu erwerben.
Die heutige Sitzung startete mit einem leicht milchigen und zitronigen Geschmack, annährend wie Zitronenglasur auf trockenen Kuchen, aber nicht so süß. Aufguss drei und vier bieten Kräuter (Thymian?). Danach mischt sich die Zitrone mit den Kräutern, welche jetzt vorwiegend in Richtung Kräutermischungen von Hustenbonbons tendieren. Dennoch ist dem Tee kein "künstlicher" Geschmack zu attestieren. In frühere Sitzungen war deutlich mehr Energie und Wärme, heute ist er geradezu brav.
Bitter kann er auch, aber mit Einschränkungen. In der Beschreibung des Tees steht "Blättern von mind. 100 Jahren alten Bäumen, entweder 2. oder 3. Ranges", das beziehe ich vor allem auf die Blattgröße (hoffentlich auf dem Foto zu erkennen). Im Vergleich zu anderem Gushumaterial sind häufiger kleinere Blätter anzutreffen. Möglicherweise spielt die Pressung dabei eine Rolle. Leider führt das ab und an zu sehr bröseligem Abbruch und damit zu mehr Bitterkeit. 

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@Getsome hört sich so an, als ob der Tee recht fest gepresst wäre? Deshalb bevorzuge ich eher leicht gepresste Tees - dadurch lassen sich die Blätter besser lösen und in unseren Breiten würde ich sogar behaupten, dass es zwecks Reifung besser ist (im Gegensatz zu China, wo es sich auf Grund der höheren Luftfeuchtigkeit und Temperatur eher umgekehrt verhält). 
 

@topic: 2020 Thailand Lahu Maocha von Oliver Schneider (via @teekontorkiel)

Nach dem Ku Cha aus Chiang Rai hier ein weiterer interessanter Maocha, wenn auch von ganz anderem Charakter: das nasse Blatt hat ein dezent nussiges, primär gemüsiges Aroma wie gegrillte Zucchini - letzteres findet sich auch im Geschmack des Aufgusses wieder, gemüsig und irgendwie leicht erdig (aber nicht so wie ein älterer Sheng sondern tatsächlich wie Gemüse frisch aus dem Garten) aber mit einer überraschend intensiv sauren Note (die nicht unangenehm ist, wie bei manchen semiaged Factory Shengs). Diese erinnert mich etwas an einen wenig gesüßsten Kombucha und macht den Tee sehr erfrischend, ohne dass er sich dabei auf bittere Noten verlassen muss - sehr spannend, hatte ich so noch nie! Zusammen mit dem gemüsigen Charakter hat das auch etwas von eingelegtem grünen Pfeffer, insbesondere in den weiteren Aufgüssen, wenn die Säure durch eine aufkommende Adstringenz noch "verschärft" wird - letztere kann allerdings auch dazu führen, dass der Tee später wenn man ihn pusht für meinen Geschmack zu adstringent wird, aber das ist natürlich sehr subjektiv. Dass der Tee "nur" von ca. 50 Jahre alten Bäumchen stammt, zeigt sich darin, dass er gegenüber dem Maocha aus Chiang Rai weniger Energie aufweist und etwas im (nüchternen) Magen spürbar ist, aber alles in allem ist es ein ungewöhnlicher und interessanter Tee, der zwar nicht ganz meinen Geschmack trifft aber trotzdem durchaus empfehlenswert ist. Sehr sympatisch finde ich auch das sehr kräftige, grobe Blatt wo auch der eine oder andere ordentliche Stängel vorhanden ist ;) 

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Am 17.4.2021 um 13:53 schrieb goza:

Harumoe no shiro

 

Hier nun auch der Harumoe no mukashi, das Pendant für Koicha

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Nochmal intensiver, sehr reichhaltig, süß und nussig, nicht bitter (als usucha etwas säuerlich, aber nicht so stark wie der shiro).

Mit umami in Matcha hab ich so meine Schwierigkeiten, angeblich hat dieser sehr viel davon, ich ergötze mich aber an den anderen Aromen. Obwohl, so nach einer Weile nach dem letzten Schluck kommt eine angenehme Salzigkeit am Gaumen hoch, die in diese Richtung gehen könnte.

Das Matcha-Ritual hat meinen Kaffee-Konsum (jedenfalls zu Hause) endgültig auf Null gesetzt; meine Frau zieht sich morgens einen Espresso aus der Siebträgermaschine, ich schlage/rühre meinen Tee auf. Und dann sitzen wir gemütlich schlürfend da und lassen den Tag frisch belebt, jeder auf seine Weise, beginnen.

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#lockdownende

In Passau hat die Außengastro wieder offen

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Darauf einen Eistee!

Im Hintergrund noch der Schnelltest-Bus, braucht's aber nicht mehr.

Befreiendes Gefühl, aber gleichzeitig befremdlich, ist man so gar nicht mehr gewohnt

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Am 3.5.2020 um 13:57 schrieb Anima_Templi:

15er Bulang Dragon Ball vom JEEP!

Nie hätte ich gedacht, dass ich das mal schreiben kann, aber dank freundlichster Spende von @GoldenTurtle, komme ich nun endlich in den Genuss einen Tee von ihm versuchen zu können.

Nur fällt mir wenig ein, um ihn zu beschreiben... weil er mich einfach erschlägt, im positivsten Sinne! Ich fühle mich, als wäre ich unter eine Stampede geraten, während mein Geist gleichzeitig in weite Ferne schwebt.

Das Qi ist unglaublich stark! Geschmack, Duft, Optik - alles ohne nennenswerte Fehler. Er steht den hochwertigsten Produktionen von prsk in keiner Weise nach! Ein wirklich wunderbarer Tee, aber definitiv nichts für jeden Tag. Wir danken Dir vielmals, @GoldenTurtle, für diese tolle Erfahrung! :love:

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Als sich heute der fette Vorsitzende einmal wieder für eine Teerunde ankündigte, grübelte ich händeringend darüber nach, was ich ihm denn heute bloss vorsetzen könnte!
Da kam mir in den Sinn, die jährliche Observierung der Entwicklung dieser Kugeln von Jeep anzugehen ... @Anima_Templi es sind nur am Rande erwähnt 16er ... also dass diese wirklich vom Bulang Königsbaum stammen bezweifle ich nach wie vor, obwohl Jeep sonst ja sehr auf seriös und vertrauenswürdig macht, aber ich dachte auch an deine positive Review vor fast genau einem Jahr ... und ich war bei der heutigen Runde wieder einmal von der Macht der Zeit verblüfft. Eine solche Entwicklung Richtung milde, dezent/nobel fruchtig, beschwingt und dennoch Tiefe, hach. Also minderwertiges Pflückgut ist es keineswegs. @doumer falls wir wiedermal einen Tausch machen, kriegst wieder eine davon für die Nachverkostung (oder hast du noch?) ... deine Verkostung ist ja bestimmt schon 2 oder mehr Jahre her, in der Zwischenzeit hat sich tatsächlich erstaunliches getan. Ich hab jetzt doch nachgeschaut: https://puerh.blog/teanotes/2015-bulang-chawang-mini ... deine Verkostung ist schon mehr als 3 Jahre her! Ganz am Anfang fand ich die Kugeln auch nicht so sonderlich gut, und mein versierter Teefreund F. war gar nicht davon begeistert - er fand sie nur bitter, doch seit seiner Verkostung sind mindestens 4 Jahre vergangen, da waren sie noch viel frischer. Jeep muss, wie mir neulich auch beim Shou klargeworden ist, auch klar zu den Produzenten gezählt werden, die nicht fürs Jetzt, sondern für später produzieren.

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Zusätzlich ist zu erwähnen, dass diese Kugeln (bestimmt relativ undicht) in Alufolie eingewickelt und wiederum in obig abgelichteten kleinen Kartonböxchen verpackt sind, welche wiederum in einer noch grösseren 240g festen Kartonbox verpackt sind - deren Lagerentwicklung sich für jungen Sheng mMn wunderbar eignet! Bei solchem Karton gebe ich Cloud recht! Wichtig ist jedoch, dass es fester, geruchsfreier Karton ist, und nicht dieser oft oder schnell muffige riechende, wellige Recycling Karton, der meistens für Pakete u.ä.. verwendet wird!

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Am 13.5.2021 um 11:42 schrieb doumer:

@Getsome hört sich so an, als ob der Tee recht fest gepresst wäre? Deshalb bevorzuge ich eher leicht gepresste Tees - dadurch lassen sich die Blätter besser lösen und in unseren Breiten würde ich sogar behaupten, dass es zwecks Reifung besser ist (im Gegensatz zu China, wo es sich auf Grund der höheren Luftfeuchtigkeit und Temperatur eher umgekehrt verhält). 

Dicht gepresst kommt schon hin (siehe Fotos). Dennoch, nach meinem Eindruck sind mehr kleinere Blätter eingepresst, als ich das sonst kenne. Das ist in diesem Fall nichts Schlechtes, der Tee ist gut.

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Nach dem Huang Pian ist nun auch die Probe des Chafang Pang San Zhou 2020 von pu-erh.sk leer.

Ein schwieriger Fall, gebrüht in Ton sowie Porzellan, stehen weiterhin einige Fragezeichen in den Verkostungsnotizen.
Der zuvor verkostete Huang Pian war unkomplizierter einzuschätzen.

Geruch des trockenen Blattes: Gebäck und Herbe, Heu, trockene Erde, fast etwas aged; Nasses Blatt: nasses Heu, Getreide, Brotrinde?, Anleihen von Kräuter (verfliegen) und Würze. 

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Geschmack und Mundgefühl: kann in Maßen bitter und adstringent, Pilze (etwas kräftigeres als Champingions? insbesondere bei abgekühltem Tee), brotig/mehlig, herb, würzig/senfig (nur minimal), sandiges Mundgefühl oder abgeschwächt mehliges Mundgefühl.

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Die Pilze sind jetzt die Hauptverdächtigen, allerdings kenne ich mich da nicht ausreichend aus, um zu wissen welche Pilze sich da zeigen.
Der Senf ist nicht komplett auszuschließen, aber weniger verdächtig. Meine Assoziation ist jetzt spezifischer: Eine Senfkruste, gemacht aus Semmelbrösel, Senf und Dill. Das ist eine zu spezifische Assoziation, um viel darauf zu geben.
Mal sehen wie sich der Danzuh machen wird. 

Ein Blick auf Peters Homepage verrät, dass er Frucht im Tee hatte, ihm eine beruhigende Wirkung attestiert und die Bitterkeit mit Lao ManE vergleicht. Das kommt bei mir, obwohl Peters Beschreibungen bisher recht genau zutrafen, diesmal für mich nicht hin. Die Bitterkeit ist nicht prominent oder ich habe über Nacht eine Toleranz aufgebaut. Zur Wirkung habe ich notiert: weder sonderlich aufputschend noch beruhigend.

@doumerspricht auch von Frucht. Dazu stehen Dattel mit einem dicken Fragezeichen in den Notizen. Nicht die weichen Karamelldatteln, sondern die mehligeren etwas trockeneren Varianten. erneut, bei einer so spezifischen Assoziation ist viel Wunschdenken dabei.

Der Tee ist weiterhin ein schönes und schmeckendes Rätsel. In der Preisklasse könnte man in einen Cake investieren, um das Rätsel zu lösen. In aller Regel habe ich nach einem Sample eine Vorstellung, für welche Anlässe sich ein Tee eignet. Bei diesem hier fehlt die Vorstellung. Wie gesagt, mal sehen wie sich der Danzuh schlägt.

 

Das Alterungsexperiment mit einem Bingdao 2015 Cake und einem Boveda 72% Pack ist einen knappen Monat her.
Der Geruch ist merklich intensiver geworden, aber am Geschmack merke ich noch kaum etwas. Deshalb setze ich das Experiment mal fort und werde der Nase folgen. Solange es gut riecht, ist der Tee auf einem guten Weg. Mal sehen.

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2019 Mang Zhi von TU

Heute ist der zweite der 2019er Shengs von Tea Urchin an der Reihe: Mang Zhi ist ein Dorf der Yi und Yao Minderheit südwestlich von Yiwu in der Nähe von Yi Bang und Xi Kong (von dort gibt es jeweils auch einen 2019er Sheng von TU, ich bin gespannt wie diese im Vergleich sind), weshalb die Blattgröße auch irgendwo zwischen den großen Yiwu-Blättern und den kleinen Yibang-Blättern liegt. Da ich diese Region bislang fast ausschließlich von Zheng Si Long Produktionen kenne hab ich bislang noch keine klare Vorstellung, was die Region ausmacht (da bei ZSL die Qualität von Jahr zu Jahr doch sehr unterschiedlich ist) - ähnlich wie Nannuo ist das für mich daher eine eher amorphe Region. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Region (wie Nannuo) tatsächlich keine eindeutige Besonderheit hat? Denn das nasse Blatt duftet zwar sehr intensiv aber irgendwie schwer zuordenbar - frisch, feucht und grün - was mich an den subtropischen Bambuswald (an einem warmen, regnerischen Tag) rund um den Fushimi Inari-Taisha (伏見稲荷大社) in Japan erinnert, wenn man den berühmten Torii-Weg verlässt (welche zwar durchaus beeindruckend sind, aber zumindest in prä-corona Zeiten hoffnungslos überlaufen waren). Ähnlich verhält es sich mit dem Geschmack: zwar sind schon verschiedene Facetten zu erkennen - auch hier frisch, grün, etwas bitter und adstringent, je nach Aufguss sogar sehr subtil fruchtige Noten (grüne Trauben) - aber nichts was heraussticht und sich klar identifizieren lässt. Beides ist aber nicht schlimm - solange das Gesamtbild stimmt und der Tee genügend Tiefe bietet kann es trotzdem ein hervorragender Tee sein - oft ist mir das sogar lieber, als zu prägnante Tees, da man diese schneller überdrüssig hat. Das beste an dem Tee ist jedenfalls die Textur - sehr voll mit einer angenehmen Schwere und trotzdem weich: selbst in der Mitte der Session sieht man dem Tee förmlich noch an, wie kräftig er sich anfühlt (siehe Detailbild). Mit entscheidend dafür ist natürlich das Wasser - tatsächlich lieber etwas härter als zu weich solange die restliche Mineralzusammensetzung stimmt (oder was auch immer - Hauptsache nicht zu flach oder tot-gefiltert). Etwas schade ist, dass das Qi hier eher recht dezent ist - dennoch ein ordentlicher Tee bei dem man bei 0,3€/g nicht meckern kann.

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vor 30 Minuten schrieb doumer:

Xi Kong

Hab ich etwa 2014 mal verkostet, war aber nur ein Sample von Eugene - der Tee war noch ganz nett für jungen Sheng, aber auch nicht berauschend. Gut, ich hatte das Sample auch relativ schnell verputzt - wer weiss, was da an Langzeitpotential geschlummert hätte?!

vor 32 Minuten schrieb doumer:

ein ordentlicher Tee bei dem man bei 0,3€/g nicht meckern kann.

Hach, das frühere Jagdgebiet von @miig! Der lag da früher stets auf der Lauer, was sag ich, auf der Pirsch! Was läuft bei dir? Bist du in 21er-Sheng-Schnäppchenjagdfieber?

PS: Hui, Paul hat die 4. Version seiner Road 2 nowhere Schale herausgegeben, natürlich bereits schon wieder vergriffen - wobei ich mich doch frage, wer sich denn bloss sowas zutut, und das auch noch zu so saftigen Preisen:

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Heute im Kännchen: 2020 Lahu Maocha (Thailand) via @teekontorkiel: Meine durchgängige Assoziation während der Session ist eine leichte, mediterrane Gemüsesuppe mit einer Extraportion Kräutern. Im Abgang ist noch eine säuerliche Note, die mit zunehmender Aufgusszahl (und -zeit) auch zunimmt. Insgesamt ein interessanter und ordentlicher Tee.

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Diese Woche haben sich bei mir zwei Taiwan-Oolongs reiferen Semesters die Ehre gegeben.

Zunächst Taiwan Tea Crafts' 2006er Si Ji Chun vom Baguashan, der letzte Tee aus der gemeinsam Bestellung bei TTC mit @miig.

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Dieser präsentiert sich schon aus dem Doypack heraus als eine funky Angelegenheit. Durchaus süß mit dunkler Schokolade, aber auch Noten von Teakholz, Stall und Urin. Da werde ich doch direkt mal @doumer verlinken, der hatte letztens auch einen gereiften und scheinbar ebenfalls nicht ganz braven Oolong im Schälchen.
Im feuchten Blatt nimmt die Kakaonote den größten Raum ein, daneben Leder und Stallgeruch. Auch im Aufguss setzt sich das Grundmotiv fort: Stall, Haselnuss, Kakao.
Am Gaumen ist der Tee recht trocken und erdig mit holzigen Anklängen und getrockneten Feigen. Im Abgang gibt's vor allem Kakao, dazu weiterhin Holz und getrocknete Feigen. Vor allem Geschmack und Abgang wissen zu gefallen, und zwar auf eine ähnliche Art und Weise, wie ein erdiger Rotwein zu gefallen weiß.
Netter Tee. Durchaus spannend. Funky, aber nicht zu funky.

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Der zweite Oolong könnte unterschiedlicher kaum sein, trotz fast gleichen Alters und Herkunft aus Taiwan. 2007er Guí Fei (aka Zikadenbiss) Huang Jin Gui  aus Mingjian von Atong Chen, bezogen via Tee-Kontor Kiel.
Das trockene Blatt riecht fruchtig und intensiv nach Haribo Saftbären. Im feuchten Zustand kommt eine cremige Note hinzu. Obstkuchen mit Sahne ist die Assoziation. Im Aufguss machen sich wieder die Saftbären breit. Süß und fruchtig, aber auch mit dieser gewissen Röstnote, die mich wie immer an mediterrane Vegetation in der Sonne denken lässt.
Am Gaumen wird's frischer mit Orange und Cuja Mara Split. Die Saftbären sind immer noch da, aber trotzdem ist das Ganze irgendwie nicht zu süß. Mittelschwere Textur.
Der Abgang ist zunächst cremig mit einem Hauch Röstung, dann ein sehr fruchtiger Ausklang mit einer schönen, sehr deutlichen Aprikosennote. Das ist ein verdammt guter Abgang!
Klasse Tee, vielschichtig und spaßig-fruchtig. Der Moscato d'Asti zum obigen Barbera d'Asti. In Sachen Charakter, nicht in Sachen Preis- oder Qualitätsniveau (da würde ich den Tee von Atong eher höher ansiedeln).


Wenn man auf die Eckdaten blickt unterscheiden sich die beiden Tees natürlich in einigen signifikanten Punkten. Es sind unterschiedliche Kultivare, das Blattgut des Atong-Tees wurde von Zikaden angeknabbert, der TTC-Tee wurde weniger stark oxidiert und gebacken... Moment, was?! O.o. Ja, doch. Die Blätter im Gaiwan sind zwar fast schwarz, laut TTC-Website war die ursprüngliche Oxidation bei der Produktion jedoch nur gering. Folglich bedeutet das, dass die prägnantesten geschmacklichen Unterschiede hier auf die Lagerbedingungen zurückzuführen sind. Ein recht dramatisches Beispiel dafür, welchen Einfluss die Lagerung also auch bei Oolong haben kann. Dazu zählt auch die Frage, ob der Oolong periodisch nachgeröstet wurde, um den Feuchtigkeitsgehalt der Blätter gering zu halten. Beim TTC-Tee ist das explizit nicht gemacht worden, beim Tee von Atong habe ich dazu keine Infos.
Mir haben beide Tees gefallen. Der TTC-Tee ist rustikaler, der von Atong sauberer, raffinierter und vermutlich der bessere Crowd Pleaser. Da ich kein allzu großer Fan von Weingummis bin, wird er jedoch nicht zu einem Lieblingstee.

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vor 7 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Hab ich etwa 2014 mal verkostet, war aber nur ein Sample von Eugene - der Tee war noch ganz nett für jungen Sheng, aber auch nicht berauschend.

Bin mal gespannt - werde die 2019er Version morgen testen :) 

vor 1 Stunde schrieb AnTuras:

2020 Lahu Maocha (Thailand) 

Ah, schön zu hören, dass deine Wahrnehmung in die selbe Richtung geht wie meine - auch was das Fazit betrifft :) 

vor 22 Minuten schrieb Shibo:

Taiwan Tea Crafts' 2006er Si Ji Chun vom Baguashan

Dieser präsentiert sich schon aus dem Doypack heraus als eine funky Angelegenheit. Durchaus süß mit dunkler Schokolade, aber auch Noten von Teakholz, Stall und Urin.

Oh, das hört sich in der Tat spannend an!

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vor 10 Minuten schrieb doumer:

Ah, schön zu hören, dass deine Wahrnehmung in die selbe Richtung geht wie meine - auch was das Fazit betrifft :)

Ich hab mich fast nicht getraut, was dazu zu schreiben. Der Tee ist nicht super high-end und sowas wirkt dann geschrieben manchmal als wäre der Tee schlecht, was dieser absolut nicht ist. Und gerade mit dem Preis im Hinterkopf ist er zu empfehlen. Ich habe mir deine Verkostung hier im Thread nochmal rausgesucht. Da stimmen wir wirklich weit überein 😊

on topic: 2019er Yue Guang Bai (Produzent/Händler unbekannt, da es ein geschenkter Tee ist) im Grandpa-Style: Gut für den entspannten Genuss nebenher.

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Heute wollte ich meine Echizen gegen eine glasierte Shibo antreten lassen und entschied mich für einen En Shi Yu Lu. Der Unterschied ist enorm, fällt aber zugunsten der glasierten Shibo aus. Mit der Echizen wirkt alles gedämpft (pun intended) und abgeschwächt. Bei der Süße ist der Unterschied so eklatant, dass ich von einer gefühlten Reduktion auf die Hälfte sprechen möchte. Beim Schnuppern an der Schale konnte ich keinen Unterscheid feststellen. Ein spannender Vergleich den ich auf jeden Fall mit jedem neuen Tee durchführen werde.

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vor 1 Stunde schrieb Lateralus:

Heute wollte ich meine Echizen gegen eine glasierte Shibo antreten lassen und entschied mich für einen En Shi Yu Lu. Der Unterschied ist enorm, fällt aber zugunsten der glasierten Shibo aus. Mit der Echizen wirkt alles gedämpft (pun intended) und abgeschwächt.

Moin Lateralus, wie gewohnt feinfühlig beobachtet - zu beachten bei unglasierten Tonkannen (ich weiss nicht wie hoch/glatt die Echizen gebrannt ist), dass wenn man eine negative Dämpfung der Aromen bemerkt, die Aufgussparameter nicht gut getroffen waren, d.h. der Tee im Verhältnis zur Extraktion zu lange der Porösität des Tones ausgesetzt war, also sich durch eine höhere Dosierung und kürzere Ziehzeiten der zuvor zu starke Einfluss der Kanne verringert und sich das Resultat verwässert, ähm ich meine verbessert.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 15 Stunden schrieb Shibo:

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@Shibo ich lese Deine Texte immer gerne, schön Deine Blumen, Teetuch, Teeboot und notfalls auch der Wasserkessel - aber Du solltest den Tisch austauschen. Diese schwarzen waagrechten "Latten" erinnern mich an dunkle Verschläge und Särge. Falls es ein Geschenk einer Erbtante ist, kannst Du vielleicht mit einem einfarbigen Tuch arbeiten?

Dieser Tisch beeinflußt den Geschmack garantiert negativ.

Nix für ungut, nimm es als das was es gemeint ist; ein guter Rat von einem der es gut mit Dir meint. :)

 


 

 

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@Lateralus bei Keramik mit Ascheglasur (würde ich weder als komplett unglasiert, noch als glasiert ansehen - außer wenn die Asche zu einer wirklich deckenden, glasartigen Oberfläche verschmolzen ist, was aber dann eine entsprechende Vorbereitung voraussetzt und nicht nur durch Anflug zustande kommt) kommt es meiner Meinung nach fast noch mehr als bei unglasierter Keramik auf den Tee an, ob das Ergebnis gut ist oder nicht so - die Effekte können manchmal/oft unvorhersehbar sein! Bei meinem Echizen-Shibo ist die Innenseite fast komplett durch Ascheanflug bedeckt (siehe hier)- wie ist es bei deinem? Erkennt man auf dem zweiten Bild nicht ganz (wegen den Blättern).
 

@topic: 2019 Xi Kong von TU

Xi Kong (锡空) ist für mich mal wieder ein komplett neues Dorf, das wie gestern schon angedeutet in der Nähe von Yibang liegt und daher auch kleine Blätter aufweist - ich finde es immer wieder schön, dass man bei Tee (und Puerh im speziellen!) nie auslernt: es gibt immer noch eine Region, die man noch nicht kennt, einen Jahrgang der heraussticht oder obskure Lagermethoden, die einen Tee völlig verändern - toll!

Der Tee hat jedenfalls einen deutlich anderen Charakter als der Mang Zhi von gestern - während dieser intensiv in Aroma und Geschmack war, ist der Xi Kong deutlich zurückhaltender - auffällig ist, dass das Blatt auch weniger grün wirkt - liegt das einfach an der Varietät liegt oder ob auch eine andere Verarbeitung eine Rolle spielt? Das Aroma ist nicht so frisch sondern wirkt für einen 2019er schon etwas älter und erinnert mich an Sultaninen - auch geschmacklich ist der Tee zu Beginn eher dezent und erinnert mich etwas an eine jüngere Version des tollen 2012er Luo Shui Dong. Das Qi ist zwar schwächer als bei dem Lui Shui Dong aber deutlich kräftiger als bei dem Mang Zhi - ich würde jedoch trotzdem darauf tippen, dass es sich nicht um Gushu handelt (was ein nur minimal höherer Preis als der Mang Zhi auch bestätigt). Dennoch: mir gefällt er gut und ich wäre fast versucht ihn etwas höher zu bewerten, allerdings ist die Ausdauer nicht all zu hoch - in den späteren Aufgüssen kommt dann durchaus etwas Adstringenz durch und es zeigt sich der Ansatz einer Xiaoshu-Aggressivität. Auch wenn der Tee nicht die tolle intensive Textur des Mang Zhi hat, gefällt er mir auf jeden Fall genau so gut - etwas mehr Qi und der (zumindest zu Beginn) ruhige Charakter liegt mir mehr.

Off-Topic: die tolle Teeschale von Martin Hanus hat mich doch ziemlich überrascht - bereits nach einmaliger Benutzung (und über Nacht mit etwas Wasser stehen lassen) zeichnet sich ein sehr deutliches Krakelee ab (siehe Detailbild - zum Vergleich: es sah davor aus wie dieses Schälchen, keine Zeichnung und nur Weiß- und Grautöne)! Bei den beiden Teeschalen von ihm die ich bisher hatte gibt es zwar auch leichte Veränderungen, aber die sind so gut wie durchgängig glasiert. Hier scheint die Glasur sehr viel dünner zu sein, so dass die Engobe darunter mehr beeinflusst wird - wobei es auch bei der aktuellen Serie Unterschiede gibt, das 20ml Schälchen von gestern reagiert zwar auch deutlich mehr als die "alten" aber bei weitem nicht so sehr wie dieses hier. Wie Tee an sich ist auch Teekeramik immer wieder für eine Überraschung gut!

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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