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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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vor 3 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Keuch, von welchem Dorf denn genau?

Tja, das wird leider nirgends erwähnt...

vor 4 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Das ist sehr witzig, in anderen Worten bist du also ein minimalistischer Bitterkeitsliebhaber. 🤣👍

Nicht nur! ☝️ Ich mag auch Tees, die nach nicht viel schmecken 😂

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1990s "Green Mark" via TTpl

In letzter Zeit habe ich irgendwie gefühlt genug von mysteriösen Bings unbekannter Herkunft habe - und dieser hier ist mit einem generischen Greenmark CNNP Wrapper der Inbegriff davon, da weder der genaue Produzent, das Alter oder das verwendete Material bekannt ist. Daher war ich um so positiver überrascht, dass der Tee tatsächlich ziemlich ordentlich ist: schwer und weich, dank sauberer Taiwan-Lagerung ohne jegliche störende Off-Noten kann der Tee mit einem sauberen, süßen Aufguss punkten, der insbesondere zu Beginn auch durchaus ein angenehmes Qi hat. Die Beschreibung "This tea is old, but has some young power!" ist hier definitiv zutreffend - wobei ich das angegebene Alter von vor 2000 als etwas optimistisch einschätzen würde, von den ganzen "1990er Shengs" ist das zusammen mit dem eher dubiosen Meng Son Qiao Mu Qi Zi Yuan einer von zweien, die noch sehr grün hinter den Ohren wirken - aber evtl. ist das ja auch einer von diesen super-fest gepressten Bings, die in unseren Breitengraten quasi so schnell altern wie ein Stein (und folglich auch in Taiwan mehr Zeit brauchen). Aber wie heißt es so schön: einem geschenkten Gaul (bei 0,5€/g) schaut man nicht ins Maul (auf den Wrapper) ;) 

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Gerade in der Tasse? Gedanken zum heutigen BüroteeMei Leafs Flower Crane 2020:

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Als Weißtee verarbeitete Blätter aus Jingmai. Diese Sorte Tee kenne ich nur als intensiv und komplex duftend und hier ist es genauso. Er erinnert mich stark an einen in die Richtung Zedernholz und Zimt gehenden Oriental Beauty. Obwohl die Blätter, die Knospen ausgenommen, auf der hellbraunen bis schwarzen Seite sind, duftet der Tee frisch.
Ganz generell finde ich eine Unterscheidung zwischen Aged White und gepressten Whites aus Pu Erh Material schwierig.
Die Blätter sind ergiebig und ergeben einen ordentlichen Tee: Bei 4g auf 120ml ist der Tee leicht, frisch und fruchtig; bei 6g auf 120ml wird der Tee schwerer, Zedernholz spitzt durch und eine Kakaonote mischt sich ins Gesamtbild. Diese Tees kenne ich bis auf eine (ungepresste) Ausnahme als breit gefächert in den Geschmacksnuancen und immer etwas schwer fassbar.
Insgesamt ein positives Bild und trotzdem spüre ich kein Interesse Ausschau nach Tees dieser Gattung in 2021 zu halten. Mittlerweile denke ich über fast alle dieser Tees als Alltags oder Bürotees. Positiv gesehen liegt das an ihrer Zugänglichkeit und Tendenz zum Verzeihen von überlangen Brühzeiten. Außerhalb davon greife ich einfach nicht nach den Tees. 
Ausgehend von meinen positiven Erinnerungen an w2t's Old Whitey kommt das einer Degradierung einer Teesorte gleich und das obwohl ich das Mundgefühl der Cremigkeit durchaus schätze, dass diese Tees bieten und meiner Meinung nach ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Ein weitere Gedanke zu diesen Tees bezieht sich auf gepresst vs. lose. In einem seiner Videos sprich William von Farmer Leaf an, dass durch die Pressung (Druck, Wärme und Feuchtigkeit) ein Alterungsprozess stattfindet. Er spricht von ungefähr einem Jahr Alterung durch die Pressung. Vielleicht ist die Tendenz alles in Kuchen zu pressen in diesem Fall nicht zielführend. Jedenfalls sind diese Tees in lose schwer zu finden.

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Unbekannter Oriental Beauty von William Osmont

Dieser Tee kam als unangekündigte Überraschungssendung von @Shibo zu mir, was wirklich überaus erfreulich war :) Und dazu noch eine handgeschriebene Notiz, die darauf verwies, dass ich ja den Bergamont-Oolong von Taiwan Tea Crafts ziemlich lecker fand, in Shibos kundigen Augen eine "haarsträubende Geschmacksverwirrung". Nun, über Geschmack lässt sich nicht streiten, somit werden wir nicht mehr herausfinden, wer von uns verwirrt ist. Meine neueste Yogi-Tee-Anschaffung wird aber meiner Glaubwürdigkeit vermutlich nicht nützen...

Diese ganze Sache hat jedenfalls dazu geführt, dass ich einen Seelenverwandten des Bergamott-Oolong bekommen hab : EInen Oriental Beauty, der nicht aromatisiert ist! Aber dennoch ein überaus beachtliches Ausmaß an Zitronizität aufzuweisen hat.

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Hübsches, vielfarbiges Blatt. Bereits dessen Duft lässt im ersten Moment eine Aromatisierung vermuten.

 

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Dem ist allerdings nicht so...

 

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Von fast grün bis durchoxidiert ist alles dabei... und das zeigt sich auch im Aufguss. Schlanker, weniger samtig-satt als dies bei kompletter fermentierten Oolongs wäre, ohne zugleich Grünteeig zu sein. Eine gewisse Grundbitterkeit bleibt erhalten, führt auch zu einer leicht strengen Note.

Wirkt nicht komplett harmonisch, aber ist mir viel lieber als gar zu glatt-aussagelose Tees. Und das kann man ihm nicht vorwerfen. Sowohl in der Textur als auch im Aroma gibt es viele Schichten und Eindrücke. Spätere Aufgüsse werden schnell milder, bleiben aber interessant und entwickeln sich.

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Vielen Dank @Shibo für die Überraschung. Sehr schöner Tee, dessen Hintergrundgeschichte sicher interessant ist. Aber manchmal auch gut, nicht zu viel zu wissen :D

 

 

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@miig und @Shibo: Das ist ein recht grüner Oriental Beauty, dem Foto nach zu Urteilen und das nasse Blatt sieht angegriffen an aus. Deshalb und der Geschmacksbeschreibung nach, scheint es sich um einen ungewöhnlichen Vertreter zu handeln.
Die Betonung, dass der Tee nicht aromatisiert sei, wundert mich. Mir ist bisher kein Oriental Beauty begegnet, der aromatisiert war.
Hast du das betont, weil der Bergamotoolong aromatisiert war oder ist mir die Aromatisierung von Oriental Beautys bisher entgangen?
 

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Ich nachverkoste gerade den wilden 17er Xiangzhuqing (Fengqing) Maocha ... hoffe Gabotron konnte davon noch was kriegen. Das ist so ein milder Wilder, mit wenig Bitterkeit, aber doch mit diesem typischen wilden Aroma (abgesehen von der Bitterkeit), das in diesen intensiven Nachhall übergeht. Yu und Scott haben vergangenes Jahr ja ebenfalls schon solche selektiert. Yu vom Daxueshan und Scott in Jinggu. Scott ist in dem Fall zugegeben etwas günstigster (wobei der Beeng bei ihm doch knapp 80$ kostet, dazu Shipping vielleicht 10$, da ist der Unterschied nicht mehr gross - ok wenn dann noch Zollkosten dazukommen sind wir gleichauf 😅), aber ich finde seinen etwas weniger interessant, vielleicht braucht er aber auch noch ein paar Jahre Zeit. Die Unterschiede von solchen milden Wilden sind interessant, ich finde der Xiangzhuqing hat wahrscheinlich am meisten Süsse, der von Yu dafür etwas mehr Rustikalität. Hihi, der von Scott ist ja so brav, fast wie ein Streber in der Schulklasse von Dangerous Minds.

Auf jeden Fall sind das alles gute Kandidaten für Teefreund Anima, der bei den Wilden ja nicht zu viel Bitterkeit toleriert. Hehe, ich erinnere mich an den Fall Slumbering Dragon vom Gallier, der für Anima ja nur Bitterkeit und nichts anderes darstellte. 🤣
Wobei ich persönlich diesem ja auch nicht abgeneigt bin, gebe aber schon zu, dass er, was die Bitterkeit angeht, ordentlich auf die Tasten haut.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@miig Keine Sorge, deine Glaubwürdigkeit wirst du so schnell nicht los, auch wenn du dir in letzter Zeit offensichtlich das Motto "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert" zur Maxime gemacht hast. ;) Die Gelegenheit für den ultimativen Troll hast du aber dankenswerterweise nicht ergriffen: "Hallo Freunde, ich habe ein Überraschungssample von einem Mitforisten erhalten und dieses natürlich gleich einmal in meinem Temial zubereitet. Nach einem unfreiwilligen Waschgang war der erste Aufguss bei irgendwo zwischen 70 und 90 Grad..."
Spaß beiseite, danke für deinen Beitrag mit den tollen Bildern!

@Getsome Es handelt sich tatsächlich um einen sehr ungewöhnlichen Oriental Beauty. Klicke hier für Details über seine Herkunft und hier für meine Eindrücke.


Bei mir gab es heute einen Grüntee aus Lincang: Nannuoshans 2017er Yunsi aus Da Ye Zhong Material. Ein sehr herzhafter Grüntee mit schönem Blattgut, dem die paar Jahre Lagerung durchaus gut stehen (zumindest wirkt er sehr harmonisch, die Gelegenheit, ihn in seinem jungen Stadium zu probieren, hatte ich nicht).

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Die dominanten Geschmacksnoten sind grüne Bohnen, Esskastanien, Maggi und Rinderbrühe. Einige leichtere, Darjeeling-ähnliche Nuancen, kommen auch zum Vorschein und evozieren aromatische Gewürze und ein Bouquet duftender Nelken. In erster Linie handelt es sich aber um einen bemerkenswert deftigen Grüntee.
Der Abgang ist gerade vor diesem Hintergrund überraschend frisch und sauber. Von irgendwoher macht sich eine Mentholnote breit, die den Tee abrundet und ihm eine weitere Ebene an Komplexität verleiht. Keine Liebe auf den ersten Blick, aber durchaus lecker und vor allem eine interessante Erfahrung.

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Es muss nicht immer grüner Tee sein ... Heute mal ein gelber, der Klassiker vom Jun Shan, einer Insel im Dongting-See im nördlichen Hunan. Eine Mingqian-Pflückung. Dealer der freundliche Herr Thamm, der exakt heute sein Teehaus Cha Dao neu eröffnet (wozu ich ihm an dieser Stelle viel Glück wünsche) - in Brensbach im nördlichen Odenwald. Ein Grund mehr, Frankfurt künftig zu meiden ...

Was erst einmal für Irritation sorgte - nach Yin Zhen (Silbernadeln) schaut der nun wirklich nicht aus, da liegt auch die Beschreibung auf der Webseite des Cha Dao eindeutig daneben.

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Den kann man nun jedenfalls nicht mit seinem weißen Namensvetter aus Fuding verwechseln. Der alte Name Jin xiang yu ('mit Jade eingelegtes Gold') trifft es da schon eher. Man scheint auch am Jun Shan mit neuen Verarbeitungsmethoden zu experimentieren - insbesondere Bricks scheinen da der letzte Schrei zu sein. Die werden dann sinnvollerweise auch nicht als Yin Zhen angeboten, sondern einfach als Junshan Huang Cha ('Gelber Tee vom Junshan). 'Gelber Tee' passt jedenfalls immer noch, das ist die Hauptsache:

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... und im Wasser entfaltet zeigt sich auch die Qualität des Pflückgutes, über die sich beim trockenen Blatt allenfalls anhand des intensiven Dufts Vermutungen anstellen lassen:

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In der Nase ein volles, fruchtiges Aroma mit leichten Holznoten. Im Mund rund und weich, fast schon etwas zu breit und undifferenziert, wenn da nicht eine dezente bittere Note im Hintergrund (passend zum Holz) solche Harmlosigkeit als vorgetäuscht entlarven würde. Lang anhaltender Abgang mit Huigan.

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vor 52 Minuten schrieb Shibo:

die Gelegenheit, ihn in seinem jungen Stadium zu probieren, hatte ich nicht

War verblüffend gut, gerade für den Preis, hatte für mich in einer ganz anderen Liga mitgeboxt.
Leider konnte Gabotron so weit ich weiss ihn in den nachfolgenden Jahren trotz mehrmaligen Versuchen nicht mehr kriegen.

@topic: 10er Mengla gs von Yu

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Falls zufällig irgendwer irgendwo darauf stösst ... kann den als einer der preiswertesten, halbreifen, warmen Shengs empfehlen, die man von Yu kriegen kann. @nemo der Unterschied zum 08er Yiwu ist, dass der 10er etwas rustikaler ist (geht dezent ins Menthol-Kampfer-Kräutrige), ist aber nicht flach, sondern hat Fülle und Wärme - vorbildliche mittelfeuchte Reifung in Taiwan, für diesen Sheng gefällt mir das ausgesprochen gut.

@SoGen Schön mal wieder ein bebilderter Beitrag von dir! 👍

PS @SoGen: Hast du ein neues Smartphone?!?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 13 Stunden schrieb Anima_Templi:

Zu bitter ist genauso scheisse wie zu süß

😱🤣 ... zur Abhärtung hätte ich da für dich noch eine Empfehlung, die den Slumbering Dragon möglicherweise noch übertrifft! 👌

vor 12 Stunden schrieb theroots:

Habe mir bei meinem letzten Besuch kürzlich einen 93er (a.k.a. „das Glätteisen“) einpacken lassen. Ist inzwischen zum Favoriten meiner Freundin avanciert.. 😉

Wirklich?!? Die hat ja einen seltsamen Geschmack. 😋
Scherz, selbstverständlich. 😉
Aber ich kann mit diesen Mao Xie wirklich nicht sonderlich viel anfangen, der Begriff das Bügeleisen kommt ja von zu starken Emotionen glattbügeln, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, meiner Deutung nach genau weil man sich bei dem Oolong so auf seine sanften Töne zu konzentrieren braucht.

@Topic: knapp 48-Stunden-Zieher des letzten Aufgusses vom 18er Lishan gf von Atong ... die ersten Aufgüsse waren sehr erfreulich, beim langen letzten Zieher, nunja, da sind unerwartet warme Noten im Tee aufgekommen, vielleicht aus den Stängeln extrahiert - ich weiss es nicht, diese warmen Klänge auf jeden Fall ganz entgegen der ansonsten grünen, frischenden Brise, dieser Aufguss ist für mich noch nicht in sich stimmig, braucht noch ein paar Jahre Reife für solche extremen Zieher, der Nachhall aber ausgezeichnet.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@Shibound @miig: Danke für die Verlinkung und Erläuterungen. Eine schöne Geschichte und allem Anschein nach ein seltener Tee.

Letztes Jahr war kein Urlaub möglich. Stattdessen habe ich mehr Tees probiert als in den vorangegangenen Jahren und neue Händler ausprobiert. Jetzt da raus ist, dass es dieses Jahr genauso aussieht, hat sich das Teebudget leicht vergrößert.

 

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@nannuoshan's Indian Peony 2018 macht den Anfang. Die Nase sagt mild und frischer Darjeeling. Die Zunge sagt zunächst auch Darjeeling und dann mehrten sich in der ersten Sitzung die Fragezeichen. Die zweite Sitzung verschafft etwas Klarheit und der anschließende Blick auf die Teebeschreibung online löst die restlichen auf. Hefe, Zitronenschale und Buttermilch. Die Zitronenschale zeigt sich bei Ziehzeiten >30 Sekunden und ist im Nachgeschmack etwas stärker. Die Hefe hätte ich nicht so benannt, die Assoziation war die Familienpizza großen Neujahrsbrezeln, die vom Teig her stark Hefezöpfen ähneln.
Aber Buttermilch? Da ist keine Textur die an Milch oder Sahne denken lässt und Buttermilch habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr getrunken. Bei 100° glaube ich eine dazu passen Nuance aufzufangen, aber es bleibt unsicher.
Ein ungewöhnlicher Tee, wenn man Weißtees aus China gewohnt ist. Typisch Darjeeling ist nur die Nase, aber in Darjeeling kenne ich mich nicht aus. 

Außerdem hatte ich noch den 2011er Bai Mu Dan der frappierend an den hier besprochenen 2011er von Chris erinnert. Ich lehne mich aus dem Fenster: Die beiden Tees sind nah verwandt, wenn nicht sogar Zwillinge. 
Da ich den Tee erst letzte Woche ausgiebig genoss, wandert er nun vorerst ins Regal.

 

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@Getsome Wieso hast du denn genau diesen Tee von Gabo probiert? Wär ich nicht im Traum draufgekommen ... ich konzentriere mich meistens ausschliesslich auf die Stärken der Händler, die Bereiche, in die sie selbst am meisten Zeit investieren.

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@Topic: Draussen blühen gerade die Linden, da hab ich vorher einen kurzen Stop mit dem Rad im Regen gemacht, um welche frisch vom Baum zu pflücken ... und schon aufgegossen (Grandpa-Style), selbstverständlich ohne Zucker (nur damit das mal erwähnt ist) ... zur Abwechslung zu richtigem Tee wirklich auch mal lecker.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle: Es ist nicht der einzige sondern nur der erste Tee des Händlers. Ich habe mich mit weiß, gelb und Sheng "eingedeckt". Weißtee und Shengs, weil ich an den Tees zur Zeit die meiste Freude habe und die gelben, weil ich in der Kategorie noch recht unerfahren bin.
Also da kommt noch was :)

Noch ein Nachtrag zum Indian Peony: Die Zitronenschale kommt bei einem Kaltaufguss über Nacht sehr schön zur Geltung.

 

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@Getsome Ach so, ja dann schauen wir mal was da noch kommt! Hast auch den Taimu Shan Gongmei, den ich kürzlich mit ihm verkostet/besprochen habe? Da würde mich dein Vergleich zu anderen Weisstees interessieren.

PS: Den obigen Lindenblütentee habe ich ebenfalls als 2. Aufguss kalt über Nacht ziehen lassen - ausserordentlich gelungen, besser und intensiver als der erste, heisse Aufguss.

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2018 Outlier von Bitterleaf 

Ein Grund, weshalb ich kein Fan von Dragonballs bin, ist dass diese sich bei meiner üblichen Dosierung (d.h. ein 7/8g Ball in meinem geliebten 85ml Hualongshan Zini Kännchen von Chen Ju Fang (陳菊芳) manchmal etwas schwer tun mit dem öffnen - bereits gelöste Blätter (in der selben Menge) von einem Bing erzielen da ein konsistenteres Ergebnis. Gut dass das neue Kännchen von Hong Seong-il (홍성일은) etwas mehr Platz bietet, das passt hier genau!
Von dem Formfaktor abgesehen handelt es sich bei dem Tee im Grunde um einen typischen Border-Sheng, der hier jedoch explizit als angeboten wird, was er ist: Tee aus Myanmar. Bei den ersten Aufgüssen wurde ich von einem durchaus starken Qi überrascht, dessen Charakter signifikant an das vom 2019er Altered State von CLT erinnert, d.h. aufputschend und "jittery" (zittrig trifft es nicht so ganz - das englische Wort schließt da mehr Adjektive wie nervös, aufgeregt, hibbelig etc. mit ein, deren Gesamtheit es ganz gut trifft), das jedoch im Laufe der Aufgüsse recht schnell abnimmt (daher niedriger in der Wertung). Geschmacklich ist der Tee stringenter: er bietet eine gemüsig-bitteren Grundton mit einer angenehmen Süße im Abgang. Es ist zwar nicht so viel los wie bei dem Altered State, aber da stimmiger gefällt es mir doch besser - sehr schade ist, dass der Tee mit einer guten Textur startet, die jedoch analog zum Qi mit den Aufgüssen rapide abbaut. Die ersten Aufgüsse an sich hätten sicher, auch wenn mir prinzipiell ein entspannteres Qi deutlich lieber ist, sicher einen Stern mehr in der Gesamtwertung verdient, aber da er so schnell abbaut, muss das entsprechend berücksichtigt werden und so liegt er letztlich gleich auf mit dem Altered State. Interessanterweise auch preislich: hochgerechnet 85$ für 200g - für den Preis durchaus mal ein Versuch wert, da auch wenn nicht überragend doch mal etwas anderes.

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Am 25.6.2021 um 14:35 schrieb GoldenTurtle:

@Getsome Ach so, ja dann schauen wir mal was da noch kommt! Hast auch den Taimu Shan Gongmei, den ich kürzlich mit ihm verkostet/besprochen habe? Da würde mich dein Vergleich zu anderen Weisstees interessieren.

Ja, der ist dabei und ich bin auch schon gespannt. Für dieses Wochenende waren aber schon andere Tees vorgesehen. Deshalb war es heute @nannuoshan's Bai Hao Yin Zhen 2017.
Eine ganz Zeit lang gehörte Yin Zhen zu meinen Abendtees. Weiche und angenehme Tees mit 3-4 guten Aufgüssen und 1-3 sehr mittelmäßigen, wenn man alles raus holen möchte. Sie waren zumeist in der Heu/Gras/Gemüse-Schiene zu Hause. Später lernte ich süßere Yin Zhen, mit deutlich kleinere Knospen, kennen.

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In der Tüte sind kleine Knospen, also erwarte ich einen süßen Tee und starte mit 90° statt 100° Wasser.
Geruch: angenehm, Blume, Seife?; stärker werdende Blume bei fortschreitenden Aufgüssen. Der Blütenduft erinnert an Dan Congs.

1. Aufguss (90°): sehr süß fast Zucker, leichter Aufguss mit etwas Blume, angenehm weiches Mundgefühl
2. Aufguss (90°): dezentere Marzipansüße, Blume wird präsenter 
3. Aufguss (90°): Marzipansüße und Blume beginnen eine Einheit zu bilden
4. Aufguss (100°): leichte Minze kommt dazu, Blume und Süße klingen ab 
5. Aufguss (100°): Minze, Fruchtnote, Süße verschwindet, einzelne Noten gehen ineinander über

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Das angenehme und weiche Mundgefühl bleibt von Anfang bis Ende bestehen. Auf ihrer Homepage steht Bienenwachs in den Notizen. Wachs trifft auf das Mundgefühl zu, dem Geschmack kann ich Bienenwachs jedoch nicht zuordnen. Für mich ist es der Erstkontakt mit einer solchen Textur, eine wirklich spannende Sache. Die Fruchtnote soll Orangenschale sein, auch diese Beschreibung kommt hin, die Orange scheint sich durch eine höhere Temperatur hervorlocken zu lassen.
"Shiso" musste ich erst recherchieren. Der Pflanze wird ein minziger Geschmack zugeschrieben. Das kommt also auch hin.

Der Tee erweitert das Spektrum, dass ich von Yin Zhen kenne, entfacht die verblasste Romanze mit dieser Teesorte aber nicht neu.

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2020 Fenris Ulf von W2T

Dem trockenen Blatt nach wurde bei dem Tee Material unterschiedlichen Grades verwendet: von hellen Knospen über dunkle "normale" Blätter (und Stengel) bis hin zu Huangpian ist alles dabei - über die involvierten Regionen lässt sich auf Grund der Optik freilich wenig sagen, außer dass das Material primär nicht aus einer kleinblättrigen Region wie Yibang stammt. Ansonsten lässt sich der Tee in einem Satz zusammenfassen: grobe Süße (d.h. nicht nur süß sondern durch bittere und adstringente Komponenten etwas interessanter gehalten) mit angenehmer Schwere und viel Ausdauer - sonst nichts (keinerlei Qi, Tiefe oder sonst etwas interessantes). Ein hipper Daily Drinker, der mir aber leider nichts bietet - fairerweise muss man aber sagen, dass die Beschreibung im Shop (die ich im Nachgang gelesen habe) ziemlich exakt mit dem übereinstimmt, was der Tee bietet (lediglich den Satz "a tea with many of the trappings of raw Puer in a higher price tier" würde ich so nicht sehen, da genau diese fehlen) - daher kann keiner sagen, man hat etwas anderes erwartet ;) 

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Weiter geht es mit dem Gang durch @nannuoshan's Sortiment, diesmal einem Pu.

Yiwu 2014. Davon gab es keine 20g Packung mehr und ich habe mir leider nur zwei Samples a 6g schicken lassen. Ich kann nicht mehr nachvollziehen was passiert ist, aber meine erste Sitzung mit dem Tee war völlig zum Vergessen. Die heutige Sitzung war wesentlich besser, aber mir fehlen jetzt noch ein bis zwei Sitzungen, um dem Tee in seinen Details nachzuschmecken.

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Der Trockenblattgeruch ist dezent und geht in eine fruchtige Richtung mit etwas Holz. Nach dem Waschen kommt Waldboden dazu, der die Frucht zunehmend verdrängt und intensiver im Duft wird. 

Der erste Aufguss kommt trocken und erfrischend im Nachgeschmack daher, mit Noten von Getreide, Gewürz?, Gemüse? und Frucht. In den beiden folgenden Aufgüssen wird die Frucht stärker und präsentiert sich knackig, der Eindruck von Wald verdichtet sich. Fraglich bleibt, ob die Frucht auch Fruchtsäure hat. Ab Aufguss 4 kommen Mineralien dazu und die Geschmacksnoten ziehen sich zusammen, sodass der Tee im Prinzip ein "Fruchtiger Wald" ist.

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Ein Wort der Kritik muss noch sein. Beide Samples waren nicht ganz und das mit Bruch 6g. In die Testgaiwans sollten aber schon 6g rein. Das trübt das Probierergebnis, spätestens bei den späteren Aufgüssen, da der Tee dort schnell nachlässt. 
 

@Shibohat sich vor einiger Zeit ebenfalls durch einen Teil des Weißteesortimentes probiert. Ich bin gespannt wie sich die Beiträge im Vergleich lesen, wenn ich mit den Weißtees durch bin. 

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Drei verschiedene Oolongs aus Südostasien. Alle drei wurden aus Blättern des Jin Xuan Kultivars hergestellt und waren recht günstig. Ich habe sie bereits vor geraumer Zeit bei What-Cha gekauft.

2018 GABA High Mountain Oolong aus Vietnam
Riecht süßlich nach Banane und Papaya, bzw. nach einem Markt in einem tropischen Land. Eine grasige Note ist auch vorhanden. Im Aufguss selbst ist der Geruch ähnlich, aber deutlich zurückhaltender. Auch am Gaumen bleibt's bei diesem etwas eindimensionalen, aber durchaus angenehmen Charakter. Nicht zu süß bei leichtem Körper. Im Abgang ist er frisch mit einer leichten Adstringenz. Es gibt ein präsentes Huigan, das allerdings eher eine, den Speichelfluss anregende, Trockenheit mit sich bringt, als Süße.
Eigentlich gar nicht schlecht, aber für meine Gong Fu Sessions bietet er mir nicht genügend Tiefe. Er eignet sich hervorragend für Kaltaufgüsse und wird in dieser Funktion während der kommenden Wochen einen festen Platz in meiner Rotation haben.

2018 Red Tiger Oolong aus Thailand
Das trockene Blatt riecht nach Datteln, Heidelbeeren, Honig und gesüßtem Kakao. Im feuchten Blatt dominieren die Beeren- und Honignoten, hier könnte man ihn leicht für einen taiwanesischen Hongcha halten. Im Aufguss blitzt dann die sehr dezente, holzige Röstung auf, welche am Gaumen dankenswerterweise die Balance weg von "ultra süß" hin zu "süß" verschiebt. Körper und Abgang sind unspektakulär und der Tee ist nicht besonders komplex, aber die Geschmackskomposition ist gelungen.

November 2017 Harendong Dark Roasted Oolong aus Indonesien
Im trockenen Blatt eine sehr präsente Röstung, fast schon verkohlt. Entfernt fruchtig. Das feuchte Blatt riecht harmonischer, mit Kakao, Holzkohle und getrockneter Feige. Im Aufguss wirklich schön mit Tropenholz und Feige (hier frischer).
Am Gaumen weiß der Tee dann vollends zu überzeugen. Getrocknete Feige, Pfirsich, komplexe Röstnoten, die sowohl in die "Palmblätter-in-der-Sonne", als auch in die dunklere, holzig-vanillige Richtung gehen. Toffee! Sehr volle, fast schon ölige Struktur. Im Abgang dominieren Holz und Toffee, aber auch ein leichter Pfirsich-Nachgeschmack verweilt noch ein wenig. Mineralisches, kühlendes Huigan. Manko: etwas Adstringenz am Rachen.
Der ist erstaunlich gut! Wir sprechen hier von einem Tee in der 10-15€/100g Preisklasse. Gerade bei stark gerösteten Tees eigentlich Grund für Skepsis, da eine gelungene Röstung kaum billig zu haben ist. In diesem Tee finden sich auch klare Anzeichen dafür, dass man es mit der Röstung vielleicht etwas zu gut gemeint hat. Nach über drei Jahren Lagerung sind die strengeren Aspekte der Röstung allerdings abgerundet und der Tee präsentiert sich viel harmonischer als gedacht. Noten von Vanille und Toffee mag ich gern, finde sie in dieser Form aber nur selten in der Teewelt. Alles in allem ist das also wirklich ein lohnenswerter Tee. Ein echtes PGV-Wunder.

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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