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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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@SoGen Es ist ja überraschend beeindruckend beängstigend, was für teure Marken-Grüntees deine Stammkneipe unterdessen anbietet ... knapp 40$ auf 10g ... keuch! Jedoch was die Überblickbarkeit für den Kunden angeht, haben sie scheinbar doch noch immer etwas zu kämpfen ... immerhin haben sie ihr Standardrating von 5 von 5 Sternen für absolut jeden Tee zwischenzeitlich bereits einmal entfernt (dem happerte es wohl doch ein wenig an der Glaubwürdigkeit) ... zudem werden seit neuestem in der Produktbeschreibung auch noch Gedichte zitiert (möglicherweise als Legitimation des hohen Preises kommt der Vergleich zum Wein gerade recht):

Zitat

Emerald tea trees on Lushan

Are hidden in swirling mist.

Light spring breezes waft perfume.

No wine can touch the senses

Like this tea made with spring water.

Aber ... es sieht so aus, als wären sie bei neueren Brand-Selektionen ernsthaft um mehr Authentizität bemüht.

Im Pu setzen sie unterdessen ja auf Ba Jiao Ting ... nicht gerade günstig ... aber ob das wirklich was taugt ... Samples werden auch nicht angeboten, puh, wer kauft da schon auf gut Glück bei solchen Preisen. 😬

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Neben dem gemeinsamen Verkosten unterschiedlichster Tee-Preziosen, eignen sich Teetreffen außerdem ganz hervorragend dafür durch Tausch Tees zu erhalten, welche bereits durch kundige Gaumen für gut befunden wurden.

Diesen taiwanesischen 3 Leaf Dong Ding bekam ich von @miig und danke ihm herzlich dafür. 

Der Händler ist mir nicht bekannt, aber da ich weiß, dass besagter Moderator ein Faible für einen bekannten ortsansässigen Händler hat, vermute ich, dass er von ttc stammt. :)

Ein fortgeschrittener Röstgrad ist olfaktorisch sofort festzustellen, jedoch wird eine dunkel fruchtige Grundnote dadurch nicht überdeckt, eher unterstrichen. 

Genauso zeigt er sich dann auch in der Schale. Ein ausgeprägtes Röst-Konstrukt stützt eine schwer-fruchtige, süffige Süße. Ein toller, unkomplizierter Oolong der uns heute Nachmittag viel Freude beschert hat.

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@Anima_Templi und @miig: Freut mich zu hören, dass ihr wiedermal Pröbchen getauscht habt ... das ist eine schöne Sitte, die ihr da am Leben erhaltet! 👍

vor 6 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Im Pu setzen sie unterdessen ja auf Ba Jiao Ting ... nicht gerade günstig ... aber ob das wirklich was taugt ... Samples werden auch nicht angeboten, puh, wer kauft da schon auf gut Glück bei solchen Preisen. 😬

Hierzu ne Frage an @KlausO: Du hast ja hin und wieder was vom DTH verkostet, hast du zufällig auch mal von dem zitierten Produzenten was probiert? Es ist nicht so, dass ich da gross vorhätte einzusteigen, es interessiert mich lediglich was das DTH so am köcheln ist in ihrer Selektion. Ich hatte früher mit der Angel noch einen netten Kontakt.

@topic: Hatte heute den 10er Bangwei gs von Yu in der Tasse ... für einen lokalen Teefreund ist das der Tee überhaupt, ich versteh's jedoch nicht so ganz restlos. Der Sheng hat eine nur dezente Bitterkeit, eine gute Ausgewogenheit und Freundlichkeit, und auch etwas Tiefe - für mich ist er wie ein herzensguter aber meistens stiller Freund - er sagt mir nicht ganz so viel.

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vor 21 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Es ist ja überraschend beeindruckend beängstigend, was für teure Marken-Grüntees deine Stammkneipe unterdessen anbietet ...

Zunächst @Lateralus: herzlichen Dank für das Angebot, aber das wird nicht nötig sein. Ich kenne einige vergangene Jahrgänge dieses Tees und Deiner Beschreibung entnehme ich, dass die das Qualitätsniveau auch weiter gehalten haben. Was die "Marken-Grüntees" bei DTH angeht, so sind meine Erfahrungen da gemischt. Gerade neben der von Lateralus vorgestellten Hausmarke des En Shi Yu Lu bieten sie z.B. einen gut doppelt so teuren von TenFu an - der mir weniger zugesagt hat als die Hausmarke. Natürlich kein schlechter Tee, aber nach meinem Eindruck mit dermaßen starker Endfeuerung, dass er kaum noch als gedämpfter Tee erkennbar war. Macht diesen Yu Lu zwar haltbarer - aber Typ verfehlt. Bei anderen Fremdmarken ist das Ergebnis gemischt - vor allem bei den großen Namen (Longjing, Anji Bai Cha ...) finden sich ausgesprochene 'Prestigetees'. Die sind mE eher als Eindruck schindende Geschenke gedacht als zum Genuss - die sollen vor allem teuer sein. Man muss da vorsichtig sein, da es keine Proben gibt. Ein warnender Indikator sind allzu 'fancy' gestaltete Verpackungen (soll es ja auch bei Pu geben ... B)). Natürlich gibt es da auch gute Sachen, derzeit habe ich einen Bi Luo Chun von Lepinlecha im Sortiment, der mE seinen Preis wert ist - deutlich besser als der etwas teurere von Efuton letztes Jahr ... Zusammenfassend: das PLV der verschiedenen Marken kennenzulernen, kostet schon gut Lehrgeld.

Was die Grüntee - Eigenproduktionen angeht, so hatte ich da nach meiner Einschätzung bislang konstant solides bis gutes/sehr gutes PLV. Und die große Auswahl auch an weniger bekannten Sorten, die man wohl wegen der geringeren Produktionsmenge im Westen gar nicht auf dem Markt findet (da sind es halt immer die gängigen üblichen Verdächtigen), erweitert das Erfahrungsspektrum. Für Oolongs und Pus (und natürlich auch japanische Grüne) gibt es sicher empfehlenswertere Quellen - wobei auch ich grünen Chinatee gelegentlich im Inland kaufe. So hatte etwa letztes Jahr und auch dieses wieder der (Mingqian) Meng Ding Gan Lu von Herrn Thamm einen Stammplatz in meinem Sortiment. Auf CD möchte ich bei dieser Gelegenheit auch Interessierte an gelben Tees verweisen; die von ihm derzeit angebotenen vier Sorten sind mein aktuelles Studienprojekt ...

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Ach jetzt versteh ich worauf du hinaus willst! Z.B. der 2004 Yunnan Arbor Wild Tea hat zwar klar das Ba Jiao Ting Branding, "offizieller" Produzent wie unten am Wrapper angegeben ist aber Liming - bei den neueren steht da nur noch Ba Jiao Ting - manchmal/oft bin auch ich etwas schwer von Begriff 😂
Wäre auf jeden Fall begrüßenswert, wenn es sich wie von dir dargestellt verhält und es eine klare Abgrenzung hinsichtlich Qualität gibt - wie schon mal erörtert war das früher anhand des Wrappers unmöglich zu sagen, um was für Tee es sich handelt (wenn man nicht um den Auftraggeber weiß).

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Genau, Ba Jiao Ting war früher nur die Produktionsmarke der Liming Factory.
Vergleichbar mit der Firma Nestle, die u.a. das Produkt Nespresso produziert (nur mit dem Unterschied, dass Ba Jiao Ting scheinbar die einzige Produktionsmarke von Liming war, Nestle hingegen hat geschätzt 200+ Produktionsmarken).
Nun hat sich das aber in den vergangenen 10 Jahren bei Liming irgendwann dorthingehend entwickelt,
dass aus dem Produkt eine eigene Firma geworden ist, das sich nun quasi selbst produziert,
sodern darüber hinaus scheinbar gar den früheren Mutterkonzern übernommen hat (ich schätze, weil dieser möglicherweise um 2011 rum Pleite gegangen ist).

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Wenn SoGen, unser Robin Hood der Abkürzungen, schon einen Tee aus dem CD aufgiesst ... dann kann ich das auch!

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Dieses Da Hong Pao Muster, welches mir dereinst mal key zugesteckt hat, verbrachte geschlagene 7 Jahre bei mir und ich stelle fest, es hat sich gelohnt. Eine wunderbare Harmonie vom Tee mit den dereinst ziemlich starken und ungehobelten Röstaromen ... aber wie sagt man so schön, nach 7 Jahren ist es langsam an der Zeit, sich zu verabschieden ... oder ... noch einmal mit Gefühl. Die Welt ist schon herzlos.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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2012 Dong Banshan von Feng Ya Ming Yuan (via Nannuoshan)

Nicht nur der Produzent "Feng Ya Ming Yuan" sondern auch der Berg Dong Banshan (东半山) ist mal wieder etwas neues für mich: bei Mengku (勐库镇), was in Shuangjiang (双江县) liegt und zu Lincang (临沧市) gehört, handelt es sich um ein Tal zwischen zwei Bergen - dem Ma'an Shan (马鞍山) im Osten und dem Bangma Shan (邦骂山) im Westen. Dank den Bemühungen von Gabriele und Jo sind wir nun in der Glücklichen Lage, Tees von beiden Bergen vom selben Hersteller mit nur einem Jahr unterschied zu probieren, was natürlich super spannend ist, vielen Dank dafür! Bei dem Tee heute handelt es sich um den Dong Banshan, wörtlich "Ost-Ufer Berg", also den Ma'an Shan von 2012 (Hinweis: im Shop steht noch fälschlicherweise 2013, wird aber korrigiert).

Das Blatt sieht ordentlich aus und trotz maschineller Pressung (ich bevorzuge die etwas weniger strake manuelle/traditionelle Pressung mit Steinen von kleineren Produzenten) lassen sich das eine oder andere schöne Blatt lösen - und auch wenn ich die Aromen nicht so lebhaft wie Gabriele beschreiben kann, ist das Aroma des Tees definitiv eine seiner Stärken: beim Aufguss wird der ganze Raum von einem intensiven aber nicht aufdringlichem Duft gelungener Fermentation erfüllt, der mich an nasses Heu und Stall erinnert. Auf der Geschmacksebene gibt es zwar eine Kombination aus leicht bitteren und süßen sowie etwas deutlicheren adstringenten Facetten, aber auch hier steht für mich klar der Geschmack der Reifung im Vordergrund, was dem Tee einen Charakter ähnlich dem tollen 2012er Baotang von EoT oder dem 2012er YiShanMo von TU gibt - somit weder bunt noch aufregend und genau so wenig süß oder gefällig ... und genau daher so gut! In Punkte Qi ist der Tee zwar eher zurückhaltend und etwas kopflastig, dafür aber mit einem sehr entspannenden Charakter - erwas schwerer könnte er für meinen Geschmack aber schon sein. Er kommt zwar nicht ganz an die beiden genannten "Boutique-Shengs" heran, da diese in Punkto Qi (der Baotang) und Geschmeidigkeit (YiShanMo) die Nase vorne haben, aber es ist trotzdem ein Sheng, der mir richtig gut gefällt - vor allem zu dem Preis!

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Bei der gestrigen Suche nach den verthammten Yancha Mustern ist mir noch auf ein weiteres Sample ins Auge gestochen, resp. wäre, wenn ich denn meinen Kopf noch tiefer in die Kiste gesteckt hätte. Die nach dem Ritter Sport Slogan produzierten Zhangping Oolongs wurde mir, sofern ich mich denn richtig erinnere, vor Jahren von mlc zugesteckt - ein Tee, bei dem eine längere Reifung eigentlich unzulässig ist - man sehe sich nur einmal die Farbe an, kaum zu glauben wie dunkel der geworden ist. Auch geschmacklich weisst er gewisse Tendenzen auf, dass er gerne zum Heicha mutieren würde, hat dazu aber noch den Frischehauch seiner Oolong-Herkunft.

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Zum vorfeiertaglichen Setting empfehle ich keine Fragen.
Sonst kommen mir noch Klagen.
"Warum darf der in der Wohnung Knaller hochjagen?"
Und dann müsste ich noch sagen:
"Eigentlich nicht,
aber das Teeschiff gilt als chinesisches Hoheitsgebiet."

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Nachtrag @doumer: Danke für deine Aufmerksamkeit wegen dem Jahrgang! 👍
Zur Wirkung: Interessant, da unterscheiden sich unsere Auffassungen ein wenig - ich hab den Sheng ja gestern verkostet und fand ihn klar aber schon sehr chillig, zur Ruhe einladend.

vor 8 Stunden schrieb doumer:

Auf der Geschmacksebene gibt es zwar eine Kombination aus leicht bitteren und süßen sowie etwas deutlicheren adstringenten Facetten, aber auch hier steht für mich klar der Geschmack der Reifung im Vordergrund, was dem Tee einen Charakter ähnlich dem tollen 2012er Baotang von EoT

Ich meinerseits bin ja froh, dass die Lagernote reiner, klarer, unbeeinträchtigter ist als dienjenige der Malaysia Lagerung von David - es interessiert mich nach wie vor was die genaue Geruchs-Ursache war, aber das ist wohl eines der bestgehütetsten Geheimnisse von EOT ... ich tippe darauf, dass sich das frühere Lager eingemietet im Hinterzimmer einer Gerberei befand. 😅

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle ja chillig ist er schon, "zur Ruhe einladend" trifft es sehr gut - man spürt es aber nicht so direkt. Ist aber schon nörgeln auf hohem Niveau - wirklich ein sehr schöner Tee! Und: ich trinke ihn gerade weiter und er ist sehr angenehm - viele Shengs schmecken irgendwann nur nach nach "Pflanzenwasser", der hier hält wie die anderen guten seiner Altersklasse diese angesprochene Fermentationsnote in einer leichten, süßen Version bei - sehr schön :)

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vor einer Stunde schrieb doumer:

ja chillig ist er schon, "zur Ruhe einladend" trifft es sehr gut - man spürt es aber nicht so direkt.

Ich finde Shengs die frontal einfahren und eigentlich in die Drogenkategorie fallen auch gar nicht das Mass der Dinge. Ich persönlich bevorzuge meditative Tees.
Neulich hatte ich ja mal wieder den 06er gs Bingdao in der Tasse, den David vor ein paar Jahren mal einem alten chinesischen Bingdao-Sammler abgeluchst hat - das ist der Schlimmste von allen - bei einem Sampletausch kann ich dir ja mal was davon abgeben, wenn dir mal nach einem richtigen Tritt in den Hintern ist, der ist schlimmer als der 16er Bosch und der 16er Slumbering Dragon zusammen. In meiner kürzlichen Selektion gibt es aber doch eine Ausnahme, die direkten, frontalen Wumms hat, wenn auch selbstverständlich auf eine etwas freundlichere Weise, der 07ner Fengqing 100 Grämmer, kommt bestimmt demnächst raus. Gabo schrieb mir neulich, dass er bereits das Video dazu gedreht habe, und er sagte mir gegenüber zuvor noch nie etwas über Power von Tees oder dergleichen, aber hier betonte er ausdrücklich, dass der schon sehr kräftig sei. 😅
Übrigens solche Power bei einem kräutrig-würzig-intensivem semi-aged Sheng eine Seltenheit, hach, @Tobias82 wäre bestimmt entzückt!

Bearbeitet von GoldenTurtle
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