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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Ich habe den mind-switch auch gestern getrunken und kann mich nur @doumeranschließen; erstklassiger Tee, da gibt es nichts! Ich fand ihn um Längen besser als seinen Vorgänger den 2020er Chafang Danzhu.

Zum Namen schreibt Peter:

"... a watery feeling in the mouth with lingering heavy energy in the head and mind calming effect*

*just in the evening I realized how calm I  felt since I had that tea, also another thing, while drinking it some longer time period passed (without notice) its like a mind state in another ‘time space’, you think some five minutes passed but it could be an hour or even hours, you do not even realize it, I was curious and wanted to repeat this to have ‘a proof’ that it was not my ‘mind that created this construct and again this happened, this all points to the name of this tea – the mind_switch"

Kann ich auch nur unterschreiben.

 

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vor einer Stunde schrieb Paul:

this all points to the name of this tea – the mind_switch

Da du ja gerade offensichtlich befangen bist, Paul, übernehme ich mal eben deine Rolle des brüsken Kommentargebers: Was für ein grausiger Name! :yahoo: Und dann noch dieser Unterstrich... sieht aus wie von einem Werbe-Flyer eines 0815 Webdesign-Studios.

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1980 better than s_x von prSK

Zu diesem Tee gibt es nicht viele Informationen, außer dass es sich um einen Baozhong (包種) aus den 80ern handelt und von Vei Yan (dem Tee-Produzenten aus Thailand, mit dem Peter zusammenarbeitet) gesourct wurde - der Name steckt die Messlatte aber doch recht hoch. Eigentlich wollte ich bei so einem schönen Wetter erst einen jungen Sheng trinken, aber nachdem Peter und sein Kumpel ja auch s_x bei gutem Wetter unter einem blauen Himmel hatten, habe ich mich dann doch für diesen Tee entschieden 😉

Das trockene Blatt besteht aus schönen großen Blättern, denen man das Alter durchaus ansieht und und auch das Aroma etwas altes, warmes hat - deutlich spannender ist jedoch das Aroma vom nassen Blatt: intensiv nach körnigem, dunklen Vollkornbrot mit gesalzener Butter (die Butter ist wichtig, denn es reicht wirklich sehr "saftig"). Das brotige findet sich auch im Geschmack mit einer dezten süßen Note wieder - die Stärke des Tees ist aber für mich seine unglaublich weiche, volle fast schon ölige Textur (die Luftbläschen vom Aufguss (siehe Detailbild) halten sich auch noch lange im Katakuchi wenn die Flüssigkeit schon weg ist). Wie schon der 1988-1995 Competition Grade Aged Dong Ding Oolong hat auch dieser Baozhong eine Reifungsnote, die mich an einen guten alten Sheng erinnert - zwar ohne dessen Präsenz zu haben (ist schließlich nur ein Wulong) aber dafür durchaus mit etwas Qi, was bei einem Nicht-Pu sehr selten ist (für mich zwar nicht "like a hammer punch" aber trotzdem etwas, was dem Tee hoch angerechnet werden muss). Zusammen mit dem Dong Ding zählt der Tee daher für mich definitiv zu den besten Wulongs, die ich kenne!

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@shibo ja, da bin ich ganz bei dir - ich war schon immer dafür einen Tee beim Namen zu nennen (Jahrgang + Herkunftsort), alles andere braucht man nicht - aber immerhin kein grausamer Wrapper der zum Namen passt! Bei diesem Tee ist der Name sogar noch schlimmer aber eignet sich immerhin für das eine oder andere Wortspiel 😆


Und noch etwas Off-Topic: das Kännchen kam mit einem sehr hochwertigen "Einsteck-Sieb", da es eigentlich ein Single-Hole Kännchen ist. Nach den Erfahrungen mit dem antiken Kännchen und dem Fang Xia Kännchen bin ich aber um ehrlich zu sein so begeistert von Single-Hole Kännchen, dass ich es (obwohl es gut funktioniert hat) bei diesem Kännchen rausgenommen hat. Ist Irrational, aber irgendwie macht es mir so mehr Spaß (und funktioniert genau so gut) 🙈

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vor 35 Minuten schrieb Shibo:

Da du ja gerade offensichtlich befangen bist, Paul, übernehme ich mal eben deine Rolle des brüsken Kommentargebers: Was für ein grausiger Name! :yahoo: Und dann noch dieser Unterstrich... sieht aus wie von einem Werbe-Flyer eines 0815 Webdesign-Studios.

Ich hatte auch über den Namen das ein oder andere geschrieben, habe es aber dann wieder gelöscht, weil ich nicht den Statler geben wollte, aber da Du @Shibo den Waldorf gibst meine ich unter dem Strich wir beide Alten sollten etwas nachsichtiger mit den jungen Leuten sein - der Tee ist jedenfalls KLASSE!

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vor 13 Stunden schrieb doumer:

Beim mind_switch handelt es sich um die 2021er Version des 2020er Chafang Danzhu

Was fast untergehen könnte und mMn erwähnenswert ist - das ist ein Thai Tee (Sheng darf der sich ja nicht nennen) und dafür ist bereits ordentlich bepreist ... und ja, die Bäume sind alt, aber ganz so alt wie er schreibt bezweifle ich doch.

vor 32 Minuten schrieb doumer:

Baozhong (包種) aus den 80ern

Hou, die alten Baozhong ... hmmm, da kenne ich etliche ... ich versteh nicht, weshalb gerade die so oft anzutreffen sind, bzw. kann mir vorstellen, dass sich dies aus einem Mangel an Nachfrage entwickelt hat, dass welche da gerne mal liegengeblieben sind ... ich finde Baozhong im Vergleich zu bspw. anständig oxidiertem und ordentlich geröstetem Dongding viel weniger geeignet für eine lange Reifung, weil sie "von Haus aus" wesentlich dezenter sind, einem filigranen Grüntee ähnlicher, und deshalb auf die lange Bank gesehen fast nur noch aus Lager- und Entwicklungsnoten bestehen, aber kaum noch ursprüngliche Noten vom Tee selbst vorhanden sind.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 50 Minuten schrieb GoldenTurtle:

das ist ein Thai Tee (Sheng darf der sich ja nicht nennen

Drauf geschissen - das ist ein genau so beschränkter Protektionismus wie Strafzoll auf Keramik aus China: dabei geht es ausschließlich ums Geld (wie bei leider viel zu vielem - und komm mir nicht mit "Qualitätssicherung", es gibt genügend beschissenen Puerh) und das unterstütze ich nicht: es ist ein Sheng und nichts anderes.

vor 53 Minuten schrieb GoldenTurtle:

und ja, die Bäume sind alt, aber ganz so alt wie er schreibt bezweifle ich doch.

Ja klar, wie bei JEDER Angabe von Alter von Bäumen jenseits von 10 Jahren. Insbesondere in China.

Zwecks Baozhong: ich kann nur sagen, dass mir der Tee genau so gut gefällt wie der preisgekrönte Dong Ding. Dass der Tee nach 30-40 Jahren noch schmeckt spricht definitiv für ihn, der Rest ist mir egal (ist ja kein Pu, haha).

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@PaulIch bin zwar noch keine dreißig, aber den Waldorf mache ich trotzdem gerne. Geringere Lebenserfahrung darf ja auch nicht immer eine Entschuldigung für schlechten Geschmack sein, wo kämen wir denn da hin? ;)

Schön, dass der Tee gefällt, das glaube ich gerne. Er klingt, der Beschreibung nach zu urteilen, wirklich eine ganze Ecke attraktiver als der Danzhu, und die Bäume sehen einfach toll aus.

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Zwei Matcha von Hayashi: Nomikoto und Miumori

Der Nomikoto ist recht ungestühm und herb, dominiert von dunkel gerösteten Nüssen, und wird daher leider meiner Frau für die Verarbeitung in Matcha Latte und Co. vermacht.

Der Miumori ist besser, trifft aber auch nicht meinen Geschmack. die Verwandtschaft der Tees ist sehr deutlich spürbar, der Miumori milder und fruchtiger mit schöner umami-Untermalung. Dafür dass er aber laut Beschreibung "keinerlei Bitterkeit" haben soll, finde ich ihn recht holzig. Das stört mich eigentlich nicht, ist aber mMn eine Fehlbeschreibung, denn die Note kommt mir hier dafür viel zu stark raus.

Schade, weil auch viele hier im Forum hierin einen PLV-Sieger sehen.

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vor 4 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Was fast untergehen könnte und mMn erwähnenswert ist - das ist ein Thai Tee (Sheng darf der sich ja nicht nennen) und dafür ist bereits ordentlich bepreist ... und ja, die Bäume sind alt, aber ganz so alt wie er schreibt bezweifle ich doch.

Hou, die alten Baozhong ... hmmm, da kenne ich etliche ... ich versteh nicht, weshalb gerade die so oft anzutreffen sind, bzw. kann mir vorstellen, dass sich dies aus einem Mangel an Nachfrage entwickelt hat, dass welche da gerne mal liegengeblieben sind ... ich finde Baozhong im Vergleich zu bspw. anständig oxidiertem und ordentlich geröstetem Dongding viel weniger geeignet für eine lange Reifung, weil sie "von Haus aus" wesentlich dezenter sind, einem filigranen Grüntee ähnlicher, und deshalb auf die lange Bank gesehen fast nur noch aus Lager- und Entwicklungsnoten bestehen, aber kaum noch ursprüngliche Noten vom Tee selbst vorhanden sind.

Das "Oberlehrerhafte " Deiner Stellungnahmen lieber @GoldenTurtle wird immer stärker und ist für mich in letzter Zeit nur noch schwer zu ertragen.

Ich werde mich erst mal für eine längere Weile, was Deine Äußerungen angeht, in Urlaub begeben.

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Hatte in der vergangenen Woche drei Sessions mit dem "mind_switch" - einfach ein guter, wohltuender Tee. Bei manchen Aufgüssen kommt ein leicht würziger/spicy Unterton mit, welchen ich bei einigen Chafang Tee's von prSK wahrgenommen habe?!
Ich wusste gar nicht, dass es der Nachfolger vom 2020er Chafang Danzhu ist. Für mich ist der "mind_switch" wie Paul es auch schreibt - klar der bessere Tee!

Den "better than s_x" finde ich persönlich noch spannender. Zuerst könnte es ein alter Sheng sein, der Baozhong-Charakter erschließt sich erst im Laufe der Session.

@doumer Hast du parallelen im Qi vom "mind-switch" und vom "cloud watching von EOT" erkennen können? Laut Beschreibung gehen beide in eine ähnliche Richtung?

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vor 3 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Auf jeden Fall hast du einen guten Geschmackssinn, dass sich dir der Baozhong-Charakter dennoch im Laufe der Session erschliesst.

Entweder einen guten Geschmackssinn oder ich hab mir das ganze aufgrund der Beschreibung von Peter eingebildet 😅 "old antique still enjoyable scent, in warm old leaves still one can feel the roasting of the Baozhong tea processing, in the beginning it’s like drinking well aged maocha, round and smooth, an old grip of time, from under this old friendly coat creeps out sweetness and warmness, slowly, brew by brew this old pal turning into a tasty baozhong tea"

PS: Spannend das Thema mit den Reglementierungen in Yunnan bzgl. Sheng. War mir so bisher nicht bewusst - wieder etwas gelernt. Danke!

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2021 Vei Yan's Tea von prSK

Der zweite Thai-Sheng von Peter in diesem Jahr ist eigentlich nur indirekt von ihm: das "Rezept" für diesen Tee (damit ist kein klassischer Blend gemeint, eher welcher Blattgrad und die Verarbeitung) stammt von seinem Tee-Freund Vei Yan aus Thailand, von dem zwar auch das Material für Peters andere Thai-Shengs stammt, dort aber nach seinen Vorgaben verarbeitet werden. Dennoch: da es sich um Material aus dem selben Garten wie der mind_switch (aka 2021 Chafang Danzhu) handelt (nur von nicht so alten Bäumen) und es quasi der direkte Nachfolger zum 2020er Chafang Pang San Zhou ist (nur mit etwas anderem "Rezept") sind die Parallelen unverkennbar.

Im Vergleich zu letztem Jahr ist dieses mal aber das Verhältnis zwischen Danzhu und normaler Version umgekehrt: während 2020 der Danzhu weniger zugänglich war (was sich inzwischen übrigens schon etwas gebessert hat), ist 2021 der Danzhu in meinen Augen zugänglicher, da deutlich weicher - was allerdings keineswegs heißt, dass der Tee von Vei Yan schwierig wäre! Er hat nur deutlich mehr Bitterkeit und vor allem Adstringenz (damit hab ich eher etwas ein Problem), was ihn aggressiver wirken lässt. Die tolle, leicht pilzig wirkende Fruchtnote ist auch hier vorhanden - hat hier aber weniger einen Pfirsich-Charakter als mehr Maracuja o.ä., was sicher mit dem höheren Maß an Adstringenz zu tun hat, weshalb der Tee irgendwie frisch und exotisch wirkt: kein Fruchtsalat aus der Dose sondern ein noch fast grüner Apfel direkt vom Baum (mit allen "unschönen" Stellen an der Schale und Verwachsungen, wie es sich für ein nicht-gespritztes, nicht-industrialisiertes Naturprodukt gehört). Auf der Geschmacksebene hat der Tee daher einiges zu bieten: viele verschiedene Facetten kommen zusammen, lassen sich aber klar aufdröseln und überfordern mich nicht, wie es bei manchen sehr bunten Yibangs der Fall ist. Qi hat er auch etwas (auch wenn natürlich bei weitem nicht so viel wie der mind_switch!) aber für mich ist das einer der wenigen Shengs, deren Stärke das Aroma ist: das nasse Blatt hat ein unwiderstehliches, tief-fruchtiges Aroma, das Aroma des Aufgusses ist ein Vorgeschmack auf die volle Textur und im leeren Schälchen/Pitcher zeigt sich ein schön derb-süßes Stall-Aroma - volle Punktzahl in diesem Bereich, definitiv aromatechnisch der schönste Sheng den ich in diesem Jahr hatte (mit Ausnahme des Rareness 6 aber der ist schon sehr special interesst)! Wenn man weniger empfindlich in Punkte Adstringenz ist (wobei das bei einem Sample halt immer so eine Sache ist - lässt sich meist nur schlecht allgemein für den Tee sagen) kann man auch locker noch einen halben Stern dazurechnen - sehr ordentlicher Tee. Muss ich mir definitiv nochmals vornehmen :) 

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2013 SILKY road von prSK

Seit langem (fast 7 Monate) mal wieder ein Shu - wie ein Teefreund sagte: ich trink Nicht-Pu nur wenn ich muss, haha! Aber Spaß bei Seite: ein Shu ist zwar meist doch nochmals minimal eine "Stufe über Nicht-Pu", ist aber trotzdem etwas komplett anderes als ein Sheng und daher nicht wirklich miteinander Vergleichbar, da insbesondere der für mich sehr wichtige Faktor Energie/Qi (wie bei vielen HK-Storage Shengs) durch den künstlichen Fermentationsprozess in fast allen Fällen komplett abgetötet wurde.

Aber gut, wenn Peter schon mal einen Shu im Programm hat, probiere ich den natürlich - insbesondere wenn es wie hier einer aus Thailand ist, davon hatte ich noch nicht viele. Der Name ist jedenfalls Programm: die Stärke des Tees ist eindeutig seine schön schwere, sehr weiche Textur - der Aufguss hinterlässt auch einen öligen Film im Schälchen, der lange haften bleibt und wie man sieht ist der Aufguss schwarz wie die Nacht, dabei aber erfreulicherweise klar (auch wenn man das auf den Bildern nicht sieht), was gerade bei so kleinblättrigen Shus ja leider oft nicht der Fall ist. Geschmacklich auch erfreulicherweise mal etwas anderes: es ist kein typisch-süßer Shu sondern schmeckt eher nach ungesüßter Schokolade mit etwas Haselnuss. Aber leider war es das auch schon: wie erwähnt muss man bei einem Shu nicht nach Qi, Tiefe oder sonstigen subtilen Faktoren suchen - und ohne diese kann mich kein Tee überzeugen...

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Supreme Liu An Gua Pian von DTH
Vom Blattgut her gar nicht so supreme da etwas kleinteilig, und vielleicht sogar etwas zu sehr geröstet aber das wahre Highlight ist der Umamigeruch, falls es sowas überhaupt gibt, wenn man die Shiboridashi nach dem ersten Aufguss öffnet. Das Weibchen das zufällig daneben stand meinte nur: "Wieso riecht dein Tee nach Rindssuppe?" 

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Grandiose Photos mal wieder @Lateralus!

Ich reih mich heute auch mal ein in die Riege der prsk-Probierenden. Dank des lieben @Paul durfte ich zwei der 2021er Thai-Tees probieren, und zwar in weiß und in schwarz.

Beide Tees verraten zweifelsohne das hochwertige Blattgut, denn sie sind äußerst klar und verträglich. Auch bei hoher Ziehzeit mit kochendem Wasser keine Spur von Garstigkeit im Bauch, das stecken sie souverän weg.

Der weiße Tee wirkt auf mich sehr gelassen - kein intensives Aromenfeuerwerk, dafür eine volle, runde Tasse, komplexe Noten und eine schöne Entwicklung. Absolut Gongfu-tauglich, ein Weißtee für Pu-Trinker.

Der schwarze hat mehr Wucht. Auch er ist eher zurückhaltend in den Aromen, aber hat eine sehr füllige, voluminöse Samtigkeit, die schon an eine Kraftbrühe erinnert. Wahrlich ein Mund voll. Auch ein sehr heißer und langer letzter Aufguss bleibt sehr stimmig, ohne zu kippen in seltsame Aromen, was öfter mal vorkommt wenn man Tees zu hart brüht.

Zwei sehr schöne Tees, keine Frage.

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live aus der Tee-Küche:

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hatte mir schon seit Monaten vorgenommen, mal den Batabatacha von @Shibo traditionell zuzubereiten, also auf dem Herd auf-/auszukochen und aufzuschlagen, und heute war genug Zeit und Lust für das Experiment.

Aufkochen: 5g auf 500 ml Wasser, für 10 min simmern lassen. da kann man nicht viel falsch machen

Dann absieben und mehrere Minuten darin wild mit einem Schneebesen - mangels Meotochasen (dem doppelten Bambusbesen, mit dem Batabata original aufgeschäumt wird) - rumwedeln. Wichtig: Schürze anziehen, Putzlappen bereithalten.

Damit habe ich aber nur einen recht groben Schaum hinbekommen, der aber sehr schnell zusammenfällt. kurz dran genippt: schmeckt viel würziger als das beiseite gestellte Gläschen direkt aus dem Pott

in einem zweiten Anlauf hab ich mir dann mit einem Dressingshaker beholfen. in bester Barkeepermanier bekommt man einen festeren Schaum hin und kann sich fürs Verkosten mehr Zeit lassen. Nach dem Foto oben hab ich noch tatsächlich so etwas wie durchgängig feinen Matchaschaum hinbekommen - nur nicht zu schnell aufgeben! Angenehmer Nebeneffekt, der Tee kühlt auch schnell auf eine annehmbar trinkbare Temperatur ab.

Der Tee zeigt durch diese Methode auch tatsächlich ein nachhaltig anderes Gesicht. mit hoher Dosierung, wenig Wasser und kurzen Ziehzeiten ist der Tee nussig und süß (neben seiner muffigen Waldnote), aufgeschäumt ist er wie oben schon erkannt würziger, hat etwas von dunklem Bier mit fruchtigem Hopfen und geröstetem Malz. Trockenpflaumen halten noch lange im Nachgeschmack an. Der aufgeschäumte Tee wirkt insgesamt mehrdimensionaler.

 

 

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Nachtrag zu gestern: 2020 Da Ban Zhang von Bajiaoting

Bajiaoting - so wirklich bewusst hab ich den Markennamen zum ersten mal vor 2 Jahren wahrgenommen, als Peter über Kontakte in Taiwan ein paar hervorragende, etwas gealterte Shengs verfügbar gemacht hat, von denen 2 eindeutig unter dem Label Bajiaoting produziert wurden: der 2004 Yunnan Arbor Wild und der 2005 Yunnan Arbor Ancient. Interessant ist, dass aus der selben "Serie" auch der 2011 Yiwuzhengshan Dashu Tea Green Tree stammt, bei dem jedoch BJT nur am Rande klein erwähnt wird und primär unter dem Liming-Label läuft (auch wenn es sich hier um ein private order Tee handelt, der nicht mit dem Massenmarkt Factory-Crap wie dem nahezu identisch anmutenden 2009 Yi Wu Mountain Big Green Tree zu vergleichen ist). Seit 2, 3 Jahren scheint sich das Label BJT im Premium-Puerh Segment aber so gut wie selbstständig gemacht zu haben: es wirkt ähnlich wie das Verhältnis von HQF zu CNNP, jedoch wird auf dem Wrapper noch klar die Zugehörigkeit zu Liming bekundet. Wir hatten hier mal angefangen darüber zu diskutieren, sind aber noch zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen...

Jedenfalls haben 2 Teefreunde und ich ein paar Tees von BJT geordert, um mal einen Einblick in das aktuelle Geschehen zu erhalten: wie interessant ist denn die Marke? Bekommt man hier wie bei HQF ordentliche Tees oder braucht es hier wie bei den alten Liming-Produktionen Insider-Wissen, um private order von Massenware zu unterscheiden? Bei diesem Tee scheint es sich um den "Signature Blend" von BJT zu handeln - zumindest gibt es von ihm die meisten Jahrgänge, daher haben wir uns hier für ein "großes Sample" (aka ein Bing) entschieden, denn anhand von einem kleinen Sample kann man wie schon öfters erwähnt bestenfalls einen ersten Eindruck von einem Tee bekommen. 大班章 (Da Ban Zhang) steht auf dem Wrapper - das klingt schon mal vielversprechend, denn bei Banzhang handelt es sich die Region, in der das berühmte Laobanzhang oder Laomane liegen - nur was das "Da" (zu Deutsch: "groß") in dem Zusammenhang bedeutet ist uns nicht ganz klar: ist damit gemeint, dass es sich um einen Blend aus "der größeren Banzhang-Region" handelt? Weil ein konkretes Dorf wie Laobanzhang oder Xinbanzhang ist es unserem Wissen nach nicht. Aber wie dem auch sei: dass es sich um Tee aus der Bulang-Region handelt wird bereits beim ersten Schluck klar: eine schöne (nicht all zu heftige - es ist kein "fieser" Bulang) Bitterkeit gepaart mit einer samtigen Textur, die an LME erinnert - dazu auch ein durchaus spürbares (wenn auch nicht von dem Kaliber eines prSK-Shengs) Qi im Stirnbereich, wobei sich die Bitterkeit später in eine schöne Süße mit sehr angenehmer "Grundblattnote" wandelt. Das Material würde ich zwar nicht als Gushu einschätzen (es fehlt die Tiefe wie z.B. in einem Gaoshan von Yu) aber auf jeden Fall auch kein junges Gemüse - sehr gute Qualität rundherum! Aber: ich finde beim ersten Versuch nicht wirklich was zwischen den Zeilen, nichts was mich berührt oder tief blicken lässt wie bei Tees von Yu und prSK, an das Level scheint der Tee nicht heranzureichen. Aber es handelt sich ja auch nur um den Anfang des Sampels - to be continued...

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Und zu heute: 2021 morning DEW von prSK

Bai Cha ist zusammen mit einem Oriental Beauty Wulong die Art von Tee, die ich absolut nicht ausstehen kann - aber wenn Peter schon mal (zum ersten mal!) einen weißen Tee produziert und es sich dabei um den für mich ersten weißen Tee aus Thailand handelt, treibt mich meine Neugier natürlich doch dazu, den Tee trotzdem zu probieren. Und immerhin: man/ich kann ihn trinken, das will schon was heißen - er schmeckt nicht so penetrant nach toten Blumen wie manch anderer weißer Tee und das nasse Blatt hat sogar ein durchaus angenehmes Aroma, das mich an Vanillekipferl erinnert, aber ne, für mich ist es einfach nichts ... aber nicht umsonst nennt sich mein Blog puerh.blog ;) 

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Das Blatt sieht aber gut aus 👍

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vor 17 Stunden schrieb doumer:

er schmeckt nicht so penetrant nach toten Blumen wie manch anderer weißer Tee und das nasse Blatt hat sogar ein durchaus angenehmes Aroma, das mich an Vanillekipferl erinnert, aber ne, für mich ist es einfach nichts ... aber nicht umsonst nennt sich mein Blog puerh.blog ;) 

🤣 ... du bist einfach ein unverbesserlicher Monogamist in Sachen Tee.

vor 17 Stunden schrieb doumer:

nur was das "Da" (zu Deutsch: "groß") in dem Zusammenhang bedeutet ist uns nicht ganz klar: ist damit gemeint, dass es sich um einen Blend aus "der größeren Banzhang-Region" handelt?

Es ist ja auch eine Karte auf dem Wrapper - ich glaube, es handelt sich dabei um das grosse Banzhang Teefeld südlich von LBZ und Banpen, wovon BJT ein Teilhaber zu sein scheint.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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