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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Das neue Jahr starte ich mit einem Duyun Maojian bei dem ich mich nicht zwischen 60°C und 80°C entscheiden kann. Beide Varianten stehen ihm und bringen andere Facetten zum Vorschein.

Aber wie schon einst der Prophet Stephen King im 4. Buch Roland schrieb muss ich mich ja vielleicht gar nicht entscheiden und wähle den easy way out: "There's three things ye can do in any situation... Ye can decide to do a thing, ye can decide not to do a thing... or ye can decide not to decide.".

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Welcher Tee eignet sich besser für den Start in das neue Jahr, als den Tee, den man am meisten mag? Daher fiel mir die Entscheidung heute morgen nicht schwer - denn auch wenn der Rareness 5 insbesondere im Vergangenen Jahr (und hier zähle ich auch die 2020er Ernten, die 2021 auf den Markt gekommen sind dazu) beachtliche Konkurrenz bekommen hat (allen voran natürlich der Rareness 6 und der mind_switch von prSK, einige der tollen 2021er Shengs von Yu, die 2020er Shengs von TTpl, der Bai Hua Qing von EoT, der Chawangshu Gushu von TE und mehr), hat es für meinen Geschmack noch keiner geschafft, das Erlebnis des Rareness 5 zu übertrumpfen (der Rareness 6 kommt allenfalls ran, ist aber sehr "special interest"). Und selbstverständlich bietet es sich bei einem Tee den ich gut kenne an, das neue Chaozhou Kännchen zu nutzen - das bereitet mir viel Freude und liefert (soweit die paar Sessions erste Rückschlüsse zulassen) tolle Ergebnisse. Allerdings hat sich der Haarriss an der Tülle als doch nicht rein kosmetisch herausgestellt: links von der Tülle ist er tatsächlich nicht durchgängig aber rechts schon, wie man an der austretenden Flüssigkeit sehen kann (siehe Detailbild). Dadurch wirkt das ganze schon etwas "gefährlicher" aber solange es nur ein bisschen trielt und nicht das Kännchen an sich gefährdet ist, stört mich das nicht und fällt ohnehin nur bei den späteren, wirklich langen Aufgüssen eines Shengs auf (bei einem dicken Shu tritt z.B. so gut wie nichts aus) - ich gehe halt respektvoll mit dem Kännchen um (wie im Grunde mit jedem anderen auch, nur Grobiane schlagen (gegen) ihre Kännchen) und hoffe, dass es auch die nächsten 50+ Jahre hält 😉

Aber zu dem Tee: er hat sich seit den Notizen von 2019 doch ziemlich verändert - er ist aktuell sehr verschlossen. In den ersten vier bis fünf Aufgüssen zeigt er einem trotz freundlicher Behandlung die kalte Schulter und öffnet sich null - nur eine sehr leichte, fast ätherische Textur, geschmacklich eher dezent in der bitter-fruchtigen Ecke (aber die tolle Birnen-Note lässt sich leider kaum noch erahnen) und mit einem leicht aggressiven Charakter, der mich irgendwie an stark dosierte grüne Wulongs erinnert ... aber ein Qi, dass es einem die Socken auszieht (im positiven Sinne)! Nach dem dritten Aufguss muss ich etwas langsam tun, da die Energie gar nicht mehr so schnell abfließen kann, wie sie sich im Kopf manifestiert - das ist schon beachtlich, aber im Vergleich zu den Erfahrungen mit manchen Nakas keineswegs unangenehm. Beim ca. fünften Aufguss löst sich dann irgend ein Knoten und ab dem nächsten Aufguss ist der Tee plötzlich voll da: voll und präsent, inzwischen haben sich Bitterkeit und Süße angeglichen, jegliche Anmutung von etwas Wulong-artigem ist verschwunden. Nach ein paar weiteren Aufgüssen muss ich dann (terminbedingt) zunächst unterbrechen, da der Tee aber noch lange nicht fertig mit mir ist, geht es am Nachmittag weiter. Nach einigen weiteren Aufgüssen, wenn die Energie sich langsam legt und sich die sehr schöne "Grundblattnote" des Tees zeigt reicht es mir aber zunächst aber selbst jetzt hat der Tee noch genügend Kraft und Geschmack übrig, dass heute Abend noch weitere Aufgüsse drin sind - hier bekommt man wirklich was für sein Geld geboten!

Auch wenn die aktuelle Phase, in der sich der Tee befindet zu Beginn etwas Geduld erfordert zeigt sich doch eine gewisse Entwicklung - der Aufguss scheint zwar etwas weniger grün zu sein (soweit man das in einem nicht-weißen Schälchen beurteilen kann, kann man das im Detailbild sehen), im Charakter aber (zumindest bevor sich der Knoten löst) noch immer extrem grün - grüner als so manche Produktion von diesem Jahr. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt...

In diesem Sinne einen guten Start in das neue Jahr allerseits 🙂 

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vor 41 Minuten schrieb doumer:

aber selbst da rutscht mir oft genug das Herz in die Hose

Du lässt Dir aber auch nie etwas anmerken! 😁

Bei mir gibt es einen Mei Zhan via txs 

Leckere nussige Noten, ein Hauch Frucht bei vergleichsweise wenig Mineralität. Guter Yancha ist für mich ein Hochgenuss! :)

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Soeben in meiner Matcha-Schale : 
Eine Mischung aus Matcha und Sencha, den: 
 
-Morimoto Matcha-Iri Sencha von Pure Tea . 🙂
 
Er schmeckt mir ganz ausgezeichnet ! 
Wird ganz bestimmt bei Gelegenheit nachbestellt. 
10g.........400ml Wasser.....70 Grad.....30Sek + ......bisher 2 Aufgüsse - kommen aber noch mehr. 
Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr und weiterhin sehr viel Freude in unserem schönen Teehobby !! 

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https://www.puretea.de/matcha-iri-sencha.html?fbclid=IwAR1pGkosYNM-fb4hgFCzIur86STk75mvJtN3Y4nofEeDVIkVOkyqQK7PEoc

 

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2020 Yiwu Gushu von Bajiaoting

Nach dem Da Banzhang geht es heute mit einem Yiwu von Bajiaoting weiter: preislich etwas oberhalb angesiedelt (~1€/g) hat das trockene Blatt einen schönen schwer-fruchtigen Duft und ein relativ dunkles Erscheinungsbild. Das für das Alter weit fortgeschrittene Fermentationslevel (es fühlt sich anders an, als "dunkel produzierte" Shengs wie z.B. die 2020er von TTpl) zeigt sich auch in dem recht dunklen Aufguss - auf mich wirkt der Tee eine ganze Ecke älter als der Changtai Kunlu Shan, was an sich aber ja nichts negatives ist (schließlich soll ein Puerh ja reifen). Das fruchtige Aroma spiegelt sich (wenn auch dezenter) ebenfalls im Geschmack wieder - der Tee wirkt voll und dunkel, sehr schön! In den ersten 5 oder 6 Aufgüssen schwingt noch eine für meinen Geschmack etwas unangenehme Off-Note mit, die ich nicht genau bestimmen kann - da sie aber nur recht dezent ist, kann das aber auch an mir liegen. Die Stärke des Tees liegt aber klar im Qi: für einen Factory Sheng (wenn auch im deutlich gehobeneren Bereich als üblich) hat der Tee ein sehr schön intensives Qi, das sich im Kopf zeigt und dann in die Arme abfließt, genau so wie ich es gerne mag - natürlich nicht in der Intensität wie der Rareness 5 gestern aber doch überdurchschnittlich. Daher gefällt mir der Tee eindeutig besser als der Da Banzhang, wirkt aber im Vergleich zum Kunlu sonst (von Schwere und Qi abgesehen) relativ flach - auch hier wieder die alte Laier von der Tiefe: ein mind_switch (oder dessen Vorgänger, der ja doch deutlich unzugänglicher war) haben etwas, das man zwar nicht klar messen oder benennen kann, aber mir doch mehr "gibt" als hier. Das mag Gewöhnung sein, jedoch ist die Gewöhnung gerade bei den Thai-Tees von Peter noch nicht so langjährig, weshalb das eigentlich ein gutes Gegenbeispiel ist ... hm, schwierig. So oder so: ein schöner Tee!

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vor 21 Stunden schrieb doumer:

auf mich wirkt der Tee eine ganze Ecke älter als der Changtai Kunlu Shan, was an sich aber ja nichts negatives ist

Ausnahmsweise bin ich mal wieder der gleichen Meinung 😅 - die ursprüngliche Lagerung war viel luftexponierter - die oberflächlichen Duftnoten mehr verflogen, dafür die Noten von der tieferen Entwicklung schon weiter.

Das ist halt generell die Crux bei der Jungsheng-Lagerung - hat man es auf die frischen "Grüntee"-Noten abgesehen und will diese erhalten, lagert man am besten luftdicht in einer enganliegenden Tüte, möglicherweise gar wie Grüntee in einem Kühlschrank und konsumiert zeitnah.

@topic: Ich trinke gerade quasi das Gegenteil, sehr gereift, von einem obendrein sonderbar beschrifteten Muster. 😅

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Ich finde das Muster aber gut, obwohl Teefreund F. neulich nach einer Runde konstatierte, dass ihm der Tee nicht gut getan habe - so gehen Empfindungen, Meinungen etc. halt oft auseinander.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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2020 Naka Gushu von Bajiaoting

Der dritte Sheng von Bajiaoting stammt aus Hekai - Hekai (贺开) ist eine Region nördlich von Banzhang (班章) und östlich von Bada (巴达), die ich gerne mag und in der auch Banpen (班盆) liegt. Peter (prSK) hat gute Kontakte in Hekai und daher über die Jahre einige sehr schöne Tees von dort produziert, allen voran der tolle 2014er Hekai oder den 2016er Bangpen - daher liegt die Messlatte für den Tee schon recht hoch. Aber den Einstieg schafft der Tee gut: das trockene Blatt hat ein tolles Aroma, das mich sofort abholt und klar macht, dass hier kein subtiler Yiwu oder ähnliches im Kännchen ist - beim nassen Blatt mischt sich eine leicht pilzige Note mir ins Aroma, die zwar überraschend ist, mir aber gut gefällt. Auch im Geschmack geht der Tee gleich in die vollen und startet mit der für Hekai typischen bitter-süßem Zitrus-Note, die eine ganze andere Textur als eine Bulang-Bitterkeit hat und deutlich frischer wirkt (auch wenn der Tee verglichen mit den pre-2020er Produktionen von prSK schon etwas dunkler wirkt). Hekai ist (meiner Erfahrung nach) generell nicht so die Region der Qi-Bomben, daher ist ein deutlich wahrnehmbares Qi hier schon ordentlich, auch wenn es nicht an das des Yiwu herankommt. Auch wenn die Textur schön voll ist, würde ich trotzdem sagen, dass vor allem die Geschmacksebene die Stärke des Tees ist: zwar nicht so wandlungsfähig wie der Kunlu von Changtai aber dafür facettenreich und intensiv was ihn recht zugänglich macht (zumindest wenn man einer gewissen Bitterkeit nicht abgeneigt ist (man kann aber selbstverständlich auch etwas dezenter dosieren), vielleicht wäre "offen" treffender formuliert). Mag an meiner Vorliebe für Hekai liegen, aber mir gefällt auch dieser etwas besser als der Da Banzhang - aber alle vier Tees haben gezeigt, dass Factories heutzutage durchaus gute Tees produzieren können und es nicht nur vereinzelte Private Order Produktionen gibt (wie z.B. die etwas älteren Liming Shengs, die Peter via seinem Kontakt in Taiwan im Angebot hat). Ob diese aber auch das Zeug dazu haben, wie die Tees von Yu, prSK, EoT, TE etc. etwas besonderes zu sein, muss sich noch zeigen - dazu reichen ein paar Sessions mit den Tees noch nicht zur Beurteilung.

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Eben in meiner Tasse:

Ein chinesischer grüner Tee namens Anji Bai Cha von Siam Tee .

Er erinnert mich geschmacklich stark an einen Pfefferminztee. Hab noch nie bei einem Tee so deutliche Nuancen erschmecken können.

Hab die Zubereitungsempfehlung etwas abgewandelt und weniger Tee verwendet als angegeben,da ich nur eine kleinere Menge dieses Tee bezogen habe.

3g.....300ml Wasser....90 Grad.....2 Minuten Ziehzeit..... Bisher 2 Aufgüsse.

https://siam-tee.de/shop/tees-aus-china/gruener-tee/high-mountain-anji-bai-cha-gruener-tee-anji-weisser-tee/

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1970 Vintage Wild Gushu Camphor Loose Leaf Puerh via The Chinese Tea Shop

Der doch etwas längere Name des Tees ist auf der Packung erfreulicherweise auch auf Chinesisch angegeben: 70年代野生古樹樟香普洱散茶 - im Grund sagt der übersetzte Namen bereits alles aber für alle, die wie ich Freude an so etwas haben:

  • 70年代 = 70er Jahre
  • 野生 = Yesheng, wobei hier nicht "das Yesheng" gemeint ist, wie ich es sonst verwende sondern es sich nur um Material von unkultivierten Bäumen handelt
  • 古樹 = Gushu
  • 樟香 = Zhang Xian, Kampfer-Aroma
  • 普洱 = Pu'erh
  • 散茶 = San Cha, loser Tee

Auf der Packung ist außerdem noch der Zusatz "Ban Sheng Shou (半生孰)" angegeben, was mich zugegeben etwas verwirrt: Shou ist hier 孰 geschrieben und nicht 熟 (wie für Shu Pu'erh) - wenn ich das richtig sehe, kann das mit "was (ist)" übersetzt werden und 半生 mit "ein halbes Leben", womit es hier weder um Sheng (hier "stimmt" die Schreibweise) und Shu im Sinne von den Puerh-Kategorien geht sondern es ist wohl ein poetischer Beiname des Tees wie es z.B. auch die Rareness-Reihe von prSK haben, der auf das Alter des Tees anspielen soll. Zhang Xian kann zudem ein Hinweis auf die Lagerung sein, da diese Note vor allem bei feuchter gelagerten Tees (insbesondere Hong Kong (香港)) anzutreffen ist - und ein XXer Jahrgang ist immer etwas fishy: einerseits ist klar, dass man dann nicht weiß von wann der Tee tatsächlich ist und andererseits umfasst ein Jahrzehnt doch eine gewisse Zeitspanne, so dass ich hier automatisch im besten Fall immer irgendwie vom letzten Jahr (also hier 1979) ausgehe, insbesondere bei etwas so altem.

Aber genügend der Theorie, zum Tee an sich: das Blatt ist schön groß und schwarz mit einem leichten Graustich - die Größe legt nahe, dass hier etwas ältere Blätter verwendet wurden (gerade die XXer losen Shengs sind sehr häufig Huangpian) und das Grau, dass die Lagerung in der Tat zumindest phasenweise etwas feuchter war, was auch das Aroma bestätigt. Der Aufguss ist jedenfalls super dunkel schwarz-braun mit deutlichem Rotstich und zeigt in der Textur die typische Weichheit eines HK-Shengs. Der Geschmack macht den Kampfer im Namen klar, hat aber schon fast etwas Shu-mäßiges (diese unverkennbare Shu-Note, die sämtliche Shus haben und weshalb auch das Ziel der Nachahmung eines alten Shengs nie erreicht werden kann) jedoch ohne jegliches wo dui wei (渥堆味, dem fischigen Shu-Muff junger Shus). Auch wenn der Tee wirklich schön weich und entspannt ist erinnert er mich deutlich an andere lose HK-Shengs wie den 1990er von EoT, dem 1997er von TTpl oder dem 2002er von Olivier Schneider - aber definitiv älter, da der Tee zwar die Eigenschaften einer feuchten Lagerung aufweist, sich aber nicht mehr so feucht anfühlt wie die zuvor genannten. Schade ist jedoch, dass das durch HK-Storage ohnehin schon geschwächte Qi quasi komplett weg ist. Die kritische Betrachtung hört sich jetzt vermutlich negativer an als sie gemeint ist: es ist ein angenehmer, weicher Tee der sich warm anfühlt und durchaus gut trinken lässt, wie wir in kleiner Runde vor ein paar Monaten bereits festgestellt haben.
Die große Frage bei einem Tee, der behauptet so alt zu sein lässt sich dadurch nicht beantworten: HK-Storage verwischt so vieles, so dass der Tee sowohl aus den frühen 90ern, den 80ern oder tatsächlich aus den späten 70ern stammen könnte - keine Ahnung...

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2007 Xi Zi Hao “Spring Dew” via TTpl

Xi Zi Hao (囍字號) ist einer der großen Namen in der Puerh-Welt, von denen ich zwar schon gehört habe, aber bislang noch nicht in Berührung gekommen bin. Xi Zi Hao, das Premium-Label von Sanhetang, ist zusammen mit Yang Qing Hao eine der bekannten Boutiquen in Taiwan (auch wenn es sich hier eher wie bei He Qi Fang oder Bajiaoting um eine Art ausgegliedertes Label statt Familienbetrieb zu handeln scheint), die mit der High-End Puerh-Produktion angefangen und zu Bekanntheit gebracht haben - im Westen und insbesondere der amerikanischen Tee-Szene vor allem durch Hou De Fine Tea - TeaDB haben da viele Tees von besprochen. Durchaus interessant sind auch die 5 kurzen Videos zur Ernte für XZH, die Hou vor einiger Zeit veröffentlicht hat. Vor allem die Wrapper sind mir hier anfangs aufgefallen: während die frühen zwar durchaus auffallend aber stilvoll sind/waren, sind die neueren ziemlicher Augenkrebs aber wie schon bei W2T gilt hier auch: Augen zu und durch!

Das Blatt ist jedenfalls sehr auffällig: schwarze Blätter wechseln sich mit goldenen, flauschigen Knospen ab - das macht im Kännchen optisch natürlich schon was her. Das setzt ihn auch deutlich von anderen Daxueshan Shengs wie dem ähnlich alten 2006er Da Xue Shan von EoT ab und verdeutlicht den Aufwand, der in die Produktion/Verarbeitung gesteckt wurde - aber genau das ist auch das Problem von dem Tee: Während das Aroma durchaus angenehm ist, extrem süß und etwas an warmes Heu erinnernd, ist hier bereits eine gewisse Hongcha-Note bemerkbar, die sich auch im Geschmack deutlich widerspiegelt. Der Tee schmeckt eher nach einem Hongcha, der Puerh-ähnlich reift (mit eindeutiger Taiwan-Note) als nach einem Pu'erh - und verfehlt somit meiner Meinung nach komplett sein Ziel: ich trinke Sheng Pu'erh weil ich in jungen Jahren die (wie der Name schon sagt) rohe Kraft der Natur spüren und schmecken möchte (mit allen Ecken und Kanten, Hochs und Tiefs die dazugehören) und im gereiften Zustand das Vergehen der Zeit - davon findet sich hier nichts, da total "overproduced". Wirklich sehr schade, denn das Material scheint echt gut zu sein - trotz allem spürt man hier noch etwas Qi, auch wenn die Altersangabe mit 700 - 1300 Jahren im Shop zum einen sicher recht optimistisch ist und zum anderen doch einen ordentlichen Spielraum von 600 Jahren beinhaltet ;-)

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vor 44 Minuten schrieb doumer:

Der Tee schmeckt eher nach einem Hongcha, der Puerh-ähnlich reift (mit eindeutiger Taiwan-Note) als nach einem Pu'erh - und verfehlt somit meiner Meinung nach komplett sein Ziel: ich trinke Sheng Pu'erh weil ich in jungen Jahren die (wie der Name schon sagt) rohe Kraft der Natur spüren und schmecken möchte (mit allen Ecken und Kanten, Hochs und Tiefs die dazugehören) und im gereiften Zustand das Vergehen der Zeit - davon findet sich hier nichts, da total "overproduced".

Was genau meinst du mit "overproduced"?

PS: No Comment zur Altersangabe. 😅

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Find ich gut ... solche Analogien. 👍
doumer und Teefreund F. nehmen gerne die Musik zu Hilfe, um ihre Empfindungen verständlicher zu machen ... SoGen das Brotbacken ... ich des öfteren die Weinwelt, obwohl ich nur noch selten und auch nicht zu viel Wein trinke.

PS @doumer: Hältst du es für unwahrscheinlich, dass dies eine Auswirkung der Lagerung sein könnte?

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Taiwan Yu Chi Red Jade Black Tea T-18 via Klasek Tea

Da im Shop inzwischen schon die Ernte von 2 Jahren nach dem von mir gekauften gibt, wird es höchste Zeit, dazu mal etwas zu schreiben: Yuchi ist die Gemeinde, in der der berühmte Sonne-Mond-See (日月潭) liegt, von wo einige der Hongchas stammen, die mir am besten gefallen (wenn man von "klassischen" Hongchas ausgeht, Sheng-Hongcha-Hybride haben einen gewissen Vorteil). Das liegt vor allem an den Teepflanzen, die dort wachsen: der in den 1920ern aus Japan eingeführte Assamica-Kultivar konnte hier durch die Kreuzung mit dem einheimischen Camellia Sinensis var. Formosensis Kultivar angesiedelt werden (was andernorts in Taiwan nicht geklappt hat), woraus der Kultivar Hong Yu 18 entstand, auch bekannt als "Red Jade" oder "Ruby Black". Tee aus diesem Kultivar hat besonders beerig-fruchtige, bisweilen auch Zimt- und leicht scharfe Noten und kommt ohne Malzigkeit aus - da ich bei Hongcha ein ziemliches Weichei bin, trifft das hier genau meinen Geschmack. Dieser Tee kommt zwar nicht ganz an den Red Jade #18 von Emilio (The Jade Leaf) ran was die Beerigkeit betrifft, hat aber eine angenehme zimitige Schärfe bei entsprechender Dosierung. Schöner Taiwan-Hongcha aber inzwischen bin ich hier vielleicht auch nicht mehr so leicht zu beeindrucken wie bei dem ersten Red Jade damals 😉

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2017 Nancai Shan Ancient Tree via Klasek Tea

Dieser Tee gibt mir etwas Rätsel auf: der Wrapper mit dem Stoffstreifen und die Art, wie er gestempelt ist schreien geradezu EoT, der Bing enthält aber kein Neifei und ein Neipiao ist natürlich (wie bei kleinen Produzenten wie EoT, prSK etc. üblich) auch keines vorhanden. EoT hatten 2017 selbst einen Nancai Ancient, bei dem es sich jedoch um einen 400g Bing handelte und einen 200g Wuliang Wild (der Nancaishang liegt ja auf dem Wuliangshan, der sich über mehrere Kreise in Puer erstreckt), bei dem es sich jedoch um einen Yesheng handelt - d.h. selbst hatte EoT diesen Tee nie im Angebot. Ist das dann eine Art White Label Tee für andere Händler? Oder hat jemand versucht den Stil von EoT zu kopieren? Keine Ahnung, aber da es leider nicht viele Sheng aus Nancai am Markt gibt, ist der Tee so oder so einen Versuch wert!

Durchaus schönes Blatt mit einem leichten Silberstich durch die Härchen der Knospen (auch wenn live bei mir nicht so extrem wie im Shop) hat der Tee einen angenehm moosigen, leicht kräutrigen Duft. Geschmacklich harmonisiert das moosige hervorragend mit einer sehr schön weichen Textur, die einen angenehm schweren Körper besitzt - ansonsten dominiert eine gemüsige Süße die durch pilzige Fermentationsnoten ergänzt wird. Insbesondere diese leichte Pilzigkeit gefällt mir sehr gut, die mich etwas an den mind_switch von prSK erinnert (wenn auch nicht so fruchtig wie dort) - dazu kommt ein vor allem in den ersten ~5 Aufgüssen überraschend starkes Qi, was das Gesamtpaket abrundet. Alles in allem ein wirklich schöner Tee, der einen in sich geschlossenen, wenn auch etwas dezent wirkenden Charakter hat - das Qi hebt ihn hier aber von anderen Tees ab.

Aber zur eigentlichen Frage: Dass es nicht der Yesheng ist, war ja klar aber auch der Nancai hat nach meinen Notizen einen deutlich anderen Charakter, allerdings ist hier die aktuellste auch schon von 2019, weshalb es sicher Sinn macht, den demnächst mal wieder zu trinken, vielleicht hat dieser sich mittlerweile ja in eine ähnliche Richtung entwickelt aber so unterscheiden sich die Tees doch eindeutig.

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Yuchi Competition Grade Ruby 18 via TTpl

Im Grunde der gleiche Tee wie gestern von Klasek, jedoch von einem anderen Produzenten und ein Jahr später geerntet hat dieser Red Jade zudem das Label "Competition Grade". Der Beschreibung im Shop nach handelt es sich hier um einen Bio Tee: von Insekten angeknabberte Blätter und Spinnenweben zwischen den Ästen sind auf jeden Fall ein gutes Zeichen! Leider hab ich die Beschreibung im Shop erst nach der Session gelesen und so hab ich den Tee deutlich zu stark dosiert - der erste Aufguss war daher etwas extrem, bei den nachfolgenden ging es dann aber mit kürzerer Ziehzeit auch.
Wie schlägt er sich nun im Vergleich zu dem von Klasek? Er wirkt etwas runder und eleganter - mit einem interessanten Bananen-Aroma und Blumigkeit wirkt er im Vergleich zu dem zimitg-scharfen Charakter heller, fast sommerlich. Da ich kein Fan von blumigen Noten bin, ist das für mich persönlich ein eher negativer Aspekt, die fruchtige Bananen-Note gefällt mir aber gut, was den Wegfall der Zimitgkeit verschmerzen lässt. Letztlich sind für mich beide gleichauf...

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