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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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vor 47 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Hier wird einmal mehr ein eigentliches Manko, nämlich dass der Matcha nicht von der traditionellen Herkunftsgegend für Matcha stammt, dermassen verdreht, dass es für einen nichtversierten Teetrinker nicht einmal als Schwäche, sondern gar als Stärke erscheint.

@theroots hierin sehe ich auch die Ursache weswegen er scheinbar nicht schäumt, weil sie dort wahrscheinlich eben genau nicht "das Teewissen besitzen", um einen richtigen Matcha herzustellen.

Kennst du denn den Tee? Hast du mehr Informationen als im Shop angegeben? Vielleicht ist es ja ein "Auswanderer" aus einer traditionellen Gegend - im Gegensatz zu Puerh spielt das Alter der Pflanzen in Japan ja kaum eine Rolle, damit kann man also nicht argumentieren. Ich gebe dir Recht, dass das natürlich sehr cleveres Marketing-Sprech ist (wie ÜBERALL heutzutage) aber wie letztens schon mal bezüglich der Thai-Shengs angesprochen finde ich es haltlos, rein die geografische Lage als Kriterium für "das muss schlechter Tee sein" zu nehmen. Das ist wie wenn man sagt "blaue Autos sind langsam, nur rote sind schnell" - ich bin gewiss kein großer Matcha-Trinker und kenne den Tee nicht, aber ich würde auch eher vermuten, dass es mit (geschätzt) 500ml Wasser und 2g Tee nichts werden kann, egal was da für ein Tee in der Schale ist.


@topic: 2021 Mengsong Nanben Gushu von TMcz

Dieses mal handelt es sich definitiv um eine Eigenproduktion von Tea Mountain und zugleich auch mal wieder Tee aus einem neuen Dorf für mich: Nanben (南本). Laut Info im Shop soll Nanben sehr unzugänglich in den Bergen liegen und die Teebäume (bis zu) 300 Jahre alt sein - dazu kann ich natürlich nichts sagen, das lediglich als Hintergrundinfos. Der Preis liegt bei 0,37€/g.

Das 50g-Sample besteht fast komplett aus einem zusammenhängenden Brocken - somit lässt sich erfreulicherweise die Pressung beurteilen (eher fest im Vergleich zu z.B. TE aber noch gut zu handhaben) und intakte Blätter lösen. Das scheint auch bei den meisten anderen Sampels der Fall zu sein (sofern es sich um gepresste Tees handelt), was mir sehr gut gefällt - dadurch bieten die Sample mehr Informationen, wie wenn es nur aus gelösten Blättern oder kleinen Stücken besteht. Das nasse Blatt jedenfalls hat einen typisch bitteren Duft (so wie z.B. das Aroma eines Bulangs schon die Bitterkeit ankündigt) - ein wenig überraschend, wenn man im Vorfeld die Shop-Beschreibung gelesen hat, aber definitiv eine positive Überraschung und in Anbetracht dessen, dass auch Mengsong ordentlich bittere Tees hervorbringt nicht verwunderlich. Bei dem bitteren Aroma schwingen aber auch noch nussige und fruchtige Facetten mit, die sich im Geschmack deutlich stärker zeigen: zwar nicht all zu süß und zum Glück überhaupt nicht blumig setzt sich die Geschmacksebene vor allem aus einer Mischung aus nussig und fruchtig zusammen, unterstrichen von der schon erwähnten Bitterkeit und (leider) auch einer gewissen Adstringenz. Diese passt zwar gut zu der Fruchtigkeit und dieser, obwohl der Tee nicht all zu grün produziert ist, eine schöne Frische gibt, sich aber negativ auf die Textur auswirkt: sie hat einen leicht pelzigen, kalkig-wirkenden Charakter, ähnlich wie bei den jungen ZSL-Shengs, was das sonst sehr positive Gesamtbild etwas trübt. Denn zu der sehr schönen Geschmackskombination hat der Tee ein angenehmes Qi und ein unglaublich fruchtigen Hui Gan - ebenso ist der Duft im leeren Schälchen so fruchtig, wie ich es nur selten erlebt habe, sehr schön! Für den Preis kann man da absolut nicht meckern, auch wenn der natürlich deutlich gröber produziert ist als ein Yu-Sheng und nicht das Qualitätslevel eines prSK-Sheng erreicht.

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vor 9 Minuten schrieb doumer:

die geografische Lage als Kriterium für "das muss schlechter Tee sein" zu nehmen.

Das habe ich nicht gesagt, dass es ein schlechter Tee ist, aber oft ist in der traditionellen Herkunftsregion einer Teesorte die Verarbeitung / das Knowhow besser, ausgereifter.

@topic: ein Rätsel ... was ist das wohl für ein Tee? Wichtig hierbei zu wissen - es handelt sich um einen Übernachtzieher:

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vor 1 Stunde schrieb GoldenTurtle:

Muss echt sagen Marketing auf Don-Level:

Hier wird einmal mehr ein eigentliches Manko, nämlich dass der Matcha nicht von der traditionellen Herkunftsgegend für Matcha stammt, dermassen verdreht, dass es für einen nichtversierten Teetrinker nicht einmal als Schwäche, sondern gar als Stärke erscheint.

@theroots hierin sehe ich auch die Ursache weswegen er scheinbar nicht schäumt, weil sie dort wahrscheinlich eben genau nicht "das Teewissen besitzen", um einen richtigen Matcha herzustellen.

Ich sag mal so, ohne es selber probiert zu haben finde ich so eine Aussage sehr wage. Es gibt viel zu häufig Anwenderfehler und das sag ich nicht um jemanden auf den Schlips zu treten. Warum sollten die das nicht auch können. 

Es ist immer einfacher die "Schuld" nicht vor der eigenen Tür zu suchen.

Bearbeitet von Siebenschläfer
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vor 16 Minuten schrieb Siebenschläfer:

Es gibt viel zu häufig Anwenderfehler und das sag ich nicht um jemanden auf den Schlips zu treten.

Adriana hat geschrieben:

vor 15 Stunden schrieb Adriana:

er hat sich allerdings nicht schäumen lassen,weder mit weniger Wasser noch mit mehr - auch nicht mit weniger oder mehr Pulver.

...

vor 16 Minuten schrieb Siebenschläfer:

Warum sollten die das nicht auch können. 

Man muss wissen, dass Matcha nicht einfach irgendein gemahlener Grüntee ist.
Die Vorstufe ist Tencha, und wer sowas noch nie verkostet hat, sollte dies beizeiten einmal nachholen.
Diese Vorstufe zu imitieren ist gewiss nicht ganz so einfach. Irgendeinen Grüntee zu mahlen hingegen schon. Aber das Resultat wird nicht das Gleiche sein.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Also ich hab jetzt mal soviel Wasser in mein neues MatchaSchälchen (deutlich kleiner als übliche Matchaschalen) gefüllt ,wie anhand der Zeichnung der Schale zu erkennen ist. 150 ml sind es ziemlich genau.Anhand der Dosierungsanweissung auf der Rückseite der Matchaprobe müsste ich 2 Spatel voll Pulver auf diese Menge nehmen,was ich auch ausprobiert habe. Welche Variante ich nun schließlich fotografiert habe ,kann ich im Nachhinein gar nicht mehr genau sagen....wahrscheinlich aber den letzten Versuch ...da hatte ich vorher die Hälfte des Matcha umgefüllt und die Schale weiter mit Wasser aufgegossen. Okay was man jetzt sieht , ist dann wohl zu dünn.Danke für Eure Einschätzungen zu meinem missglückten Schäumversuch.:winken: Dann werde ich das noch mal genauer abmessen,mach das sonst immer - mit Erfolg - Pi mal Daumen. Eine weitere Probe hab ich von dem noch.

Das Tencha die Vorstufe zu Matcha ist , ist mir seit längerem ,seit ich mich für Matcha interessiere bekannt. Ich führe einen spez. Teeordner,indem ich mir alles Wissenswerte notiere ,was ich finde über (hauptsächlich) grünen Tee.

Getrunken habe ich allerdings noch keinen Tencha. Vielleicht könnt Ihr Profis mir da einen einen guten empfehlen ?? Das würde mich sehr freuen.

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Bearbeitet von Adriana
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vor 9 Stunden schrieb GoldenTurtle:

dass der Matcha nicht von der traditionellen Herkunftsgegend für Matcha stammt.

weil sie dort wahrscheinlich eben genau nicht "das Teewissen besitzen", um einen richtigen Matcha herzustellen.

Meinst Du denn, dass Matcha in Kagoshima anders hergestellt wird als in Uji? Oder dass die Herstellung zwar gleich ist, die Qualität aber schlechter?

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vor 4 Stunden schrieb SoGen:

Charaku Vielleicht würde ja so etwas helfen ... :lol:

 

spacer.png... und für besonders hartnäckige Fälle das beidhändig zu bedienende Modell mit elektronischer Drehzahlregulierung und 2-Gang-Getriebe ...

Ja,prust...leichter wärs damit, bestimmt !!  :D :D

Okay...werde besser hier nur noch in sich perfekte Fotos posten. :thumbup:

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@KlausO Ich weiss noch, als du das damals gemacht hast! 🤣👍

vor 10 Stunden schrieb Lateralus:

Ich habe bei meinen wenigen Matcha Begegnungen nicht den Eindruck gewonnen, dass das Schäumchen essenziell für den Geschmack wäre.

Klar, aber die Optik spielt halt schon auch mit im Teegenuss.

vor 13 Stunden schrieb teewelt:

Meinst Du denn, dass Matcha in Kagoshima anders hergestellt wird als in Uji? Oder dass die Herstellung zwar gleich ist, die Qualität aber schlechter?

Ich seh das ganz generell bei diversen Teesorten (besonders auch bei Oolongs, Grün- oder Weisstees): in der ursprünglichen Herkunftsregion ist i.d.R. die Verarbeitung ausgefeilter, ausgereifter.
Und auch bei Pu'Er - das meiste, was ich bisher an Sheng-Produktionen aus Laos, Vietnam oder Thailand verkostet habe, dem fehlte meist etwas, und das lag mEn nicht an den Teebäumen (@doumer). 

PS: Gleiches habe ich anzumerken bzgl. der Produktionen eines gewissen Westlers, der gerne die Verarbeitung / wichtige Entscheidungen in die eigene Hand nimmt. Demütig dies erfahrenen Leuten zu überlassen macht natürlich weniger Spass als selbst der Chef zu sein in der Produktion, aber auch in dem Fall fehlt mir dann im Resultat auch meist etwas. Die Sheng Produktion ist sehr schwierig und braucht immense Erfahrung - herumexperimentieren endet daher leider meist in einem letztlich unstimmigen Resultat.

Ein Fehler in der Sheng-Produktionskette und es gibt ein unstimmiges Resultat, früher oder später.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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2008 Xi Zi Hao Xi Shang Jia Xi via Tea Mountain

Ich muss gestehen: es ist schon länger her, dass ich wirklich auf einen Shu gespannt war - aber nachdem es sich bei Xi Zi Hao (囍字號) ja um eine sehr hoch gelobte Marke handelt, es sich bei diesem Shu angeblich um Gushu-Material handelt und es zudem für mich der erste Shu aus Pasha Laozhai (帕沙老寨) ist, kommen hier doch einige interessante Faktoren zusammen. Das Blatt sieht jedenfalls für einen Shu schön aus und besteht nicht nur aus winzigen Bröseln - da auch hier das Sampel aus einem ordentlichen Brocken besteht, ist auch erkennbar, dass die Pressung ordentlich und nicht zu fest/zusammengebacken ist. Auffällig ist, dass der Tee erstaunlich unauffällig riecht - damit meine ich, dass er nicht nur kein wo dui wei (渥堆味) Duft aufweist sondern er nur wenig von dem unverkennbaren Shu-Aroma hat. Auch im Geschmack zeigt sich die typische Shu-Note kaum - in einer Blindverkostung würde der Tee evtl. schon fast in die Grauzone wie mancher sehr feucht gelagerter Sheng fallen, die teilweise gewisse Shu-Anleihen haben (wie z.B. der 70er Camphor Sheng), daher sicher ein wirklich gut gemachter Shu (im Shop wird auch geschrieben, dass das Maocha langsam über mehrere Wochen fermentiert und der Tee anschließend gut belüftet und trocken gelagert wurde). Geschmacklich recht dezent aber ganz angenehm: süß mit leichten Vanille- und Schokolade-Noten hat er etwas Dessert-artiges, dazu eine schön weiche Textur - nett. Aber zugleich lässt mich der Tee darüber nachdenken, was ich denn eigentlich in einen Shu suche (bei einem Sheng ist es klar), da der Tee für einen Shu leider einen ziemlich leichten Körper hat: die meisten Shus die ich kenne sind entweder sehr dick, schwer und weich (und dann oft auch etwas muffig) oder sauber und leicht, dann aber kraft- und belanglos. Das ursprüngliche Ziel von Shu ist ja, einen alten Sheng zu imitieren, was aber nicht erreichbar ist und sich daher Shu zu einer eigenständigen Kategorie entwickelt hat - geschmacklich sind Shus extrem eingeschränkt (im besten Fall wie hier etwas Schokolade und Vanille) und Qi hat im Prinzip eh keiner und wenn dann nur auf dem Level eines recht preiswerten Shengs und auch die Ausdauer kann sich nicht mit einem Sheng messen. Einzig in Punkto Textur können sie wirklich punkten, denn wenn gut gemacht erreichen nur wenige Shengs einen so schweren und gleichzeitig weichen Körper - daher bin ich bislang davon als "Ziel" ausgegangen. Macht es diesen Tee nun besser oder schlechter, wenn er zwar das Ziel nicht erfüllt, aber auch nicht in die Belanglos-Kategorie verfällt, sondern trotzdem zumindest eine weiche Textur und angenehmen Dessert-Geschmack liefert? Auf jeden Fall macht es ihn nicht schlechter - aber auch dieser XZH Shu vermag mich nicht davon zu überzeugen, Shu zu trinken, wenn ein Sheng in quasi allen Aspekten die Nase vorne hat. Vielleicht sollte ich einen Shu auch nicht als einen Pu'erh ansehen sondern als einen Nicht-Pu wie ein Hongcha etc. - dadurch stünde er nicht in Konkurrenz zu einem Sheng, wäre aber dann genau so nur flüchtiges Beiwerk zum Pu-Konsum, hmmm...

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vor 13 Stunden schrieb KlausO:

Sehe ich auch so.

Herzlichen Dank für die praktische Demonstration. Und die im Hintergrund laufenden Erläuterungen (Radio, hoffe ich doch ...)zum Orgasmus bei Schweinen. Das auf dem ersten Bild von mir vorgestellte Teil wird übrigens allen Ernstes in Japan (konkret: von Sazen Tea) zum Kauf angeboten. Ich vermute, das Ding läuft mit etwas niedrigerer Drehzahl als die heavy-duty-Version von Bosch.

Wobei - mal aus dem Nähkästchen geplaudert - man das auch billiger haben kann. Als meine Frau (die mit jeglicher Art 'Teezeremoniell' null am Hut hat) eine Weile ihren Morgenkaffee durch Matcha ersetzte (keine Spitzensorten, versteht sich), besorgte sie sich einen kleinen batteriegetriebenen (bitte keine Witze ...) Milchaufschäumer. Der tat's auch und ich brauchte nicht mehr um meinen Chasen zu bangen.

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Zum Thema. Heute eine Grüntee- Sorte, die ich zu ersten mal in der Tasse hatte und die mir die Zeit, bis die diesjährigen Pflückungen auf dem Markt sind, vertreiben helfen soll. Ein Lingyun Bai Hao (凌云白毫), '21er Frühlingspflückung. 'Bai Hao' bedeutet 'weißer Flaum', der in der Tat auch reichlich vorhanden ist. Lingyun liegt im Westen des autonomen Gebiets Guangxi (Yao-Ethnie) unweit - für chinesische Verhältnisse, versteht sich - der Grenze zu Vietnam. Ein guter Griff bzw. eine sehr erfreuliche (nicht zuletzt auch hinsichtlich PLV) Entdeckung; ich werde diesen Tee sicher noch ausführlich (und illustriert) hier vorstellen. Im Moment möchte ich erst einmal @Onggi Abbitte leisten - ab dem dritten Aufguss wäre ich bei einer Blindverkostung doch sehr verunsichert gewesen, ob es sich um einen grünen oder weißen Tee handelt ... Geschmacklich ein Zwitter, der nach meinem Geschmack beide Welten auf's Schönste verbindet. So soll ein Sonntag beginnen! 

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Auch wenn ich wenig zum Tee an sich sagen kann, außer dass er von 2019 ist, das Blatt vom Qinxin-Kultivar ist und er direkt aus Lugu stammt ist eine kurze Notiz hinsichtlich der Kürzlichen Diskussion zum Thema Wettbewerbe und Auszeichnungen doch sinnvoll: im Gegensatz zu dem LGTTS Spring “Three Flowers” Grade Dong Ding muss sich dieser mit keiner Wettbewerbs-Auszeichnung schmücken - er ist einfach gut. Die Röstung ist hier genau richtig: nicht zu viel und nicht zu wenig - der Tee hat ein wunderbares volles Aroma und schmeckt wie eine Mischung aus zerlassener Butter und Karamell und ist mindestens genau so weich - definitiv der beste junge Dong Ding den ich bisher hatte! Er hat zwar nicht das Pu'erh-artige wie der alte Competition Grade Dong Ding von TTpl, weshalb mir dieser trotzdem etwas besser gefällt, aber es ist einer der wenigen Nicht-Pus die mir wirklich gut gefallen ... und den ich jedem Shu vorziehen würde. Und das will schon was heißen - eine Leistung, die der Tee schafft, weil er gut ist und nicht weil er eine Story, berühmten Produzenten oder sonstiges Marketing hat (auf der Tüte stand schlicht Dong Ding - Jahrgang und Kultivar hab ich erst auf Nachfrage erfahren 😉 

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Am 22.1.2022 um 13:08 schrieb GoldenTurtle:

 

Man muss wissen, dass Matcha nicht einfach irgendein gemahlener Grüntee ist.
Die Vorstufe ist Tencha, und wer sowas noch nie verkostet hat, sollte dies beizeiten einmal nachholen.
Diese Vorstufe zu imitieren ist gewiss nicht ganz so einfach. Irgendeinen Grüntee zu mahlen hingegen schon. Aber das Resultat wird nicht das Gleiche sein.

Aber Tencha ist ja keine Pflanze, denkst du nicht die bekommen den Verarbeitungsschritt zu Tencha nicht hin...  das hat doch nichts mit imitieren zu tun, sondern mit Verarbeitung.

Sicher,  wenn man diese Vorstufe verbaut,kann ich mir vorstellen, dass es mit dem Rest auch nicht gut klappt.

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vor 3 Stunden schrieb Siebenschläfer:

denkst du nicht die bekommen den Verarbeitungsschritt zu Tencha nicht hin...  das hat doch nichts mit imitieren zu tun, sondern mit Verarbeitung.

Der Punkt ist: das fertige Produkt Matcha weisst etliche Details bei diversen Arbeitsschritten auf, damit es letztlich wirklich ein guter Matcha wird - das fängt ja schon bei der Beschattung in den Wochen vor dem Pflücken an, damit er milder ist, weil er ja nicht nur kurz gezogen, sondern mehr oder weniger im Wasser aufgelöst wird. Aber das ist erst der Anfang. In der Summe schreien alle diese Produktions-Details nach Erfahrung und mich wundert es überhaupt nicht, wenn ein Matcha anderswoher irgendwelche Schwächen aufweist. Aber klar erkennen wird man diese i.d.R. auch nur mit Erfahrung.

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Aktuell trinke ich mich durch eine Sample-Auswahl von prsk. Es war höchste Zeit, mich mit dem Angebot dieses Shops etwas intensiver auseinander zu setzen. Wenn schon nicht in der Tiefe (dafür reicht mein Budget nicht), dann doch zumindest in der Breite. Zu diesem Zweck habe ich im vergangenen Sommer Samples von allen Tees geordert, die zu jenem Zeitpunkt im Shop verfügbar waren. Die Thailand-Tees habe ich bereits vor einigen Monaten hier vorgestellt. Nun sind die Yunnan-Shengs an der Reihe.
 

Den Anfang macht der Hekai 2018/19 Special Edition, ein Blend aus den Herbst- und Frühjahrsernten der Jahre 2018 und 2019.

Das relativ fest gepresste Sample gibt im trockenen Zustand kaum Aroma ab. Es riecht leicht mineralisch und ein wenig nach Marshmallow. Im vorgewärmten Kännchen geschüttelt wird der Geruch etwas intensiver und es kommen Moschus und Zitrone hinzu. Nach dem Waschgang dann deutlich mehr Zitrone und Mineralität, sowie Leder. Das Ganze steht auf einer süßen Basis.
Der Aufguss ist klar, mit einem sauberen, süßlich-milden Geruch. Am Gaumen macht sich der Tee mit einer sehr schweren, fast schon zähflüssigen Textur breit. Mineralisch, mit angenehmer Adstringenz im Mundraum und einer mittleren bis ausgeprägten Bitterkeit. Die primäre Assoziation sind frische, grüne Blätter.
Der Abgang ist in geschmacklicher Hinsicht "sauber", aka "schnell verflogen", dafür gibt's ein tolles, erfrischendes Huigan und ein intensives Sheng Jin.

Textur und Frische sind hier die Stars. Der macht wirklich Spaß!
 

Beim Xiaoshu Huazhu 2015 kündigen sich die paar Jahre Reifung bereits mit dem würzigen Duft aus dem Doypack an.

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Im vorgewärmten Duchek-Rye-Kännchen entwickelt sich passenderweise eine schöne Note von Vollkornbrot. Nach dem Waschgang kommen getrocknete Früchte und mehr Süße hinzu.
Der Aufguss ist zurückhaltend im Aroma, ich meine eine entfernte Trauben-Note zu erkennen. Am Gaumen zeigt der Tee wieder einen brotigen Charakter und eine sehr ordentliche Textur, wenn auch nicht so enorm wie beim Hekai. Adstringenz ist kaum vorhanden, dafür eine schöne Bitterkeit, die sich in einer erfrischenden Grapefruit-Note ausdrückt.
Letztere zieht sich durch den gesamten Abgang, verbindet sich mit dem Geschmack von jungem Holz und mündet schlussendlich in einem frischen Huigan.

Ein netter Tee auf hohem Niveau, der mich aber nicht ganz so abgeholt hat wie der Hekai, dessen Charakter leichter zu beeindrucken weiß. So zumindest meine ehrliche, sehr fehlbare EInschätzung nach jeweils einer Session.

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Direkt im Anschluss noch zwei Tasting Notes von der "Resterampe". Die Verkostungen liegen jeweils schon knapp zwei Wochen zurück, momentan komme ich leider nicht regelmäßig dazu, hier zu posten.

Von der Resterampe sind auch die Samples. Peter hat sie entsprechend mit dem Hinweis "Bits and Pieces" deklariert und zu einem günstigen Kurs verkauft.

Der Youle Gushu 2013 riecht im trockenen Zustand nach herb-süßen Preiselbeeren, Waldbeeren, Dörrapfel und Marshmallows. Letztere Note ist mir schon bei einigen (jüngeren) prsk Shengs aufgefallen. Jeweils besonders oder sogar ausschließlich im trockenen Blatt, weshalb ich sie am ehesten als spezifische Lagerungsnote einordnen würde. @doumer Bei dir habe ich glaube ich noch nichts dahingehendes gelesen. Irgendeine Idee?
Das nasse Blatt duftet jedenfalls weiter nach Preiselbeeren. Dazu kommen Karamell, urig-würzige Birne und etwas, das mich an Sojasauce denken lässt. Der Aufguss kommt etwas frischer daher, mit Birne, Banane und ein wenig Dörrobst.
Am Gaumen weist der Youle zwar eine leichte Marshmallowsüße auf, ist aber insgesamt ziemlich trocken mit holzig-bitteren Noten und Apfelschale. Samtige Textur.
Im Abgang regen die kräftigen Tannine den Speichelfluss an. Das Huigan kommt schnell und ist schön mentholig. Eine bemerkenswerte Bitterkeit verbleibt im Mundraum, das eher kleinteilige Material könnte hier natürlich eine ausschlaggebende Rolle spielen.

Recht simpler Charakter, aber sehr ansprechend mit einem wunderbaren Frische-Kick im Abgang, der sich auch auf das Körpergefühl auswirkt.

 

Das Sample vom Mengsong 2012 ist gar nicht mal so kleinteilig:

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Der Geruch des trockenen Blattes hat erstaunlich viel Ähnlichkeit mit dem des Youle. Wieder Marshmallow, wieder Preiselbeeren und Dörrapfel... zugegebenermaßen mag mich die Anziehungskraft der kulinarischen Assoziation jeweils dazu verleitet haben, diese Kombination zu notieren. Beim Mengsong kommt noch eine strengere Tabak-Note hinzu.
Im nassen Blatt geht dann jedoch ein Wandel hin zu grün-würzig-floralen Noten vonstatten, die in Verbindung mit einem süßen Grundton an einen jungen Jingmai denken lassen. Nelken (die Blumen) und besonders der Duft frischer Orangen sorgen für ein sehr schönes Bouquet. In abgemildeter Form lassen sich die floralen Noten und die Orange auch im Geruch des Aufgusses wiederfinden.
Am Gaumen ist der Tee sehr mineralisch. Sein bitterer, frischer, floraler Charakter lässt ihn trotz eines vollen Körpers doch irgendwie ätherisch wirken.
Auch der Abgang ist mineralisch-trocken, fast schon staubtrocken. In der Retroolfaktion tauchen nochmal ein paar süßere, blumige Noten auf. Leider kommt nicht besonders viel Huigan zustande, dafür beschert mir dieser Sheng ein angenehm ruhiges und gleichzeitig aufweckendes Körpergefühl ab dem ersten Schluck.

Unterm Strich vielleicht etwas zu dröge im Geschmack (und wirklich sehr trocken), aber mit schöner Wirkung. Die 25g haben 4€ gekostet, das ist ein top PGV!
Eine weitere Beobachtung, die ich nirgendwo genau einordnen konnte: Während der Sessions mit dem Mengsong kommt immer wieder ein Duft wie von sauberer Wäsche auf. Kein Waschmittel, einfach nur saubere Baumwolle, mal aus dem Kännchen, mal in der Schale. Dieser flüchtige Duft hat den Teegenuss auf angenehme Weise mitgeprägt, ohne dass ich genau beschreiben könnte, welche Rolle er gespielt hat.

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@Shibo puh, den 2013er Youle hatte ich schon eine ganze Weile nicht mehr und die letzte Notiz dazu ist von 2017 - müsste ich erst mal wieder im Schälchen haben, um dazu etwas sagen zu können. Den 2012er Xiaoshu Mengsong mag ich aber sehr gerne - wie du sagst ein klasse Preis-Leistungs-Verhältnis, insbesondere wenn man "trockene" Tees mag (wobei der geschmacklich ja trotzdem einiges zu bieten hat und nicht nur trocken ist)! Da dieser aber bis 2020 in China gelagert wurde, ist klar, dass die Lagerungsnote anders ist als bei den in der EU gelagerten Tees - darauf würde ich auch die Wäsche-Note zurückführen (was übrigens ein schöner Vergleich ist).

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