Zum Inhalt springen

Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

2006 Bulang Yesheng via TTpl

Mit Yesheng ist es so eine Sache: auf Grund der uneinheitlichen Verwendung des Begriffes bzw. dessen Doppeldeutigkeit, weiß man im Vorfeld nie so recht, was eigentlich gemeint ist: handelt es sich um wilde/nicht-kultivierte Teebäume vom "normalen" Sheng-Kultivar oder um den eigenen Kultivar, der manchmal als "purple" bezeichnet wird (der natürlich vorkommenden Art, im Unterschied zu ZiYa/ZuYuan)? Bei jungen Shengs lässt sich das meist anhand der Optik der trockenen Blätter leicht bestimmen: diese sind nahezu schwarz mit sehr farbefrohen grünen (wenn etwas älter gelb-orangenen) Akzenten wie z.B. bei dem 2021er Kunlu Wild von EoT, die dann beim Aufgießen aber eine sehr satt-grüne Farbe annehmen. Schwieriger wird es, wenn der Tee schon ein paar Jahre hinter sich hat - aber sofern nicht sehr fest gepresst lässt sich das bei ~15 Jahren noch recht eindeutig erkennen, insbesondere wenn noch die typischen "spitzen" Knospen mit enthalten sind, wie z.B. bei dem 2008 Qian Jia Zhai Ancient Wild (ebenfalls von EoT). Wenn noch älter und fester gepresst wie z.B. bei diesem 1990er Yesheng Brick wird es echt schwierig, anhand von der Optik eine Aussage zu treffen - da bleibt nur den Tee zu probieren, da Yesheng in der Regel sehr aromatisch sind, dafür aber so gut wie keinen Körper haben und je nach Sorte entweder ordentlich bitter oder recht subtil sind. Allerdings altert Yesheng nicht so gut (oder einfach anders?) als normaler Sheng, weshalb die meisten älteren Yeshengs die ich bisher probiert habe, sehr subtil sind.

Und dann gibt es da noch solche Tees wie diesen, bei dem man sich nicht sicher sein kann (oder zumindest ich es nicht bin): optisch hätte ich klar auf einen normalen Sheng getippt da wie man auf den Detailbildern des trockenen Blatts gut erkennen kann, die Knospen schön flauschig sind, was bei Yesheng (also der eigenständige Kultivar) nicht der Fall ist - aber andererseits ist das bei normalem Sheng ja auch nicht immer gleich stark ausgeprägt und das ist/wäre der erste Yesheng aus Bulang für mich, daher gibt es keinen Vergleichswert. Dafür spricht, dass der Tee für einen Bulang ungewöhnlich leicht im Körper ist, was wiederum dafür spircht - und auch sonst ist der Tee recht ungewöhnlich: in den ersten Aufgüssen ist im Geschmack eine für semiaged Factory Shengs typische Säure vorhanden, die aber zusammen mit der Bulang-typischen Bitterkeit OK ist und ab dem 3. Aufguss verschwunden ist - dafür nimmt stetig eine schöne, schwer-harzige Süße zu, die sich insbesondere im Aroma und Hui Gan zeigt: der ganze Raum scheint schwer süß zu duften - mit einer schwer zu beschreibenden besonderen Note (in der Beschreibung im Shop wird Bienenwachs genannt, was irgendwie erstaunlich gut passt). Interessanterweise steht das aber etwas im Kontrast dazu, wie der "tatsächliche" Duft ist: Schälchen und Pitcher haben ein sehr schönes, süß-deftiges Stallaroma wohingegen das nasse Blatt etwas von saftigem Vollkornbrot hat - zu Beginn noch mit einer herzhaft-deftigen Note, die mich etwas an Lyoner erinnert, haha! Die ungewöhnlichen Aromen könnten natürlich auch mit der Lagerung in Malaysia zusammenhängen - diese erzeugt nach einiger Zeit ja doch meist eine recht eigene Note, jedoch wäre das auf jeden Fall anders, als ich es sonst von Malaysia-Storage kenne. Meine "schwere" Quellwasser-Mischung scheint hier ausnahmsweise weniger vorteilhaft zu sein (normalerweise tut es einem Pu'erh gut, wenn das Wasser nicht ganz so weich ist), so dass er sich beim Trinken rau und etwas wie Zahnbelag anfühlt (daher im Chart wenig Punkte bei der Metrik "Weichheit") - aber trotzdem hat der Tee etwas sehr sauberes, was einen großen Teil des Reizes ausmacht: einerseits klassisch derb im Charakter, anderseits überraschend anders und trotz der beschriebenen Gegensätze in sich irgendwie sehr stimmig muss ich sagen, dass mir der Tee viel Spaß macht. Sehr spannend!

20220402_073828.thumb.jpg.d0ced11adf4dbc0784f9c6af5ab6968b.jpg

20220402_073919.thumb.jpg.aa150b840d410ed4a73b7e5d2ed1b16a.jpg

20220402_080352.thumb.jpg.2d2469e8fa00c38eec8b3a37f196bb9e.jpg

20220402_080540.thumb.jpg.b8715599129bd9da6346a46593f558f2.jpg

20220402_094817.thumb.jpg.60aa72275e6e14ed609f0bbbf566cc80.jpg

Link zu diesem Kommentar

Und gleich noch ein Nachtrag zu letztem Sonntag: 2021 Zhengyan Tie Luo Han von TTpl

Aus einer Laune heraus hab ich bei meiner letzten Bestellung auch ein Yancha und ein Dancong bei Wojciech mitbestellt. Wie man anhand der spärlichen Einträge zu Yanchas im Vergleich zu Pu'erh erkennt (aktuell 9 zu 609) sind daher auch die Beobachtungen zu dem Tee eher oberflächlich aber trotzdem: der Tee hat mir wirklich sehr gut (für einen Nicht-Pu) gefallen!

Tie Luo Han (铁罗漢), zu Deutsch "Eiserner Arhat", gehört zu den "Vier berühmten Teebüschen des Wuyi-Gebirges" - dieser spezielle stammt aus dem Zhengyan (正岩) Gebiet - wörtlich "echte Klippe", also dem Kerngebiet von Wuyi, und wurde vom Produzenten, dessen Familie schon seit einigen Generationen Tee herstellt, traditionell mit Holzkohle geröstet. Ich hab hier wenig vergleich, aber zumindest für meinen Geschmack ist die Röstung sehr gut gelungen: ausgeprägt aber nicht so krass wie bei manch anderen so dass die Fülle an unterschiedlichen Geschmacksfacetten (Zimt, dunkle Beeren, trockene Früchte und natürlich Yan Yun, die typische mineralische Yancha-Note) schön zur Geltung kommen - aber ohne dass es zu bunt wird und mir auf den Sack geht. Dazu ist der Tee ausgesprochen schwer und voll mit einer butterweichen Textur - definitv der schönste Yancha, an den ich mich in den letzten Jahren so erinnern kann! Und auch wenn Chaozhou-Kännchen ja vor allem mit Dancong toll harmonieren sollen, funktioniert mein Altes mit Yancha definitiv bestens 🙂 

20220327_171150.thumb.jpg.1a4f540ea57f9f7c53651d92e6d3e515.jpg

20220327_172246.thumb.jpg.6c634e70a7b91d7ad6f7dec8303887f1.jpg

20220327_180637.thumb.jpg.5d12f33173aff58534ee2c15be7b0ca4.jpg

20220327_184044.thumb.jpg.f9a8e4e6581e4639c3ad67a0e4a4ed58.jpg

Link zu diesem Kommentar
vor 12 Stunden schrieb doumer:

Und auch wenn Chaozhou-Kännchen ja vor allem mit Dancong toll harmonieren sollen, funktioniert mein Altes mit Yancha definitiv bestens

Ah, schön sieht man das auch mal! Haben wir ja kürzlich besprochen.
Also mit Yancha stimm ich dir auch per Ferndiagnose zu - aber wie sieht es mit Dan Cong aus? Nimmt es dem etwas die fruchtsäuerlichen Spitzen oder nicht?!? (im Vergleich zu Porzellan)

vor 12 Stunden schrieb doumer:

20220327_172246.thumb.jpg.6c634e70a7b91d7ad6f7dec8303887f1.jpg

Für einen Yancha aber entweder sehr stark dosiert und/oder stark gezogen, oder der ist schon sehr stark geröstet ... falls letzteres, den würde ich ja noch sowas von lagern 😅 ... aber ich merke das wegen der Aufgussfarbe auch an, weil je stärker die Dosierung, desto weniger kommt die Einwirkung des Kännchens in der Tasse zur Geltung (ausser vielleicht bei den letzten, lang ziehenden Aufgüssen).

PS @Shibo Und wie siehts bei dir aus? Hat sich der Umzug wassertechnisch gelohnt?!?

Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar
vor 36 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Ah, schön sieht man das auch mal! Haben wir ja kürzlich besprochen.
Also mit Yancha stimm ich dir auch per Ferndiagnose zu - aber wie sieht es mit Dan Cong aus? Nimmt es dem etwas die fruchtsäuerlichen Spitzen oder nicht?!? (im Vergleich zu Porzellan)

Eben drum dachte ich, es sei mal an der Zeit ;) 
Zwecks Dancong: keine Ahnung - hatte ich noch nie in dem Kännchen - mit Dancong sieht das Verhältnis noch extremer aus (2 Dancong zu 609 Puerh), das sagt denke ich alles :D 

vor 38 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Für einen Yancha aber entweder sehr stark dosiert und/oder stark gezogen, oder der ist schon sehr stark geröstet ... falls letzteres, den würde ich ja noch sowas von lagern 😅 ... aber ich merke das wegen der Aufgussfarbe auch an, weil je stärker die Dosierung, desto weniger kommt die Einwirkung des Kännchens in der Tasse zur Geltung (ausser vielleicht bei den letzten, lang ziehenden Aufgüssen).

Hm ne, also die ersten beiden Punkte definitiv nicht, wie kommst du denn auf sowas...? :ph34r:

Link zu diesem Kommentar
vor einer Stunde schrieb doumer:

Zwecks Dancong: keine Ahnung - hatte ich noch nie in dem Kännchen - mit Dancong sieht das Verhältnis noch extremer aus (2 Dancong zu 609 Puerh), das sagt denke ich alles :D 

Das muss man sich auch erst einmal vor Augen führen; da hat einer ein altes Chaozhou Kännchen und hatte noch nie einen DC drin! 🤣

@topic: Bin momentan auf Porzellan ... aber die Unterschiede von Porzellan zu Porzellan, in das Thema wollen wir lieber nicht auch noch einsteigen 😅 ... habe in den vergangenen Tagen unterschiedliche Tees aus diesem Gaiwan verkostet ... heute gerade ein altes Grüntee Muster Anno 2017 fertiggemacht (Tianmuhu Baicha) - aber war für mich als Bitterkeitsliebhaber wirklich gut, so viele frische Fruchnoten brauch ich gar nicht ... und so kriege ich endlich wieder leere Teetüten!

2002368653_20220331_165530-Kopie.thumb.jpg.9f27741f91bc75dab001011e4c8741a6.jpg

Link zu diesem Kommentar

@GoldenTurtleDass ich wegen des Wassers umziehen würde, war ein Witz. Tatsächlich ist das Leitungswasser hier in Köln besonders hart und damit für Tee denkbar ungeeignet.

Erst vor ein paar Tagen habe ich meine erste Teesession in der neuen Wohnung zelebriert. Mit Black Forest Wasser und meinem geliebten '19er Ai Ban von Farmer Leaf. Das war schon ziemlich gut, wobei ich in Münster ein Quellwasser um die 7°dH verwendet habe und daher etwas mehr Körper gewohnt bin.

So oder so wird in den nächsten Wochen und Monaten wohl erst einmal wenig von mir kommen, da andere Dinge meine Zeit beanspruchen und wir hier vorerst nur übergangsmäßig eingerichtet sind. Auch eine Teesession zwischen Makita und Waschmaschine ist eine gute Teesession, aber eine Routine etabliert sich so nicht. Diese besteht momentan eher aus einem guten morgendlichen Kaffee und dem legèren Teetrinken nebenbei.

Link zu diesem Kommentar
vor 7 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Das muss man sich auch erst einmal vor Augen führen; da hat einer ein altes Chaozhou Kännchen und hatte noch nie einen DC drin! 🤣

 

Nuja, man muss Prioritäten setzen - und Nicht-Pu ist keine von meinen 😅

---

@Manfred geb ich dir vollkommen Recht, daher hab ich das in meinem Blog selbstverständlich auch erklärt (nicht nur via Tooltips bei Mouseover sondern auch gesammelt auf einer Seite) - hier im Forum pflegt das jedoch jemand anderes. @GoldenTurtle @Joaquin?

---

@topic: heute morgen war bei mir der 2021 Mansa Dashu von Tea Mountain im Kännchen

Bei diesem Tee handelt es sich um eine Eigenproduktion von Tea Mountain, dessen Material von Dashu-Bäumen stammt, deren Alter mit 80-120 Jahren angegeben ist (je nach Definition für Dashu etwas niedrig aber egal). Das Material wirkt wie eine grobe Mischung aus unterschiedlichen Blattgraden und enthält definitiv einen guten Anteil Huangpian, was sich auch in der Pressung zeigt: der Tee leidet wie auch reine Huangpian Bings (oder auch andere Pressformen) daran, dass die großen, spröden Blätter beim Lösen sehr stark zerbröseln, insbesondere wenn die Pressung wie hier (und bei den meisten Huangpian Pus) sehr fest ist. Abgesehen von der Ästhetik bringt das vor allem ein Problem: Adstringenz. Das kann natürlich auch gewollt sein, denn in einem gewissen Maß bringt/verstärkt Adstringenz auch die Fruchtigkeit im Tee, womit es letztlich (wie immer) auf die persönlichen Präferenzen ankommt, wie man das sehen möchte. In Anbetracht dessen, dass der Tee bei 0,37€/g liegt und Mansa kein ganz unbekannter Name in der Welt der stetig steigenden Teepreise ist, ist das aber natürlich nachvollziehbar.

Da ich kein großer Fan von Huangpian oder Adstringenz bin, fällt es mir etwas schwer, an den Tee ohne entsprechende Erwartungen heranzugehen - immerhin hat das etwas zerpflückte Blattgut ein sehr schönes, fruchtig-frisches Aroma. Auf der Geschmacksebene erwartet einen wenig überraschend eine ausgeprägte Adstringenz - die aber durch eine ebenso ausgeprägte Fruchtigkeit und unterstützende Süße im [Porzellan-Schälchen von Andrzej Bero])https://puerh.blog/teaware/doppeltes-porzellan-pitcher-set) erträglich und im Rye-Fingerhut von Jiri Duchek durchaus nett ist, da sie hier breiter und milder wirkt, wodurch die fruchtige Süße im Vordergrund steht. Ebenfalls positiv ist die weiche, schwere Textur und dass der Tee zumindest ein sehr leichtes Qi hat - in der Preisklasse (aber auch in höheren) nicht selbstverständlich! Zugegeben: mit den Mansa von prSK kann es der Tee bei weitem nicht aufnehmen, aber die grobe Verarbeitung des ebenso groben Blattes gibt dem Tee etwas "ehrliches", das mich schon etwas (im positiven Sinne) an die Xiaoshu-Produktionen von Peter erinnert, daher gefällt mir der Tee für das Qualitätslevel durchaus ganz gut. 

20220403_091001.thumb.jpg.e8e5c4253cc4c806ee7c1ca4deef3784.jpg

20220403_091014.thumb.jpg.cc21cdf7aa2969498bce14adafd46762.jpg

20220403_092501.thumb.jpg.481c94576662b0074db0a3d2e63df305.jpg

20220403_092744.thumb.jpg.1ef6dca5f0b5921d65fef012443216ff.jpg

20220403_102824.thumb.jpg.dc945b0087e2c25392209dc50c729581.jpg

Bearbeitet von doumer
Link zu diesem Kommentar
vor 1 Minute schrieb doumer:

Nuja, man muss Prioritäten setzen - und Nicht-Pu ist keine von meinen 😅

 

Und da der Mensch ja zu stringentem, den Prioritäten entsprechendem und wohlüberlegten Handeln neigt (und ich gewiss keine Ausnahme bin) gab es am Nachmittag natürlich genau das: einen Nicht-Pu 🙈

1970er Guanxi Wuzhou Lao Liu Bao via Tea Mountain

Viel ist von dem Tee nicht bekannt, außer dass er aus Wuzhou, einer bezirksfreie Stadt am östlichen Ostrand des Autonomen Gebiets Guangxi stammt und aus den 1970er stammen soll. Dass er nicht mehr ganz jung ist, ist offensichtlich aber wie immer bei solchen "großen" Angaben hinsichtlich des Alters (oder des Alters der Teebäume) sollte man diese mit viel Vorsicht genießen, insbesondere wenn so wenig / keine Informationen dazu geliefert werden. Aber immerhin: es ist "nur" ein Liu Bao, weshalb es durchaus möglich sein könnte, ohne dabei zu verarmen - schließlich hatte auch EoT vor ein paar Jahren einen Liu Bao aus den 70ern im Angebot, der zumindest optisch durchaus Ähnlichkeit aufweist, jedoch preislich DEUTLICH teurer war (0,43€/g zu 3,25€/g (vor der Preiserhöhung)).

Das nasse Blatt jedenfalls hat einen überraschend süßen Vanille-Duft, den ich insbesondere in Anbetracht des Alters nicht erwartet hätte - im Geschmack findet sich die Vanille-Note aber jedenfalls nicht wieder. Hier ist der Tee sehr dezent und zeigt deutliche Spuren von feuchter Lagerung, was mich an manchen HK-Storage Sheng erinnert (zumindest die, die nicht all zu erdig sind). Klares Highlight des Tees ist die weiche und ölige Textur des Tees - zwar nicht ganz auf dem Level von gebrühtem Kompost aber doch sehr ordentlich. Schade, dass auf der Geschmacksebene nicht so viel geboten wird - der Tee ist zwar ruhig und angenehm, aber z.B. der 2010 Traditionally Processed Liu Bao bietet da mehr - insbesondere auch mehr Wandlungsfähigkeit und da im Gegensatz zu einem Pu'erh hier nicht das Qi im Zentrum steht, fällt das schon ins Gewicht. Auch wenn der Tee tatsächlich ~50 Jahre alt ist - schließlich kommt es bei einem Tee darauf an, dass er gut ist, nicht dass er alt ist...

20220403_163151.thumb.jpg.74a004af19f8bf352c42672750e3eba8.jpg

20220403_163404.thumb.jpg.554761e302a38eb3f83bb827b12a720a.jpg

20220403_165221.thumb.jpg.dabf6889edb12e1106883c6a5fc11f18.jpg

20220403_165334.thumb.jpg.29e5789f7784415caa3caef06d97eca9.jpg

20220403_164822.thumb.jpg.810bf1c3e8ffda1d5900206eec7e3b2a.jpg

20220403_182703.thumb.jpg.fd33655432d049b34aa980a05e822adf.jpg

Link zu diesem Kommentar

Ah danke... ich hatte (u.a.) bei ys und dragontea so 2005-2007 während meiner ersten Teewahn-Phase ziemlich viel Pu-Zeug bestellt, etliches ausprobiert und wieder gut eingelagert, denn dann kam (u.a.) erstmal wieder eine Kaffeewahn-Phase 😄

Erst mit Corona & Homeoffice wurde alles wieder ausgegraben, und nun probier' ich die alten Schätze nach und nach durch. Lustig, sogar div. Gyokuros von 2007 (meist Uji, maikotea - kennt jemand von euch noch den Ralph Färber?) schmecken mir noch (oder erst recht?) prima. Die Felsentees dto. sowieso, nur die schönen ehemals grünen wenig gewokten Chinatees waren alle braun, schmeckten staubig und mußten entsorgt werden 😕 Ich versteh' nur nicht ganz, warum die auch kaum "bearbeiteten" Uralt-Gyokuros alle seeehr gut sind, aber die Chinagrüntees nicht. Taiwan-Oolongs von 2007 waren stark unterschiedlich - von sehr gut (nur halt ziemlich "anders" als frisch) bis grauslich.

Link zu diesem Kommentar
vor 51 Minuten schrieb hade:

Lustig, sogar div. Gyokuros von 2007 (meist Uji, maikotea - kennt jemand von euch noch den Ralph Färber?) schmecken mir noch (oder erst recht?) prima. Die Felsentees dto. sowieso, nur die schönen ehemals grünen wenig gewokten Chinatees waren alle braun, schmeckten staubig und mußten entsorgt werden 😕 Ich versteh' nur nicht ganz, warum die auch kaum "bearbeiteten" Uralt-Gyokuros alle seeehr gut sind, aber die Chinagrüntees nicht.

Grüss dich in der digitalen Teerunde! 

Ja, von Maiko bezieht auch heutzutage noch der eine oder andere Klaus seinen Krümeltee.

Und Grüntee-Langzeit-Lagerung ist ein Thema für sich (gibt es auch irgendwo).
Falls die Gyos noch in der Originalverpackung waren - kein Wunder - in Japan wird im Gegensatz zu China bei Grüntees schon seit einem Weilchen die spärlich vorhandene Luft oft durch Edelgas ersetzt (vgl. Wine-Preserver in der Weinwelt), wodurch Sauerstoff-Kontakt ausgeschlossen und somit Oxidation verhindert wird.

PS: Es gibt oder gab in China aber teilweise auch Traditionen, z.B. in Yunnan, wo tatsächlich auch Grüntee langjährig gereift wird - aber nur gewisse - einem lokalen Teefreund wurde dort mal sowas serviert, was sehr gemundet haben soll.

PPS: Im Übrigen gibt es auch in Japan eine Tradition, Gyokuro unter bestimmten Bedingungen mehrere Jahre zu reifen, genannt Nomigoro.

@topic: Bei mir gibts gerade Fu-Cha aus Hunan im abefahrenen Schälchen!

25598820_20220403_151617-Kopie.thumb.jpg.985b1887de37792a638cda625c10fa81.jpg

Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Haha der Tee-Priester... 😉 und @GoldenTurtle: wilde Tasse!

Aber erstmal ontopic, der nächste Sheng, man muß ja wach bleiben am PC.

2000 Dadugang - Long Yuan Hao Yi Wu Mountain

Gekauft 2007 bei ys, schon damals nicht gaaanz billich. Werbetext "An early production from Dadugang tea factory composed entirely of Yi Wu mountain raw material.  From another time when a cake comprised of Yi Wu raw material was actually just that!  The compression is tight and these have been stored in Kunming for the last 7 years.  The infused liquor is already reddened and the flavor while not lacking in flavor is decidedly sweeter and less bitter than it was when new.".

Schmeckt sehr gut 🙂

PXL_20220404_113724612.thumb.jpg.5ccf6605f3bf908fe596e3ac39364ebb.jpg

PXL_20220404_103329746.thumb.jpg.afb3134534d42dc50161a8c2639937d3.jpg

563047649_2000LongYuanHaoYiWuMountainRawPu-erhteacake1.thumb.jpg.609bf50cfeef6f8cfdc6e8ae1939dcd4.jpg

Link zu diesem Kommentar

uhh k.A., hatte schon sicher 10 Jahre keinen Kontakt mehr zu ihm - ich fand ihn immer sehr nett und hilfsbereit. Er hatte mir damals u.a. einige sehr schöne alte Teekeramiksachen besorgt. Bei Maiko steht er jedenfalls immer noch als "International Sales Advisor" drin.

So, nun noch einen Feierabend-Gyokuro - vom Meister Yamashita, aus 2007 (Korrektur: 2007 gekauft, wird dann wohl Ernte 2006 sein?). Nicht aus einem der noch versiegelten Beutel, sondern ich brauche gerade den Inhalt einer Kirschbaumrindendose auf, in der er 15 Jahre lag. Dafür sieht er m.E. immer noch schön grün aus und schmeckt angenehm, sehr rund und intensiv.

PXL_20220404_111034084.thumb.jpg.58bda7e8c8e46228c02a55e7a5f4a847.jpg

PXL_20220404_150635223.thumb.jpg.09995f45d2c12a60b804767208f643df.jpg

PXL_20220404_150936865.jpg.a2fe28ae910fe07d7078669e5b0d4e21.jpg

Bearbeitet von hade
Link zu diesem Kommentar
vor 28 Minuten schrieb hade:

So, nun noch einen Feierabend-Gyokuro - vom Meister Yamashita, aus 2007 (Korrektur: 2007 gekauft, wird dann wohl Ernte 2006 sein?). Nicht aus einem der noch versiegelten Beutel, sondern ich brauche gerade den Inhalt einer Kirschbaumrindendose auf, in der er 15 Jahre lag. 

Haha nice, da kommen evtl. schon Pu-Vibes auf - da würde mich mal ein Vergleich zu einem aktuellen interessieren, in wie weit sich hier was entwickelt. 😉
Aber schön zu hören, dass er noch schmeckt und es bei (japanischem) Grüntee nicht immer Kühlschrank-Lagerung und Aufbrauchen innerhalb von Tagen sein muss 👍

Link zu diesem Kommentar

<< da würde mich mal ein Vergleich zu einem aktuellen interessieren, in wie weit sich hier was entwickelt.>> Kann ich schwer sagen - meine letzte Teewahnzeit (und damit die Erinnerung an den frischen Yamashita) liegt wie gesagt zu weit zurück. Ich hab' als aktuellen Vergleich nur einen Bio-Gyokuro, von dem mir @luke vor einiger Zeit eine Probe mitgeschickt hatte - und ich würd' mal sagen, daß sich der Grundcharakter nach den 15 Jahren nicht geändert hat, d.h. es IST noch immer ein typischer Gyokuro, nur vielleicht noch "runder". Visuelle Anzeichen von Oxidation - ganz zu schweigen von  Fermentation - kann ich nicht erkennen, d.h. der wird wohl anders gealtert sein als ein ein Pu.

Was mich halt (wie schon gesagt) ziemlich wundert, ist, daß der Gyokuro (genau wie manche Taiwan-Oolongs) die 15 Jahre so vieeel besser überstanden hat als div. "frischgrüne" Chinatees, u.a. damals sehr leckere (schau, so daß ich mich heute noch an das Frischfruchtige, Blumige erinnere 😉) Bi Lo Chun, Huang Shan Mai Feng, Lia An Gua Pian und Tai Ping Hou Kui, die alle braun wurden und nun "staubig" und leer schmeck(t)en.

Link zu diesem Kommentar

Vor dem Frühstück keinen Sheng 😉 ... also mal einen "Marokko-Tee" aus hauptsächlich Nanaminze (gar nicht so einfach, ganze getrocknete Blätter statt den üblichen millimetergroßen Stücklein & Staub zu finden), dazu China-Sencha,  Chun Mee und eine Messerspitze Steviablätter.

PXL_20220405_072901183.thumb.jpg.f1d6c613771a8f84107a1201cf7007da.jpg

PXL_20220405_073210545.thumb.jpg.29073a3e2ae3286c17aa475c4a5086b7.jpg

Link zu diesem Kommentar

Eine ganze Zeit lang war zu viel los um über Tee zu schreiben, aber glücklicherweise nicht um Tee zu trinken. Noch für den Weihnachtsurlaub hatte ich das Probenpaket der 2021er Thailand Pu' von pu-erh.sk bestellt und bin nun fast am Ende angelangt.
Der Silky Road (Shu) und der Red Wine (schwarz) sind nicht meine Baustelle, ließen sich schön trinken und haben mich nicht bekehren können. Der Morning Dew (weiß) war für kurze Zeit ein schöner morgendlicher Begleiter. Ja, ja der Name Morning Dew der Morning Brew :) Dabei ist mir aufgefallen, dass der ursprüngliche Reiz der Thailandtees, das Neue, das Unverbrauchte, die Neugier verflogen sind. Die Tees müssen nun "auf sich allein gestellt" überzeugen und da teilt der Morning Dew das Schicksal einiger Weißtees aus Pu-Material: solide, gut zu trinken, für zwischendurch. Es fehlt das gewisse Etwas. Als nächstes kam Vei Yan's Tea (Sheng) aus der Kanne. Er erinnert frappant an den Pang San Zhou aus 2020, besonders sein Fruchtmix hat mir gefallen. Der Tee schafft es für sich allein zu stehen und hätte ich nicht vom Pang San Zhou noch übrig, hätte ich über einen Fladen nachgedacht.
Gefreut hatte ich mich auf den Lao Cha 2 (Sheng), um ihn mit dem Lao Cha aus 2020 zu vergleichen. Kein Unterschied erkennbar. Keine Ahnung, ob sich durch die veränderte Pressung auf lange Sicht etwas verändert. Stand jetzt ist ein Tee so gut wie der andere. Erneut kam ich nicht umhin das verschwundene Mysterium zu bemerken. Letztes Jahr habe ich mich noch gefragt, ob da Champignons oder Senf zu erschmecken sind. Dieses Mal ist es einfach nur ein Tee.

Bleiben noch zwei Tees. Der mind switch (Sheng) und der better than s_X (Baozhong). Über den Namen des letztgenannten wurde ja der ein oder andere Spruch gemacht. Ich verstehe die alle nicht. Es gibt doch offensichtlich einen Haufen Zahlen die besser als siX sind. 42, zum Beispiel. Ein Tee für einen anderen Tag.

20220403_182333.thumb.jpg.f3836a744ec474d6572eb0db387e7d7f.jpg20220403_183520.thumb.jpg.0be85b706d5eb8e9c71466b771c181ed.jpg

Zu vorletzt also der mind switch. Sehr schnell ausverkauft und mit einer Beschreibung die in Richtung rareness 5 deutet. Er duftet nicht sonderlich, fast nichtssagend. Das Blatt sieht älter aus als es ist. Aus der Kanne kann ich den Geschmack am ehesten als kräutrig-würzig mit durchscheinenden Fruchtblüten beschreiben. Die Aufgüsse aus dem Gaiwan haben ein tolles, etwas samtiges, Mundgefühl hinterlassen. Der Elefant im Raum ist die Wirkung. Während mich der rareness 5 in dieser Hinsicht beindrucken konnte, sehe ich hier keinen Elefanten. Keine Elefanten zu sehen ist in unseren Breitengraden eine wirklich gute Sache. Wieso sehen andere Menschen dann Elefanten :).

Demnächst muss ich mich dem ominösen Zahlentee widmen. 

Link zu diesem Kommentar

Bin heute mal mit dem Heli auf dem Teeschiff gelandet, weil ich gedacht habe: "Warum eigentlich nicht?"

378481428_20220405_092309-Kopie.thumb.jpg.6cf0dfcb769b83cb9824258399e37e36.jpg

Die Landung hat auch gut geklappt, nur ein Origami von Yunomi wurde vom Winde verweht.
Hätte Lu Yu geahnt, dass solches dereinst vonstattengeht, hätte er gewiss auch darüber eine dringliche Warnung verfasst.

Es wird auf dem Teeschiff nun aber wieder zurück zur Tagesordnung gerufen, ein schöner Shou muss daher und will verköstigt* werden!

*ein kleiner Orthographie-Rempler an die Adresse unseres geschätzten Pauls

Link zu diesem Kommentar
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...