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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Shou 2000 Menghai - Yue Cheng Yue Xiang

Gekauft 2007 bei ys. Werbetext: "The first release (year 2000) by Menghai Tea Factory of the "Ye Cheng Ye Xiang" series of Premium Ripe Pu-erh tea cakes. "Ye Cheng, Ye Xiang" means "as the time passes, the (tea) will be more aromatic". This is a common way Chinese express the concept of Pu-erh tea, and so it very appropriate for Menghai Tea factory to create a ripe cake that perfectly embodies this concept. This cake is composed of gong-ting, first and third grade leaves expertly fermented in the Menghai area using their flawless fermentation techniques and stock of Raw material. Many people believe that current production Menghai cakes pale in comparison to these earlier productions. True or not this is an impressive cake with a depth of flavor that will impress any true aficionado of Ripe Pu-erh tea.".

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vor 1 Stunde schrieb Benedicta:

@hade Und, wie isser nun?🙂

oh sorry... natürlich: seeehr gut! Bin zwar schon beim 10. Aufguß (Mist, wollte ja heute noch den nächsten Sheng testen, sonst werd ich ja nie fertig) aber immer noch zu phantasielos für blumige Beschreibungen😁.... 

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Naaa nur copy & paste, denn zum Abtippen bin ich zu faul, hab zum Glück damals alle (mehr oder weniger blumigen) Beschreibungen der Verkäufer fein säuberlich digital archiviert 🙂

Ja, ich finde schon, daß der Tee Scott's Lobhudelei gerecht wird. Lustig, hab grad danach gegoogelt - er schreibt hier beim 2016er, daß er selbst gern noch welchen vom 2000er hätte 😄https://yunnansourcing.com/products/2016-menghai-yue-chen-yue-xiang-ripe-pu-erh-tea-cake

Aber wenn es sein muß 😉 ... wunderschöne tiefrotorange Farbe, intensiv, komplex aber dennoch klar, und genauso ist auch das Aroma. Keinerlei Anklänge von irgendwelchen unangenehmen Noten, und die Tiefe erlaubt, alle denkbaren und undenkbaren Assoziationen an beliebiges andere Zeugs rein- oder rauszuinterpretieren, Karamell, Früchte, Leder, süßer Pfeifentabak, Honig, whatever 🙂

 

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vor 2 Stunden schrieb hade:

tiefrotorange Farbe

Ach ja, keine bräunlichen Nuancen?!?
Rot bedeutet i.d.R. Oxidation, Braun Fermentation.
D.h. da hat Menghai, insb. da der Name der Serie ja auf langjährige Lagerung abzielt und da dies die erste Produktion dieser Serie war, möglicherweise ein erstes, eher leichtverarbeitetes Shou-Experiment gewagt (wovon später noch mehrere folgen sollten), das in diesem Fall scheinbar zumindest mehrheitlich zu einer Oxidation führte.

vor 2 Stunden schrieb hade:

Karamell, Früchte, Leder, süßer Pfeifentabak, Honig

Diese Stichworte deuten ebenfalls auf eine mehrheitliche Oxidation hin.

PS: Wie hast denn du die Pu'Er in der Zwischenzeit überhaupt gelagert gehabt?

PPS: Scott findet übrigens, dass fast jede Serie die er verkauft ne Premium-Produktion ist. 😅

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Hmm, ja sehr rot und wenig braun... div. andere meiner Shou kamen dagegen tatsächlich, soweit ich mich erinnere, mit z.T. deutlich mehr Braunton raus. Ich werd' verstärkt drauf achten, ist ja erst die erste Runde 🙂 Bisher fand ich die Sheng (insges. 26, inkl. Samples) meist "interessanter" als die Shou (insges. 12), muß mich da auch erst wieder reinschmecken, zu lange in der Kaffeeszene unterwegs gewesen.

Lagerung? Seit 2007 in ein paar Holzkisten in einer der leeren unbeheizten Dachboden-Ebenen in dem alten Fachwerkhaus, in dem ich bis letztes Jahr wohnte - also dunkel, rel. trocken aber mit Temperaturschwankungen.

Haha ja Scotts blumige Werbesprüche, scheint halt ein sehr begeisterungsfähiger Mann zu sein 😁

 

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Servus.... auf leeren Magen erstmal einen reinen Minztee 😉

Den lustigen kleinen Frosch-Tetsubin habe ich auch schon seit langer Zeit,, benutze ich aber heute zum ersten Mal, frag mich wie alt der ist und wo er herkommt...  hat wie zu sehen einen Alu-Siebeinsatz (d.h. er kann gar nicht so alt sein, wie er aussieht), also explizit zum Ziehen und nicht nur zum Wasserkochen gemacht. Chinesisch kann hier keiner zufällig oder absichtlich 😉 ? (Google Translate kommt mit den vier Scriftzeichen nicht zurecht 😕)

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Bearbeitet von hade
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Noch ein seit 2007 offener Gyokuro - bei dem weiß ich nicht sicher, ob er auch von Yamashita ist, aber auf jeden Fall von Maikotea. Schmeckt prima - voll, rund, intensiv und süß. Die verbrauchten Blätter kommen dann wie meistens als  "Gemüsebeilage" in eine Schale Reis.

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Nach dem 3. Aufguß:PXL_20220406_111941812.thumb.jpg.53ad1ce7f8090a4c3af7f84c70118602.jpg

So, nach dem 4. Aufguß (2:00-1:30-2:00-3:00, immer 70°C, 4,2g, 35-40ml) wird er nun heller, und erstmals kommen leichte Bitternoten dazu. Denke ich lutsch' ihn nicht mehr komplett aus, sonst schmeckt er zum Reis nicht mehr sooo doll.

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Bearbeitet von hade
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...und ich denke, das Wesentliche hab ich schon gesagt, d.h. Wiedereinsteiger nach 15 Jahren Kaffeewahnsinn 😁... und probiere jetzt nach und nach meine "Restbestände" aller möglichen Tee-Arten durch, aufgelockert durch ein paar Neuerwerbungen "frischer" Chinagrüntees (meist die Sorten, die nach 15 Jahren nicht mehr gut waren). In der Queue sind außerdem eine Anzahl ungeöffneter Dosen bester Hochland-Taiwan-Oolongs von frisch bis ein paar Jahre alt, die mein Bruder immer wieder als Geschenke seiner taiwanesischen Geschäftspartner bekam und ihm irgendwann zuviel wurden 😄 ... wird also spannend, nur erwartet bitte nicht von mir tiefergehende blumige Aromabeschreibungen, das kann ich nicht so gut.

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<<verliert sich die grüne Farbe.>> Ja, aber weniger als erwartet... Handyphotos sind schwierig bzgl. Farbabstimmung, ich würde die Tasse aber als gelbgrün d.h. leicht anoxidiert) bezeichnen. Hier zum Vergleich oben ein frischer Gyokuro (das kürzliche erwähnte Sample) und unten der von 2007, den ich heute probiert hatte.

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(die erwähnten gleich alten Chinagrüntees waren dagegen wirklich unschön nur noch braun, und ungenießbar)...

 

Addendum #2 - ich wollte eigentlich als nächstes den Sheng probieren, der gestern dem nichtendenwollenden Shou 2000 Menghai zum Opfer fiel 😉 ... aber nun will ich's selbst wissen und ziehe jetzt den frischen Gyokuru durch.

Bearbeitet von hade
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So... der frische schmeckt ... okee.... "frischer" 😁.... also grasiger" (hat auch mehr Duft) als der alte, der aber dafür deutich intensiver, süßer und runder ist. Schwer zu sagen, was davon nun am Alter und was an der Ausgangsqualität liegen könnte... gut sind sie aber zum Glück beide :-). Der frische ist trotz identischer Parameter schon beim 3. Aufguß leicht ausgelutscht und beginnt bitter zu werden. Die Farbe des Blattguts ist deutlich aber die in der Tasse nur *etwas* grüner:

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Und da wird der Unterschied nun wirklich sichtbar 😮... aber ob das nun wg. Oxidation beim alten, oder nur wg. weniger Chlorophyll beim neuen ist? Vermutlich beides :-).

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Bearbeitet von hade
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Ein seit anderthalb Jahrzehnten offener, auf dem Speicher herumliegender Gyokuro - und der schmeckt "voll, rund, intensiv und süß". Das kriegt nicht mal @GoldenTurtle auf die Reihe, und der ist schon ziemlich skrupellos. Ich hätte dem Tee spätestens nach anderthalb Jahren den Ruhestand im Komposthaufen gegönnt. Gratuliere zu Deinen Geschmacksnerven. Gut, dass das zumindest gesundheitlich unbedenklich ist.

Bei der Gelegenheit ein Verweis auf eine Untersuchung des Lagerungseffektes - bei Keemun Congou, also einem Hongcha, der anders als Grüntee als geeignet zum Lagern gilt. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0023643820312676?via%3Dihub

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vor 7 Minuten schrieb SoGen:

Ein seit anderthalb Jahrzehnten offener, auf dem Speicher herumliegender Gyokuro - und der schmeckt "voll, rund, intensiv und süß". Das kriegt nicht mal @GoldenTurtle auf die Reihe, und der ist schon ziemlich skrupellos.

Möglicherweise schmeckt hade ob dem zwischenzeitlich intensiv "genossenen" Kaffee nun so ziemlich alles gut. 

Das war ein zugegeben raffinierter Schachzug - ein paar Jahre Plörre trinken, um dann ordentlich sparen zu können beim Tee, und dies nun auch noch mit Genuss!

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Hihi, auf meine alten Tage endlich auch mal den Geschmacksgangsta rauszuhängen bzw. geglaubt zu bekommen, was für ein Traum 😉 .... a propos, da fällt mir gleich der Schluß eines Gedichts von Christian Morgenstern ein - nicht nur läppische 15, sondern schon 112 Jahre alt 😁:

Die unmögliche Tatsache 

[...]
Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.

(So aber jetzt wieder ernst, der Feierabendsheng ist in Produktion...)

Wie angedroht: Sheng 2003 Feng Quing 7813, gekauft 2007 bei ys.

Und hier Scott's unvermeidlicher damaliger blumiger Werbetext: "The Feng Qing is also an early tea factory here in Yunnan, though at its earliest point it was involved heavily in the production of Yunnan Black tea both CTC and Dian Hong.  Feng Qing is located in the Lin Cang area and since the 1990's has been producing quality Pu-erh both fermented and raw.  This particular production was produced for the Guangzhou market and was sent there in the late spring of 2003.  In early 2006 it was bought back into the Kunming tea market.  It is dry stored and has not even the slighest tinge of funky wet storage flavor.  The leaves when infused are vibrant and very flavorful!  A slight sour taste attributed to Lin Cang area raw tea is present but the after-taste is very sweet and invigorating.  The infused liquor is very clear and is a deep golden yellow with a suggestion of ruddiness in the near future.".

(ja - das S aure ist nun weg und die Ruddiness da, just as promised, das muß zu seiner Ehrenrettungs noch gesagt sein)

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(BTW kann man dieses automatische Zusammenführen von nacheinander gepostetem Zeug auch ausschalten?)

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vor 12 Stunden schrieb hade:

Servus.... auf leeren Magen erstmal einen reinen Minztee 😉

Den lustigen kleinen Frosch-Tetsubin habe ich auch schon seit langer Zeit,, benutze ich aber heute zum ersten Mal, frag mich wie alt der ist und wo er herkommt...  hat wie zu sehen einen Alu-Siebeinsatz (d.h. er kann gar nicht so alt sein, wie er aussieht), also explizit zum Ziehen und nicht nur zum Wasserkochen gemacht. Chinesisch kann hier keiner zufällig oder absichtlich 😉 ? (Google Translate kommt mit den vier Scriftzeichen nicht zurecht 😕)

 

 

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Der Tetsubin gefällt mir sehr gut. Meine Freundin kommt aus Taiwan, und sie konnte es lesen. Die 4 Zeichen sind: 南都北嶺 Wenn man es mit den Zeichen auf der Kanne vergleicht, erkennt man es, aber es ist ein spezieller Stil. Die ersten beiden Zeichen bezeichen im Japanischen die Stadt Nara in der Nähe von Kyoto, die anderen beiden bezeichnen einen Berg: Mount Hiei (https://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Hiei)

Wenn man Japanisch kann, ist hier noch ein längerer Text dazu:

https://kotobank.jp/word/南都北嶺-590674

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Ahhh SEHR interessant, danke!! Also Sosho (Kursiv-Kanji), kein Wunder, daß Google das nicht erkennt, von mir ganz zu schweigen...

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南都北嶺 "Nanto Hokurei" bezeichnet also die zwei wichtigsten Tempel in der Heian-Zeit: Kōfuku-ji in Nara ("Nanto" = südliche Stadt) und Enryaku-ji auf dem Berg Hiei ("Hokurei" = Nordgipfel). Und der Begriff steht damit auch als Sinnbild für die "Tempel- und Schreinmacht", also die im ganzen japanischen Mittelalter vom Ende der Heian- bis zum Anfang der Tokugawa-Zeit sehr starke soziale und militärische Macht der Mönche.

Aber warum so ein mächtiges Wort auf einem so kleinen Kännlein steht, ist mir schleierhaft... 😉

Das Relief um die Kanne herum ist auch nett: ein Weidenstamm, herabhängende Zweige und darunter ein springender Frosch. Das ist eine in Japan sehr beliebte Legende um den berühmtesten Kalligraphen der Heian-Zeit Ono no Michikaze (oder Ono no Tofu), der mit seiner Kunst unzufrieden im Regen spazierenging und dabei einen Frosch beobachtete, wie er immer wieder vergeblich nach einem Insekt auf einem Weidenzweig über ihm sprang und schließlich dank seiner Beharrlicheit doch noch zum Ziel kam, was ihn (Michikaze, nicht den Frosch 😁) prompt von seiner Schreibblockade befreite.

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Es gibt zahllose Abbildungen der Szene, sogar auf Briefmarken und Spielkarten (und einem kleinen Eisenkännchen, warum auch immer 😉)

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Ok weiter geht's mit dem Ausgraben von Zombies. 

2007 Liu An Gua Pian von Dragon Tea, "gelagert" nicht in einem bei Mondschein unter Absingen von Li Bai Saufliedern handgetöpferten Pu'erisator, sondern nur in dem bekannten silbernen Clipsbeutel.

So soll der angeblich mal ausgesehen haben:777387866_SupremeLiuAnGuaPianMelonSlice20071.jpg.306d152ff31a32f1415572ad4bb8cc99.jpg

 

Und so sieht er jetzt aus:PXL_20220406_144554180.thumb.jpg.579b7e09c41177043fade8fde60db7df.jpg

Schaumermal, ob er weggeworfen gehört, wie viele von euch nun sagen würden, oder ob es vielleicht doch Pu' statt Pfui ist. Darf das wirklich sein, auch wenn er nicht auf wilden Monsterbäumen wächst, viel zu wenig gegreenkillt und nicht von amtlichen Steinpressen und Käsefüßen zu Bings kompro.. ähh komprimiert wurde?

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Fazit: angenehm.... nach meinem espressogeschädigten Geschmacksempfinden hat er definitiv was von einem Sheng und ist auch nach (20)-20-20-30-60-90 noch nicht am Ende ---> wird also nicht entsorgt.

Bearbeitet von hade
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  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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