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Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

Soo wie angedroht der dritte der (leider nur) Sampler von 2007.

Sheng 2007 Xi-Zhi Hao - "Yuan Shi Lin Wild Arbor"

--> noch besser als die ersten beiden, runder, komplexer und so weiter.

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Und das war's leider auch... den vierten, "Dragon Phoenix", hab' ich vermutl. schon 2007 verputzt 😁

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Bearbeitet von hade
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Sheng 2003 Bai Cha Tang - "4th Generation", gekauft 2007 bei Dragon Tea, Werbetext: "Lincang material. This cake has been stored for 4 years and we could feel that time has changed its appearance as well as the taste. The tea tastes mellow and sweet, we could hardly find bitterness, the liquor has a light red color. The time changes the cake so well that it tastes like a aged tea in some way. High grade cake with moderate natural fermentation, excellent.".

--> Lecker, rund... was auffällt: relativ mild und braucht etwas längere Ziehzeiten.

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Nachtrag... noch einen 10. Aufguß mit 10 Minuten (9. war 3 Minuten) probiert... toll... ein Mund voll Aromen, und vor allem Süße, die vorher nur wenig prominent war. Ich mach jetzt einen Übernachtzieher...

 

So und nun der angedro.. ähh versprochene Matcha-Shootout Matsu no Midori 2007 vs. 2021 🙂

--> Ergebnis Optik: 2021 ganz klarer Sieger, siehe Fotos. Ergebnis Geschmack: nicht SO eindeutig - 2021 typisch frischer Matcha halt, aber der von 2007 ist für mich absolut kein Kandidat zum Wegwerfen, halt anders als ein frischer aber auf seine Art "reif", angenehm und interessant (ja, ich weiß schon, wie leer staubiger alter Grüntee auch schmecken kann 😉)

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Übernachtzieher vom Sheng 2003 Bai Cha Tang - "4th Generation" gestern: lustige Idee, aber schmeckt sehr gut - das werd' ich nun öfter machen, statt die Blätter wegzuwerfen, wenn sie mit "vernünftigen" Aufgüssen nichts mehr hergeben - danke für die Anregung!

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vor 17 Stunden schrieb hade:

Ergebnis Geschmack: nicht SO eindeutig - 2021 typisch frischer Matcha halt, aber der von 2007 ist für mich absolut kein Kandidat zum Wegwerfen, halt anders als ein frischer aber auf seine Art "reif", angenehm und interessant (ja, ich weiß schon, wie leer staubiger alter Grüntee auch schmecken kann 😉)

Der Mensch kann sich halt an fast alles gewöhnen!

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Gyokuro 2021 Yamashita Jirushi

--> nicht viel zu sagen, typisches Aroma, gute Qualität find ich, und noch bezahlbar.

Der Shibo ist neue Echizen-Ware von Kondô, via Teekeramik.com (Alex Du hast ja auch so eine), funktioniert trotz der sehr rustikalen Machart wirklich prima.

Das Schälchen ist ältere Kyo-Ware von Heian Shunpo (Inoue), weiß nur nicht ob 1. oder 2. Generation, hat evtl. jemand hier einen Zugang zur Siegel-Datenbank auf japanese-ceramics.com?.

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An dieser Stelle hätte ich jetzt am liebsten von einem geglückten Experiment erzählt: der erste selbstgezogene Schwarztee. Leider habe ich meine kleine Sinensis vor lauter Corona vergessen😭:

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Viele Blätter sind vertrocknet .... Aber: den Patienten werd ich schon wieder hinkriegen.

Erstmal die vertrockenten Blätter und abgestorbenen Triebe entfernen und dann ordentlich wässern. Dann  aus der Sonne raus.....                                                                                                                                              Ich muss allerdings zugeben das ich die vertockneten Blätter dann noch mal etwas sagen wir "spezieller" gewässert habe:

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Der Geschmack ist mineralisch... SEHR mineralisch, mit gemüseartigen untertönen -sogar etwas schärfe ist erkennbar- und einer prägnanten Süße.

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Sheng 2005 Fo Cha Ji - Wu Liang Mountain, Rest eines Samples von ys 2007 (darum auch eher kleinere Stücke) - vom gleichen - nur von 2002 - sollte irgendwo noch ein ganzer Brick sein, muß ich mal suchen. Werbetext: "This small tea factory is run by an older Taiwanese gentleman and life-long Pu-erh tea drinker. He is somewhat of a renegade in the Pu-erh tea community here on the mainland. This is due to the rigorous standards that he sets at each stage of the process. All his teas come from either Jingmai, Ai Luo, or Wu Liang mountains, which many consider to provide ideal conditions for tea trees. All the trees under his guardianship are hundreds of years old. The tea is picked and sun-dried, then the leaves are separated by hand, removing the large leaves (huang ye).".

--> Auffällig, daß für das Alter noch viel Tannin drin, was den Tee aber interessant macht, finde ich.

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Heute habe ich 2 frische Meng Ding Gan Lu gegenüber gestellt.
 

Morima:
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Teamania:
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Entgegen meiner früheren Verbissenheit habe ich die 2 Tees heute sequentiell verkostet und sie mehr genossen als analysiert. Auffällig für mich war der deutlich intensivere Geruch des feuchten Blattguts und eine ab dem 2. Aufguss aufkommende Fruchtnote des Morima Tees. Dafür war der Tee von Teamania geschmacksintensiver und süßer.

Der Sieger dieses Wettkampfs bin eindeutig ich weil ich 2 schöne Tees in der Tasse hatte. Zwischen den beiden Tees könnte ich mich nicht entscheiden, muss es aber auch nicht.

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2006 Hong Tai Chang (via Puerh.pl)

Inzwischen hab ich ja schon so manchen Sheng aus Thailand probiert, aber einer der berühmtesten Marke war noch nicht darunter: Hong Tai Chang (鸿泰昌). Die Marke wurde in den 1930ern in Bangkok als Zweigstelle von Hong Chang gegründet, die wiederum 1888 von Ma Hong Chang in Yiwu gegründet worden sein soll und wurde nach der Kulturrevolution in den 1950ern in die Eigenständigkeit gezwungen, da die Eltern-Marke (wie viele andere) geschlossen wurde. Das interessante dabei ist, dass das Teematerial zu Beginn noch aus China importiert wurde, der Inhaber aber schnell damit begonnen hat, die lokalen Teepflanzen aus der Region Chiang Mai zu erkunden - und spätestens ab den 1950ern, als der Nachschub aus China abgeschnitten wurde, war man gezwungen sich auf Grenztee und Tee direkt aus Thailand zu verlagern. Es handelt sich bei Pu'erh aus Thailand (und anderen Ländern) also nicht um ein ganz so junges Phänomen, wie mancher glauben mag und die Technik zur Teeherstellung stammt direkt aus China! Nach 3 Generationen als Familienbetrieb ging die Marke in einen "offeneren" Zustand über, da von den Erben keiner das Geschäft weiterführen wollte - somit gibt es seither wie bei anderen großen, alten Namen wie Songpin Hao oder Tongqing Hao mehrere unabhängige Personen/Firmen, die unter diesem Namen produzieren (vorrangig ehemalige Angestellte). Dieser konkrete Tee wurde von Lao Lee produziert - laut Olivier Schneider (und Puerh.pl bezieht offensichtlich Tee von Olivier) war das eine der letzten Produktionen, die von Lao Lee im Stil der klassischen Produktionen gemacht wurde, bevor er zum heute in China üblichen modernen Ansatz überging. Für weitere Hintergrundinfos empfehle ich den Artikel von Olivier zu dem Tee oder einen Besuch im Shop von Stephane, da er einen 1960er Hong Tai Chang im Angebot hat (zum schlappen Preis von reinem Gold).

Dem Tee jedenfalls merkt man den "klassischen" Anspruch sofort an: das Blatt wirkt derb und hat ein angenehmes, leicht rauchiges Old School Aroma, das sich auch in den ersten Aufgüssen wiederfindet. Die Fermentation scheint sich gut zu entwickeln (das Klima in Thailand scheint sehr gut für Pu'erh geeignet zu sein - die wenigen Agend Sheng aus Thailand, die ich bisher kennen gelernt habe, haben sich alle sehr gut entwickelt) und wirkt sauber - aber trotz der für das Alter sehr ordentliche Reifung hat der Tee noch einiges an Aggressivität zu bieten. Diese kommt zum einen von einer leichten Adstringenz und zum anderen leider von einer gewissen Säure - hier lohnt es sich etwas mit den Parametern beim Brühen zu experimentieren, denn der Tee reagiert recht sensibel auf Veränderungen in Ziehzeit und Temperatur, so dass man die Säure gut in eine dezente Süße wandeln kann, wenn man den Tee etwas sanfter anpackt. Schwächen hat der Tee jedoch in Punkte Körper/Textur und Qi, so dass ich gestehen muss, dass mir der 2000 Dao Jian Zhong deutlich besser gefällt - der hat einen sehr einzigartigen, anderen Charakter - der Hong Tai Chang könnte genau so gut ein ordentlicher chinesischer Pu'erh sein (was ja nicht schlecht ist, sondern eigentlich ein Lob darstellt, aber spannender ist hier Trumpf).

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Heute bin ich auf Spurensuche. Ausgangspunkt waren mehrere Sitzungen in der letzten Woche, in denen ich Proben von pu-erh.sk's Gushu Mansa und Gushu Lao Mansa verkostete.
Beide Tees kannte ich bereits aus Sitzungen mit anderen Probenpäckchen. Die Tees blieben mir kräutrig und fruchtig in Erinnerung. Eben diese Erinnerung bestätigte sich dieses Mal nicht.
Beide Tees präsentieren sich mit einem Aroma und einem Geschmacksbild, dass mich entfernt an Wald oder Waldboden erinnert, sehr genießbar ist und mich ansonsten ratlos zurück lässt.
Die ganze Zeit über wollte mir nicht einfallen, woran mich die Tees erinnern.

Heute Morgen vorm Teeregal kam dann die Erkenntnis und die Wahl des heutigen Tees viel auf EOT's Gedeng Guoyoulin 2018. Der letzte der Tees die ich @Jeezy vor mittlerweile Jahren :) abgekauft hatte.
Diesen Tee hielt ich nach den ersten zwei Sitzungen für einen absoluten Fehlkauf. Nach und nach hat er sich, vermutlich auch wegen seiner mystischen Verschlossenheit, einen festen Platz erarbeitet.

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Zudem Mysterium beigetragen hat unter anderem das trockene Blatt, dass von Anfang an und bis Heute wenig und schwer fassbar duftet. Gras, auf einer Wiese getrocknet, kommt einem Teil nahe.
Beim feuchten Blatt tat ich mir bisher noch schwerer, aber jetzt kommt die Verbindung zum Mansa und Lao Mansa ins Spiel. Mit diesen beiden als "Eselsbrücke" löst sich ein Teil der Unklarheiten eben als Wald oder Waldboden auf.
Bisher viel der Gendeng für mich am ehesten in die Kategorie "Kräuter". Deshalb hatte ich ihn in der Vergangenheit mit @chenshi-chinatee's Bingdao 2020 gemischt, den ich ebenfalls, in Teilen, als den Kräutern zugeneigt empfand.
Das Interessante ist nun, dass der neue Zugangsweg zu einem Tee auf einen sich durch Alterungsprozessen verändernden Tee treffen. Der neue Zugangsweg, namentlich Wald und Waldboden, hilft ungefähr die ersten drei bis fünf Aufgüsse besser zu verstehen. Danach ist die Veränderung über Zeit für mich hilfreicher.
Ungefähr vor einem viertel Jahr habe ich zum ersten Mal eine leichte, wenn auch klare, Fruchtnote festgestellt. Diese ist stärker geworden und erinnert entfernt an Maracuja.
Gerade der Vergleich zwischen Gaiwan und Tonkännchen betont diese Dimension noch. Denn die ersten Aufgüsse unterscheiden sich praktisch nicht in Aufgussfarbe, Duft und Geschmack.

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Erst nach diesen ersten drei bis fünf Aufgüssen lässt sich ein Unterschied ausmachen. Die Aufgüsse aus dem Gaiwan sind fruchtiger und die Aufgüsse aus dem Tonkännchen wecken bei mir immer noch Kräuterassoziationen. 
Aber nichts davon löst für mich das Mysterium auf. Der vorherrschende Eindruck ist ganz platt mit HÄ?! und etwas eloquenter mit anhaltender Verwirrung zu beschreiben. 
 

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Nachdem kürzlich einige zwischenmenschliche Interferenzen mit dem fetten Vorsitzenden geklärt werden konnten, fand er sich heute einmal wieder zu einer kleinen Teerunde vor einem gemeinsamen Fussballtraining mit den Girls ein.

Nachdem ich mir Gedanken gemacht habe, was für ihn ein bereichernder Tee sein könnte, kam ich auf einen taiwanesischen Hochland Wulong, da er so etwas (noch) nicht in seiner persönlichen Sammlung hat. Seine Sammlung ist klein aber fein, erstreckt sich schwerpunktmässig von Sheng über Shou bis Grüntee, und er trinkt viel.

Die Wahl fiel letztlich auf einen Alishan vom Wildschwein.

Im Verlauf der Teerunde zeigte es sich, warum taiwanesischer Hochland Wulong ein Fixstern im Tee-Universum ist.

Ich hatte es nicht im Sinn davon zu berichten, jedoch strahlte mich im Gaiwan das Blattgut für einen Hochland Wulong derart aussergewöhnlich an, dass ich doch ein paar schnelle Knipser anfertigte:

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Bei einem distanzierten Blick wenig aussergewöhnliches zu erkennen ... gehen wir doch mal etwas näher ran.

Etwa nach der dritten Runde:

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Etwa ein bis zwei Ziehminuten später:

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Das Blattgut ist verblüffend stark gewelkt für einen Hochland Wulong.

Die begleitende Playlist begann wie folgt:

Einerlei hatte ich kürzlich ungewöhnliche taiwanesische Schätze im Gaiwan, wie bspw. einen 96er Baozhong - wiedermal so einer, mit dem ich jahrelang nichts anfangen konnte, aber mit eigener Reifung und Reifung des Tees haben wir uns nun gefunden - was an diesem Tee aussergewöhnlich ist? Dieser Baozhong ist etwa halb so stark geröstet wie ein Yancha (sogar mit dunklem "Röst-Schaum" am Porzellangaiwandeckel nach dem ersten Aufguss).

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Gleich wird der Teetisch für die neue Woche vorbereitet und gewischt. Vorher muss ich noch eine kleine Enttäuschung verarbeiten, obwohl der Tee nicht schlecht war. Jingsong Yu's Gua Feng Zhai 2018 mochte ich unter anderem wegen seiner prickelnden Frucht. Meine Lagerung schien ihm jedoch nicht zu bekommen. Auf der Suche nach einem "frischen" von Yu's Shengs bin ich bei @teekontorkielauf den Gao Shan Zhai 2021 gestoßen.

Die erste Verkostung vor drei oder vier Wochen war nicht sehr aufschlussreich. Heute rückte ich dem Tee mit mehr Zeit und Ruhe zu Leibe. So martialisch ging die Sache selbstredend nicht von statten. Der Tee duftet wie junger Sheng nun mal duftet. Diese Feststellung ist unbefriedigend, aber leider dringt nicht mehr in meine Nase vor. Geschmacklich waren Yu's Tees bisher immer auf einige wenige abgegrenzte Aspekte fokussiert. Sie waren also nicht und und und und und..... Der Gao Shan Zhai 2021 schmeckt frisch, fruchtig und nach jungem Yiwu Sheng.  Was soviel heißt, wie eine leichte mineralische Süße. Bei längerer Zeit Ziehzeit während der ersten sechs Aufgüsse kann sich etwas Aggressivität dazu mischen. Das klingt alles sehr gut und ich will den Tee wirklich mögen. Leider ist er mir deutlich mild. Er ist sogar merklich milder als andere mir bekannte Yu Yiwu-Tees. Sicherlich kann man an dem Tee seine Freude haben, aber für mich darf es gerne kräftiger sein. 
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vor 11 Stunden schrieb Getsome:

Geschmacklich waren Yu's Tees bisher immer auf einige wenige abgegrenzte Aspekte fokussiert. Sie waren also nicht und und und und und.....

Erfreulich, dass sich mal wieder einer mit einer eigenen Meinung aus dem Fenster lehnt - wobei dir Teefreund F. jedoch bestimmt wehement widersprechen würde ... 😅
Gerade erst kürzlich an einer Teerunde meinte er, dass Grüntees doch verhältnismässig wenig komplex und stets auf 1, 2 Aspekte hin ausgerichtet/produziert seien (ich erinnere mich nicht an den exakten Wortlaut, das ist mehr mein Verständnis, aber die Aussage ging in die Richtung).
Die Aussage nahm auf jeden Fall Bezug auf Oolong (wir hatten gerade einen sehr würzig-mineralisch-fruchtigen 12er Dongding aus dem Wuyi Kultivar im Gaiwan) und insb. auch auf Sheng, und bei ihm heisst das in erster Linie Yu-Shengs (denn genau diese sind für ihn wohl am komplexesten überhaupt), obwohl wir gerade zuvor einen von Jeep verkosteten, der jedoch auch von ihm ein seltenes Lob erhielt. 

vor 11 Stunden schrieb Getsome:

Das klingt alles sehr gut und ich will den Tee wirklich mögen. Leider ist er mir deutlich mild. Er ist sogar merklich milder als andere mir bekannte Yu Yiwu-Tees.

Das ist eine viel interessantere Aussage! Nicht wegen dem Offensichtlichen, was dir schmeckt und was nicht - wie man klar erkennen kann, magst du es gerne etwas ruppig, wild, kantig - selbstverständlich gefällt dir dann Pflückgut von jüngeren Bäumen wie beim 18er GFZ besser als von wirklich alten Bäumen - denn je älter, desto sanftmütiger und tiefer. Aber um das geht es mir gerade nicht - was ich so gehört habe gefallen den meisten die neueren Yu-Shengs (Jahrgänge 20 und 21) frisch besser, finden sie jung bereits zugänglicher ... dabei gibt es nämlich etwas wissenswertes - coronabedingt hatte bei diesen Jahrgängen bei der Verarbeitung nicht Yu selbst das Zepter in der Hand, sondern sein Mann des Vertrauens, sein jahrelanger chinesischer Chef-Koch (so sagt man dem Wok-Teebrater - der wichtigste Mann in der Shengproduktion), der mit ihm überall bei den wichtigsten und teueresten Produktionen (LBZ, BHT, MSG etc.) mit dabei war - wobei Yu die Ernte von besonders teurem Pflückgut persönlich überwachte und dann aber nicht die lokalen Teebauern vor Ort den Tee kochen liess (so sagt man dem Woken), sondern seinen eigenen Chef-Koch mit dabei hatte (die Weiterverarbeitung haben sie dann aber auch direkt vor Ort gemacht). Selbstverständlich weiss dieser aus wie gesagt jahrelanger Erfahrung der gemeinsamen Arbeit mit Yu genau was und wie er es haben möchte, und dennoch scheint es mir, habe er die Chance genutzt und seine eigene Handschrift in diesen Produktionen hinterlassen, gewisse Nuancen etwas anders herausgearbeitet. Ich sehe darin aber nur eine Bereicherung und keinerlei Problem - ein Problem wäre es, wenn der Typ keine Erfahrung im High-End-Segment gehabt hätte, aber so ist es ja das Gegenteil und es wird bspw. bestimmt sehr interessant werden, wie die Produktionen unterschiedlich reifen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 12 Stunden schrieb GoldenTurtle:

wobei dir Teefreund F. jedoch bestimmt wehement widersprechen würde

Dann liegt Teefreund F. eben falsch :). Im Ernst: Ist doch schön, dass sich für alle guter Tee findet und man sich seines Lebens Tees erfreuen kann.
 

vor 12 Stunden schrieb GoldenTurtle:

magst du es gerne etwas ruppig, wild, kantig

Den Schuh muss ich mir wohl anziehen :) Bleibt nur offen, ob damit mein Tee- oder Musikgeschmack beschrieben ist.

Du schreibst je älter die Bäume desto sanftmütiger und tiefer der Tee. Ich kann die Hypothese weder bestätigen noch widerlegen. Allerdings ist das nicht die Dimension die mich am 2021er Gao Shan Zhai stört. Er ist "flach". Bei Peters Gushu Lao Mansa ist immer etwas zum Beschreiben im Mund. Es fehlt mir nur das passende Repertoire um es zu beschreiben. Beim 2021er Gao Shan Zhai habe ich das Repertoire, aber da ist wenig im Mund. Deshalb meinte ich auch, ich möchte den Tee mögen. So einen Tee herzustellen braucht Handwerkskunst.

Gerade kommt mir die Analogie: Es ist wie eine Packung Chili zu kaufen und genau die eine Chili daraus ins Essen zu scheiden, die sich problemlos bei den Paprika einreihen kann.

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@Getsome Nach meinem Geschmack brauchen die meisten Shengs von Yu und Jeep, aber auch gewisse von Panda mehrere Jahre (guter) Reifung (3 bis teilweise 5) nach der intensiven Sheng-Verarbeitung bis sie richtig aufgehen, will heissen bis sie vollmundig werden und mehr Einblick in die Tiefe gewähren.

Grün produzierte Shengs (d.h. Shengs mit einer grünen Aufgussfarbe) hingegen sind frisch zugänglicher, reifen aber weniger gut als richtig durchgewokte Shengs mit einer goldenen Aufgussfarbe, die eine tiefere Verarbeitung hinter sich haben.

Was ich weiter oben meinte, dass gewisse von Chef-Koch "jung bereits zugänglicher" seien, meinte ich natürlich nicht auf solch eine extreme, grüne Weise, dass sie schon direkt voll zugänglich sind (was langfristig gesehen ein negativer Kompromiss wäre) - eine gewisse Zeit werden die schon auch brauchen, aber möglicherweise etwas weniger.

Denn gerade Gao Shan ist so ein Fall, der für mich persönlich zu den 5 Jahren hin tendiert - von Yu kommt mir da erst zögerlich der 17er in die Kanne, nachdem die 16er Miniversion davon wahrsch. tatsächlich alle ist - ich denke 2016 war auch der erste Gao Shan Jahrgang von Yu im Zuge der 6-wichtige-alte-TeeBerg-Etappe-Mini-Tongs.

PS: Erfreulicherweise habe ich kürzlich erfahren, dass Panda es scheinbar ähnlich sieht, dass gewisse seiner Produktionen Jahre Reifung brauchen, bis sie richtig aufgehen.

vor 10 Stunden schrieb Getsome:

Gerade kommt mir die Analogie: Es ist wie eine Packung Chili zu kaufen und genau die eine Chili daraus ins Essen zu scheiden, die sich problemlos bei den Paprika einreihen kann.

Chili magst du auch?!? 👍
Dieses Jahr schon was gepflanzt?
Das Thema muss mal wieder hervorgeholt werden!

 

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Heute gabs den Bio Jeju Sejak Südkorea von einem kleinen, nahezu unbekannten Startup aus Kiel. Beim Googeln ist mir aufgefallen, dass eine Menge an Händlern einen Tee dieses Namens im Angebot haben - interessant. Ich hab jedenfalls den vom Teekontor in der Tasse.

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Am Anfang war ich nicht so begeistert - eher eindimensional und rauh, relativ grobe Aromen. Aber es stellt sich raus, dass ich zu unvorsichtig gegossen hab. Die gut 80°, an die ich mich beim China-Grüntee gewöhnt hab, mag der zarte Jeju Sejak gar nicht.

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Das Wasser also einmal mehr umgegossen und etwas gewartet, um auf 70°C zu kommen, und er zeigt ein anderes Gesicht mit einem wertigen Auftritt und liefert drei mit Genuss trinkbare Aufgüsse. Für die 12€ auf 100g eine solide Performance, solang mensch achtsam gießt.

 

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Die Zeit rast nur so vorbei - aber endlich schaffe ich es auch mal, den Post von Sonntag fertig zu machen (obwohl er gar nicht so lange ist):
2020 Lao Wu Shan Gu Shu von Puerh.pl

Bei dem zweiten 2020er Laowushan (老乌山) von prPL handelt es sich im Gegensatz zu dem Qiaomu um den speziellen Kultivar Teng Tiao Cha (藤条茶) wie es auch bei dem 2020er Mengku der Fall ist. Da mir im Gegensatz zum DXS (bzw. einem davon) der Laowushan nicht bekannt ist (von dem anderen Tee letzte Woche abgesehen) gibt es hier keinen so großen Überraschungseffekt, dass der Tee anders ist als erwartet - und um ehrlich zu sein sieht sich das trockene Blatt auch verdammt ähnlich. Interessanterweise ist dieser Tee etwas teurer (0,34€/g) als die Qiaomu-Version - aber trotzdem nach heutigen Maßstäben durchaus noch im preiswerten Segment anzusiedeln.

Das Aroma des nassen Blattes jedenfalls wirkt deutlich fruchtiger und erinnert tiefen Beeren-Noten an den Mengku. Das zeigt sich auch auf der Geschmacksebene: hier geht es eher in Richtung Brombeere als Kiwi und ist evtl. etwas weniger subtile - beide haben jedoch eine schön frische, unaufdringliche Süße. Interessanterweise wirkt dieser Tee aber nicht so ätherisch leicht wie der Qiaomu - zwar auch eher leicht für einen Sheng, aber im normal üblichen Rahmen - dadurch hat der Tee nicht den "Ungewöhnlichkeits-Bonus" vom Qiaomu, ist aber trotzdem ein solider Tee, da er geschmacklich mehr bietet und auch einen etwas gröberen Charakter in der Verarbeitung aufweist als ein YS, FL o.ä. - das liegt mir einfach eher. Eine ultra-cleane Produktion wie von Yu setzt meiner Meinung nach auch ein wirklich hochwertiges Material voraus, um wirklich glänzen zu können, sonst wird der Tee schlicht langweilig - weshalb ich mit Yu zu Beginn auch eher Schwierigkeiten hatte, denn gerade im nicht so hochpreisigen Segment sind (oder waren auf Grund diesem Plus an Charakter auf Kosten der Finesse die Produktionen von prSK oder EoT haushoch überlegen. An deren Qualität kommt der Tee zwar nicht ran, aber in Anbetracht dessen, dass 2020 die erste Eigenproduktion des Shops ist, bin ich durchaus gespannt, was da noch so kommt...

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Anji Bai Cha von 2021

Gut konserviert gelagert... ein wunderschöner Tee, in jeglicher Hinsicht. Ich meine, seht ihn euch an! Das Blattgut, die Aufgussfarbe....!! Wunderbar! So eine Farbe, dann kann er eigentlich nicht schlecht sein...

Übrigens in gutem! Porzellan gebrüht, zwischengelagert und getrunken. Sehr passend!

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Bearbeitet von KlausO
Wunsch des Autors
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Bei mir war grade ein Schwarztee aus Ruanda im Fingerhut:

Rukeri von der Firma Tezen.eu aus der Ernte:

Bis 3g pro 100ml bleibt er sehr mild mit Honig und Frucht, ab 4g übernimmt ein fast Baconartiger Geschmack der eigentlich gar nicht so meins ist. Aber: heute hab ich ihn tatsächlich mal zusammen mit einem recht milden Gauda probiert. Fazit: Passt super!!!

Hier ein paar Bildchen in meinem 35ml Gaiwan (Codename: Fingerhut):

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Gerade eben schrieb FireStream:

Ernte:

2020 ... sry vergessen😁

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  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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