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Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

@GoldenTurtle

Gut aufgepasst :) Ich war ab ca. Frühjahr 2018 stiller Mitleser im Forum. Den Tee habe ich irgendwann letztes Jahr aus dem Bestand einer Mitforistin erworben.

Wenn ich mir die im Jahr 2015 hier im Teetalk geposteten Verkostungsnotizen so anschaue, scheint mir, dass der Tee sich seitdem durchaus verändert hat. Berichte gerne, wenn du ihn nochmal probierst.

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vor 1 Stunde schrieb Shibo:

Den Tee habe ich irgendwann letztes Jahr aus dem Bestand einer Mitforistin erworben.

Die (beinahe) unergründlichen Wege des Tees. 😁
Von dem Sheng hatte ich damals auch für den fetten Vorsitzenden einen Fladen besorgt - sowas preiswertes kam ihm gerade recht, für den Preis war der doch ziemlich anständig.
Hingegen Teefreund F. gegenüber hatte ich den nicht mal erwähnt - der wär zu weit unter der Gürtellinie gewesen.

PS: Ah, jetzt hab ich heute Morgen einen gut angereiften Yesheng gebrüht, im infragekommenden Moment gar nicht an den ollen Rongshi gedacht ... aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

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2000 Chiang Mai Chi Tse Bing von Ming Ding (via Puerh.pl)

Der Tee stammt aus dem selben kleinen Laden (Ming Ding) in Thailand, von dem Dao Jian Zhong bis 2019 der Leiter war - somit hat er die selben Lagerbedingungen wie der tolle 2000er Dao Jian Zhong Qin Bing erfahren, wurde jedoch aus weniger hochwertigem Material hergestellt, weshalb er auch nur die Hälfte kostet. Davon abgesehen sind sich die beiden Tees auf den ersten Blick sehr ähnlich: beide bestehen aus sehr schönem Blattgut, das größtenteils recht locker gepresst ist und durch die feuchte Thailand-Lagerung einen gewissen grauen Schimmer erhalten hat. Dao Jian Zhong, der unter Hong Tai Chang gelernt hatte, hat wohl bewusst den etwas derberen Old School Charakter der früheren Qi Zi Bingchas (Infos dazu gibt es in dem Blog-Post von Olivier Schneider) fortgeführt, was mir persönlich sehr zusagt.

Jedenfalls ist schon beim Aroma des nassen Blatts die enge Verwandtschaft unverkennbar: Petrichor, Geosmin und Kompost ergeben die selbe schwer-süße Grundnote, wenn auch etwas weniger stark ausgeprägt. Auch auf der Geschmacksebene ist der Tee insgesamt etwas leichter und zurückhaltender bis auf in einem Punkt: er ist deutlich adstringenter - das Blatt wirkt nach ein paar Aufgüssen auch noch deutlich grüner. Erfreulicherweise wirkt die Adstringenz hier nicht unangenehm - kaum Tendenz ins Saure, wie bei dem anderen Tee nur temporär - sondern verstärkt den Eindruck einer gewissen Leichtigkeit und hinterlässt eine dezente Schärfe auf der Zunge, was für einen offensichtlich gut gereiften Sheng von über 20 Jahren durchaus bemerkenswert ist - durch diese Leichtigkeit wirkt er irgendwie "heller". Zugegeben gefällt mir der Dao Jian Zhong Qin Bing auf Grund von mehr Komplexität, Tiefe und Intensität besser - aber da der sehr spezielle Charakter auch hier in ausreichendem Maße vorhanden ist, macht auch dieser Tee Spaß und ist ein schöner Aged Sheng der sich trotz Material von vermutlich jüngeren Bäumen gut trinken lässt - und das zu einem unschlagbaren Preis.

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vor 49 Minuten schrieb doumer:

Dao Jian Zhong, der unter Hong Tai Chang gelernt hatte, hat wohl bewusst den etwas derberen Old School Charakter der früheren Qi Zi Bingchas (Infos dazu gibt es in dem Blog-Post von Olivier Schneider) fortgeführt, was mir persönlich sehr zusagt.

Was meinst du damit konkret?
Rustikal über offenem Feuer gewokt oder typische Kampfer-/Mentholnoten?
Solch Rustikalität ist ja seit längerem genau nicht so gesucht von den chinesischen Teeliebhabern, aber nun wird das wieder als etwas besonderes verschrien.

Ich bin einfach skeptisch, ob Hong Tai Chang & Co. nicht künstlich von den Händlern glorifiziert werden, um damit assoziiertes doch recht teuer verkaufen zu können (mich würden die Margen in diesem Fall echt interessieren, ob die die Thai Shengs nicht sehr günstig kriegen) ... wenn Hong Tai Chang soooo gut gewesen wäre, warum sollten die denn zugemacht haben?!? Das ist wie wenn Google oder Apple sagen würden, so, es läuft zwar gut, aber wir schliessen die Firma - das macht einfach keinen Sinn.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 1 Minute schrieb GoldenTurtle:

Rustikal über offenem Feuer gewokt oder typische Kampfer-/Mentholnoten?

Gibt es nur die zwei Optionen? 😅
Weder noch: ich meine damit dass die früheren Shengs derber produziert waren - sie hatten noch Kanten und waren nicht so glattgebügelt wie die meisten der heutigen Shengs. 

vor 3 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Und ich bin skeptisch, ob Hong Tai Chang & Co. nicht künstlich von den Händlern etwas glorifiziert wird, um damit assoziiertes teurer verkaufen zu können ... 

Drauf geschissen - wenn der Tee gut ist interessiert mich die Marke nicht im geringsten. Und ein über 20 Jahre alter Fullsize Bing für unter 100€ der etwas taugt würde ich heute definitiv nicht mehr teuer nennen 🙈

vor 6 Minuten schrieb GoldenTurtle:

wenn Hong Tai Chang soooo gut gewesen wäre, warum sollten die denn zugemacht haben?!? Das ist wie wenn Google oder Apple sagen würden, so, es läuft zwar gut, aber wir schliessen die Firma - das macht einfach keinen Sinn.

Hatte ich an anderer Stelle erwähnt: war wohl ein Familienbetrieb und die Erben hatten keine Lust auf das Tee-Business. Google und Apple sind keine Familienbetriebe, daher kein guter Vergleich.

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vor 1 Minute schrieb doumer:

ich meine damit dass die früheren Shengs derber produziert waren - sie hatten noch Kanten und waren nicht so glattgebügelt wie die meisten der heutigen Shengs. 

Ach so, diese ungehobelte Wildheit, hört sich für mich auch nach einer ordentlichen Bitterkeit an - ja, dir gefällt das natürlich, aber mir erklärt das einiges, weil dieser Stil ist immer mehr aus der Mode gekommen, wurde immer weniger gesucht, die chinesischen Teeliebhaber suchten zunehmend das Feinnuancierte, Gaumenauskleidende und Huigan natürlich, was bei den Thai Shengs, die ich bisher verkostete, allesamt nicht zu deren Stärken zählte. Die grosse Frage ist jedoch, ob das nur an derer veralteten Verarbeitungsweise liegt, die diese Aspekte zu wenig herausarbeitet, oder ob schon das Pflückgut selbst weniger in diese Richtung tendiert.

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1996 "Dao Jian Zhong" Chiang Mai Shou via TKK

Beim dritten Tee von Ming Ding handelt es sich um einen Shu - nachdem ich Anfang des Jahres mich dazu entschlossen habe, dass Shu für mich einfach keinen Sinn macht (siehe hier und hier) muss ich zugeben, dass ich das großzügige Sample von Olli (TKK) erstmal eine weile liegen lassen habe - aber nach dem sehr ordentlichen Chiang Mai gestern ist es heute eine sehr passende Gelegenheit - außerdem wird des doch langsam recht sommerlich, laut gewissen Forenmitgliedern ist ja die beste Zeit für einen Shu, wenn es so richtig heiß ist ✌️

Als erstes fällt das insbesondere für einen Shu wunderschöne große Blattgut auf - es mag ja sein, dass insbesondere für Shu Tipps von Vorteil sind aber ich ertrage dieses kleinteilige Gebrösel wie bei einem Dayi Dragon Pole (oder auch dem ansonsten für einen Shu sehr guten Jingmai Tuocha von Yu nicht, das ist genau so attraktiv wie Dosenravioli. Der Duft vom nassen Blatt ist sehr angenehm - wie bei einem Tee der ein viertel Jahrhundert alt ist zu erwarten war, keinerlei wo dui wei mehr sondern eine sehr angenehme leicht süßliche Note, die irgendwo zwischen morschem Holz und Vollkornteig pendelt. Geschmacklich ist er sehr dezent und schmeckt überhaupt nicht nach Shu (was sehr positiv ist!) sondern erinnert viel mehr an einen älteren Liu Bao aus den 90ern. Auch wenn ich bei Liu Bao auf eher derberes Zeug stehe wie z.B. der berüchtigte 2001 Si Rui Liubao ist das etwas mit dem ich mich anfreunden kann - Qi gibt es bei einem Shu freilich keins und die eigentliche Stärke eines archetypischen Shus (die Schwere Textur) ist hier nicht gegeben, da der Tee sehr leicht ist, aber er ist super weich, kann geschmacklich mit seinen holzig-warmen Noten punkten und fühlt sich einfach sehr "wohlig" an. Auch wenn ich keinen Plan habe, wie ich den Tee letztlich bewerten soll (Shu? Liu Bao? Aged Pu'erh?) und er für mich insgesamt etwas leicht ist, würde ich sagen, dass das der beste Shu ist, den ich seit langem (wenn nicht überhaupt) getrunken habe. Aber dennoch: der 2000er Sheng Bing von Dao Jian Zhong gibt mir so ungleich viel mehr, so dass ich zwar froh bin den Tee kennengelernt zu haben (danke Olli!) aber es an meiner Shu-kritischen Grundhaltung letztlich nichts ändert.  

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1997 Ye Banzhang Gu Shu Mao Cha via Tea Mountain

Nach dem Da Banzhang von BJT hier eine weitere Variante in der Benennung der Banzhang-Region: Ye Banzhang - ohne Hanzi lässt sich das natürlich nicht genau sagen, am naheliegendsten ist aber dass mit "Ye" hier 野 gemeint ist, also "wild" bzw. "undomestiziert" im Bezug auf die Teeplfanzen. Das passt auch zu der Beschreibung im Shop laut der der Tee von befreundeten Teefreunden aus Taiwan stammt die "die sich seit mehreren Jahrzehnten mit der Wilderei beschäftigen" (so die Google-Übersetzung) 😉

Bei altem Maocha frage ich mich immer, warum der Tee nicht fertig produziert (sprich gepresst) wurde, aber bereits im Aroma als auch anhand der Aufgussfarbe wird klar, dass es sich wie beschrieben um eine größtenteils trockenes, ordentliche Lagerung (in Taiwan) handelt, da der Aufguss keinen verräterischen Rotton aufweist, wie bei feucht gelagerte Shengs oft anzutreffen - superdry war die Lagerung aber auch nicht. Das zeigt sich im Geschmack, denn es zeigen sich durchaus Parallelen zu dem feuchter gelagerten 1998er Yiwu Shan Brick: Kampfer und Erde dominieren zu Beginn mit einer etwas bitteren, dezenten Süße und schöner Nussigkeit - statt der Lakritz-Note findet sich hier in den späteren Aufgüssen eine Note, die mich stark ein Karamalz erinnert - ungewohnt aber spannend! Dass es sich dabei um einen Tee handelt, der aus Bulang stammt (Banzhang liegt in Bulang) hätte ich jedoch niemals erraten: der Tee ist recht leicht und dezent - was bei einem Tee von 25 Jahren aber durchaus auch zu erwarten ist. Qi zeigt sich zwar nur dezent, aber der Tee hat einen entspannten Charakter - kann man gut trinken!

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vor 48 Minuten schrieb Anima_Templi:

Eine Kanne... mit Teeblättern...? 🤔🥳

Links, relativ früh in der Session, Blattgut noch nicht komplett entfaltet, rechts, später in der Session, Blattgut entfaltet. 🤷‍♂️

heisst, daß es nicht konkret nach dem 2. und dann 6. aufguss ist, sondern einfach "wenig entfaltet" und "ganz entfaltet" (wann auch immer)?

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Da heute Feiertag ist gabs am Nachmittag nochmals einen Tee:

2015 HuaZhu Liangzi von prSK

Ich muss sagen: desto öfter ich den Tee trinke, desto besser wird er und noch keine einzige Session war enttäuschend. Der Tee bietet alles, was ich in einem Pu'erh suche: ein sehr ausgeprägtes Qi, wahnsinns Tiefe, Komplexität und Wandlungsfähigkeit (nicht nur innerhalb der Session sondern auch innerhalb eines Aufgusses) - und vor allem: einen absolut unverfälscht, archaischen, reinen Charakter, als ob man sich direkt eine Hand voll Blätter aus dem tiefsten Wald gegriffen hätte. Und insbesondere der letzte Punkt ist das seltenste Gut bei einem Pu'erh und macht den Tee zu einem ganz besonderen, der mir richtig unter die Haut geht - etwas ganz anderes als z.B. ein feingeistiger, aalglatter Highend-Sheng von Yu (was natürlich auch seinen eigenen Reiz hat - insbesondere bei filigraneren Regionen wie ein Gaoshan) oder ein gesichtsloser für den Massenmarkt produzierter Sheng von YS, modernen Factorys und Co. Diese Ursprünglichkeit kann man nicht künstlich erzeugen, ganz egal wie gut der Koch ist und wie viel Geld man für die gefragtesten Gegenden ausgibt - für den Huazhu würde ich JEDEN LBZ, BHT und Co stehen lassen, denn das ist, was einen qualitativ hervorragenden Sheng zu einem wirklich außergewöhnlichen macht - nur leider eine viel zu seltene Eigenschaft... von den aktuell 760 Tees zu denen ich Notizen in meinem Blog habe gibt es nur eine Hand voll, die ich auf dem selben Level ansiedeln würde (Teaser: 3 davon sind Rareness Versionen von Peter 😉 ). Zum Glück hab ich noch etwas von dem Tee!

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2015 Mrs. Hulankun Yongde via TTpl

Ein Tee mit zwei großen Fragezeichen: ersten, wer ist Mrs. Hulankun; zweitens, was macht Yongde aus? Auf die erste Frage habe ich keine Antwort - die Dame wird lediglich als Produzent angegeben, da der Tee aber nicht mehr erhältlich ist, kann man dazu leider nichts nachlesen. Auf die zweite aktuell auch nicht wirklich, denn bislang hatte ich lediglich einen Sheng aus Yongde, der jedoch diesem nicht so ähnlich wäre, als dass man mit der kleinen Testgruppe dazu bereits Aussagen treffen könnte - aber ich habe noch ein paar Samples von dort, daher ist das zumindest mal der Anfang der Reise. Dieser Tee jedenfalls startet eher dezent, zeigt aber wenn man ihn etwas gröber anfasst ein ordentliches Maß an Bitterkeit - eher eine leichtgewichtige, punktuelle Bitterkeit wie bei einem Mengsong als die breite, Textur-fokussierte Bitterkeit wie bei einem Bulang - in dem Punkt dem 2005er Dayou Yongde nicht unähnlich. Allerdings gibt es hier eine etwas seltsame florale Note: eher indirekt, wie wenn jemand mit einem floralen Parfum den Raum verlassen hat - eher Trockenblumengesteck als Blumenwiese. Nicht unangenehm, aber florale Tees sind nicht so meins - die spannende Frage dabei ist jedoch, in wie weit das ein Charakteristikum von der Region ist oder ob es eine Eigenheit von diesem speziellen Tee ist (das genaue Dorf ist leider nicht angegeben - wobei mir die Dörfer von Yongde ohnehin nichts sagen). Bleibt nur eins: Abwarten und Tee trinken 😉

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Lu An Gua Pian

Ein guter Griff, heute Morgen. 

Mir war eher nach etwas gemütlich wohltuendem, als einer tänzelnden Diva und dies erfüllt der Tee mit Bravour.

Dabei habe ich gar nichts gegen Sorten wie Anji-, oder Nai Bai Cha, welche eher spritzig-spitzige Fruchtnoten hervorweisen, aber müsste ich mich bei den Chinesen für eine Grundrichtung entschieden, wäre es wohl diese.

Der Körper ist schön breit, vor allem in den späteren Aufgüssen. Es wird kein geschmacklicher Eindruck negativ getriggert. Der Tee bleibt ausgewogen und freundlich, trotz hoher Dosierung.

Gemüsige Noten, welche an Kohl, Kohlrabi, Wirsing etc. denken lassen, bilden ein Aromenbett, in welches man sich nur zu gerne in behaglicher Zufriedenheit gleiten lässt.

Ein Tee der viel gibt und wenig fordert, wie ein richtig guter Kumpel eben. Beides sehr rar gesät. Man sollte sich glücklich schätzen, wenn man beides im eigenen Leben findet.

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vor einer Stunde schrieb Anima_Templi:

Ein Tee der viel gibt und wenig fordert, wie ein richtig guter Kumpel eben. Beides sehr rar gesät. Man sollte sich glücklich schätzen, wenn man beides im eigenen Leben findet.

Das sind wirklich goldene Worte! 👍
Dazu gab es doch mal ein eigenes Thema, um solche Aussagen festzuhalten.

vor 13 Stunden schrieb doumer:

wer ist Mrs. Hulankun - die Dame wird lediglich als Produzent angegeben, da der Tee aber nicht mehr erhältlich ist, kann man dazu leider nichts nachlesen.

Wann hast du denn diesen bezogen?!? Vielleicht gab es auch nur Muster davon im Club oder so und gar keine ganzen Fladen?!?

Auf jeden Fall gefällt es mir aber, dass auch Frauen in der Pu'Er-Welt selektieren und produzieren (man denke an Frau Ma oder auch an die Ex von Yu, die auch alleine weiterproduziert) ... in Yunnan sollten Frauen ja auch keine Nachteile deswegen haben - Frauen haben dort viel zu sagen und in Ehen meist sogar das Sagen über finanzielle Belange. 😊

@topic: So, mal gucken was es heute für ein Teechen bei mir gibt ... ich habe da einen taiwanesischen Hongcha von Herrn Hsu aus Toufen im Auge, aber vielleicht macht auch ein anderer das Rennen.

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@GoldenTurtle war Teil eines Sample Sets - das es jetzt nur noch in geänderter Form gibt.


@topic: 

Morgens: 2019 Wufu Linyun Mengsong

Nach den Eigenproduktionen von TMcz (2021 Bingcha und 2020 als Long Zhu) ist das mein erst Sheng aus Nanben von einem anderen Produzenten. Bei dem 2021er wurde bereits erwähnt, dass Nanben recht hoch in den Bergen liegt - hier wird nun eine konkrete Zahl genannt, die das untermauert: 1700-2100m. Sehr schön ist jedenfalls, dass auf dem Neipiao des Bings eine Karte mit der genauen Lage von Nanben beiliegt - auch wenn mir nicht ganz klar ist, ob "Wufu Linyun" der Name des Produzenten oder ein poetischer Name für den Tee sein soll...
Zum Tee: das nasse Blatt hat einen äußerst vielversprechenden dunkelgrün-tiefen Duft, bei dem eine schwere Süße mitschwingt - im Gegensatz zu der 2021er Eigenproduktion keine Spur von Bitterkeit. Und auch auf der Geschmacksebene zeigen sich Unterschiede: die angekündigte Süße kommt hier schön zum tragen aber die Hauptrolle spielt eine sehr schöne Nussigkeit wie von Pistazien oder Mandeln - insgesamt aber auf einem eher dezenten Level, außer man pusht den Tee, dann zeigt sich auch eine gewisse Bitterkeit, die aber gut zum Rest passt und zumindest für mich bereichernd ist. Dazu zeigt der Tee mehr Tiefe als es der 2021er tut - zwar nicht auf dem Level einer prSK-Produktion aber doch ausgeprägt genug um den Tee von der Masse abzuheben - lediglich das Qi ist etwas verhalten. Insgesamt aber ein sehr schöner Sheng der mich positiv überrascht hat und sogar etwas besser gefällt als die Eigenproduktionen von TMcz!

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Nachmittags: 2021 Li Zai Ping Village Lao Cong Mi Lan Xiang von TTpl

Seit langem (WIRKLICH langem: 2018) mal wieder ein Eintrag zu einem Dancong: nachdem ich mir Ende letzten Jahres ein Chaozhou-Kännchen zugelegt habe, hatte ich mir vorgenommen dieses auch mal mit einem Dancong zu testen, auch wenn ich sonst normalerweise keinen trinke. Bei dem Tee handelt es sich um einen Mi Lan Xiang, was zu Deutsch "Honig-Orchideen-Duft" bedeutet - entsprechend war ich bei der ersten Runde in einem Porzellan-Kännchen von Andrzej Bero etwas überrascht, dass der Tee gar nicht so süß und floral wie vermutet war, sondern recht mineralisch mit ausgeprägter Röstnote. Ich kenne mich zu wenig mit Dancong aus, um beurteilen zu können, ob das nun gut oder schlecht ist, daher gehe ich das ganze mit dem Anfängergeist an: er ist nicht so nuttig, wie manch anderer Dancong, daher für mich etwas positives. Die starke Röstung birgt jedoch auch ein Risiko: gerade bei hoher Dosierung kann das schnell einen für mich extrem unangenehmen penetranten Charakter bekommen. Hier zeigt sich nun bei dieser Session im Chaozhou-Kännchen dessen Stärke: dieser Effekt wird hier etwas abgemildert und der Tee fühlt sich insgesamt schwerer/voller an - von beiden Sessions klar mein Favorit!

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vor 14 Stunden schrieb doumer:

Seit langem (WIRKLICH langem: 2018) mal wieder ein Eintrag zu einem Dancong: nachdem ich mir Ende letzten Jahres ein Chaozhou-Kännchen zugelegt habe, hatte ich mir vorgenommen dieses auch mal mit einem Dancong zu testen, auch wenn ich sonst normalerweise keinen trinke.

Na endlich! Ein Oolong in der Warteschlaufe bei dir ist vergleichbar mit einem unliebsamen Kunden, mit dem ein Termin auch gerne "etwas" hinausgeschoben wird.

vor 14 Stunden schrieb doumer:

überrascht, dass der Tee gar nicht so süß und floral wie vermutet war, sondern recht mineralisch mit ausgeprägter Röstnote.

Guter Punkt und vergleichbar mit Yancha - Tee-Hippster suchen halt in jeder Teesorte den Grüntee, und für diese wird dann oft kaum oxidiert und wenig geröstet ... hingegen eine traditionelle, tiefere Röstung bringt nicht nur beim Yancha, sondern auch beim Fenghuang Oolong mehr Mineralität zum Vorschein - was ihn facettenreicher macht. Und wenn sich dazu etwas mehr Welkung / Oxidation gesellt, wandelt sich der Tee von helleren, unreiferen Fruchtnoten zu reiferen Frucht- und Blütennoten, die meistens besser mit der Mineralität einer stärkeren Röstung harmonieren.

vor 14 Stunden schrieb doumer:

Die starke Röstung birgt jedoch auch ein Risiko: gerade bei hoher Dosierung kann das schnell einen für mich extrem unangenehmen penetranten Charakter bekommen.

Genau deshalb benötigt ein stark gerösteter Oolong auch mehrere Jahre, bis er all dies in eine Gesamtharmonie gebracht hat.

@topic: Nachverkostung 03er Gedeng von Changtai (d+c storage)

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Find ich gut, dass Gabo den von der Reserveliste ins Sortiment genommen hat und muss sagen, der Tee ist durch die trockene Lagerung so filigran, dass er im Porzellan besser zur Geltung kommt als in der Yixing. Anders als viele Tees dieser Zeit wurde der schon sauber gewokt, nicht mehr über offenem Feuer, was vielen Tees halt gefühlt beinahe für die Ewigkeit einen doch ziemlich penetranten Aspekt verleiht. "Mellow aged sheng" wie aus dem Bilderbuch.

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Heute wird verkostet; die unförmigste Long Zhu, die mir jemals untergekommen ist.

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16er Luo Shui Dong (Yiwu Dorf) von Jeep in Zusammenarbeit mit der Penguin Society

Auch das Gewicht der Kugel dürfte man als "bedenklich" einstufen.
Die dachten wohl: "Der Junge kann froh sein, dass er sowas überhaupt kriegt."

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Sie blubbert schon mal fröhlich vor sich hin ... das kann mir ja heiter werden.

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