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Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

@Salad Fingers Au contraire! Keine Sorge, letzterer ist ja abgelagert ... zumal Shuixian i.d.R. fruchtiger ausfällt.
Und obig erwähnter DHP ist für einen Yancha und insb. für einen DHP auch sehr billig - da kann man nicht viel erwarten, schon gar keine einfühlsame Röstung. Dieser DHP bräuchte wohl mehrere Jahre Lagerung, bis die gem. gewissen Kommentaren zufolge scheinbar überstarke Röstung sich mit dem Tee zu harmonisieren beginnt - im Normalfall ist das 2-5 Jahre, in extremen Fällen kann das 7 bis 10+ Jahre dauern, aber dann kann auch aus einem einfachen, nicht so einfühlsam behandelten Yancha etwas richtig erfreuliches werden, es braucht einfach nur Geduld. Ich möchte wieder einmal betonen, dass ein Oolong, Pu'Er oder Weisstee, den man jetzt nicht wirklich mag, dass die Idee den halt wegzutrinken gar nicht klug ist - so einen Tee unbedingt Jahre wegsperren ... so habe ich über die Jahre immer wieder sehr erfreuliche Erlebnisse gemacht.

PS: Die Bewertungen vom DHP sind ja köstlich zu lesen im Kontrast zueinander, geradezu beispielhaft - eigentlich müsste bei Bewertungen der individuelle Erfahrungsstand der Bewerter unbedingt mitaufgeführt werden, weil auf Bewertungen von Leuten, die bisher nur sehr einfache Qualitäten kennen, einfach kein Verlass ist, denn wenn man (noch) nichts hochwertigeres kennt, gibt der Mensch i.d.R. eine viel zu gute Bewertung.

@topic:

Ein Traum von einem Yesheng (wofür ich unterdessen fast ausschliesslich den Dai-Gaiwan verwende - für mich persönlich die idealste Kombination für Yesheng, da er nicht die Fruchtspitzen beschneiden, sondern nur die Bitterkeit ganz leicht abrundet - wobei der Unterschied zu einem Porzellan Gaiwan in der Tasse vielleicht 10% ausmacht, um das auch mal in Zahlen zu relativieren).

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17er Xiangzhuqing Maocha von der letztjährigen NNS Selektion (ausverkauft) - es freut mich für jeden, der davon etwas ergattern konnte. 
Das ist mal ein richtig guter Yesheng; schon recht jung top Ausgewogenheit zwischen Frucht und Bitterkeit (nichts übertrieben), dazu langer Nachhall und Huigan, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft, obendrauf etwas Würze und einen Hauch Smokyness.

Hier mal noch ein unüblicher Vergleich zum etwas günstigeren Yesheng aus Scotts Eigenproduktion:

Braucht längere Lagerung bis richtig zugänglich, im Verhältnis bitterer und weniger schön akzentuierte und dunklerere, reifere Fruchtspitzen (während der Xiangzhuqing fast schon helle, blütenhafte Fruchtspitzen hat - eher ungewöhnlich für Yesheng), auch rauchiger und würziger - insgesamt einfach weniger filigran, aber dennoch deutlich miteinander verwandt (wie zwei ungleiche Brüder), daherkommend ebenfalls ein guter, langer Nachhall, aber weniger Huigan und auch weniger das Wasser im Mund zusammenlaufend.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle

Danke für die Infos!

Da hat mich der Geruch des trockenen Tees wohl verwirrt. Er riecht extrem rauchig (und damit assoziiere ich wohl, dass er sehr intensiv schmeckt).

Probiert habe ich aufgrund des Preises noch nicht. Da warte ich auf einen besonderen Anlass.

PS:

Für alle, die den Tee mal probieren wollen: Lasst euch nicht abschrecken. Der verlinkte DHP ist zwar ziemlich stark geröstet und eher einfacher Natur, aber trotzdem einer der Tees, die ich am häufigsten trinke, wenn ich mal keine Lust auf Taiwan habe. Meiner Meinung nach ein tolles Preis/Leistungsverhältnis.

Bearbeitet von Salad Fingers
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vor 2 Minuten schrieb Salad Fingers:

Er riecht extrem rauchig

Der Shuixian? Extrem rauchig nach 14 Jahren Lagerung?!? Das sollte aber nicht sein, ausser er wurde kürzlich nachgeröstet, was scheinbar aus Gewohnheit oft vorkommt. Wenn die Tees wie früher etwas klimaexponiert gelagert wurden, da musste fast jährlich nachgeröstet werden, um die sonst einsetzende Fermentation zu unterbinden - heute wird i.d.R. aber doch recht gut verpackt gelagert, da finde ich es ehrlich gesagt ein Fehler, wenn nachgeröstet wird. Gut, gewisse Chinesen mögen vielleicht auch auf ungehobelte Smokyness stehen. Und ja, es gibt recht grün verarbeitete Yancha mit recht wenig Oxidation, die ohne Nachrösten sonst angeblich "kippen" in Richtung Grüntee o.ä., ich kenne da aber nur einen Fall - und zugegeben, das Resultat gefällt mir nach nun mehreren Jahren Lagerung, auch wenn es etwas untypisch ist, aber da würde ich persönlich keinesfalls nachrösten.

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TE 2022 Laomane

Als ich bei Teaencounter einen Laomane aus der bitteren Varietät entdeckt habe, konnte ich nicht anders als mir direkt einen Bing zu bestellen. Bittere Shengs sind leider rar und bis jetzt war mir noch keiner zu bitter - von daher war das Risiko überschaubar. 11 Tage nach der Bestellung ist er angekommen und die 7,64€ Zoll konnten direkt beim Postboten gezahlt werden - erfreulich! Gespannt wie ein kleines Kind zu Weihnachten wurde das Paket geöffnet, der Tee begutachtet und die erste Session konnte beginnen. Auffällig war direkt das fruchtig, frische und süße Aroma des Tees sowie die "Schönheit" des Bings. Er ist sehr gleichmäßig aus großen, voll intakten Blättern gepresst die farblich teils an weißen Tee erinnern. So schön er auch ist, es half nichts und ich habe ein großes 40g Stück mit dem Pu-Dolch herausgelöst wobei mir auffiel wie biegsam und flexibel die Blätter sind - ist wohl noch gut Restfeuchte enthalten - könnte vielleicht gar nicht blöd sein diese erstmal noch darin zu lassen um die Fermentation nicht zu verlangsamen!?

Schließlich setze ich Wasser auf, wiege 5g Tee ab und die Session kann beginnen. Ich wähle ein 115ml Rye Kännchen von Jiri Duchek und nach dem ersten Waschgang wird beim Aroma des feuchten Blattes klar "das ist typisches KuCha Aroma" schwer zu beschreiben, hat jedenfalls nichts mit dem Aroma des trockenen Tees zu tun. Der erste Aufguss kommt mild, süß und mit - für meine Begriffe - wenig Bitterkeit. Die Bitterkeit steigert sich dann langsam über die nächsten Aufgüsse, wird aber niemals sehr oder zu stark - verglichen mit den bittersten Shengs die ich kenne kommt er auf etwa 40-50%. Neben der Bitterkeit hat er auf der Geschmacksebene eigentlich nur noch Süße in unterschiedlicher Art und Weise zu bieten, vielleicht noch ein paar für mich nicht näher definierbare Fruchtnoten - jedenfalls ist er nicht wirklich komplex. Dafür geht er runter wie Öl, ist vollmundig, weich und schwer jedoch ohne eine grundlegende Leichtigkeit zu verlieren. Beim dritten Aufguss schoss das nicht zu verachtende und recht stirnlastige Qi ein, das auch recht anhaltend wirkt - gute 5 Stunden später beim verfassen dieses Textes ist es noch gut spürbar. Für nicht sehr alte Bäume, von denen dieser Tee kommt jedenfalls mehr als ich erwartet habe.

Vom Geschmack her kenne ich bessere Kuchas, dennoch ist das hier ein toller Tee, der ja noch sehr jung ist und sich wahrscheinlich erst in einigen Monaten so richtig zeigen wird.

Ich werde ihn morgen mal stärker dosieren und mal sehen ob ich vielleicht noch etwas mehr Bitterkeit herauskitzeln kann.

 

Bearbeitet von iron-arhat
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So, 2. Runde Tee- Roulett ist durch:

https://teasenz.eu/products/2020-raw-chaze-bing-dao?_pos=2&_sid=7daf5f98a&_ss=r

Zitat

200g Bingdao cake: A surprisingly sweet pu erh with a clear taste of rock sugar and a powerful hui gan (after taste). This is the sweetest tea of the set with hardly any bitterness. (https://www.teasenz.com/phoenix-raw-pu-erh-tea-ban-zhang-yi-wu-bing-dao)

Ein merkwürdig undurchsichtiger (as in: schwierig den Geschmack zu benennen) Tee. Grasig/ gemüsig fast wie ein zu lange gezogener Grüntee und dabei bitter und etwas seifig, ein Hauch Tabak. Im Abgang leicht süß in Kombination mit unreifer Traube. -> So ganz passen die Beschreibung und meine Erfahrung nicht zusammen.( der 1. war sowohl süßer als auch gefälliger)

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Bearbeitet von FireStream
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@Salad Fingers@GoldenTurtle

Beim Thema Yancha und Röstung kann ich anknüpfen :) Ich hatte in letzter Zeit zwei weitere Exemplare aus dem 2020er Jahrgang von Wuyi Origin in der Schale.

Bei einem davon war die Röstung anfangs trotz den gut zwei Jahren Ruhezeit für meinen Geschmack deutlich zu intensiv. Laut Beschreibung im Shop wurde er "vier mal mittelstark geröstet". Als ich aber zwei Wochen nach der ersten Session nochmal zu dem Tee zurückgekehrt bin, hatten sich die aggressiveren Röstnoten bereits soweit gelegt, dass sich mein Eindruck von "unbalanciert weil einfach zu viel Röstung" hin zu "richtig schöner Tee an Tagen mit Lust auf dunkle Aromen und kräftige Röstung" gewandelt hat. Eine derartige Verbesserung innerhalb von 14 Tagen war mir bis dato noch nie untergekommen. Ich habe den Tee wohlgemerkt nicht ausgelüftet, sondern das Doypack nach dem Entnehmen der 5 Gramm für die erste Session wieder verschlossen. Der einmalige Luftaustausch scheint gereicht zu haben, weshalb ich dem Tee nun auch kein "überröstet" mehr attestieren würde. Wenn ein Tee so richtig überröstet ist, kann ihn meist auch kein wochenlanges Auslüften in einer offenen Schale mehr retten. Der Tee von Wuyi Origin brauchte halt einfach mal eben 'nen Moment. Das hat mich gefreut, denn meine bisherigen Erfahrungen mit deren Tees waren allesamt sehr positiv und der ein oder andere Yancha wartet auch noch auf seine Verkostung.

Konkret geht es um den Jin Mao Hou, geerntet am 06.05.2020 im Yan zu ke von 60 Jahre alten Pflanzen.
Das trockene Blatt riecht nach prominenter Röstung mit Schokolade, Trauben und nach der Erholungsphase auch Mango. Im vorgewärmten Gaiwan geschüttelt, zeigt das Blatt weiterhin intensive Röstnoten, diese sind in der zweiten Session jedoch schon weniger Kohle-artig sondern milder, mit mehr Noten von exotischen Früchten. Letztere, vor allem solche der säuerlichen Art wie Kakaofrucht und Cashewfrucht, kommen im Geruch des nassen Blattes noch stärker durch. Außerdem ist da etwas Zimt und zu Beginn der Sessions jeweils ein paar funky Aromen wie aus einem Tropengehege (gerne ein Anzeichen für Fermentation), die aber schnell verfliegen.
Der Aufguss hat eine ziemlich dunkle Farbe und ist im Geruch schwer und süß mit karamellisiertem Zucker, Kaffee und dem charakteristischen Aroma dunkler Oolongs, welches mich immer an den Geruch eines Feigenbaums in der Sonne erinnert. Am Gaumen zeigt der Jin Mao Hou eine schwarztee-ähnliche Bitterkeit, sowie eine Mineralität, die eher an Grillkohle als an Kiesel erinnert. Die Röstung ist hier also schon noch sehr präsent. Geschmacklich finden sich außerdem Traubennoten inklusive der in der Schale enthaltenen Tannine (wodurch die Textur weniger weich wirkt als bei den zuletzt probierten Yanchas von WO und Lazy Cat), sowie Kaffee. Der Körper des Tees ist schwer und ölig.
Der Abgang ist sehr schön: trocken mit einem sofort einsetzendem, mentholigen Huigan. Beim Ausatmen kommen retroolfaktorisch nochmal das Kakaofrucht-Aroma und eine süße Mangonote hoch.

Dieser Tee mag vielleicht nicht die Balance und Finesse des Boutique Tie Luo Han erreichen, aber er macht Spaß, ist abwechslungsreich und hat Charakter.

 

Was Yancha anbetrifft, befindet sich folgender Tee am anderen Ende der Röstgrad-Skala:
Der Qi Lan wurde am 28.04.2020 im Qing Shi Yan Garten (Zhengyan) geerntet. Er wurde lediglich zwei Mal "mittelstark" geröstet.

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Das trockene Blatt duftet nach süßem Gebäck in einer Vollkornbäckerei. Wenn ihr es genau wissen wollt: Pflaumentarte mit Zimt und Sahne :P In der vorgewärmten Shiboridashi kommen mehr exotische Fruchtnoten raus, aber weiterhin auch eine sehr schöne cremige Note.
Im nassen Blatt tauchen dann interessante, helle, würzige Noten auf, die an einen klassischen Fougère Duft erinnern und in der Teewelt am ehesten bei Darjeeling zu finden sind. Die Blätter riechen nicht nur grün, sondern sehen auch so aus. Das Aroma ist allerdings in keinster Weise stechend, sondern sehr mild.
Auch der Aufguss duftet sehr süß und sanft mit den Gerüchen von gezuckerten Krapfen und einem Feigenbaum in der Sonne (wie könnte es auch ander sein).
Am Gaumen ist der Tee sehr aromatisch mit Noten von exotischen Früchten und einem hellen, für Yancha Verhältnisse grünen Charakter. Das Mundgefühl ist cremig-weich, geht jedoch nicht mit einem besonders schweren Körper einher. Die berühmte Yancha-Mineralität ist vorhanden und drückt sich hier in einer leicht bitteren Note aus.
Der Abgang wird eingeleitet von einem sanften aber bestimmten Sheng Jin. Nach einiger Zeit machen sich süße Pfirsich- und Sahnenoten Platz, bis diese wiederum von einem überraschend starken, kühlenden Huigan abgelöst werden.

Sehr lecker und tendenziell doch eher meinen Geschmack treffend als der stark geröstete Jin Mao Hou. Allerdings ist der Qi Lan nicht besonders ausdauernd, weshalb ich ihn nicht per se bevorzugen würde.

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vor 14 Stunden schrieb Shibo:

Als ich aber zwei Wochen nach der ersten Session nochmal zu dem Tee zurückgekehrt bin, hatten sich die aggressiveren Röstnoten bereits soweit gelegt, dass sich mein Eindruck von "unbalanciert weil einfach zu viel Röstung" hin zu "richtig schöner Tee an Tagen mit Lust auf dunkle Aromen und kräftige Röstung" gewandelt hat. Eine derartige Verbesserung innerhalb von 14 Tagen war mir bis dato noch nie untergekommen.

Hmmm, das wäre schon aussergewöhnlich ... ich habe dazu zwei Gegenthesen 😅:

- entweder hast du dich in der Zwischenzeit bereits etwas mehr an solche "kräftige Röstungen" gewöhnt, wenn du davor mehrfach Yancha getrunken hast
- oder deine Geschmacksnerven waren am Tag der zweiten Verkostung nicht ganz auf der Höhe (z.B. kürzlich davor erkältet gewesen oder viel starken Alkohol gesüffelt)

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@GoldenTurtleMhmm, in diesem Fall bin ich mir tatsächlich ziemlich sicher, dass es an der Tagesform lag... und zwar an der Tagesform des Tees, nicht so sehr an meiner. Ich bin ja generell skeptisch und mir der krassen Subjektivität und eingeschränkten Validität von Verkostungen bewusst. Wenn ich diese Faktoren hier ausklammere bleibt aber mit Sicherheit immer noch eine signifikante Veränderung des Tees. Eine dieser kleinen Überraschungen, die zwar nicht so leicht mit den bisherigen Erfahrungswerten vereinbar sind, aber doch nicht ignoriert werden können. :)

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@Matsch Freut mich, dass du die Beiträge gerne liest und von meinen Verkostungsnotizen abgeholt wirst. Es gibt bestimmt viele, die mit meinen überspezifischen Beschreibungen wenig anfangen können. Mir helfen sie dabei, den Charakter eines Tees in der Erinnerung zu verankern und wenn ich später auf meine Notizen zurück blicke kann ich so am besten nachvollziehen, wie der Tee auf mich gewirkt hat und wie ich ihn z.B. im Vergleich zu einem neuen Jahrgang einordnen kann.

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1990 Te Ji Shu via TM

Da ich nach wie vor nicht fit bin geht es auch dieses Wochenende mit Shu weiter - aber immerhin trau ich mir bei einem Shu schon wieder eine Bewertung zu, für die Feinheiten eines Shengs würde es vermutlich noch nicht so ganz reichen.
Über diesen Tee ist nicht viel bekannt, außer dass er aus den 90ern stammen soll und das Material aus Menghai stammen könnte - auch der Name ist wenig aufschlussreich, denn "Te Ji" (特级) bedeutet lediglich "special grade" was im Bezug auf Shu die Blattgröße beschreibt: nur etwas größer als "Gong Ting" (宫廷), also recht kleines Zeug (ich werde mich nie daran gewöhnen, dass kleines Blatt bei Shu etwas gutes sein soll), was auch ein Blick auf das trockene Blatt bestätigt. Diese Ungewissheit schlägt sich auch im Preis nieder: trotz des offensichtlich vorhandenen Alters (was auch immer 1990er genau bedeuten mag) liegt der Tee bei lediglich 0,27€/g - dass man dafür kein LBZ Shu erwarten kann ist aber auch klar. In der Beschreibung steht, dass dieser Tee das "Chen Xiang" (陈香) Aroma (wörtlich "alter Duft") bieten soll, also was bei gereiftem Sheng gewünscht ist - der initiale Eindruck des Aromas vom nassen Blatt war aber eher etwas überraschend: ziemlich derb, etwas speckig und mit einer Röstnote von verbrannten Brownies - nicht unbedingt was ich bei einem gereiftem Sheng suche aber auch nicht unangenehm - und sehr Shu untypisch, wenig Erde, kein Fisch und vor allem null Chemie. Geschmacklich ist der Tee eher dezent, wobei das derbe Aroma abfärbt und dem Tee einen interessanten Charakter gibt - trotz Derbheit in der Nase angenehm warm, entspannt und weich. Für einen Shu gefällt mir der Tee vermutlich gerade weil atypisch sehr gut!

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vor 19 Minuten schrieb doumer:

In der Beschreibung steht, dass dieser Tee das "Chen Xiang" (陈香) Aroma (wörtlich "alter Duft") bieten soll, also was bei gereiftem Sheng gewünscht ist

Nee, nee, das meint in dem Zusammenhang etwas anderes:

Am 12.1.2022 um 10:53 schrieb GoldenTurtle:

sehr gut getroffene Chen Xiang Aromatik (Adlerholz) ... ein klassisches Ziel in der Shou Produktion

Am 9.12.2020 um 13:07 schrieb GoldenTurtle:

Besonders beliebt ist auch Chenxiang, was ungefähr edles, altes Holzaroma meint, womit konkret Agarwood [Adlerholz] gemeint ist, und auch Zhangxiang [Kampfer] als auch Zaoxiang [chin. Dattel oder Jujube] ebenfalls oft zur Sprache kommen, wenn Shou besprochen wird).

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 2 Stunden schrieb doumer:

1990 Te Ji Shu via TM

Da ich nach wie vor nicht fit bin geht es auch dieses Wochenende mit Shu weiter - aber immerhin trau ich mir bei einem Shu schon wieder eine Bewertung zu, für die Feinheiten eines Shengs würde es vermutlich noch nicht so ganz reichen.
Über diesen Tee ist nicht viel bekannt, außer dass er aus den 90ern stammen soll und das Material aus Menghai stammen könnte - auch der Name ist wenig aufschlussreich, denn "Te Ji" (特级) bedeutet lediglich "special grade" was im Bezug auf Shu die Blattgröße beschreibt: nur etwas größer als "Gong Ting" (宫廷), also recht kleines Zeug (ich werde mich nie daran gewöhnen, dass kleines Blatt bei Shu etwas gutes sein soll), was auch ein Blick auf das trockene Blatt bestätigt. Diese Ungewissheit schlägt sich auch im Preis nieder: trotz des offensichtlich vorhandenen Alters (was auch immer 1990er genau bedeuten mag) liegt der Tee bei lediglich 0,27€/g - dass man dafür kein LBZ Shu erwarten kann ist aber auch klar. In der Beschreibung steht, dass dieser Tee das "Chen Xiang" (陈香) Aroma (wörtlich "alter Duft") bieten soll, also was bei gereiftem Sheng gewünscht ist - der initiale Eindruck des Aromas vom nassen Blatt war aber eher etwas überraschend: ziemlich derb, etwas speckig und mit einer Röstnote von verbrannten Brownies - nicht unbedingt was ich bei einem gereiftem Sheng suche aber auch nicht unangenehm - und sehr Shu untypisch, wenig Erde, kein Fisch und vor allem null Chemie. Geschmacklich ist der Tee eher dezent, wobei das derbe Aroma abfärbt und dem Tee einen interessanten Charakter gibt - trotz Derbheit in der Nase angenehm warm, entspannt und weich. Für einen Shu gefällt mir der Tee vermutlich gerade weil atypisch sehr gut!

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Ist das unter dem Kännchen auch Tee??🤔

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Ding, ding, dong! Das Wochenende ist eingeläutet. Geplant waren die letzten Runden zweier Farmer Leaf 2021er Tees.

Zum Zeitpunkt der Bestellung hatte ich null Ahnung wo genau Huey Wa liegt. Es sollte einfach das damalige in der EU verfügbare Sortiment zum durchprobieren sein. Die "big tree"-Variante habe ich leider vergessen, weshalb ich mich mit der "small tree"-Variante begnügen muss.

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 Es duftet fruchtig-süßlich-frisch aus dem Kännchen. Dieser Route folgen die Aufgüsse in geschmacklicher Hinsicht ebenfalls. Zunächst sind sie "irgendwie Yiwu" mit einem garstigen Touch. Das garstige verfliegt zusehends und gibt den den Yiwu- Charakter frei. Sowas kenne ich von Herbstpuhs. Es handelt sich nur nicht um einen Yiwu-Tee, sondern einen Vertreter aus Laos. Genauer gesagt, aus der Grenzregion zu Yiwu. Die Nähe zum Yiwu-Charakter ist daher regional begründet. 

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Das ist der der erste Farmer Leaf der mir im ersten Anlauf gefällt und die nicht bestellte "big tree"-Probe ist umso ärgerlicher.  Mit 0,17€ pro Gramm befinden wir uns in Huang Pian-Territorium, da punktet der Huey Wa small trees! 

Dann war da noch der  Lao Man E Shengtai 2021. Danke, aber nein danke. Jedenfalls zu den ersten zwei Versuchen. Bittere Anteile im Tee stoßen mich nicht mehr so ab, wie vor ein paar Jahren. Der Tee lässt sich trinken, ein Genuss sieht anders aus.
Niedriger dosiert, assoziiere ich bittere Tees zunehmen mit Gemüse und meine Kakaonoten herauszuschmecken. So auch hier. 
Am Schluss lande ich dort, wo ich schon bei @teekontorkiel's Ku Cha Chiang Rai landete: Zum Frühstück gerne, ansonsten lieber nicht.

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@Getsomeschon interessant wie sich die Toleranz bzgl Bitterkeit verändert, nicht wahr? Ich habe Shengs, die ich ganz am Anfang als untrinkbar und abartig bitter einstufte, heute ganz besonders gerne...und der Chiang Rai Old Tree Ku Cha ist meiner Meinung nach ein ganz hervorragender Ku Cha - diese Grapefruit Note zusammen mit diesem samtig weichen aber dennoch knackigem Mundgefühl!  Schade dass er bei Tee Kontor Kiel ausverkauft ist!

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vor 11 Stunden schrieb iron-arhat:

Ich habe Shengs, die ich ganz am Anfang als untrinkbar und abartig bitter einstufte, heute ganz besonders gerne...

Das hat aber nicht (nur) mit dem eigenen Geschmackssinn zu tun ... häufig machen besonders bittere Tees innerhalb der ersten Jahre eine besonders beachtliche Verwandlung durch, u.a. ebbt dabei die Bitterkeit etwas ab und es entwickeln sich mehr Fruchtnoten, oder auch gewisse Rauchnoten verflüchtigen sich mehr und mehr, so dass der Tee generell zugänglicher, ausgewogener und freundlicher wird.

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