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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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@Siebenschläfer ich habe nochmal ein paar zufällig ausgewählte Blätter fotografiert.

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Es scheint nicht so als wäre jedes einzelne Blatt super sorgfältig ausgelegt worden. Auch sieht man, dass sie teilweise leicht braun geworden sind von der Hitze. Hier mittig zu sehen.

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Umami war ok, aber nicht so stark wie bei den Senchas, die ich mag. Habe aber auch nicht super stark dosiert. Knappe 3g auf 120ml.

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Heute nachmittag gab es zwar den gleichen Tee wie gestern und vorgestern, aaaber ich kann jetzt ne Analogie zur Geruchsbeschreibung versuchen.

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Aufgüsse 7-8, nun deutlich süßer, weniger vegetal.

Geruch und der Geschmack des Namshan Grüntees können vl mit parfümiertem Mehl/chinesischem Mondkuchen, auf jedenfall mit süßer Mehlspeise umschrieben werden.

Heute Abend durfte ich mich über Lao Cha Tuo Shu Cha erfreuen, über den ich nichts weiter berichten kann als dass och ihn von einem chinesischen Bruder bekommen habe, ermeinte er hätte die ganzen hochprozentigen Brocken ("...die wie Schokolade aussehen.") bereits konsumiert... 😁

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Doch auch wenn die abgebildeten Brocken nicht die hochprozentigsten sind, so haben sie trotzdem eine interessante Tasse ergeben. Super rund, und -ernsthaft- wie schwarzes Vanilleeis!

Bearbeitet von StainlessMind
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Bulang Bambus 2010 von teewald.de habe ich länger nicht verkostet.

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Da es mal Zeit wurde wieder ordentlich Sheg zu trinken und ich diesen hier beschrieben wollte langte ich kräftig zu, sodass das Sheng-Kännchen rammelvoll wurde.

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Aufgüsse 1-3

Da ich in der Zwischenzeit viel im Bezug auf Sheng gelernt habe kann ich nun attestieren, dass hierbei ein ordentliches Bulang-Profil geboten wird. Die ersten beiden Aufgüsse sind leicht rauchig und bitter, und erfreulicherweise trotz der hohen Dosierung kaum astringent. Die "Aprikose" war bei den ersten Schlücken wahrnehmbar und wandelte sich dann aber eher in eine kräftigere pilzige Note. Konsistenz war aber trotz der Dosierung nur dünn-mittel.

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Aufgüsse 8-10

Bei den Aufgüssen 4-7 kommt die Bitterkeit und Astringenz noch ein wenig stärker hervor, Geschmack geht mehr Richtung Holz/Kampfer, ein wenig fruchtig. Aufgüsse 8-10 Bitterkeit und Astringenz lassen deutlich nach, Konsistenz wird dünner.

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Aufgüsse 15+

Glücklicherweise habe ich hier aber nicht aufgehört, denn erst jetzt kam die ersehnte Süße zum Vorschein. Die Bitterkeit zog sich fast komplett zurück und ließ dadurch ein abwechslungsreicheres Bild entstehen. Insgesamt waren es dann mehr als 15 Aufgüsse verteilt über 5 Tage.

Ein wenig Staub setzt sich nieder, aber sowas ist bei einem Bambus- Sheng durchaus zu entschuldigen. HuiGan und Chaqi sind verglichen mit richtigem Gushu nicht erwähnenswert. Dies schriebe ich, da auf der Teewald-Seite von Dashu/Gushu gesprochen wird. Ich habe Banpen Gushu von Peter verkosten dürfen, da gab es keine Bitterkeit wie bei diesem (gealterten!) Pu'Erh zu finden. Jedoch eine intensive Astringenz die den Mund betäubt. Mein Mund wurde beim Bambus-Gebräu jedoch nicht sonderlich betäubt, daher gehe ich davon aus, dass es hier nicht wirklich GuShu ist. Vom Pries ausgegangen sollte das auch nicht überraschen, und darüber hinaus wird -für gewöhnlich- höchste Qualität nicht in's Bambusrohr bestopft!

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Das Blattgut ist zwar zerbrochen, aber ich konnte dennoch zwei Blätter und eine Knospe-Kombinationen ausmachen, und die Verarbeitung ist auch durchaus sauber. Abgesehen davon bin ich vom Service des Teewald's durchaus angetan. Für jemanden der soliden Bulang-Tee probieren und unkompliziert geliefert haben will ist dieser Bambus-Sheng eine gute Option! Das nächste Mal werde ich ihn leichter dosieren, denn bei vorherigen Verkostungen, traf die Beschreibung der Händlerseite besser zu.

Liebe Grüße.

Bearbeitet von StainlessMind
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Heute war ein guter Tee-Tag!

Früh am Morgen gab es keinen Strom mehr, das kommt in Myanmar ab und zu vor. Da ich nicht sicher war ob ich meinen morgendlichen "Fix" bekommen würde -ging ich auf Nummer sicher- und gönnte mir vom berüchtigten Pa-Auk-Morgentee. Mit diesem habe ich eine leidenschaftliche Beziehung, da ich in meiner Anfangszeit hier (vor 4 Jahren) richtig viel davon konsumierte, manchmal zwei Tassen zwischen Frühstück und Mittag. Im Endeffekt wurde ich davon krank... *husthust*

Aber im ernst, selbst wenn ich jetzt eine ordentliche Tasse (~300ml) davon trinke schlägt mir das bereits auf die Nieren. Es ist ein süchtig machendes Gebräu, bestehend aus Schwarzteepulver, das mit "Kondensmilch" (Milchpulver,Zucker, Chemie was auch immer) aufgekocht wird und ziemlich potent ist. Nunja so 150 ml heute morgen hab ich wegstecken können und war ja auch nur zur "Sicherheit" . 🤗

Der Strom sprang dann aber pünktlich zur morgendlichen Tee-Pause wieder an und daher kann ich nun einem kleinen Bericht verfassen.

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Yu Lan Xian von Teemania

Hatte ich schon paar Mal verkostet, jedoch war mir die letzte Sitzung als zu bitter in Erinnerung geblieben. Gut, dass er heute morgen gelungen ist, denn dadurch konnte ich DanCon besser verstehen.

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Der 130 ml Gaiwan wurde etwas mehr als die Hälfte gefüllt und ergab nach 2x kurzen (~20 s) Ziehzeiten, ein angenehm süßes, buttriges Gebräu, das Noten von Zitrus-Früchten und eine leichte Bitterkeit wurden präsentiert und ich in eine angenehme leicht koffeinierte Aktivität versetzt.

Ist auf alle Fälle schwerer zu brühen als der Wuyi Yancha den ich von Teemania auch noch habe. Wenn man zu lange brüht, wird verschleiert die Bitterkeit die Fruchtigen Noten, andererseits erzeugt eine leichte Bitterkeit eine schöne Komplexität.

Mittags dann gabs ein wenig Teeblatt-Salat, Nachmittags noch ein bisschen Mansa Huang Pian (von teemania) und zum abrunden abends eine kleine Tasse 1990 Liu Bao von Ttpl.

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2023 Nanma Gushu von Tea Encounter

Heute ist mal wieder ein spannender Tee in der hübschen kleinen Kyusu von Emilio: der 2023er Nanma - spannend weil der Tee aus Laos und nicht aus China stammt. Nanma (oder Nammanoy wie es in Laos heißt) soll ganz in der Nähe von Guafengzhai (刮风寨) liegen so wie z.B. der 2022er Seo Pen von FL - auf der Karte hab ich es zwar nicht gefunden aber die ungefähre Region ist somit klar. Auch wenn man bei Nicht-China-Sheng das Schubladen-Denken aufgeben muss und abgesehen von den Thai-Shengs von Peter die Qualität meist nicht ganz mit den etablierten Dörfern in China mithalten kann, finde ich es immer sehr spannend diese meist etwas ungewöhnlicheren Tees zu probieren!

Der Nanma jedenfalls tritt selbstbewusst und alles andere als dezent auf: das Aroma des nassen Blatts macht bereits klar wo die Reise hinführt - man kann die Bitterkeit bereits riechen und dazu eine gehörige Portion kernige Nuss - insbesondere letzteres ist ja auch etwas, was man bei China-Sheng aus GFZ immer wieder findet und mir gut gefällt. Die Verarbeitung des Materials ist ordentlich, weniger grün als bei dem 2023er Huazhu wie auch der dunklere Aufguss zeigt - dieser kann geschmacklich überzeugen, wenn man bitter und nussig mag, im Abgang gibt es auch etwas süße zur Belohnung. Die Textur ist mit schwerem Wasser okay, die Stärke liegt aber für mich klar beim Qi: insbesondere in den ersten Aufgüssen hat der Tee durchaus Power und macht einen wach und wirft die Pumpe an. Seine Schwächen hat der Tee bei der Komplexität und der Tiefe: hier wird nicht viel geboten aber da er ja eindeutig zu den etwas gröberen Tees zählt war das abzusehen - ein Tee der in allen Metriken viel bietet ist sehr selten. Zum Preis von 0,56€/g kann man hier aber nicht meckern - ein kräftiger Tee mit ordentlich Qi ist das definitiv wert und es ist gut zu sehen, dass die Verarbeitungsqualität auch bei Laos-Tees in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist ... ich erinnere mich noch an den einen oder anderen absolut untrinkbaren Tuocha was gefühlt noch gar nicht so lange her ist (leider kein Blogpost dazu) 😉

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BangDong DXS Mao Cha 2020   (von einem sehr sehr berühmten Händler aus England)

Dieser Mao Cha liegt nun schon seit mehreren Jahren bei mir, ich hatte nicht den größten Knaller in Erinnerung, aber einen angenehmen und süffigen Tee. Mal sehen!

Das trockene Blatt duftet sehr süß, wirklich sehr... nach kandierten Früchten und etwas Vanillesoße. Das nasse Blatt ist wesentlich 'erfrischter', fruchtig-tropischer, vielleicht eine sehr milde Maracuja.

Der erste Aufguss ist in den Aromen eine logische Fortführung des Duftes, die Vanillesoße ist auch da, eine cremige Maracuja huscht vorbei.. ein paar Träublein auch. Weicher Antritt und der Abgang ist frisch-fruchtig, abermals ein leicht cremiges Gefühl. Bei etwas längeren Ziehzeiten wandeln sich die Trauben mehr in herbe Traubenkerne mitsamt der dazugehörigen Trockenheit. Obwohl ich generell eher kein Freund von Adstringenz bin, so ist die Art der Trockenheit hier schön harmonisch, denn sie hat direkt mit dem erlebten Geschmack zu tun. Es taucht auch sowas wie gesüßter Limettensaft auf und spät im Nachklang eine karamellisierte Grüntee-Note.

Die Süße kommt dann auch durch, es dauert aber einige Aufgüsse, bis sie sich voll zeigt. Dann ist es aber eine schöne Kombination aus Weichheit, Fruchtigkeit und Süße.

Wärme in der Brust und in den Schultern, sich ausbreitend und etwas später auch den Nacken hinaufkriechend.

Beschreibung eines Schlucks: Der weiche Antritt und der anfängliche Geschmack sind gut und recht voll; und auch der Nachklang zeigt eine Entwicklung. Da ist aber in der Mitte des Vorgangs ein kleines 'Loch' im Geschmack, der Tee verschwindet kurzzeitig... ob das von Anfang an so war bei diesem Mao Cha wage ich heute nicht zu erinnern, vielleicht ist das auch nur Teil des aktuelle Zustands des Blattes... jedenfalls kann ein Tee, der solch eine Lücke aufweist, keine allzu hohe Punktzahl erreichen, obwohl hier abschließend nochmals erwähnt sei, dass die Weichheit und der generelle Eindruck mit Ausnahme der immer wieder auftauchenden Leerstelle für mich ein Zeichen von nicht allzu schlechtem Material sind. Auch im Bereich der Energie keine störenden Elemente.

Liebe Grüße!

 

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2016 Ethereal via Puerh.uk

Heute ist ein Tee mit großen Ansprüchen im Kännchen: "Can tea be like water?" und "Full expression of yun (韻)". Zur Einordnung: dieser Tee stammt vom selben Produzenten, der auch den 2020er Fu Shun Gao Legacy aka "The Beast" produziert hat und schon 30 Jahre Erfahrung im Thema Pu'erh hat (10 davon als Produzent) - mit 1,21€/g liegt der Tee preislich aber noch im akzeptablen Bereich, was evtl. daran liegt, dass es sich um einen Blend aus leider nicht näher genannten Regionen handelt, aber die Abwesenheit von großen Namen macht es auf jeden Fall günstiger. Etwas fraglich ist, was mit "secret ingredient" in der Beschreibung gemeint ist - special sauce? - aber lassen wir uns überraschen. Zum Einsatz kommt heute mein geliebtes vintage Chaozhou Biandeng Kännchen im Zusammenspiel mit neutraler Kohiki-Keramik von Jiri Duchek.

Starten wir mit der ersten Frage: Mit Yun (韻), zu Deutsch "Reim/Gedicht", ist im Zusammenhang mit Tee primär der Nachgeschmack oder generell die Erfahrung die (schwer fassbare) Essenz eines Tees voll zu erfahren gemeint. Das ist etwas, was nicht mit "viel hilft viel" zu lösen ist sondern sich auf einer tieferen Ebene abspielt und durch das Zusammenspiel verschiedener Metriken ermöglicht wird. Deshalb ist das auch etwas, was man meiner Erfahrung nach vor allem bei eher subtilen Tees findet (wenn überhaupt), da das fragile Gleichgewicht von allen Erfahrungen beim Teetrinken dieses Yun ergibt - hat man z.B. einen super-bitteren (oder süßen, völlig egal) Tee im Schälchen klappt das nicht, da sich die Gewichtung zu sehr in Richtung Geschmack verschiebt - dieser dominiert das Erlebte und man "sieht" den Rest nicht mehr. Und das macht dieser Tee wirklich gut: auf der Geschmacksebene dominiert hier zwar auch eine bitter-süße Kombination aber recht subtil, so dass man gut parallel die schöne Textur (dazu später mehr), das tolle Aroma von einer wunderbar voranschreitenden Fermentation und das Qi sowie die Tiefe, die der Tee bietet erleben kann. Auf jeder Metrik bietet der Tee zwar viel, aber immer subtil - gerade beim Qi wird das offensichtlich, wenn man ihn mit einem jungen Wilden wie dem Nanma von gestern vergleicht: es ist zwar durchaus ausgeprägt, aber nicht anregend/wachmachend sondern entspannt und ohne Druck. Insbesondere die charakteristische Fermentationsnote ist toll - DAS ist es, was einen semi-aged Sheng für mich ausmacht! Diese findet man z.B. auch bei den etwas älteren Produktionen von Peter wie dem 2013er Manzhuan oder dem 2012er Yiwu Huangye wieder - wobei die hier etwas weicher ist: auch wenn trockene Taiwan-Lagerung macht das Land eben doch nochmals einen Unterschied. Das erste Versprechen erfüllt der Tee jedenfalls!

Und die Frage, ob sich ein Tee wie Wasser anfühlt ist komplexer als man zunächst denken könnte: es geht (meiner Meinung nach) darum, dass ein Tee, der ja immer eine gewisse Textur hat, sich nicht "unnatürlich" anfühlt sondern trotz der unausweichlichen Veränderung wie frisches Quellwasser - "enhanced" wenn man es so möchte durch die inhärenten Eigenschaften des Tees, der das verwendete Wasser schwerer/voll und süßer macht aber trotzdem noch erfrischend wie wenn man das reine Quellwasser trinken würde. Man mag sich nun fragen, was das soll - kann man ja gleich das Wasser pur trinken, wäre auf jeden Fall preiswerter - aber das schöne ist, dass man zusätzlich zu dieser Erfahrung das Qi des Tees spürt, den Hui Gan erlebt und das Aroma des Tees den Raum füllt (man merke die Parallelen zu den Ausführungen hinsichtlich Yun). Vielleicht/vermutlich muss man ein gewisses Nerd-Level im Bezug auf Tee erreicht haben, um das nachvollziehen zu können, haha! Jedenfalls ist das wie gesagt nicht leicht - bislang haben das vor allem die Tees von Peter geschafft - aber dieser hier gehört dazu, Chapeau!

Insgesamt ein wirklich toller Tee für ruhige Sessions, der hält was er verspricht - und obwohl ich nicht näher definierten Blends zunächst mal kritisch gegenüberstehe (single-origin Fanboy, hehe) schafft es der Tee mich restlos zu überzeugen - der Preis, der auf dem Niveau einer typischen Taiwan-Boutique-Produktion liegt (besonders berühmte Dörfer natürlich ausgenommen) - ist dadurch als absolut angemessen einzustufen, insbesondere wenn man sich anschaut was aktuelle Produktionen von Yu und Co so kosten.

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Heute habe ich einen Kabusecha aus Uji getrunken, den ich in Kyoto gekauft habe. Er hat einen wunderbar leichten, frühlinghaften Duft und Geschmack. Den zweiten Aufguß habe ich in eine Flasche gefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Das wird morgen auch gut schmecken.

Leider habe ich mir in Kyoto auch das Bein gebrochen (Oberschenkelhals). Ich konnte mit Stock an Anfang noch gehen, daher glaubte ich erst an eine Prellung. Aber am Ende ging es für mich nur noch im Rollstuhl vorwärts, und nach dem Rückflug stellte sich in Aachen heraus, was es war. Ich bin nun operiert und muß bis Anfang Oktober mit Unterarmgehstützen herumlaufen, das ist sehr langsam und strengt mich sehr an. Aber mit dem guten Tee am Klavier sah die Welt schon besser aus.

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Hach ja - so eine Reise nach Japan... vielleicht klappt es doch noch eines Tages.

 

Ich habe hier ein paar feine Tees von teamania.ch von @Diz und weil ich so ein Sparbrötchen bin oder nicht will, dass zuviele Grüntees gleichzeitig offen sind, trinke ich gerade vor allem den Fujimidori Kabusecha abwechselnd mit einem bio Sencha Kanayamidori.

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2017 Green Mark Guo Gan via Puerh.uk

Heute ist mal wieder ein spannender Tee im hübsch-bunten Kännchen von Jan Pavek (noch eines der älteren Modelle von 2017 oder so mit einer langen, schmalen Tülle, was mir besser gefällt als die kurzen der neueren Kännchen): eine private Produktion aus Guo Gan bzw. Kokang (Guo Gan ist der chinesische Name für den Ort) aus hochwertigem Material - von dort hatte ich bislang nur einen Tee und das war einer der absolut miesesten an die ich mich erinnern kann, haha! Wie Paolo allerdings schreibt ist neben der Qualität des Materials vor allem auch die Verarbeitung entscheidend dafür, das Nicht-China-Sheng bislang einen eher zweifelhaften Ruf hatten - dass das mit entsprechender Verarbeitung auch ganz anders geht zeigt Peter mit seinen Thailand-Shengs! Der genaue Produzent wird hier zwar nicht genannt, aber es handelt sich um einen Freund von Paolo aus Taiwan - und dass man in Taiwan ordentlich Tee verarbeiten kann, ist ja durchaus bekannt, daher war ich sehr gespannt auf diesen Tee.

Der erste Eindruck ist jedenfalls positiv: das Material schaut ordentlich aus, eine schöne Mischung aus großen Blättern und kleinen, flauschigen Knospen und das Aroma vom nassen Blatt bestätigt, dass es keine Off-Noten hat und eine gute Lagerung erfahren durfte (für einen 2017er Jahrgang ist die Reifung übrigens auch schon sehr weit fortgeschritten. Wie bei dem hervorragenden 2016er Ethereal von letzter Woche macht sich auch hier eine saubere Fermentationsnote bemerkbar - alleine das ist bereits ein sehr starkes Argument für den Tee - und auch der Aufguss bestätigt, dass hinsichtlich Produktion nicht zu viel versprochen wurde: eine schöne "wachsige" Grundsüße (siehe Beschreibung 2009er Douji Youle) die je nach Aufguss durch weitere Facetten wie einer dezenten, mineralischen Bitterkeit oder einer verhaltenen Deftigkeit ergänzt wird, sehr schön! Dennoch ist der Grundcharakter des Tees angenehm ruhig, so dass man auch die Tiefe gut wahrnehmen kann, wofür der Tee in diesem Preissegment (0,48€/g) überdurchschnittlich viel bietet. Die Textur ist passend zum restlichen Charakter nicht übertrieben schwer aber ordentlich - lediglich in Punkto Qi bietet der Tee (zumindest für mich in der heutigen Tagesform - ist ja doch immer sehr subjektiv) nicht so wirklich viel. Da ist der Etehreal schon eine ganz andere Nummer - kostet aber natürlich auch das 2,5-fache. Auf jeden Fall ein ordentlicher Tee zu einem mehr als fairen Preis - und der wie z.B. der tolle 2021er Mansai von TTpl zeigt, dass auch das Material aus Myanmar (genau wie Thailand) durchaus interessant sein kann! Definitiv ein Tee von dem ich nochmals etwas ordern muss - alleine schon um neben dem Mansai einen weiteren guten Tee aus Myanmar zum Studium der langfristigen Entwicklung zu haben 😉

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ManNuo 2011     puerh sk

Das nasse Blatt verströmt ein schönes Aroma von warmem Zitronen-Guss, das den Eindruck eines aktiven und lebendigen Blattguts vermittelt. Diese Lebendigkeit ist auch im Geschmack vorhanden; hier dominieren besonders in der ersten Hälfte der Session herb-alkoholische, säuerliche Früchte mit einer gewissen Dosis Adstringenz und Bitterkeit, die von einer cremigen Textur umgarnt werden. Später ziehen sich die Fruchtnoten zurück und machen Platz für die tiefer liegende Zuckersüße.

Wo anfangs recht wenig von der Energie zu spüren war, wurde es in der zweiten Hälfte regelrecht 'heavy', eine nach unten ziehende Kraft wirkte, ziemlich plötzlich, auf hohen Touren. Fast wäre ich geneigt zu sagen, dass es beinahe zu viel des Guten war, ich hatte aber bis dahin kaum was gegessen und ziehe diesen Aspekt hier in Betracht. Trotzdem war ich nach der Session müder als davor haha!

Ich kann nicht behaupten, dass sich das durch alle Tees des Slowakei-Samplers zieht (dafür sind zum einen die Abstände meiner Verkostungen dieser Tees einfach zu groß und zum andern weiß ich, dass es bei dem ein oder anderen anders war), aber immer wieder fällt mir diese spezielle Art der Herbheit (meist gepaart mit einer ordentlichen Dosis Adstringenz) auf. Da ich vor allem die älteren Jahrgänge vorher nicht getrunken hatte, geschweige denn sie ganz frisch probieren konnte, ist es nicht möglich, diese herbe Komponente mit der Art und Weise der Lagerung in Verbindung zu bringen. Dafür hätte ich die Tees im Jahr ihrer Produktion probieren müssen (oder den gleichen Tee aus einer anderen Lagerung, zB Taiwan). Fest steht, dass bei dem Sampler, auch wenn einige Tees durchaus schon einige Jahre auf dem Buckel haben, das Alter oder die Reifung keine allzu große Rolle spielt im grundlegenden Charakter. Beim ManNuo heute hatte ich den Eindruck, dass ab der zweiten Hälfte das 'junge Blatt' mehr und mehr durchkam; auf dieser Ebene könnte er so geschmeckt haben, als er noch ganz jung war.

@doumer hat das in seinem Blog-Eintrag zu diesem Tee sehr schön formuliert: die Nuancen und Feinheiten eines Tees dieser Qualität scheinen bei einer trockenen Lagerung schöner herauszukommen als sagen wir zB einer sehr feuchten Taiwan-Lagerung. 

Aber es gibt ja nicht 'die' Taiwan-Lagerung... wenn ich zB an den Liming Tea King denke, oder den Qiaomu Gushu (beides Tees, die Peter mal im Programm hatte, hach ja... ...), dann haben die eine trockenere Lagerung erfahren als viele andere Taiwan gelagerte Tees, die ich kenne. Einen Tee von Peter, gelagert in einer Art und Weise die ähnlich ist wie die vom Qiaomu Gushu, das würde mich brennend interessieren!

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IMG_20230917_082121.thumb.jpg.18d7ea16b6b321e50ac098cd5a766adb.jpgBio Volcanic Oolong-Korea Yancha, Jeju Korea.

Als dieser Tee zum ersten Mal verkostet wurde, herrschte aufgrund der Bitterkeit Skepsis vor, dies ist nun Monate her. In der Zwischenzeit habe ich viel über Tee gelernt, daher habe ich heute versucht hinter der rel. präsenten Bitterkeit andere Facetten zu entdecken.

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Aufgüsse 3-4

Dies ist mir auch gelungen, besonders nachdem ich ab Aufguss 3 mit der Temperatur runter ging, denn nun standen runde Buttrigkeit und fruchtige Süße im Vordergrund. Zutreffend ist auf jeden Dall ,dass eine subtile schwer zu beschriebende Süße vorhanden ist, diese lässt sich wahrscheinlich genau wie die runde Buttrigkeit der Flüssigkeit auf den Mineral-Gehalt zurückzuführen. Medizinisches Gebräu hat den sauren Magen sofort beruhigt.

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Kleingehacktes Blattgut

Doch hundertprozentig überzeugen kann der Tee trotzdem nicht. Denn wenn ich mir das als "mittelgroß" beschriebene Blattgut anschaue, so vermute ich, dass genau hier die Krux der Bitterkeit liegt. Denn diese Bitterkeit ist keine angenehme Pu'er Bitterkeit, die sich sofort in Süße wandelt, wie ich sie bei dem Laoman'E von Teaencounter (vor ner Woche) entdecken durfte.

Nein es ist eine rel. grobe, die sich gepaart mit leichter Astringenz auf eben das"mittelgroße " Blattgut zurück führen lässt. Das ist ein wenig Schade, denn das Potential für einen tollen Oolong ist vorhanden!

Liebe Grüße 

Bearbeitet von StainlessMind
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2023 Laomane Kucha/Tiancha von Tea Encounter

Heute hat sich mal wieder eine spannende Gelegenheit geboten: Tiago hat dieses Jahr sowohl einen Kucha als auch einen Tiancha aus Laomane (老曼峨) im Programm, also eine bittere Variante (Ku 苦) und eine süße Variante (Tian 甜) - normalerweise wird bei einem Laomane beides gemischt, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Warum das so ist macht dieser Vergleich deutlich - daher eine tolle Gelegenheit für jeden interessierten die beiden Varianten getrennt voneinander zu probieren! Für so einen Vergleich ist es natürlich äußerst praktisch, wenn man sehr kleine Kännchen hat, um nicht zu viel Flüssigkeit in der Session zu haben und dennoch beide Tees "zuende" trinken zu können - daher kommen das antike 30ml Zhuni Biandeng und das 45ml Zhuni Xishi von Pan Jun (潘俊) zum Einsatz - im Biandeng der Kucha, im Xishi der Tiancha 🙂

Dass es sich um unterschiedliches Material handelt zeigt bereits die Optik: der Kucha besteht aus mehr flauschigen (und daher helleren), großen Blättern wohingegen der Tiancha aus mehr dunklerem Material besteht - beide Tees handelt es sich um Zhongshu (中树) Material, also von mittleren Bäumen, was vom Alter irgendwo zwischen Xiaoshu und Dashu anzusiedeln ist. Wichtig bei solch einem Vergleich ist natürlich, dass der Tee vom selben Produzenten stammt und dem selben Qualitätslevel entspricht - der Tiancha liegt bei 0,30€/g, der Kucha bei 0,28€/g also fast gleichauf. Auch beim Aroma gibt es deutliche unterschiede: beide haben das unverkennbare Bulang-Aroma das Bitterkeit verspricht - allerdings beim Kucha eindeutig ausgeprägter und interessanterweise mit einer deutlichen Röstnote, die auf eine vielleicht etwas zu aggressive Röstung hinweist, mir aber gut gefällt da sie noch nicht so stark ist, um störend zu wirken sondern bereichernd ist. Interessanterweise ist auch die Aufgussfarbe etwas unterschiedlich: auf den Fotos zwar nicht so gut zu sehen aber der Tiancha ist eindeutig dunkler in der Farbe - ob das nun am Material oder an der angesprochenen stärkeren Röstung liegt kann ich natürlich nicht abschließend beurteilen. Übrigens: wer bei dem Namen Tiancha ein Jingmai-artiges Erlebnis erwartet wird enttäuscht, denn die Süße ist hier relativ - im Vergleich zu einem Bulang und zu dem Kucha Laomane im Besonderen ist er auf der Geschmacksebene zwar schon deutlich weniger bitter und hat vor allem im Abgang eine ausgeprägtere Süße aber im Vergleich zu anderen Regionen merkt man eben schon, dass es ein Bulang ist. Der aggressivere Eindruck des Kucha wird zudem dadurch verstärkt, dass er nicht nur bitterer ist sondern vor allem auch eine weniger breite Textur hat, als der Tiancha: während der Tiancha die typisch samtige Laomane-Textur hat, ist der Kucha dünner und schärfer. Das ist auch genau der Grund, warum beide Varianten üblicherweise vermischt werden: man kann so die Textur des Tiancha mit der Bitterkeit des Kucha kombinieren, um den typischen Laomane-Charakter zu erhalten, wie man ihn gewohnt ist und für weniger hartgesottene Trinker die Bitterkeit etwas zu regulieren. Von Aroma und Geschmack abgesehen sind sich beide Tees aber sehr ähnlich: sie bieten zwar nicht viel an Komplexität und Tiefe, haben aber durchaus Qi, was eine sehr anregende Wirkung hat. Beides ordentliche Tees wobei mir der Kucha etwas besser gefällt (Überraschung, haha) - der Reiz liegt aber wie gesagt vor allem in der Vergleichbarkeit der beiden Varianten.

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Am 17.9.2023 um 15:34 schrieb StainlessMind:

auf eben das"mittelgroße " Blattgut zurück führen lässt.

Es könnte auch am verwendeten Kultivar liegen. Zwar wird auf diesen nicht näher eingegangen aber da in Korea vor allem Grüntee produziert könnte ich mir vorstellen, dass für den Oolong ein "Grüntee-Kultivar" verwendet wurde.

Am 10.9.2023 um 19:58 schrieb Manfred:

Leider habe ich mir in Kyoto auch das Bein gebrochen (Oberschenkelhals).

Der Spruch mit "Hals -und Beinbruch" war doch nicht erst gemeint! :D

Gute Besserung!

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@doumer Ich denke dir ist da ein Fehler unterlaufen... Einmal schreibst du

vor 22 Stunden schrieb doumer:

allerdings beim Kucha eindeutig ausgeprägter und interessanterweise mit einer deutlichen Röstnote, die auf eine vielleicht etwas zu aggressive Röstung hinweist,

-> Kucha = geröstet

Und dann etwas weiter

vor 22 Stunden schrieb doumer:

aber der Tiancha ist eindeutig dunkler in der Farbe - ob das nun am Material oder an der angesprochenen stärkeren Röstung liegt kann ich natürlich nicht abschließend beurteilen.

-> Tiancha = geröstet

Welcher von den beiden Varianten wurde denn stärker geröstet?

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