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Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

vor 2 Stunden schrieb Matsch:

Ein Sample Mandarin FU hat ich auch, das fand ich nicht so gut.

Bin von dem Moychay Fu gewöhnt, dass der unverwüstlich ist, Zeit egal, Temperatur egal, Dosierung egal, Brühmethode egal, Wasserhärte tolerant (nur halt nicht Beinhart 🤣)-> da kommt halt immer was brauchbares raus. (fruchtig, sahnig, etwas Herbstlaub, sehr süffig aber manchmal fast langweilig...)

Der Mandarinen Fu scheint da zickiger zu sein: Deutlich "pilziger" im Geschmack und im Abgang eine leicht herbe Süße. Ich würde jetzt nicht sagen, dass mir der Tee "gar nicht schmeckt", es ist mehr das Gefühl, dass da noch mehr drinsteckt was rauszukitzeln ist. Ergo: Mit den Parametern spielen bis was interessantes passiert👍[Hat ganz sicher nichts damit zu tun, dass ich blind 100g gekauft habe und mir die nun schön reden will...]

vor 2 Stunden schrieb Matsch:

Teeknospen

Wenn du da mal was richtig feines probieren willst, musst du mal hier gucken: https://www.tea-addicts.de/weisser-tee/bjoerk-2022/ Hab vor kurzem leider den letzten getrunken, aber der war ziemlich gut: Wunderbar süßes Holunderblütenaroma. TKK hat 2 ähnliche, aber da ist so ein beißender krautiger Beigeschmack bei.(-> 1 Tag "lüften" hilft, aber Björk ist trotzdem besser, aber nicht gut lagerbar.) Muss bei Gelegenheit mal den von Mei Leaf testen: die haben nämlich rötliche Knospen.

Bearbeitet von FireStream
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vor 7 Stunden schrieb FireStream:

Wenn du da mal was richtig feines probieren willst, musst du mal hier gucken: https://www.tea-addicts.de/weisser-tee/bjoerk-2022/ Hab vor kurzem leider den letzten getrunken, aber der war ziemlich gut: Wunderbar süßes Holunderblütenaroma

Ich hab den Ya Bao von YS, der schmeckt von der Beschreibung her ähnlich. Wirklich leicht zu trinken. Die Knospen von liu art waren irgenwie was völlig anderes. Wesentlich kleiner, teilweise geschlossene kleine runde Kugeln, wirkte auch viel grüner (frischer).

vor 7 Stunden schrieb FireStream:

[Hat ganz sicher nichts damit zu tun, dass ich blind 100g gekauft habe und mir die nun schön reden will...]

Wenn du die perfekten Parameter gefunden hast,  können wir gern ein bisschen tauschen, ich war auf Arbeit als ich den gekostet hab und wenig sinnlich unterwegs^^

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Heute gibt es...den Tee von gestern. :trink_tee:

Gestern war ein spannender Teetag, erst das morgendliche Longjin-Erlebnis und dann kam noch die nachmittägliche Tee-Verkostung mit einem chinesischem Bruder hinzu. Denn ich hatte ja erst kürzlich das große Paket aus seinem Heimatland erhalten und wollte ihm natürlich die Kostbarkeiten präsentieren.

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2Gramm LBZ.

Kostbar war auch definitiv der erste Tee den wir verkosten durften, Chen Sheng Hao Lao Banzhang 7 Star, denn die 2 Gramm im Gaiwan waren um die 8 $ wert... Natürlich war das alles schmal bemessen aber ein zwei ordentliche Aufgüsse, abseits der zu kurz Gezogenen kamen dann doch rum. Dennoch war selbst bei den zu dünnen Aufgüssen das unterliegende Potential spürbar und Qi hat der Tee auch deutlich in Bewegung gebracht.

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Geschmacklich ist nicht allzu viel hängengeblieben, Traube trifft es wahrscheinlich ganz gut, was auf alle Fälle bestätigt wurde, ist das echter LBZ nicht stark bitter ist. Eher im Gegenteil denn das was wir da gestern tranken, war von Beginn an süß mit einer leichten Bitterkeit im Abgang. Man könnte die Bitterkeit auch mit der Stärke des Tees umschreiben, die unterschwellig zu spüren war.

Nach dem LBZ haben wir BingDao Huang pian von xinanchu, LiMing Gaoshan" Gushu" aus der KTM verkostet welche bei nicht süß genug für unsere Geschmäcker waren, durch Süße überzeugen konnte dann jedoch noch der Abschluss in Form des Mengku Autumn Flavour auch aus der KTM.

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Longjing, nach 24 Stunden ein wenig sauer geworden, daher trübe Färbung.

Um zum heutigen Tag zu kommen, so koche ich die Reste des LBZ wie auch den Rest vom Longjing und den Rest von Mengku Autumn Flavour seperat im Topf auf. Leider war aus dem LBZ nicht mehr viel rauszuholen, bei dem Longjing und dem Autumn Flavour kam jedoch noch etwas bei rum.

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Die letzten Monate waren vorwiegend von alten Bekannten aus meiner Teesammlung geprägt. Zum einen tat etwas Abstand zum regelmäßigen Probieren neuer und unbekannter Tee tatsächlich gut. Zum anderen kann man sich auch mal auf das fokussieren, für was man sich entschieden hat. Da ich @nannuoshan's Bai Mudan 2011 nicht in die "konservierende" Lagerung übernommen hatte, schien der Tee leider über das letzte halbe Jahr allmählich abzubauen. Daher die Entscheidung, diesen alsbald komplett zu trinken. Glücklicherweise, war das der einzige Tee, bei dem es sich so verhielt.

Dadurch war die Gelegenheit günstig, Zeit mit meinen doch schon vier Farmer Leaf Tees zu verbringen. Im Großen und Ganzen haben sich die initialen Eindrücke verfestigt. Der 2022er Huey Wa liegt weit hinter dem 2021er Huey Wa small leaf zurück. Der Jingmai Miyun 2022 ist ein solider Alltagstee, der, im Vergleich zu den ersten Sitzungen, mehr Nuancen preis gab. Die 18er und 19er Variante waren einen Tick mehr meine Kragenweite. 

Als guter "Mittelklassetee" behauptet sich weiterhin der Pasha 2021 Big Trees. Auch bei diesem Tee erkenne ich jetzt mehr Nuancen als vorher.  

Wirklich bedauerlich ist die seit zwei Jahren fehlende Neuauflage des Ao Ne Me, denn der ist immer noch mein Favorit und wird folglich sparsam verbraucht.

Ein Aha!-Moment spendierten die beiden Proben des Gulan 2022. Jetzt, nach der intensivieren Beschäftigung mit einem Ausschnitt aus Williams Line Up, ergibt dieser Tee viel Sinn, innerhalb des Farmer Leaf Universums. 
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Über ihn wurden hier bereits ein paar positive Worte verloren, bei mir hat es etwas länger gedauert. Aus meiner Sicht ist es die in allen Facetten bessere Version des Miyun. Das entspräche in ungefähr den Angaben zur Herstellung. Das Material beider Tees entstammt den eigenen Teegärten, jedenfalls ist das mein letzter Stand. Für den Gulan wird das ältere Blattgut verwendet. 

 

Gestern und heute habe ich mich schließlich mit dem 2022er Jingmai Redded Sheng beschäftigt. In diesem Video spricht William über dessen Herstellung: https://www.youtube.com/watch?v=y5j8_n0xqow 

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Während des Kochens im Video spricht William davon, der Tee dufte wie Oolongs aus Taiwan, speziell Oriental Beauty. Davon kann ich nicht mehr sprechen. Viel mehr ist der Tee vor allem ein interessantes Experiment, dessen Ergebnis schwer zu beschreiben ist. Er bewegt sich zwischen Schwarz- und Weißtees. Am auffälligsten ist das Mundgefühlt, gerade weil es zwischen Schwarz-, Weiß- und Pu-Erh-Tee schwankt. Der Duft erinnert manchmal an Ruby 18?, davon kenne ich Schwarz- und Weißtees. 
Aus Bildungsgründen lohnt sich der Tee, darüber hinaus herrscht Skepsis vor. Fairerweise sollte angemerkt werden, dass es sich eben um den ersten versuch handelt. Die Version aus diesem Jahr kann schon deutlich anders sein.

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Da heut Wochenende für mich ist, hatte ich die Zeit das Wudang Fu Brick Golden Peak Set (Hier) erneut anzugehen.

Ich war neugierig welche Rolle das Alter für den Geschmack bei Fu spielt und der 2013er auf dem Foto auf der Homepage sah auch besonders dunkel aus, deshalb bin ich einen Schritt in Richtung Reifung gegangen.

Ich hab mich gefragt ob ein Jahr wirklich etwas ausmachen kann, und war dann doch etwas überrascht.

Am trockenen Blatt fiel auf, dass deutlich mehr "Golden Flowers zu sehen waren. Vielleicht hab ich einfach nur ne gute Ecke vom Ziegel erwischt aber es wirkte homogen.

Geschmacklich konnte ich wieder feststellen, dass das Huang Pian Aroma und die Fruchtigkeit erneut vorhanden waren. Nur die Präsenz hat sich gedreht. Die Fruchtigkeit hat zugenommen und der Huang Pian Geschmack ist noch dezenter, noch deutlicher im Hintergrund. Beim letzten mal war das für mich in etwa auf einem Level. Hinzugekommen ist im Hintergrund eine feine Alterungsnote, die ich nicht beschreiben kann da sie nur kurz aufblitzte und dann hinter einer weiteren, neu auftauchenden Note verschwand, die beim 2014er gar nicht da war. Ich hab überlegt wie ich den Geschmack beschreiben soll und am ehesten kam mir Marzipan ohne Zucker in den Kopf. Beim Gedanken an Mandeln,  passte es dann noch besser. Vielleicht war es die Stimmung oder ein anderer Einfluss, aber mein Gehirn konnte das sehr schön zusammenbringen.

Da ich immer zwei Aufgüsse hintereinander mache und dann erstmal trinke, ist der erste von beiden immer etwas stärker. Der Farbton ist rotbräunlich,  zuerst etwas dunkler dann zunehmend heller.

Das nasse Blatt glänzt in dunkleren grünbräunlichen Farbtönen und riecht für mich nicht beschreibbar. Ich würde sagen, wie Fu eben. Ohne groß Erfahrung damit zu haben,  hat es was ganz eigenes und für mich durchaus schönes. 

Mir gefällt dieser Fu wirklich immer besser. Mit dem Altern kommen scheinbar noch ein paar interessante Dinge dazu, die ich in meinem Teealltag gerne willkommen heiße. 

Was ich noch hervorheben mag, der Tee ist außerordentlich bekömmlich bisher.

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Bearbeitet von Matsch
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Text ist leider nicht so deep wie erhofft.

Zur Einweihung des neuen Gaiwans, nahme ich mir vor einen besonderen Tee zu trinken, den Chafang Pang San Zhou Maocha 2022. 

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Geschmacklich erinnert er mich an den wilden Thailänder, von dem ich die Tage mal berichten werde, leicht nussig-bitter mit einer ordentlichen Textur.

IMG_20231018_082140_1.thumb.jpg.0a9db32f0eda75e1541d0b167efddcef.jpgEin bisschen zu voll geworden.

Offensichtliche Süße kam leider in den ersten 6 Aufgüssen nicht rum, Qi jedoch schon. Ab dem 6ten Aufguss kam dann eine trockene fruchtige Süße zum Vorschein, im Vergleich mit dem mindSWITCH würde ich aufgrund der durchweg fruchtigen Geschmackpalette letzteren vorziehen.

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Man Ka GuShu Maocha 2020 aus der Kingteamall,

um nen guten Referenzpunkt zu haben folgt auf nicht-yunnensischen Maocha von gestern heute nicht-yunnensischer Maocha, gestern Thailand, heute Laos.

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Anders als der Chafang aus Thailand, ist der ManKa aus Laos super billig, spiegelt sich aber direkt in der Blattqualität wieder. Denn die war beim Chafang top, starke Stängel und wunderschöne 2/3 Blätter & 1 Konspe-Kombinationen. Darüber hinaus kamen diese intakt daher, beim ManKa hingegen sind leider keine langen intakten Kombinationen vorhanden.

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Ersten paar Aufgüsse.

Weitere offensichtlicher Unterschied ist die Farbe, 2 Jahre zusätzliche Lagerung kann man dem Manka bereits deutlich ansehen. Wie der Chafang kommt er dezent daher, keine Geschmacksexplosion, etwas süßer, wo der Chafan nussig ist, aber deutlich flacher als der Chafang im Bezug auf Aromatische Komponenten. Tiefe im Sinne von Konsistenz, Kraft und Qi ist vorhanden, nicht auf dem Level des Chafang aber dennoch auf alte Bäume deutend, wobei das auch an der ordentlichen Dosierung liegen mag, der Gaiwan ist rammelvoll.

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Nachdem die Blätter entfernt wurden.

Für den weiteren Verlauf habe ich daher ein paar Blätter entfernt. Gegen Ende so ca. ab 6/7 wurde die Angelegenheit dann leicht steinfruchtig-süß, Körper war ok, Zunge kitzeln auch, aber geschmacklich war dieser Tee im Vergleich zum Chafang auf jedenfall flacher, nichts herausragendes. Kann man aber von einem GuShu, bei dem ein halbes Kilo für rund 70€ zu haben ist auch nicht erwarten. Dem GuShu-Anspruch wird er -anhand der Ausdauer- gerecht, denn der 10te lang gezogene Aufguss lieferte nachwievor nen ordentlichen Tee.

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Am 17.10.2023 um 20:57 schrieb FireStream:

Also: weicheres Wasser+ weniger Blätter+ nicht direkt trinken, sondern erstmal Tasse 5min warm stehen lassen (->happy little accident🤣) haben dem schon mal ganz gut getan... Mal weiter gucken.

Ich hab dann nochmal weiter geschaut: 7g auf 100ml und Sieh an, der Fu bekommt richtig Körper! Auch die eher undifferenzierten (und eher langweiligen) Noten aus dem 5g Versuch weichen ganz klaren Lakritz, Marzipan/ Bittermandel Aromen. 3g war wegen den weniger kräftigen, sonst verdeckten Noten auch interessant.

Mal schauen wie hoch man noch gehen kann und was sich da noch so alles geschmacklich tut.

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Na dann, zum Abschluss dieser Verkostungs-Woche,der Südostasien-Tees, der wilde Thailänder.

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Wurde mir auf meiner Tee-Wanderung, in und um Wawee in Thailand, geschenkt. Der Abt des Klosters in Wawee fragte, ob ich Kaffee wolle, und deutete auf eine Nescafé-Packung...nein, ich will Tee! Den bekam ich dann auch in Form eines prallen Plastik-Beutels, grobes Material, Knospen, Huangpian, Stängel, alles bunt gemischt, und rudimentär prozessiert, falls überhaupt.

In Erinnerung ist mir geblieben, dass dieser Tee vegetal-nussig Bitter war, und nicht allzu ergiebig. Beobachten konnte ich, dass in dem besagten Gebiet, um Wawee, auch im Sommer geerntet wurde und die Bäume stark beschnitten waren. Schöne alte Bäume gab es auch, aber der Großteil sah recht intensiv bewirtschaftet aus. Auf Nachfrage wurde bestätigt, dass das Material nach China verkauft wird.

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Die heutige Sitzung hat positiv überrascht, da heute keine nussige Bitterkeit, sondern fruchtige Komponenten im Vordergrund standen. Von Beginn an zeigte sich eben diese, an den mindSwitch, erinnernde tropische fruchtige Süße gepaart mit unterschwelliger Bitterkeit und ordentlicher Konsistenz.

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Komplexität, Qi und Zunge kitzeln waren jedoch nur schwach vorhanden, vereinzelte Oxidation jedoch schon. Ausdauer-technisch hat sich jedoch nichts verändert, nach gut 8 Aufgüssen ist die Luft raus, werde das Material zum Mischen mit geschmackloseren Kandidaten verwenden.

Liebe Grüße

Bearbeitet von StainlessMind
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Da hier ja zu wenig schwarzer Tee getrunken wird, mache ich das heute einmal:

Trinken tue ich heute den King Chi von DANs Tea hier aus Hannover.

Mir wurde erklärt, dass es diesen Tee nicht jedes Jahr geben kann, da nicht jedes Jahr genug Holz im Wald gesammelt werden kann bzw. darf (es handelt sich dabei um ein Naturschutzgebiet). Das Holz wird bei dem Tee benötigt, da er auch geräuchert wird.

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Die Blätter sind gedreht und vergleichsweise klein. Sie riechen sehr angenehm nach Brownies und Lebkuchen und nicht wie man vielleicht vermutet nach Asche oder verbranntem Holz.

Im warmen Gaiwan kommen dann fruchtigere Noten hinzu. Etwas, das ich auch schon bei anderem Schwarztee hatte: Tomatenmark. Da ich wenig Obst oder gar Trockenobst esse, fehlen mir vielleicht andere Assoziationen. :D Es riecht außerdem etwas brotig.

Der erste Aufguss (etwas leichter zubereitet) zeigt sich eher hell. Ich kann mit leichter zubereiteten Schwarztees aber mehr anfangen als mit kräftigen.

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Nun riechen die nassen Blätter nach Kakao und mehr nach irgendeinem schokoladigem Dessert. Der Geruch nach Tomatenmark ist noch leicht vorhanden. Schmecken tut der Tee auch fast genau so wie er riecht. Süßlich, etwas Kakao, etwas malzig, etwas fruchtig, weich und rund.
Der Nachhall ist lang und es kommt mir vor als hätte ich vor kurzer Zeit irgendein Schokoladengebäck gegessen.

Den zweiten Aufguss habe ich etwas kräftiger zubereitet, auch zu sehen an der Farbe. Nun waren hauptsächlich die Kakaonoten zu schmecken. Wie eine 95%ige Schokolade. Etwas fruchtig war er im Abgang auch. Aber ich mag ihn dann doch leichter zubereitet lieber.PXL_20231021_083429467.thumb.jpg.5d6e385d9aac80319e54fc8a94fb55a2.jpg

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(Auf dem letzten Bild sehen die Blätter irgendwie grüner aus, als in der Realität)

Zum Ende hin verblasst das Aroma lediglich. Bitter oder trocken wird der Tee nie.
Ich gehöre nicht zu den Schwarzteetrinkern, daher habe ich keine Vergleiche und kann schlechter irgendwelche Schlüsse ziehen. Schade finde ich zumindest, dass die Blätter doch recht zerstört sind. Aber geschmeckt hat er mir echt gut. Ein so schokoladiger Tee ist mir bisher noch nicht untergekommen. :)

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@DavidL Danke für diese Beschreibung! Ich sitze auch gerade bei einem Schwarztee (Darjeeling second flush der Plantage Lingia, von Manßhardt Teehandel). Bisher war mein Gefühl immer, "der Tee riecht eben nach schwarzem Tee").

Narürlich kommen dann Begriffe wie malzig, Kakao etc.,aber dein Vergleich mit Tomatenmark hat mir sehr geholfen. In der Tat kann ich das bestätigen, man muß nur einmal mir der Assoziation vertraut werden. Dann ist es ganz offensichtlich!

Bearbeitet von Manfred
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2023 Tang Li Lin von EoT

Tanglilin (棠梨林) ist mal wieder ein neues Dorf für mich, von dem ich bislang noch nicht gehört habe: es liegt in Yiwu (易武) nahe von Dingjiazhai (丁家寨) und Xiangchunlin (香椿林). Xiangchunlin gehört zu Wangong, Dingjiazhai liegt im "alten Yiwu" Gebiet Mansa (慢撒) - also liegt Tanglilin damit im Osten von Yiwu, anscheinend in einem Guoyoulin (国有林) Gebiet (also ein Staatswald). Mit 0,50€/g ist das damit der preiswerteste Nicht-Yesheng des diesjährigen EoT Lineups.

Soviel zur Einordnung, nun aber zum Tee: wir hatten diesen (wie die anderen 2023 EoT Sheng) an einem kleinen Teetreffen vor zwei Wochen und die Meinungen gingen etwas auseinander - ich fand ihn (insbesondere für einen Yiwu) irgendwie unangenehm aggressiv (obwohl ich eigentlich ja nicht so zimperlich bin), daher habe ich ihn heute gleich in dem neuen Holzbrand-Zini gebrüht, was das Ergebnis etwas weicher machen soll. Dem kann ich auch zustimmen (natürlich ist der Effekt nicht so extrem wie wenn man ein sehr offenporiges Kännchen von einem europäischen Künstler nimmt) aber die unangenehme Komponente bleibt dennoch bestehen. Dabei ist es gar nicht so einfach, diese genau zu beschreiben - am ehesten ist es eine Mischung aus Bitterkeit und Adstringenz und etwas anderem, was das ganze unangenehm werden lässt - daher erinnert mich der Tee ziemlich an den 2017er Lucky Bee der anfangs auch etwas unangenehmes hatte, was inzwischen aber verflogen ist und nun ein simpler Daily Drinker ist (die Panda-typische "Süffigkeit" trägt hier den Großteil zu bei). Klingt vielleicht schlimmer als es ist (und zugegeben bin ich bei inzwischen über 900 besprochenen Tees im Blog über die Jahre auch etwas kritischer geworden) - man kann den Tee schon trinken, so ist es nicht und ein Tee-Freund meinte bei dem Treffen auch, dass es ein OKer Yiwu ist - aber wirklich Spaß macht er nicht. Da der Tanglilin ja noch ganz frisch ist, kann es natürlich sein, dass sich das hier auch noch legt aber im Moment ist es kein Tee für mich - und als Daily Drinker ist er im Vergleich zum Lucky Bee (was dessen primäre Stärke ist) auch schlicht zu teuer...

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vor 5 Stunden schrieb Paul:

was kostet der King Chi?

Ich finde von DANs Tea keine hompage/Preise.

Das ist richtig, Dan hat keine Webseite. Man kann jedoch telefonisch bestellen.

Der King Chi ist nicht billig. Ich meine 18€ auf 20g hat der gekostet. Ich kann auch leicht daneben liegen, aber nicht viel.

Da ich noch nicht so viele Schwarztees getrunken habe kann ich ihn preislich leider nicht einordnen.

@Manfred Tomatenmark kann ich aber auch lange nicht bei jedem Schwarztee riechen. Bei Darjeelings hatte ich das bisher nicht. Aber die sagen mir auch generell nicht so ganz zu. Super stark hingegen war er bei dem Zealong Black von Teegschwendner. Was mit dem Geruch noch zusammenhängt habe ich noch nicht herausgefunden.

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@DavidL Ja das verstehe ich. Aber trotzdem: als ich das las, trank ich gerde den Tee. Dann habe ich es ausprobiert und sofort Tomatenmark gerocken. Später verflüchtigt sich der Eindruck, aber es war sehr interessant, daß ich diesen Geruckseindruck spontan auch hatte. Manchmal muß es einem auch gesagt werden, auf welche Assoziation man achten sollte.

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vor 33 Minuten schrieb Manfred:

Manchmal muß es einem auch gesagt werden, auf welche Assoziation man achten sollte.

Ja, das kenne ich auch. Manchmal hat man Tomaten  ̶a̶u̶f̶ ̶d̶e̶n̶ ̶A̶u̶g̶e̶n̶ in der Nase. :D

@Paul Ich glaube bezüglich des Preises habe ich mich doch mehr geirrt. Ich denke der liegt eher bei 12€ auf 20g.

18€ hat der Hou Kui auf 50g gekostet.

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vor 2 Minuten schrieb Paul:

Das ist aber recht "ambitioniert" für einen Schwarztee

Ja, das ist mir bewusst. Dieser Tee kann nicht so oft produziert werden und ist daher nicht immer verfügbar. Das macht ihn etwas teurer. Ich denke ein Stück weit sind die Tees auch teurer, da sie ja nicht ausschließlich online verkauft, sondern auch ihren Laden hier in Deutschland finanzieren muss. Außerdem laufen Teegeschäfte hier nicht so gut wie in China.

Ihre Tees finde ich aber sonst auch echt gut. Nur preislich kann ich viele Tees von ihr noch nicht einordnen, da mir Vergleiche fehlen. Da bin ich aber dran.

Es gibt auch noch etwas günstigere Tees dort. Der Tibetan Tee ist mit 12€ auf 50g echt fair und schmeckt mir super gut. Das ist der erste Heicha, den ich gerne trinke. Den möchte ich auch noch irgendwann vorstellen. Wenn das Wetter wieder schlechter ist und mir nach einem dunklem Tee ist. :)

 

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Heute zum Frühstück gab es einen Superior Fancy Oolong von Ronnefeldt. Ich trinke diese Tee gerne am Wochenende, da habe ich morgens etwas mehr Zeit und Muße.

Das mache ich nun schon viele, viele Jahre. In den 80er habe mich viele für verrückt erklärt, für einen Tee so viel zu bezahlen (jetzt ca. 15-20€/100g). Heute ist das, gerade hier im Forum, nichts besonderes.

Ich mag den eher leichteren Geschmack, der mich an Pfirsich und nicht zu präsente Nuss erinnert.IMG_2132.thumb.jpeg.41e8189b272191099fc2b9a332acc884.jpeg

Bearbeitet von BlackTea
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2023 Chawangshu von EoT

Nach dem Tanglilin gestern, der das untere Ende der 2023er Preisskala darstellt heute das obere Ende: Chawangshu (茶王树). Zu dem Garten muss ich vermutlich nicht viel sagen - einer der ganz großen Namen unter den Tee-Gärten in Yiwu. Nach dem 2022er ist es nun das zweite Jahr in Folge, dass EoT einen Sheng von dort im Sortiment hat - und mit 1,87€/g muss man leider sagen dass es sich noch um einen der preiswerteren (Gushu) Tees von dort handelt. Dennoch ist der Tee damit in einem Preissegment, wo er schon einiges leisten muss, um den Preis zu rechtfertigen - Schwächen werden da (zumindest von mir) kaum vergeben und das gilt um so mehr, da mir Labels wie berühmte Namen oder Produzenten egal sind: es zählt ausschließlich der Tee und der muss gut sein - ob es nun ein Chawangshu, Laobanzhang oder "nur" ein Baotang ist - wenn der Tee nix taugt ist auch der Name scheißegal.

Nun, jedenfalls besteht das Blatt leider wie letztes Jahr aus relativ viel Bruch (zu viel für das Preissegment) und man sieht sehr deutlich, dass auch ein hoher Anteil Huangpian enthalten ist - vermutlich der Grund, warum der Tee trotz des großen Namens noch zu einem nicht völlig obszönen Preis angeboten werden kann (denn leider muss man sagen, dass gerade bei den großen Namen die Preise in den letzten Jahren jenseits von gut und böse sind - einen echten high-end LBZ Gushu gibt es z.B. erst ab 5€/g und das bin ich nicht bereit zu bezahlen). Der Huangpian-Anteil zeigt auch ein ganz typisches Verhalten: beim Lösen der Blätter entstehen sehr kleine Brösel, da die großen Blätter spröder sind als "normale" Blätter (oder Knospen). Da wir den Tee ebenfalls vor zwei Wochen schon hatten habe ich heute gleich zum kleinen Duanni Shuiping gegriffen, um der für meinen Geschmack zu hohen Adstringenz entgegenzuwirken - und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden: die Adstringenz wurde sehr deutlich reduziert, was die Aggressivität des Tees deutlich mindert und der Textur zu gute kommt. Von den beiden Stärken des Tees - Qi und Komplexität - wird zum Glück nur die Komplexität etwas dadurch angegriffen, das Qi kommt dennoch schön zur Geltung: anregend, mit starkem Fokus auf die Stirn kann man es schon in die Kategorie "in your face" zählen, auch wenn es nicht so extrem ist wie z.B. bei dem 2021er Chawangshu Gushu von TE. Wie offenporige europäische Keramik schleift aber auch Duanni die feineren Geschmacks-Komponenten ab, was etwas schade ist - gerade bei einem so auf Frische produzierten Tee wie diesem Chawangshu. Daher lässt mich der Tee etwas zwiegespalten zurück: einerseits ist es schon ein Tee mit viel Power, andererseits hat er durch die zu hohe Adstringenz (was sicher mit dem Huangpian-Anteil zusammenhängt) eine Schwäche, die er sich in dem Preissegment eigentlich nicht erlauben darf - bei der Verkostung an dem Teetreffen hatten wir eine Parallelverkostung mit einem Chawangshu von CYH gemacht und ich muss sagen, dass der CYH dem EoT eindeutig überlegen war, da er diese Schwäche nicht hatte und deshalb sehr viel runder/stimmiger wirkte (aber auch preislich mit 2,13€/g auch etwas höher liegt). Für jemanden, der einen authentischen Chawangshu Gushu probieren möchte (und kein Vermögen ausgeben möchte) ist der Tee sicher interessant (ebenso wie sein Vorgänger) aber für mich ist der Kompromiss leider nichts...

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vor 8 Stunden schrieb BlackTea:

Superior Fancy Oolong von Ronnefeldt

Zu dem Oolong selbst kann ich nichts sagen, da ich ihn nicht kenne. Aber die Werbung mal wieder - nicht nur, dass die Qualität natürlich "Superior Fancy" sein muss. Darüber hinaus wird der Tee auf der Seite von Ronnefeldt mit dem Satz beschrieben: "Von diesem seltenen Tee werden jährlich nur wenige Kilogramm geerntet." Jeder, der eine ungefähre Vorstellung davon hat, wie große Händler wie Ronnefeldt Tees dieser Preiskategorie einkaufen, kann sich dazu seinen Teil denken...

@BlackTea Ich will Dir damit Deinen Tee nicht schlechtreden. Ich frage mich nur immer wieder, warum die Marketing-Leute die Kunden so oft für dumm verkaufen wollen.

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Vielleicht ist das heute so.

Die Einkaufsabteilung (in der ich viele Jahre aushilfsweise arbeitete) hatte vom Fancy Superior in den 80er Jahren 1 oder 2 Kisten p.a. gekauft. Soweit ich mich erinnern kann, hat das Kilo im VK an den Fachhandel > 100 DM gekostet. Für diesen Preis gab es damals eine kleine Zielgruppe.

Heute spielt Oolong eine viel bedeutendere Rolle. Da werden wohl mittlerweile größere Mengen abgesetzt.

Kleine Anmerkung: ich mag den Tee weil er mir schmeckt und nicht weil davon viel oder wenig in den Handel kommt.

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