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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Shibi high roast Oolong, Winter 2022

traditionell verarbeitete und stark geröstete Oolongs aus dem echten Hochland sind leider recht selten, zu viele Produzenten begnügen sich damit, diese Tees grün zu verkaufen. Das hat auch mit der Nachfrage zu tun, der am Markt erzielbare Aufpreis deckt den Arbeitsaufwand für das Rösten nicht.

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Erhältliche Tees fallen eigentlich nur in zwei Kategorien: hastiges Rösten um eine schlechte Qualität des Ausgangsmaterials zu übertünchen und liebevolle Verarbeitung aus Überzeugung. Dieser Tee fällt voll in die zweite Kategorie.

Eine Besonderheit ist die extreme Weichheit des Tees, sowohl im Aroma als auch im Geschmack. Selbst hoch dosiert zeigt sich keinerlei Bitterkeit oder Säure.

Die (elektrische) Röstung zeigt sich über die Vollmundigkeit, Süße, Schwere und in Vanille und Süßholznoten. Rösttöne sind nicht feststellbar.

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In der mittelstark gerösteten Version aus dem gleichen Teegarten ist die frische Blumigkeit der Region noch prägnant, durch die starke Röstung dieses Tees treten die Blumen in den Hintergrund und sind erst ab dem 3. Aufguss überhaupt herauszuschmecken.

Dominierend sind vollreife Früchte, Mango, Banane, Kaki, über die Aufgüsse hinweg leichter werdend mit mehr Pfirsich und reifen Pflaumen. Dazu Sandelholz, Vanille, Kakao, später trockener werdend mit Noten von dunkler Schokolade, Leder, in den höheren Aufgüssen trockenes Laub und eine weiche Mineralität.

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Die Wirkung ist für einen Oolong (auch aufgrund der Dosierung) sehr ausgeprägt. In den ersten Aufgüssen klar, im Bauch wärmend und bis in die Zehen und Fingerspitzen ziehend, gegen Ende der Session schwer und beruhigend. Außer einem leichten Druck auf den Ohren glücklicherweise wenig Wirkung im Kopf.

Der Nachgeschmack ist süß, voll und lang anhaltend. Hier könnte das Aromenspiel etwas variantenreicher sein, dies ist aber nur ein nachgeordneter Kritikpunkt.

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Darjeeling (sowohl first als auch second flush) sind neben halb fermentierten Oolongs meine „Standard Frühstück Tees“.

Heute mal zur Abwechslung ein südindischer Black Treasure Finest eines Hamburger Teehändlers. Ich mag diesen milden, ja fast weichen Geschmack. Für mich eine sehr gelungene Alternative zu Blatttee aus Sri Lanka.

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Bearbeitet von BlackTea
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1997 Green Mark Tuo 

Ein in Taiwan trocken gelagerter Tuo aus den späten 90ern, eine Referenz für +-2€/g ?

Der Tee ist Teil der kürzlich hinzugefügten, bzw. wiedereingestellten gereiften Tees in Peters Sortiment.

Das trockene Blatt, also die kleinen Brocken, die im wertgeschätzten Zini-Kännchen landeten, duftet nach altem Rauch, also nicht mehr Rauch im eigentlichen Sinne, sondern eine Erinnerung an ein altes Lagerfeuer... ledrig, stallig-süß... Die trockene Lagerung kommt hier schon deutlich durch, eine Holzigkeit ist noch nicht sehr ausgeprägt. Erinnert mich an Düfte, die auch ein gut gelagerter Xiaguan Tuo aus der ersten Hälfte der 2000er Jahre verströmen kann.

Das nasse Blatt ist offener, harzig, eine Harz-Schrank-Note mit einem Hauch Vanille (die verweist auf das doch schon recht hohe Alter), ein fantasievolles Wildschweingehege taucht auf... oder ist es ein Ragout? :) Später mehr Tannenzapfen und Waldboden.

Der erste Aufguss startet harzig und ziemlich frisch, dazu Säure und einiges an Adstringenz. Beim folgenden Aufguss wird alles schon etwas weicher, mehr Tannenzapfen mit altem Rauch und talgigem Leder; das geht auch noch ein bisschen so weiter und die Weichheit nimmt über einige Aufgüsse hinweg zu. Dazu gesellen sich Weihnachtsgewürze mit einem Anflug von Süße. Später sogar richtig Spekulatius und Gewürzkuchen. Entspannend. Etwas Holzigkeit taucht dann auf, mit einer angenehmen Süße und einer klaren Leichtigkeit im Antritt, ohne wirklich weich zu sein; schlägt dann immer wieder in Adstringenz um, wobei die Säure mehr und mehr nachlässt, bis sie dann ganz verschwindet. Der Abgang ist frisch und lang, wandelt sich gegen Ende mehr in Richtung Waldboden. Ja, die stalligen Komponenten haben was 'dreckiges' an sich, aber nicht unangenehm. Die Energie beschreibt Peter als 'konzentriert' im Geiste, ja, das kann ich nachvollziehen, wobei der Tee bei mir auch ein bisschen auf den Magen schlägt, wie es eben vorkommen kann bei 'einfachen' Fabriktees. Die Intensität lässt nach 6-8 Aufgüssen deutlich nach, aber gerade in den ganz späten Aufgüssen kann man die vorhandene Qualität des Materials schön erkennen. Und insgesamt zeugt die subtile Komplexität der mittleren Aufgüsse von einer tollen trockenen Lagerung.

Ja, eine Session, die mir gefallen hat, zumal ich immer wieder gern einen gut gelagerten Fabrik-Tee im Kännchen habe. Und die trockene Lagerung bei diesem Tuo ist auch interessant, denn oftmals hat man da noch ein paar Jährchen Hongkong-Lagerung mit dabei oder eine insgesamt feuchtere Taiwan-Lagerung. Und so gesehen kann dieser Tuo als eine Referenz für einen Fabriktee mit dieser Art von trockener Lagerung betrachtet werden.

Und jetzt das große ABER:

Ich finde den Preis von gut 2€ pro Gramm völlig absurd... Da wäre zum einen die Adstringenz, was für mich an sich schon beinahe ein Ausschlusskriterium ist, vor allem bei diesem Edeltee-Preis. Klar, 90er Jahre... ich weiß, das hat natürlich schon seinen Preis, interessanterweise wirkt der Tee durch die (gute) trockene Lagerung sogar eigentlich um einige Jahre jünger. Dann das etwas unangenehme Gefühl im Magen... das können manchmal sogar jüngere und wesentlich günstigere Fabriktees besser! Das gleiche für die Säure. Die Qualität des Tuos mag zwar nicht schlecht sein, das zeigt mir aber, dass auch sagen wir gute Versionen der Dayi Nummern-Tees aus der zweiten Hälfte der 2000er von brauchbarer Qualität sind, denn allzu große Unterschiede merke ich da nicht. Und die kosten nur einen Bruchteil. Oder auch ein XG-Bing aus dieser Zeit. Und somit ist für mich am Ende der Session dieser 90er Tuo nicht wirklich eine Referenz für brauchbare Fabriktees im Allgemeinen. Ich würde ihn sicherlich mit einigem Genuss gerne wieder trinken, aber trotzdem bin ich froh, nur für eine Session eingekauft zu haben, denn irgendwo spielt der Preis und das Preis-Leistungs-Verhältnis doch eine Rolle. Der Tong Qing Hao ist übrigens sogar noch einen Hauch preiswerter... und um ein vielfaches (!) besser in meinen Augen.

Herzliche Grüße!

ps: Heute nur ein Bild, es war einfach noch zu dunkel...

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Bearbeitet von real_G
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vor 25 Minuten schrieb real_G:

Die Qualität des Tuos mag zwar nicht schlecht sein

Ich für mich hab den Eindruck, das mit der Qualitätsbestimmung ist auch in vielen Teilen subjektiv. Wenn schon die Geschmacksbestimmung als Anteil der Qualität subjektiv ist, kann es am Ende nur ne grobe Richtung sein. Ich glaube es gibt klare Ausschlusskriterien für gute Qualität, sowas wie modriger Schimmelgeruch oder Geschmack. Ich glaube auch, das es Tees gibt die aus verschiedenen Gründen herausstechen, wo wirklich alle Parameter zusagen. Wenn aber starke Adstringenz oder eine mehrheitlich wahrgenommene Unverträglichkeit auftritt, würde ich nur eingeschränkt von Qualität sprechen. Ich schreib das mal unter Vorbehalt, weil ich noch nicht lang genug dabei bin, aber das ist ein Eindruck der aufkommt. 

Ich merke auch immer mehr das Preis nicht immer mit von mir empfundener Qualität einhergeht.

Bearbeitet von Matsch
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2023 Chenyuan Hao Tianmenshan

Von den 2023er CYH Sheng wurde mir von Paolo vor allem der Tianmenshan (天门山) ans Herz gelegt (dazu gibt es auch ein Video von ihm): mit 2,13€/g auch im hochpreisigen Segment anzusiedeln handelt es sich hier wie bei Baichayuan (白茶园) um eine der gefragteren Yiwu-Regionen, von wo ich noch nicht sonderlich viele Tees probiert habe: einmal einen 2020er von EoT (1,20€/g) und einen 2019er von Yu (2,80€/g, Jubiläums-Tee für Shuitang zu dem es leider keinen Blogeintrag gibt, da das im Rahmen eines Tee-Treffens war). Das ist ja nicht unbedingt schlecht, denn so kann man unvoreingenommen an den Tee herangehen 😉

Das trockene Blatt ist durchaus hübsch anzusehen - auf Grund des Samples sind zwar auch einige kleinere/gebrochene Blätter mit dabei aber anhand der vollständig erhaltenen bekommt man dennoch einen guten Eindruck. Im nassen Zustand zeigt es ein schönes, unaufdringliches Aroma, das mit leicht floralen Heu-Noten bereits ein "helles" Bild vor dem inneren Auge hervorruft. Geschmacklich setzt sich dieser Eindruck auch fort: insgesamt eher dezent auf der Geschmacksebene verdichtet sich dennoch das Bild von einer blühenden Frühlingswiese an einem sonnigen Tag. Nett, aber bei einem Sheng ab einem gewissen Level eher nebensächlich - hier zählen eher die anderen Metriken: die Stärke des Tees liegt hier klar in der Kombination aus einer sehr schön weichen Textur (trotz einer leichten Adstringenz und den floralen Heu-Noten, von denen ich kein all zu großer Fan bin) und einem subtil wirkenden, angenehm entspannenden Qi in Kombination mit einem hinreichenden Maß an Tiefe und Komplexität. Definitiv ein schöner Tee, der auf allen Ebenen etwas zu bieten hat, einen eigenständigen Charakter zeigt und sich keine Fehler erlaubt - und dennoch begeistert mich der 2019er Baichayuan von CYH mehr, da hier das Qi für mein empfinden deutlich körperbetonter ist (was natürlich immer sehr subjektiv ist - jeder nimmt Qi unterschiedlich wahr) und mir generell "dunkle" Yiwu-Tees mehr liegen, als "helle" (auf den Charakter bezogen). Auf diesem Preisniveau bin ich zugegeben vielleicht auch etwas überkritisch - die meisten Tees schaffen es gar nicht erst auf dieses Qualitätslevel - aber da ich letztlich auch nur rein random dude bin, der irgendwo in der Pampa von Süddeutschland etwas Tee schlürft, komm ich nicht umhin auch persönliche Vorlieben in meine Besprechungen/Bewertungen einfließen zu lassen und nicht sauber "technische" Aspekte von persönlichen Aspekten der Bewertung zu trennen (alleine schon weil es ja gar nicht möglich ist z.B. Qi objektiv zu bewerten) - aber das wäre sonst ja auch langweilig, haha! Ich bin mal gespannt, was Matt zu sagt, wenn er den Tee probiert 🙂

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@Matsch

Das mit der Subjektivität ist sicherlich so.

Für mich ist zB ein Tee, bei dem die Adstringenz als separater Bestandteil störend auftaucht, kein sehr guter Tee... Trotzdem können andere Aspekte dieses Tees einen Eindruck von Qualität vermitteln, sei es auf der Geschmacksebene oder im Bereich der 'Energie'. Bei dem oben besprochenen Tuo kam durchaus einiges auf, ich habe lediglich das mit dem unangenehmen Magen betont, weil hier der Preis stärker ins Gewicht fällt. Wäre das zB bei einem Dayi 7542 aus den späten 2000er-Jahren so gewesen, der bei 0,2-0,25€/g liegt... wer weiß, vielleicht hätte ich es da nichtmal erwähnt. Es wäre sicherlich zu erwarten, dass ein solcher Dayi nicht unbedingt der 'angenehmste' ist.

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Das Wetter ist regnerisch und dann bekomme auch ich mal Lust auf etwas Heicha...

Heute Morgen gab es den 2016 Jinuo Shan Shou Tuo Cha.

Ich habe noch nicht so viele Shous wie Shengs getrunken, aber doch schon ein paar. So richtig warm geworden bin ich mit denen jedoch noch nicht. Und auch die heutige Session hat mich nicht überzeugt.

Die trockenen Blätter rochen etwas muffig und hatten was von rohem Teig. Bei den nassen blättern wurde es stark erdig und etwas rauchig. Wie ein nasses Lagerfeuer. Fruchtige Noten habe ich nicht gerochen.
Die Aufgüsse waren sehr dunkel, trotz kurzer Ziehzeiten. Auch die nassen Blätter waren tief schwarz.
Geschmacklich war der Tee am Anfang recht grob. Im ersten Aufguss etwas bitter und kratzig. Wahrscheinlich hätte der Waschgang länger sein müssen. Danach recht eintönig, fand ich. Erdig, etwas verkokeltes Holz, ...  Gewürze konnte ich nicht herausschmecken. Enttäuschender fand ich aber, dass der Tee wenig Süße hatte und dünn war und trotz längeren Ziehzeiten oder weniger Wasser nichts daran zu ändern war. Da habe auch ich schon vollmundigere Shous gehabt.
Angesichts des Preises und der Tatsache, dass Shou mich generell noch nicht so überzeugt hat, war die Enttäuschung vielleicht schon vorhersehbar... Vielleicht überzeugt mich ja die nächste Stichprobe Shou... :P Der nächste Schlechtwettertee wird dann wohl wieder der Tibetan Tee sein. Da weiß ich schon, dass er mir schmeckt. :)

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vor 3 Stunden schrieb doumer:

aber da ich letztlich auch nur rein random dude bin, der irgendwo in der Pampa von Süddeutschland etwas Tee schlürft

Also bitte, du bist mittlerweile eine Institution im Pu'er-Bereich!

Erinnerst du dich an den SGPH Yiwu vom teewald von dem och dir ne Probe geschickt hatte?

Ist dir bei ihm Adstringenz aufgefallen?

Bearbeitet von StainlessMind
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vor 5 Stunden schrieb Siebenschläfer:

 ja Peter hat in der Tat einige nette Tees im Angebot allerdings (wenn man vergleicht) zu satten Preisen, mMn.

Denke, dass das im momentanen Angebot aus seiner persönlichen Sammlung stammt, und daher so happig ist.

Mache ich anhand der kleinen Mengen, und folgender Aussagen fest:

Huazhu 16:

"These are a few tea cakes found in my tea stock store....This is a rare occasion letting some aged cake out of my archive since the Huazhu mountain source got this tea gardens rented."

Gushu Bada 12:ˆ

"there are some teas that I have broken leaves from the past, still good tea to drink but since I have too much of these I am offering them at low price for not demanding tea drinker"

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Am 15.10.2023 um 11:43 schrieb doumer:

2023 Dark Chocolate von prSK

Das ist nun schon die dritter Iteration des Thailand-Hongchas von Peter und es ist wie bei den Sheng auch hier spannend die Entwicklung zu beobachten: während der 2020er noch ziemlich grob war, waren die 2021er unde 2022er schon ausgefeilter - der diesjährige geht nochmals etwas andere Wege: im Gegensatz zu den letzten beiden, die durch interessante Kork-Noten wie von einem klassischen Rotwein-Korken überzeugen konnten ist dieser süßer und weicher, allerdings ohne die typische Bitterkeit zu vernachlässigen weshalb der neue Name "Dark Chocolate" sehr passend gewählt ist. Die Sonnentrocknung trägt sicher zur angenehm weichen Textur bei und wie seine Vorgänger hat auch dieser nur eine sehr geringe Malzigkeit, was mir sehr entgegen kommt. Zwar "nur" ein Hongcha und daher auf Grund der stärkeren Verarbeitung größtenteils ohne die Attribute, welche ein Sheng so spannend machen aber dennoch einer, den man sehr gut trinken kann!

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Wo hast du denn diesen schönen weißen Shibo her? :) 

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vor 6 Stunden schrieb StainlessMind:

Erinnerst du dich an den SGPH Yiwu vom teewald von dem och dir ne Probe geschickt hatte?

Ist dir bei ihm Adstringenz aufgefallen?

War wenn ich mich richtig erinnere zwar schon vorhanden aber noch auf einem erträglichen Maß - positiv blieb mir bei dem Tee in Erinnerung, das er nicht sauer war 😅
Aber dem 2005er Songpin Hao von Chris doch deutlich unterlegen!

vor einer Stunde schrieb Chrisone:

Wo hast du denn diesen schönen weißen Shibo her? :) 

Der ist von Hong Seong-il (홍성일은): https://puerh.blog/teaware/bucheong-houhin-and-katakuchi-and-shino-teeschale :)

vor 4 Stunden schrieb StainlessMind:

Denke, dass das im momentanen Angebot aus seiner persönlichen Sammlung stammt, und daher so happig ist.

Die Eigenproduktionen ja - die "richtig" alten wie die Tuochas oder die Bajiaotings stammen von einem Kontakt in Taiwan. Da die Tees dort schon im Einkauf teuer sind die sehr teuren Preise: gute alte Tees zu finden ist leider noch schwieriger als gute jugne Tees (was schon schwer genug ist), zumal man die nicht "einfach" selbst machen kann ;)

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vor 10 Stunden schrieb real_G:

Ja, das stimmt. Allerdings bei den jungen Gushu-Produktionen... das ist genau das, was ich mag und somit beiße ich da (gern) in den sauren Apfel 😃

Also da stimme ich voll und ganz zu, die jungen gushus sind einfach gut und auch für mich den Preis wert. Ich meinte es auch nur bezogen auf die zur Zeit erhältlichen "alten" shengs aus tw. Da lohnt sich schauen schon und man kann da sehr viel sparen. Ob die Qualität dann die gleiche ist kann ich nicht beurteilen. Mir scheinen jedoch die Preise überzogen. Zum vergleichen hab ich dennoch samples bestellt. #totalverrückt.

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Am 27.10.2023 um 21:24 schrieb Matsch:

Ach krass, war letztes mal nicht 7gr? Das ja ein sehr plötzlicher Wandel..

Jain: 1g kann bei den Gewichten echt das Zünglein an der Waage sein. Aber es gibt auch nach andere Möglichkeiten: Da ich einfache Küchenfeinwaagen benutze sind die Ergebnisse grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Man kann beim wiegen viel, extrem viel Aufwand betreiben:

Außerdem musste ich den Tee stärker aufbrechen, damit er überhaubt in die Kanne passte.

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Spring 2022 Ba Da Ye von FL

Heute ist das Wetter nicht so schlecht, als dass ich Lust auf gereiften Tee habe. Daher habe ich mich entschieden ein Sample von FL zu leeren und gleichzeitig mal eine Session mit etwas mehr Tee zu machen. Normalerweise reichen bei mir 4g auf 100ml bei jungem Sheng aus. Heute sind es ca. 6g. 

Die Textur ist dadurch angenehm dick. Der Tee ist vollmundig und hat einen mittellangen Nachhall.

Geruchstechnisch ist er fruchtig, jedoch hat er auch etwas von gekochtem Gemüse.

Geschmacklich ist er etwas trocken, aber moch im Rahmen. Ansonsten hauptsächlich mineralisch, fruchtig (Steinobst, Citrus), je nach Ziehzeit etwas Bitterkeit im Angang und eine leichte Süße.

Das Qi ist mittelstark und schön im gesamten Körper verteilt.

Von Allem etwas, aber nicht zu viel.

Ein angenehmer junger Sheng, auch wenn er mich nicht umhaut. Das hat neulich erst der Rareness 5 2022 getan.

Schönen Sonntag!

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Noch ein paar Worte zum Green Mark Tuo von gestern:

Dass ich im letzten Absatz kritisch war, hatte, wie erwähnt, mit dem Preis zu tun. In dieser Liga müssen für mich einige Dinge stimmen, dass ich Preise weit jenseits der 1€- oder 2€-Grenze als gerechtfertigt empfinden kann. Und das war bei dem Tuo nicht der Fall. Trotzdem war es eine schöne Session. Wenn man sich andere hochpreisigere Exemplare anschaut, wie zB den Liming Tea King oder den  Tongqing Hao '05,  zu dem ich gleich ein paar Sätze schreiben möchte (obwohl ich den schon mal besprochen hatte), sieht die Sache schon ganz anders aus: Hier scheint mir der Preis in Ordnung zu sein. Ja, sie sind teuer, aber wie @doumer schon sagte, Tees dieser Art (und da beziehe ich den Green Mark Tuo nicht mit ein) sind selten, schwer zu bekommen und bereits im Einkauf nicht billig. Dafür bieten diese beiden Tees für mich ein völlig anderes Erlebnis als der Tuo, ein Vergleich ist eigentlich kaum möglich, denn da sind Welten dazwischen.

Zum TQH möchte ich nur ein paar ergänzende Gedanken hinzufügen:

Im Duft war heute alles mit Kaffeeguss überzogen sowie einer noblen 'Pudrigkeit' (hier ist nicht die Textur gemeint, sondern ein Charakterzug, der mir auch schon von alten Single Malts bekannt ist, und vielleicht mit 'altehrwürdig' bezeichnet werden könnte). Ja, nobel und edel waren heute ganz passende Begriffe: Edel-bitter, edel-süß, edel-herb. Statt Marzipan, wie beim letzten Mal, würde ich heute von einer torfigen 'Kompostnote' sprechen wollen, auch wenn das vielleicht erstmal abschreckend klingt haha! Wunderbar war auch die Kraft, die sich heute bereits nach dem ersten Aufguss zeigte und sich vom Rachen aus durch den ganzen Körper ausbreitete.

Der Tee fließt wunderbar hinab, auch bei längeren Ziehzeiten nie zu extrem werdend, obwohl eine Trockenheit auftauchen kann, die etwas von Rotwein hat und klarer Bestandteil des Charakters ist. In Cognac eingelegte Früchte, hier und da ein Nüsschen im Holzschrank, nach einigen Aufgüssen ruhiger, gediegener, dunkler.

Ein toller Tee: Elegant und etwas abenteuerlich, vornehm und kompromisslos. Da zahle ich gerne knapp 2€ für das Gramm!

Viele Grüße!

ps: Heute war auch (dank der Zeitrückstellung) das Licht wieder besser 😃

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Bearbeitet von real_G
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@real_G ich muss das leider aufgreifen, da ich hier etwas grundsätzliches nicht verstehe, und zwar: wie kann der Preis gerechtfertigt sein, wenn man gleichen Tee bei huer im Forum empfohlenen Shops, gleicher Storrage,  alter, pro Bing für weniger als 1/4 bekommt. Ist der jetzt schlechter oder besser? Ich weiß es nicht, jedoch frag ich mich dann,  ob der Preis als ok bewertet werden kann.

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Als ich, vor ein paar Monaten, mal wieder am rumsuchen im Internet war, kam mir der Gedanke einfach mal das zu untersuchen, was bereits da ist. Und so inspizierte ich den Mensong Bambus Sheng Pu'Erh von teamania, wobei mir auffiel, dass bei den drei bestellten 50 Gramm Abbrüchen, zwei unterschiedliche Blattqualitäten vorzufinden sind.

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Daher heute der ultimative Nebeneinander-Vergleich!

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Augenscheinlich feststellbar ist eine hellere Variante, links, und eine dunklere,rechts.

Jeweils 2 Gramm auf 80 ml, 1ter Aufguss -1 Minute gezogen, 2ter -3 Minuten und 3ter -5Minuten.

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2ter Aufguss (morgens)

Hellere Variante schmeckt leicht süß,fruchtig, holzig nach Kampfer, weiters ist sie trocken und weist kaum Tiefe auf. Dunklere Variante ist deutlich präsenter, da runder und voller, geschmacklich recht ähnlich. Den regionalen Charakter meine ich gleichermaßen zu erkennen. 

Der dritte Aufguss war insofern interessant, dass die hellere Variante nun einen leicht süßen Tee bescherte, wobei der Dunkleren kaum noch Geschmack und auch keine Süße mehr vorhanden war.

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3ter Aufguss (nachmittags)

Zwischenzeitlich hatte ich vermutet, das das Material identisch und lediglich Lagerung/Verarbeitung unterschiedlich sei, Pressen und Rösten des Bambusrohres, etc..

Doch der dritte Aufguss lässt mich wohl doch wieder zu meiner initiellen These tendieren, dass das Ausgangsmaterial leicht unterschiedlich ist. Denn bei "Lagerungs-Experimenten"viel die hellere Variante als Schimmel-Anfälliger auf, was ich mit dem zarteren Blattgut und geringerer Bitterkeit verknüpfe. 

Liebe Grüße.

Bearbeitet von StainlessMind
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Heute geht's mit direktem Vergleich weiter, dazu hält der "Lager Vergleich Sampler" aus der kingteamall her. Von den insgesamt drei Proben hatte ich eigentlich erwartet, dass es sich um den selben Tee handelt, jedoch ist Probe Nummer Zwei ein Ziegel Tee Eins und Drei hingegen Kuchen Tee.

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Nummer Eins.

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Nummer Zwei.

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Nummer Drei.

Proben Eins und Drei schauen recht ähnlich aus, daher werden sie nebeneinander getrunken. (Zum Zeitpunkt des Verfassens habe ich das Lösungsblatt noch nicht inspiziert.) Probe Eins ist anhand des intensiveren Keller/Dachboden-Geruchs als feuchter gelagert einzuordnen, Nummer Drei weißt einen dezenteren leicht fruchtigen Geruch auf, erkennbar ist jedoch, dass es sich um den selben Tee handelt, da die Grundnote ähnlich ist.

Da ich keine Waage zur Hand habe, blieb mir nur abschätzen übrig, ca. 3-4 Gramm, 80ml Gaiwan,erster Aufguss ca. 20 sek., zweiter ca. 30, dritter ca. 40, vierter ca. 1 Minute Ziehzeit.

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Nummer Eins dunkler links, Drei heller rechts.

Der Kartoffelschalengeschmack von Eins ist tatsächlich dem der Probe Nummer Zwei ähnlich, vl ist Nummer Zwei trotz der Ziegel-Form der gleiche Tee..? Sei's drum leichte Süße ist vorhanden Holzigkeit und beim ersten Aufguss deutlich derberer Lagergeschmack als bei Drei.

Im zweiten Aufguss lichtete sich jedoch der Lagergeschmack ein wenig, blieb abr als gröbere Grundnote bei Eins bestehen. Drei schmeckt weniger stark nach Kartoffel, mehr Richtung Süßholz und definitiv frischer. Bei Eins ist neben dem Kellergeschmack Süße wahrnehmbar ist, welche bei Drei integriert im gesamten Geschmackspektrum ist. Zum Ende sind beide Tees Süß, Nummer Drei jedoch lebhafter mit fruchtigen Komponenten, wo bei Eins der Lagergeschmack steht.

Der Vollständigkeit halber, habe ich mich entschieden auch noch ein wenig von Nummer Zwei "Opa-mäßig" zu brühen.

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Kommt geschmacklich ähnlich daher, habe aber die Vermutung, dass entsprechend der anderen Form es ein anderer Tee ist. Süßholz,Tabak und der Kartoffelschalen-Keller-Geschmack ist auch vorhanden, jedoch ist die "Kellernote" nicht so dominant wie bei Nummer Eins.

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Nasses Blatt Eins und Drei.

Unterm Strich bin ich vom Geschmackserlebnis ganz zufrieden, Nummer Drei hat mir insgesamt am meisten zugesagt gefolgt von Nummer Zwei, für "factory"-Tees waren die Kandidaten denn durchaus abwechslungsreich und nicht nur bitter sondern auch angenehm Süß.

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Die Auflösung ist selbsterklärend. Leider fehlt mir der Hinweis um welche Firma, Jahrgang, etc. es sich hier handelt.

Liebe Grüße.

Bearbeitet von StainlessMind
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