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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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2023 Shanlinxi via prSK

Am späten Nachmittag ist mal wieder ein Oolong aus dem (inzwischen ausverkauften) Sample-Set von Peter dran - heute im hübschen vintage Bizen Houhin zusammen mit einem passend großen Teeschälchen von Martin Hanus. Bei dem Tee handelt es sich wieder um einen Oolong vom Shanlinxi Mountain, jedoch im Vergleich zum letzten nicht um einen Honey Oolong sondern um einen "normalen", grünen Oolong. Wobei hier die Betonung auf "grün" liegt: wie man am Blatt sehen kann ist das der bislang mit Abstand grünste von den Oolongs - und ich muss leider sagen auch mit Abstand schwächste. Zwar gibt es auch hier so gut wie keine Spur der früher stets bemängelten stechenden/scharfen Oolong-Note aber dafür auch sonst nicht all zu viel: geschmacklich geht der Tee voll in die Richtung modern-blumig-grün, was mir nicht sonderlich zusagt. Zwar ist auch der erstklassige Dalushan relativ grün aber er fühlt sich nicht so typisch-modern an und kann geschmacklich (zumindest bei mir) mit der tollen Nori-Note punkten - und hat im Gegensatz zu dem Tee hier auch Qi-technisch etwas zu bieten. Es ist zwar immer noch ein deutlich besserer Tee als die Oolongs dieser Art, die ich zuvor hatte aber trifft nicht meinen Geschmack und ohne Qi ist ein Tee nicht interessant für mich 😉

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Die Verpackung, bereits ein kleines Kunstwerk.

Da Du Gang Ripe 2022 von Farmerleaf,
in den ersten Aufgüssen, wie von William beschrieben, leicht scharf, holzig, Dui Wei lässt sich für mich nicht feststellen, wirkt sauber auf mich. Geschmacklich ging es im weiteren Verlauf, nach der initiellen Nussigkeit, die an Schokolade   (doch die Assoziation immer zu verwenden wäre langweilig) oder Eigelb erinnert, über zu fruchtiger Süße, wodurch sich ein wechslungsreiches Bild darstellte. 

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Konsistenz und Textur waren ordentlich, mein koreanischer Freund attestierte diesem Tee ChaQi, was ich auch heute,  subtil, feststellen konnte. Dies stellt nun meinen teuersten ShuCha Beeng dar, ob 72$ hierfür gerechtfertigt sind, werde ich in Zukunft noch weiter evaluieren. Denn bei Shu fällt es mir noch schwerer -als bei Sheng Cha- qualitative Unterschiede zu differenzieren, abwarten und Tee trinken. 

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Ps: trinke gerade den letzten -lang gezogenen- Aufguss, welcher nachwievor eine ganz nette Tasse ergab (so nach ca. 5/6 Aufgüssen, bei 5 Gramm/100ml). Dies ist dann wohl ein erstes festzuhaltendes Qualitätsmerkmal: Ausdauer.

Bearbeitet von StainlessMind
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vor 40 Minuten schrieb StainlessMind:

Denn bei Shu fällt es mir noch schwerer -als bei Sheng Cha- qualitative Unterschiede zu differenzieren, abwarten und Tee trinken.

Ich glaube mit der MengjaiTeaFactory und ihren Rezepten (mein Liebling ist 7262) hat man einen sehr guten Ansatz für nen guten "VergleichsShou". Ich konnte feststellen, dass XZH für mein Empfinden teilweise sehr,sehr gute Shou hat, Denong soll auch sehr gut sein, die kenne ich aber selbst noch nicht.

vor 15 Stunden schrieb doumer:

inzwischen ausverkauften) Sample-Set von Peter dran -

Ist das Quiz schon beendet, welcher der Massenwaretee ist? 🤔

Würde mich schon interessieren. Obwohl er müsste es wahrscheinlich offiziell für beendet erklären sonst meldet sich bei Bekanntgabe jeder direkt.😃

Ich hätte ja aus der Ferne auf den OB getippt.

 

Bearbeitet von Matsch
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vor 9 Minuten schrieb Matsch:

Ist das Quiz schon beendet, welcher der Massenwaretee ist?

Weiß ich um ehrlich zu sein nicht - hab aber auch noch nicht alle durch 😅


@topic: 2023 mind/switch von prSK

Mit etwas Verzögerung ist heute nun die gepresste Version des 2023er mindSwitch im Kännchen: das Maocha war ja bereits sehr schön, jedoch ist auch dieses Jahr der Tee wie befürchtet wie die 2022er Version sehr fest gepresst, was den Tee sehr stark verändert...

Das merkt man bereits unweigerlich beim trockenen Blatt: dies zu lösen führt unweigerlich zu viel Bruch, was wiederum dazu führt, dass der Tee sehr adstringent sein wird - was ich persönlich gar nicht mag. Das Aroma ist zwar schön "exotisch" wie man es von den bisherigen Thai-Shengs kennt, aber der Blick ins Kännchen macht unmissverständlich klar, dass es eine herbe Session wird - zugegeben habe ich etwas großzügig dosiert (wozu ich bei so sehr gepresstem Tee neige). Wenig überraschend dominiert auch die erwartete Adstringenz die Geschmacksebene durchgängig - somit ist der Tee sehr ähnlich zur 2022er Version, wobei jedoch zumindest heute das Qi leider für mich etwas dezenter ausfällt (zwar global gesehen immer noch ordentlich aber in die Bewertung muss das natürlich einfließen). Interessant ist daher vor allem der Vergleich zum Maocha, aus dem der Bing gepresst wurde: die meisten Metriken sind sehr ähnlich aber bei der Textur konnte der gepresste Tee deutlich zulegen - was aber zugleich durch eine deutlich höhere Aggressivität erkauft wird. Vielleicht wäre hier eine offenporigere Keramik als Wahl angebracht gewesen (werde ich beim nächsten Update auch definitiv machen) aber zwecks einheitlicher "Baseline" habe ich wie üblich ein Zini-Kännchen (was mein Standard für junge Shengs ist) gewählt.

Tja, wie bewerte ich nun diesen Tee? Die Qualität des Materials ist zweifelsohne gut - aber auch wenn ich immer wieder sage, dass der Geschmack für mich nur eine untergeordnete Rolle spielt, trübt die extreme Adstringenz das Gesamtbild schon - und dass das Qi etwas schwächer ausfällt führt zu zusätzlichem Abzug. Das ist vor allem deshalb so schade, da die 2021er Version so ein toller Tee war: durch die deutlich lockere Pressung konnte da die Qualität des Materials wirklich zum tragen kommen und die erhöhte Feuchtigkeit in Thailand zu Beginn hat die wunderbare Pilz-Note beigesteuert - da fällt die 2023er Version schon deutlich ab. Okay, zwecks long term storage mag das von Vorteil sein aber ich kann jetzt natürlich nur bewerten, wie sich der Tee aktuell zeigt - und ich muss ehrlicherweise sagen, dass wenn der nächste Jahrgang wieder so fest gepresst ist, ich mir vermutlich keinen Bing zulegen werde...

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2019 Ali Shan Tanbei Oriental Dreams von teehaus.cöln

Gerade gab es diesen Tee. Ich mag ihn, aber ich weiß nicht, wie ich das Erlebnis in Worte kleiden soll. Er war vollmundig und samtig, aber irgendwie auch ein bisschen verhalten, ein bisschen blumig, ein bisschen fruchtig, ein bisschen würzig. Alles in allem sehr schön. Genau der richtige Tee für ne ruhige Teerunde.

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vor 22 Stunden schrieb Matsch:

Ich glaube mit der MengjaiTeaFactory und ihren Rezepten (mein Liebling ist 7262) hat man einen sehr guten Ansatz für nen guten "VergleichsShou".

Ich habe da noch nen Projekt geplant, aber erst wenn sich die Temperaturen hier wieder etwas niedriger bewegen, und sich mein Tagesablauf geändert hat.  Als Referenz werd ich dann den XiaoFa von Xiaguan verwenden, da billig, weit verbreitet und momentan bei mir reichlich vorhanden. (Der liefert übrigens erstaunliche Resultate für das PLV.

Bearbeitet von StainlessMind
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2018 Bi Yun Hao Yiwu Guoyoulin Water Source Area Huangshan Gushu

Heute ist mal wieder ein sehr interessanter Tee im Kännchen: ein 2018er Yiwu Guoyoulin Water Source Area Huangshan Gushu von Bi Yun Hao. Der Name enthält so einiges an Infos: Jahrgang, Produzent und Yiwu (易武) als generelle Herkunftsregion ist klar, Guoyoulin (国有林) hat inzwischen auch etwas an Bekanntheit gewonnen (meint dass das Material aus einem Staatswald stammt) - Huangshan (荒山) ist schon nicht mehr so eindeutig, da zwar die generelle Bedeutung (verlassene/verwilderte Teepflanzen) zwar klar ist aber das nicht wirklich etwas über das Alter der Bäume aussagt (es können sowohl jüngere Pflanzen in einem angelegten Teegarten sein, die ein paar Jahre sich selbst überlassen wurden - oder Bäume, die während der Kulturrevolution abgesägt wurden und nun wieder sprießen - oder wie bei dem 2023er CYH Chawangshu Huangshan wild wachsende Gushu Bäume). Was mir jedoch nicht klar ist, ist das "Water Source Area", im Chinesischen Shuiyuanqu (水源区): bislang konnte mir keiner sagen, ob es sich dabei um eine konkrete Region handelt aber prinzipiell ist der Gedanke wohl, dass die Nähe zur Wasserquelle ein Qualitätsmerkmal darstellt - falls hier jemand konkrete Informationen hat, gerne melden!

Nun aber zum Tee: es sind wirklich sehr schöne, große, dunkle Blätter und goldene Knospen - was auf jeden Fall für einen 2018er Jahrgang ein erstaunlich fortgeschrittener Reifegrad ist. Und das merkt man auch im Aroma: sowohl beim trockenen aber vor allem beim nassen Blatt hat man sofort eine 1A Fermentation in der Nase - eindeutig mit taiwanesischem Einschlag, sauber und nicht zu feucht - hätte ich raten müssen, hätte ich den Tee sicher 3 oder 4 Jahre älter geschätzt. Auch der Aufguss hat bereits eine recht dunkle Farbe und kann mit einer durchaus schön weichen Textur punkten, auch wenn diese nicht wirklich etwas außergewöhnliches ist - die Stärke des Tees ist klar das Qi und die Tiefe! Obwohl das kleine Zini-Kännchen von Chen Ju Fang (陳菊芳) nur 50ml fasst (leer) ist bereits mit dem ersten Aufguss ein starkes Qi im Kopf spürbar - was mal wieder dafür spricht, das Qi nicht einfach nur Koffein o.ä. ist sondern unabhängig von der Menge wirkt (falls denn vorhanden). Interessant auch hier: das Qi hätte auch gut zu einem deutlich älteren Tee vom Charakter her gepasst: es startet zwar primär im Kopf und lässt diesen auch gefühlt leichter werden, bevor es sich dann im Körper verteilt - keine Spur mehr von jugendlicher Direktheit oder einer extremen Schwere, wie es z.B. beim 2019er Rarenes 5 der Fall war. Inzwischen hat es sich dort auch etwas verändert, geht aber immer noch in die selbe Richtung, welche einen schwer ins Sitzkissen sinken lässt - hier ist es zwar auch entspannend im Charakter aber leichter im Gefühl. Generell ist die Rareness5-Serie tatsächlich ein guter Vergleichsansatz für diesen Tee, denn wie der 2021er Rareness 5 V2 oder der 2022er Rareness 5 Gaogan stellt einen der Tee in den Metriken Geschmack und Charakter vor eine schwierige Entscheidung: geschmacklich ist auch dieser Tee super subtil, so dass man primär die Fermentationsnote schmeckt zusammen mit einer leichten Yiwu-Süße - charakterlich löst aber auch er die beim Rareness 5 V2 beschriebene Assoziation von einem friedlichen Bach im Wald aus, da der Tee auch diese besondere Reinheit hat (trotz fortgeschrittener Fermentation), die dem Tee auch sehr viel Tiefe gibt, ohne dass man wirklich etwas greifbares/beschreibbares hat. Das finde ich wirklich erstaunlich - das hatte ich bislang noch bei keiner taiwanesischen Boutique-Produktion - auch nicht im gehobenen Preissegment - und das freut mich ungemein, denn solche Besonderheiten sind es, die ich in einem außergewöhnlichen Sheng suche, keine aufdringlichen Eigenschaften eines kunstvoll überproduzierten Tees. Aber das bringt uns zur selben Frage wie beim Rareness 5 V2 und beim Rareness 5 Gaogan: wie bewertet man etwas, das man zwar irgendwie wahrnehmen kann, aber eigentlich eher die Abstinenz von viel Geschmack und Schwere usw. das spannende ist? Mit viel oder wenigen Punkten? Wie bei den beiden anderen Tees habe ich es daher auch hier eher niedrig bewertet, da ja nicht so viel da ist, aber es sei nochmals betont dass genau das das Spannende ist und hier die Metrik für sich alleine nicht aussagekräftig ist - es ist das Gesamtpaket aus allen Metriken, der Charakter den man zwischen den Zeilen herauslesen muss, der diesen Tee zu einem der besten, wenn nicht dem besten Boutique-Sheng jenseits von Kleinst-Produzenten wie Peter oder Yu macht! Man hat zwar die unverkennbare Taiwan-Boutique-Reifung aber sonst steht der Tee wie schon angesprochen mehr in der Tradition eines Rareness 5 oder eines 2017er Yiwu Guoyoulins von EoT (und glücklicherweise eine ganz andere Liga als der 2020er Yiwu Guoyoulin von Yiwu Tea Mountain) - was eine wirklich tolle Sache ist und auch wenn der Tee mit 1,82€/g gewiss kein Schnäppchen ist, ist er absolut sein Geld wert!

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Am 12.4.2024 um 13:02 schrieb Matsch:

bei vielen meiner bisherigen Taiwan Oolongs. Was bei vielen vordergründig stechend oder röstig scharf wirkt, und teilweise auch stört,

Danke daß du das aussprichst! Ich konnte all den in Taiwan gekauften gerösteten Tees überhaupt nichts abgewinnen, genau aus diesem Grund. Ich habe daher nach einigen Versuchen in Taiwan nur noch die grünen Varianten gekauft und auch gerne getrunken. Aber natürlich sind gute geröstete Tees, wie sie etwas Menglin Chou im Shui-Tang verkauft, etwas anderes. Ich habe nie verstanden, wie die Teefarmer ihre Tees so anbrennen lassen konnten, wie ich es oft erlebt habe.

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vor 1 Stunde schrieb Manfred:

Aber natürlich sind gute geröstete Tees, wie sie etwas Menglin Chou im Shui-Tang verkauft, etwas anderes

Von Shuitang hab ich auch ein paar schöne Taiwanoolong. Atongs Tees gefallen mir fast immer. Ich frag mich imme ob sich das noch steigern lässt?!

Das stärker geröstete Tees etwas "speziell" sind geht ja vielen so, doumer schrieb ja auch mehrfach davon.

Ich hab mit dem Thema noch nicht abgeschlossen. Ich merke auf jeden Fall Unterschiede und versuche das ganze einzuordnen.

Ich meine ich merke Unterschiede in elektrischer Röstung und in Holzkohleröstung. Letztere wirkt auf mich schöner, weil sie irgendwie Vielschichtiger ist mit ihren rauchigen Noten. Das funktioniert für mich aber auch nur wenn es nich übertrieben stark ist.

Interessant finde ich auch den Zeitpunkt des Schmeckens der Röstaromen. Bei manchen Tees tauchen die Röstaromen sofort deutlich auf, bei anderen erst im teilweise späten Nachschmecken. Bei einem Oolong kam mir der gewünschte Geschmack erst bei den mittleren Aufgüssen. Vorher und hinterher war er eher mau.

Leichte Röstung und sehr leichte lange Röstung finde ich bei manchem Tee wirklich großartig. Das gibt dem Tee schon noch etwas gutes an Geschmack hinzu.

Bei den stärker bis stark gerösteten ergründe ich grad noch, ob sie mir einfach nicht so sehr liegen oder ob es, wenn es nicht schmeckt, an der Qualität liegt.

Ich vermute auch das Röstung nicht mit jedem Kultivar gut funktioniert bzw. das es einzelne Kultivare gibt mit denen das gut funktioniert, aber für die These muss ich noch ne Menge trinken.

:trink_tee:

 

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Nach einer neuen Erfahrung gestern (EoT Shou),  heute etwas vermutlich Bekannteres für meinen Gaumen. Der Bulang Long Feng 2006 Shou. Der Tee war recht staubig, könnte aber auch vom gebrauchten Mylarbag stammen. 2 Waschgänge.

Der Geschmack war dann auch bekannter für mich shoutypischer, im Aufguss wirkte der Tee deutlich fermentiert. Schöner Duft. Im Geschmack zum Start mild erdig, etwas Papier (Lagerung?war schnell weg), minimal herb, etwas mineralisch. Gemessen an der Optik, überraschend leicht/flach auch am Anfang,  wurde mit den Aufgüssen aber voller.

Gefiel mir mit jedem Aufguss besser, weil er komplexer und intensiver wurde. Es kamen neue Noten dazu, der Hauch Herbe vom Start war schnell komplett weg und es folgte unterschwellige Süße,...die weniger ein Süßes schmecken war, sondern eher Teil des voller werdenden Geschmacks. Von der Aromatik war es für mich weiter erdig, holzig, etwas nussig fand ich ihn auch . Etwas Qi war vorhanden. Vom Mundgefühl relativ weich nach ein paar Aufgüssen, ergab einen schönen Mundüberzug und ein angenehmes Nachschmecken. Ein solider Basisshou würd ich sagen 🙂 schmeckte gut.

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Bearbeitet von Matsch
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Zum Abend XZH Gongting 2010 Ripe

... nach einer Reihe von Diensten nun ein langes Wochenende...

Zum Entspannen nach dem Feierabend wieder ein Shou. Diesmal wieder von Sanhetang. 20240419_214625.thumb.jpg.de47da6c676b348b261ddce452761e14.jpg

Der Tee besteht nur aus feinen Spitzen, dem feinsten Blattgrad (Gongting) Grundsätzlich steht das für sehr hochwertige Tees, wobei das zumindest meiner geringen Erfahrung nach nicht immer zutrifft. Ich glaub Gongting hatte ich auch schonmal in einer getrockneten Minimandarine und da war der Tee an sich zumindest kein Hochgenuss.

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Der Tee ist erneut ein Beweis für mich, das XZH bei den ShouPuerh wirklich ausgesprochen schöne Tees macht. Der Gongting `10 ist vom Start weg ein angenehm runder Mix aus vor allem schokoladigen und medizinischen Geschmacksnoten. Sehr klar und weich bei gleichzeitig schöner Aromenintensität, die aus einer dezenten herben Note entspringt. Der Tee ist überhaupt nicht wandelbar liefert aber über einige Aufgüsse  hinweg diese gleichbleibende, komplexe, geschmackvolle Stärke an Aromen. Der Empfehlung nach soll er auch mit gereiften, getrockneten Mandarinenschalen gut sein. Das erinnert dann wieder an schwächere Gongting Momente. Mit diesem Tee aber vielleicht ein Versuch wert.

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Bearbeitet von Matsch
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@Matsch hat mir freundlicherweise vor einiger Zeit eine Probe des Lao Mansa 2020 von pu-erh.sk überlassen. Ich habe schon seit einiger Zeit 50 g eines Mansa single tree 2016 von @Diz, es lag also nahe, diese beiden Tees einmal parallel zu verkosten. Ich habe versucht, beide Tees genau gleich zu behandeln, aber ich habe nun einmal keine zwei gleichen Kännchen, so daß hierin der einzige Unterschied bei der Verkostung liegt. Beide Kännchen stammen von den Eltern meiner Freundin aus Taiwan, das eine faßt 150 ml, das andere 200 ml. Ich habe aber in beiden Kännchen gleich viel Tee und die gleiche Wassermenge verwendet.

In beiden Kännchen habe ich 4 g Tee verwendet. Zuerst habe ich einen Waschgang durchgeführt. Zu den Tees will ich anmerken, daß der Mansa von @Dizrecht locker, der von pu-erh.sk sehr fest gepreßt war.

Nun zu den Aufgüssen:

Beide Tees haben den gleichen charakteristischen Geschmack, dennoch gibt es Unterschiede in den Details

1. Aufguß

a)      Harmonische Bitterkeit rund

b)      Bitter, kratzig, dies mag mit daran liegen, daß sich die gepreßten Blätter erst langsam geöffnet haben, in der Teeschale hat sich am Boden auch etwas "Staub" abgelagert.

2. Aufguß

                Beide gut und harmonisch, ich könnte sie bei einer Blindverkostung nicht unterscheiden

3. Aufguß

a) Weiter rund und harmonisch, es kommt ein süßlicher Nachgeschmack dazu, Anklänge an Saccharin

b) harmonisch, leicht bitter, holzig

4. Aufguß

                a) süß und rund              

                b) rund, aber holzig

5. Aufguß

                a) weiter süß und rund

                b) harmonisch und süß

6. Aufguß

                Beide Tees gut, aber das Aroma läßt nach

Zusammenfassend kann ich sagen, daß mir der Mansa single tree 2016 insgesamt besser geschmeckt hat. Aber der Tee von pu-erh.sk hatte auch gute Momente, besonders der 5.Aufguß war überzeugend.

6 Aufgüsse mag wenig erscheinen, aber aus beiden Tees habe ich jeweils ca 900 ml Tee gewonnen, das muß man erst einmal trinken.

Am Ende ein Vergleich der Teeblätter: Der Mansa single tree 2016 hat am Ende große, z.T. ganze Blätter, wie ich es von Taiwan-Oolongs gewöhnt bin. Die Blätter des Tees von pu-erh.sk sind stärker gebrochen, daher wahrscheinlich auch die anfänglich stärkere Bitterkeit des Tees.

 

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Bearbeitet von Manfred
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Ich würde gerne @doumer's Beitrag zum 2023er mindSwitch von letzter Woche ergänzen. 

Zunächst muss ich den gestrigen Tee erwähnen: Es gab ein letztes Mal Farmer Leafs Ao Ne Me 2021. Der mei9nes Wissens nach letzte Jahrgang der in den Verkauf ging. Über den Tee ist genügend geschrieben worden, daher nur Folgendes: Der Tee hat mir viel Freude bereitet und danke an alle die ihn hier empfohlen haben. 

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Zurück zum 2023er mindSwitch:

Am 13.4.2024 um 11:03 schrieb doumer:

Mit etwas Verzögerung ist heute nun die gepresste Version des 2023er mindSwitch im Kännchen: das Maocha war ja bereits sehr schön, jedoch ist auch dieses Jahr der Tee wie befürchtet wie die 2022er Version sehr fest gepresst, was den Tee sehr stark verändert...

Die starke Pressung der 22er und 23er Version verändern Tee auch unter meinen Zubereitungsbedingungen sehr stark. Im Detail ergibt sich bei mir jedoch ein anderes Bild. Von den 2022er Thailandtees von Peter fand ich die Mao Cha variante des Pang San Zhou besser als die gepresste. Beim mindSwitch sah es zunächst genau so aus, nach etwas Gewöhnung an den gepressten Tee, hat der Cake leicht die Nase vorne. Gebrüht zwischen 90° und 100° mit weniger Tee pro 100 ml Wasser als üblich. Den Sowohl der Pang San Zhou als auch mindSwitch können einem die Zähne zeigen. 
Der bedeutendste Unterschied wird wohl das Wasser sein.

Die 2023 Mao Chas des Pang San Zhou (Spring Drops) und des mindSwitch haben es mir echt schwer gemacht und nur zögerlich habe ich vom gepressten mindSwitch 2023 etwas probiert. Ja, auch größere und zusammenhängende Stücke können bitter werden, nur hält sich diese Bitterkeit im Rahmen. Die Fruchtnoten sind durch die gepresste Variante spürbar präsenter und das ist ein großer Unterschied zu Mao Cha, der war nämlich sehr dezent.
Ich hatte leider keine Gelegenheit Vei Ans Tea 2023 zu probieren, deshalb fehlt es an Orientierung wie viel das Blatt und wie viel die Verarbeitung abseits der Pressung zum Gesamtbild beitragen. 

Etwas Mao Cha des 2022er mindSwitch habe ich für Vergleiche aufgehoben, möchte damit noch etwas warten, damit beide Cakes .eine Gewöhnung an die Lagerbedingungen hatten.

 

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Heute hatte ich gleich 2 gereifte Pu Erh.

Zuerst einen 2002 Mengku Yuan Yieh Xian, die Probe habe ich dankenswerterweise von @Matsch bekommen.

Ich mag gelagerte Pu Erh eigentlich mehr als ganz frische und habe auch keine Angst vor Hong Kong Storage, deshalb konnte ich den Tee sehr genießen.

Der Tee hat durch die Lagerung genau die Vollmundigkeit und das samtige Mundgefühl gewonnen, weshalb ich diese Art von Tee schätze. Geschmackstiefe, Nachhall und Wirkung sind für einen feucht gelagerten Tee bemerkenswert, auch die eigentliche Blattqualität scheint noch durch.

Der Geschmack ist ebenso wie die Tassenfarbe klar und durchscheinend, mit einer Variation von Nüssen, Gewürzen und chinesischer Medizin.

Das hat mich soweit begeistert, dass ich direkt vergessen habe Bilder zu machen, aber zum Vergleich noch einen ähnlichen Tee herausholen musste, den ich in Taiwan gekauft habe. Die (Neuinterpretation) von Tong Qing Hao dürfte ähnlich alt sein und hat ebenfalls recht feucht gelegen, bevor er in meinen Schrank umgezogen ist.

Das Blattgut konnte den Vergleich schon mal direkt nicht mithalten, mit mehr kleinteiligem Material und deutlich fester gepresst. Die Lagernoten weniger rund, es fehlt etwas an der Tiefe gebenden Süße, dafür gibt es eine deutliche Kräuternote, die in den ersten Aufgüssen eine eher diffuse, die Lageraromen ausbalancierende Bitterkeit gibt, in den späteren Aufgüssen dann aber klar medizinkräuterartig wird.

Der Tong Qing Hao im Vergleich frischer, aromenreicher, mit komplexeren Geschmacksnoten von roten Früchten und diversen Edelhölzern, dafür aber auch nervöser und nicht ganz so ausbalanciert wie der Mengku. Die Unterschiede im Charakter lassen sich zum großen Teil auf die Unterschiedliche Lagerung zurückführen. Feucht in Hong Kong ist etwas anders als feucht in Taiwan.

Deshalb ist die Beschreibung vom Tong Qing Hao auch länger als vom Yuan Yieh Xian, dessen Stärke liegt im nicht durch viele Worte beschreibbaren Zusammenspiel von Weichheit, Mundgefühl und Tiefe des Geschmacks, nicht in der Vielzahl von herausschmeckbaren Einzelaromen.

Beide Tees machen Spaß, wenn man feucht gelagerte Pu Erh mag. Alles in allem ist der Yuan Yieh Xian sowohl vom Material als auch von der Lagerung wohl der bessere Tee, dafür habe ich vom Tong Qing Hao Bilder...26168_0.thumb.jpg.a47878934cd92589793e5a836102db06.jpg26167_0.thumb.jpg.00e42531e933cd3febd636154b0de747.jpg

 

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@Getsome Es gab noch einen 2023er Ao Ne Me. Der kam im Rahmen des Black Friday Sale rein und ging weg wie warme Semmeln. Ich habe damals ein 20 g Sample bestellt. Als ich mich das überzeugt hatte, einen Fladen zu ordern, war der leider schon weg. Ich erinnere mich aber noch, dass der 2023er auf der Geschmacksebene mit so einer frischen Apfelschalennote gepunktet hat.

Zum Thema: Gerade gab es einen 2019er Bulang Shan Lao Taidi von tea exclusive

Dosierung: 7,5 g auf ca. 90 bis 100 ml

Der Tee roch vor allem fruchtig und bei den ersten Aufgüssen ein bisschen wie Spitzwegerich-Sirup. Zu Beginn wollte ich mehrere kurze Aufgüsse (10-15 s) machen. Nach dem ersten Aufguss schmeckte der Tee leicht fruchtig und eher mild. Beim zweiten Aufguss habe ich es mit der Ziehzeit versemmelt und der Tee zog knapp über 40 s. Plötzlich war er deutlich bitterer und hatte was von Mandel. In den nachfolgenden Aufgüssen war es dann ein Mix aus fruchtigen, leicht herben und leicht tabakartigen Noten.

Irgendwann im Dezember war ich etwas verwundert/erstaunt, da bei TKK ein Fladen mit einem sehr ähnlichen Wrapper reingekommen ist - der 2020er GFZ von Yu. Seitdem frage ich mich manchmal, ob es da eine Verbindung gibt.

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@doumer: Ich bin gespannt was dabei herauskommt. Hattest du einen Durchlauf in einem neutralen Aufgussgefäß?

@Bombus: Die gute Nachricht ist also, es gibt weiterhin Ao Ne Me :) Die schlechte Nachricht bleibt: Seit 2021 hat das scheue Rehlein kaum einer zu Gesicht, geschweige den zu fassen bekommen. 
Danke für due Aufklärung, da ist dieses Jahr aufpassen angesagt

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